Zunächst einmal: Ja, Orgasm Gap ist ein Englisches Wort, das sich mit Orgasmus Lücke übersetzen lässt. In der Wissenschaft wird häufiger auch vom Gender Orgasm Gap gesprochen. Welchen Begriff ihr verwenden möchtet, ist natürlich euch überlassen. Was wir uns wünschen, ist, das Thema zur Diskussion zur Stellen und dabei ist es uns im Grunde egal, welche Bezeichnung ihr wählen möchtet. 😄
Der Orgasmus Gap bezieht sich auf die geschlechtsspezifischen Unterschiede in der Häufigkeit und Intensität von Orgasmen zwischen Frauen und Männern. Studien zeigen, dass Männer im Durchschnitt häufiger und leichter zum Orgasmus kommen als Frauen. Dies kann verschiedene Ursachen haben, darunter ungleiche Machtverhältnisse, fehlendes Wissen über die weibliche Anatomie und Sexualität sowie gesellschaftliche Normen, die Männer als sexuell aggressiver und Frauen als passiver darstellen. Doch darauf möchten wir noch einmal gegen Ende des Artikels eingehen.
Studien aus aller Welt zeigen, dass etwa 70%-100% der Männer regelmäßig zum Orgasmus kommen, während bei Frauen dieser Wert nur bei etwa 30% bis 60% liegt. Dieser Unterschied ist allen möglichen Formen von Beziehungen zu finden, allerdings vor allem in heterosexuellen Beziehungen.
Auch in Deutschland ist die Orgasmus Lücke ähnlich ausgeprägt: Demnach kommen in Deutschland 91% der Männer beim Sex zum Orgasmus und bei den Frauen sind es nur 64% der Befragten.
Wir haben euch, unsere geschätzten Mitglieder zum Orgasmus befragt und haben die Antworten von über 3500 Mitgliedern ausgewertet.
Danke an alle, die mitgemacht haben und uns ihre ehrlichen Erfahrungen mitgeteilt haben. Hier findet ihr die Ergebnisse unserer Orgasmus Gap Umfrage:
Der Orgasmus Gap wird insbesondere in heterosexuellen Beziehungen als besonders hoch betrachtet. Somit schauen wir uns das doch einmal genauer an!
Die Orgasmuswahrscheilichkeit beim Sex mit sich selbst, also beim Masturbieren ist bei den Teilnehmenden unserer Studie im direkten Geschlechtervergleich erstaunlich ähnlich!
77% der heterosexuellen Frauen und 81% der Männer gaben an, beim Masturbieren auf ihre Kosten zu kommen. Das Potential ist also da, oder?! Somit könnten wir annehmen, dass es zumindest einmal ähnliche Voraussetzungen für Partner und Partnerin gibt, um auch im partnerschaftlichen Verkehr auf seine Kosten zu kommen.
Doch wie sieht es denn tatsächlich mit der Orgasmuswahrscheinlichkeit beim Sex mit anderen aus?
Auf die Frage nach der Orgasmuswahrscheinlichkeit beim Sex mit anderen gaben knapp 68% der befragten Männer an, mit einer "sehr hohen" Wahrscheinlichkeit zum Orgasmus zu kommen. Frauen dagegen sind entweder ehrlicher oder aber wirklich weniger vom Schicksal gesegnet, denn sie gaben eine sehr hohe Orgasmuswahrscheinlichkeit lediglich mit 30% an.
Gleichzeitig scheinen (insbesondere heterosexuelle) Frauen eher einen Orgasmus vorzutäuschen…
Bei den Frauen haben 64% bereits einmal einen Orgasmus vorgetäuscht, bei den Männern lediglich 22%.
Aber es scheinen auch 70% der Befragten (und in dem Fall ganz egal, welche geschlechtliche Identität) einfach nicht zu wissen, ob ihnen ein Orgasmus schon mal vorgetäuscht wurde. Das scheint also eine Unsicherheit bzw. Auch eine Kommunikationslücke, die aus offenbar unterschiedlichen Motiven besteht:
Frauen geben dafür am häufigsten den Grund an, ihr Gegenüber zufriedenstellen zu wollen, während Männer Orgasmen am häufigsten vortäuschen, um den Sex zu beenden. Doch wie steht ihr dazu? Macht es für euch Sinn, aus diesen Gründen einen Orgasmus vorzutäuschen? Oder wäre euch ein offenes Wort in so einem Moment lieber?
Zu dieser Frage gibt es verschiedene Ansätze, darunter biologische, personale und auch soziale, beziehungsweise gesellschaftliche Theorien.
Oft wird beispielsweise auf eine vermeintlich kompliziertere Anatomie von Vulven hingewiesen, allerdings fehlt häufig “nur” die Bildung über die Genitalien der Frau. Während Männer durch Penetration in den meisten Fällen ausreichend stimuliert werden, um einen Orgasmus zu haben, wird bei Menschen mit Vulva oft klitorale Stimulation nötig, um zum Höhepunkt zu kommen. Wusstet ihr das? Übrigens findet ihr in diesem Artikel weitere wertvolle Tipps zum weiblichen Orgasmus.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist laut der Forschung, dass sowohl Männer, aber auch Frauen, häufiger den weiblichen Höhepunkt weniger priorisieren. Somit verzichten Frauen auch eher darauf, ihre sexuellen Bedürfnisse zu kommunizieren und die Befriedigung ihrer Wünsche einzufordern.Ganz nach dem Motto: “Hauptsache, ER kommt!” Dabei kann regelmäßige Selbstbefriedigung und die Beschäftigung mit sich selbst und der eigenen Sexualität dazu verhelfen, häufiger einen Orgasmus zu erleben. Also traut euch, liebe Frauen, und fordert das ein, was euch so richtig scharf macht. Ganz egal, ob das dann auch zum Orgasmus führt, lohnt sich die Überwindung 😄 Hinzu kommt dann häufig noch ein personaler Aspekt: Das Alter! Denn das Kennen der eigenen Sexualität und die Orgasmusfähigkeit nimmt bei Frauen mit dem Alter zu!
Wie steht ihr zu dem Thema Orgasmus? Habt ihr und euer Gegenüber regelmäßig Orgasmen? Und was macht euch so richtig an, um gemeinsam zum Höhepunkt zu kommen? Erzählt es uns in den Kommentaren!
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