Für ihre Abschlussarbeit im Bereich Angewandte Medienwissenschaft an der Technischen Universität Ilmenau hat die Studentin Stefanie Oßwald im Herbst 2010 innerhalb unserer POPPEN.de Community eine Umfrage durchgeführt. (Inhaltliche Zusammenfassung)
Wir freuen uns, Euch an dieser Stelle wie angekündigt die Ergebnisse ihrer Bachelorarbeit zur Verfügung stellen zu können.
Ein Vergleich der Bedürfnisbefriedigung in realen Partnerschaften und Nebenbeziehungen im Internet Executive Summary
Stefanie Oßwald B.A.
Ziel der durchgeführten Studie war es, die Bedürfnisbefriedigung in realen Partnerschaften und Onlinebeziehungen zu vergleichen und besonders die Abhängigkeiten voneinander im Fall des parallelen Auftretens beider Beziehungen zu erforschen.
Grundlage der Arbeit bildeten die austauschtheoretischen Ansätze, die das interaktive Sozialverhalten in Beziehungen beschreiben und erklären (z.B. Homans 1958, Thibaut & Kelley 1959). Soziale Beziehungen sind demnach geprägt von einem ständigen Austausch von immateriellen Gütern. Geht man von Liebes- oder Paarbeziehungen im Speziellen aus, so wird zum Beispiel ein Ehemann versuchen, seiner Ehefrau ihre Bedürfnisse nach Zärtlichkeit, Vertrauen und Sicherheit zu erfüllen, im Gegenzug aber auch die Befriedigung seiner Wünsche verlangen beziehungsweise erwarten. Insofern kann generell festgehalten werden, dass sich Beziehungen durch ein ständiges Geben und Nehmen auszeichnen.
Im Zentrum der austauschtheoretischen Ansätze werden die Partner zudem als subjektiv handelnde Akteure gesehen, die über eine begrenzte Anzahl an Tauschgütern verfügen und erhaltene Güter in ihrer Wichtigkeit unterschiedlich einstufen. Das bedeutet, dass Menschen in einer Liebesbeziehung ganz unterschiedliche Vorstellungen von einer Partnerschaft haben und die Erfüllung verschiedener Wünsche und Bedürfnisse suchen. Gleichzeitig sind die Partner nur in einem gewissen Maße dazu fähig, alle Bedürfnisse des Anderen durch ihr Verhalten zu befriedigen.
Entsprechendes lässt sich auf Austauschvorgänge im Internet übertragen. Lernen sich nun zwei Personen online kennen, so werden sie laut den austauschtheoretischen Ansätzen ihren Kommunikationswechsel fortsetzen und intensivieren, solange dieser für beide positive Konsequenzen hat. Diese Interaktion im Netz ist von der in einer realen Beziehung zu unterscheiden, da sie stets von den Möglichkeiten, die ein computervermittelter Austausch bieten kann, abhängig ist. (...)
Falls Du selber Student/ Studentin bist oder promovieren möchtest und dabei eine Studie in den thematischen oder sozialen Bereichen der Poppen.de Community durchführen möchtest, freuen wir uns auf Deine Anfrage unter [email protected].