Liebe Poppen-Gemeinde, aus aktuellem Anlass möchte ich Euch gerne einen satirischen Ausblick auf die erotisch-wirtschaftliche Potenz unseres Bananen-Königreiches geben.
Jetzt ist es also tatsächlich soweit: wie ich schon vor ein paar Monaten leichtsinnigerweise in einer anderen Kolumne die erste insolvente Klopapierfabrik „vorhergesehen“ hatte, müssen wir uns offensichtlich langsam wirklich ernste Sorgen um unsere Wirtschaft machen! Zwar gehen wir alle noch mehr oder weniger regelmäßig auf die Toilette, um unser Geschäft zu verrichten – bei dem man zwar kein Geld verdienen kann, aber immerhin ist es ein Geschäft! – doch nun ist in meiner Heimatstadt Lüneburg der erste erotisch-ökonomische GAU eingetreten: einer der beiden Sex-Shops, der ältere, seit über zwanzig Jahren „Am Berge“ ansässige, hat die Pforten geschlossen!
Jetzt frage ich mich also: Ist es wirklich auf Grund der Unfähigkeit hoffnungslos überbezahlter Bankmanager schon so schlimm um die Finanzen bestellt – insbesondere die der Männer – dass jetzt nach dem Essen schon am zweitwichtigsten Grundbedürfniss, dem Fortpflanzungstrieb und allem, was damit zusammenhängt, also auch die zweck- und schamlose Verlustierung mit sich selbst oder dem Partner, gespart wird? Hieß es nicht immer „Sex sells“? Was ist aus diesem scheinbar ewig lohnenswertem Wirtschaftzweig geworden? Statt eines stählernen, omnipotenten „Goldständers“ nur noch ein dürres, morsches Zweiglein am Rumpf der deutschen Wirtschafts(Mannes-)kraft?
Apropos Manneskraft! Ich weiß aus zuverlässiger Quelle, dass das Sexleben der meisten Bänker weitaus weniger lebhaft ist, als das Abschmelzen der Polkappen – es ist vollständig zum erliegen gekommen. Da hilft auch massenhafter Konsum von Koks und Viagra nicht mehr, die Ehefrauen und Nutten bleiben ungefickt und frustriert, was wenigstens den Schuhgeschäften noch zum Vorteil gereicht!
Und was uns Normalbürger betrifft, so wird es immer offensichtlicher, dass das Geld nicht nur für den Autokauf, sondern auch für den Lebensunterhalt derart knapp geworden ist, dass der sonst so triebgesteuerte Mann die Notbremse gezogen hat, und aus Sorge vor nicht mehr zu bezahlenden Stromrechungen den Kauf von DVDs, Reizwäsche und Gummimösen eingestellt hat! Fernseher und Recorder fressen ja bekanntlich nicht so viel Strom, dennoch herrscht ziemliche Leere in den Sexshops.
Auffällig ist ebenfalls, dass in diesem Winter extrem viele Automobile mit mangelhafter Beleuchtung die schlaglochübersäten Straßen unsicher machen. Haben selbst die Wagenlenker kein Geld mehr, um ihre defekten Glühlampen zu ersetzen? Oder nutzen sie die Erkenntnis aus, dass der Benzinverbrauch durch Vermeidung von Stromerzeugung seitens der Lichtmaschine gesenkt werden kann?
Ist die Lage derart brenzlig? Wird der Kaffee jetzt dreimal gefiltert, das Abwaschwasser als Fond für die nächste Sauce benutzt und (endlich wieder!) die Phantasie zum Onanieren benutzt oder gar die aufgestaute Lust mit der eigenen Partnerin unter der kuscheligen Decke im unbeheizten Schlafzimmer in wollüstige, kurzfristig wärmende Hitze umgewandelt?
Zur genaueren Recherche dieser bedrohlichen Entwicklung war ein Ausflug ins Lüneburger Rotlicht-Milieu vonnöten. Das Ergebnis war niederschmetternd! Trotz nahenden Vollmondes, der ja bekanntlich die Säfte kräftig sprießen lässt, waren die Fenster nur mäßig besetzt. Männer im Revier? Ebenfalls Mangelware. Und die sonst so offenherzigen Damen gaben sich extrem zugeknöpft (was nicht an der niedrigen Außentemperatur lag). Offensichtlich ist die Lage dermaßen angespannt, dass sich keine der Liebesdienerinnen aus Sorge um die wenigen noch verbliebenen Freier zu einem Interview bereit erklärte. Man wolle die Anonymität wahren und die Kunden nicht verschrecken.
Was könnte eine mögliche Lösung dieses Dilemmas sein? Wahrscheinlich wird es auf Folgendes hinauslaufen: ein Krieg mit dem Iran ist unausweichlich, der Irak ist ja schon ruiniert – äh – befreit worden! Saddam Hussein und seine Gefolgsmänner machten ja schon einer nach dem anderen Bekanntschaft mit einer speziellen Bondagetechnik, bei der sie bekanntermaßen nur noch einmal kommen – und das rektal!
Jedenfalls wird der gottesfürchtige (aber höchstwahrscheinlich impotente) George „Dabbeljuh“ Bush auch nach seiner Entlassung aus dem Präsidentenamt die Hetztiraden des iranischen Staatspräsidenten Ahmadinedschad gegen Israel nicht hinnehmen wollen und erneut mit gerechten Zorn zu Werke gehen! Zur Unterstützung wird er seinen englischen Hofnarren Tony Blair reaktivieren, und unserer Bundeskanzlerin Angela „Maggie“ Merkel wird er sich sicher sein können, nachdem er sie mit einer seiner gefürchteten Schultermassagen gefügig gemacht hat.
Bei einem zu erwartenden Sieg über die Mullahs dürfte ein wirtschaftlicher Aufschwung in vielfacher Hinsicht nicht ausbleiben. Der Neuaufbau des Landes wird, genau wie im Irak, ein enormer ökonomischer Kraftakt werden. Schon durch den Sieg über die fanatischen Gotteskrieger mit neuer, zumindest moralischer Potenz ausgestattet, werden die Männer an den Hebeln der Macht für einen üppigen Geldregen sorgen. Nach dem Gießkannenprinzip wird das irgendwann auch beim kleinen Mann angelangt sein, und dann wird auch wieder elektrisch konsumiert!
Zu guter Letzt: Es wird bald Frühling, und der wird schon dafür sorgen, dass die Hormone wieder in Schwung kommen! In der Zwischenzeit betreibe ich den Fernseher mit einer alten 12-Volt Autobatterie und schenke meiner Freundin ein paar wunderhübsche Dessous, die bei mir im Übrigen „Sachen zum Ausziehen“ heißen!
Bleibt lustvoll und lebendig;
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