Sexpositiv sein – hast du davon schon mal gehört? Vielleicht in Gesprächen mit Freund*innen, aus der Großstadt-Szene oder sogar im eigenen Umfeld? Klingt erstmal nach wilden Partys, weniger Kleidung und, na ja, einer Menge Sex, oder? Wie bei vielen Dingen wird dieser erste Eindruck dem Thema jedoch nicht gerecht. 

Eigentlich geht es bei Sexpositivität darum, deine Lust, deinen Körper und deine Bedürfnisse ernst zu nehmen. Es bedeutet, sich von Scham zu befreien, seine eigenen Wünsche zu entdecken und offen damit umzugehen. Klingt spannend? Dann bleib dran! Wir schauen uns an, was hinter dem Begriff steckt, räumen mit ein paar Mythen auf und zeigen dir, wie du Sexpositivität in deinen Alltag bringst. 

Ach ja, und falls dir „Sexpositiv“ irgendwie bekannt vorkommt, könnte das an „Sex and the City“ liegen. Die Kultserie hat den Begriff in den 2000ern wieder ins Spotlight gerückt und gezeigt, wie kraftvoll es sein kann, offen über Lust, Vorlieben und Tabus zu sprechen.

Bereit, dein Sexleben selbstbewusst in die Hand zu nehmen? Los geht’s!

 

Sexpositiv, was ist das überhaupt?

Sexpositiv sein bedeutet, sich selbst die Freiheit zu geben, die eigene Sexualität ohne Scham oder gesellschaftlichen Druck zu erkunden. Es geht darum, offen für sich einzustehen, Konsens an erste Stelle zu setzen und dabei die eigenen Wünsche und Grenzen genauso zu respektieren wie die von anderen. Sexpositivität heißt nicht, „alles mitmachen zu müssen“ – vielmehr bedeutet es, sich so anzunehmen, wie man ist, und die eigene Lust ernst zu nehmen. Aber auch zu wissen, was man mag und was eben nicht. 

Es ist eine Haltung, die Vielfalt, Respekt und Selbstbestimmung in den Vordergrund stellt. Klingt doch ziemlich befreiend, oder?

 

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Woher kommt der Begriff Sexpositiv?

Woher der Begriff „sexpositiv“ kommt, ist ziemlich spannend. Ursprünglich tauchte er in den 1980ern auf, inspiriert von feministischen Bewegungen und der LGBTQIA+-Community, die mehr Offenheit und Vielfalt in der Sexualität forderten. Heute ist der Begriff nicht nur ein Symbol für Selbstbestimmung und Akzeptanz, sondern hat es sogar bis in den Duden geschafft! 

Im Duden wird „sexpositiv“ als Haltung beschrieben, die die eigene Sexualität und die anderer Menschen weitgehend vorbehaltlos akzeptiert und bejaht.

Es zeigt, wie sehr das Thema mittlerweile Teil der gesellschaftlichen Diskussion geworden ist. 

 

Kurz erklärt: Sexpositiver Feminismus 

Sexpositiver Feminismus wuchs in den 1980ern als Gegenbewegung zu Stimmen, die Sexualität und Pornografie stark kritisch sahen. Er setzte auf Vielfalt und Selbstbestimmung, weg von veralteten Rollenbildern. Sexpositiver Feminismus steht heute nicht mehr so stark im Mittelpunkt gesellschaftlicher Debatten, bleibt jedoch ebenso bedeutsam. Frauen, die offen mit ihrer Lust umgehen, werden weiterhin stigmatisiert. Sexpositive Partys und Events schaffen dabei wertvolle Räume, um das Thema auf eine persönliche und erlebnisreiche Weise zu erkunden und Selbstbestimmung zu stärken.

 

Was ist eine Sexpositive Party?

Sexpositive Partys sind sichere und offene Räume, in denen Leute ihre Sexualität frei und ohne Vorurteile erkunden können. Hier steht Konsens an erster Stelle, während die Atmosphäre von Akzeptanz, Neugier und Freiheit geprägt ist. Ob du tanzen, dich austauschen oder neue Erfahrungen machen möchtest, diese Events bieten vielseitige Möglichkeiten, dich auszuprobieren und neue Seiten an dir zu entdecken. Das heißt aber nicht direkt, dass es hier zur Sache kommen muss. 

Wenn du mehr über sexpositive Partys erfahren willst, dann empfehlen wir dir unseren Artikel zum Thema “ Neue Clubkultur: Was sind sexpositive Partys?”. 

 

Wie du dein Sexleben selbst in die Hand nimmst

Sexpositivität fängt im Kleinen an! Es geht darum, deine Bedürfnisse zu erkennen und dir zu erlauben, deine Wünsche ohne Scham wahrzunehmen. Schritt für Schritt kannst du mehr Selbstbewusstsein entwickeln und deinen Alltag mit mehr Lust und Leichtigkeit bereichern. Du musst dafür nicht direkt auf eine wilde Party gehen – Sexpositivität kann so viel leiser und alltagstauglicher beginnen. Ein bisschen Zeit für dich selbst, kleine Dinge auszuprobieren oder einfach deinen Körper besser kennenzulernen – all das macht schon einen großen Unterschied!

 

Junges lesbisches Paar lebt sexpositivität intim aus

Sexpositivität bedeutet, sich selbst zu verstehen und zu akzeptieren – Intimität kann leise, zärtlich und authentisch sein. (Foto: Envato Elements)

 

Sexpositivität im Alltag: Kleine Schritte, große Wirkung

Je mehr du deine Wünsche und Grenzen kennst, desto selbstbewusster kannst du sie leben. Probier’s einfach aus!

  • Starte mit Selbstwahrnehmung. Nimm dir Zeit, um herauszufinden, was dir gefällt und was dir wirklich guttut.
  • Rede offen darüber. Sprich mit Vertrauenspersonen über deine Wünsche und Grenzen – Kommunikation ist der Schlüssel.
  • Nimm dir Auszeiten. Plane bewusst Momente ein, um dir selbst etwas Gutes zu tun, sei es ein sinnlicher Abend oder einfach Ruhe.
  • Bilde dich weiter. Lies Bücher oder höre Podcasts über Sexualität, um neue Perspektiven zu entdecken.

 

Tipps, um deine Wünsche zu erkunden

Die eigenen Wünsche zu entdecken, kann eine spannende Reise sein! Nimm dir Zeit, ohne Druck, und sei offen für neue Erfahrungen. Je mehr du dir selbst zuhörst, desto klarer wird, was dir guttut.

  • Hör auf deinen Körper. Achte darauf, welche Berührungen dir gefallen, und sei offen für neue Sinneseindrücke.
  • Experimentiere. Teste allein oder mit anderen, was dir Spaß macht, ohne dich zu bewerten. Es muss nicht alles immer perfekt sein und es ist auch okay, wenn das Learning ist, dass dir etwas nicht gefällt.
  • Führe ein Lustjournal. Schreibe auf, was dir Freude macht oder was du gerne ausprobieren möchtest, um deine Wünsche besser zu verstehen.
  • Sag Ja zu kleinen Schritten. Nimm dir eine Sache vor, die du probieren möchtest, und geh es in deinem Tempo an. Du musst nicht alles auf einmal testen. 

 

Wie du mit deinem Gegenüber über Lust sprichst

Über Lust zu sprechen, kann sich am Anfang ungewohnt anfühlen – aber es lohnt sich so sehr! Kommunikation ist der Schlüssel zu einem erfüllten Sexleben und sorgt dafür, dass du und dein Gegenüber euch auf Augenhöhe begegnen. Das Gespräch kann eine neue Nähe schaffen und euch beiden helfen, Wünsche besser zu verstehen.

  • Fang locker an. Starte das Gespräch in einer entspannten Atmosphäre, zum Beispiel bei einem Glas Tee oder während eines Spaziergangs.
  • Formuliere Ich-Botschaften. Rede über deine eigenen Gefühle und Wünsche, ohne Vorwürfe oder Erwartungen.
  • Sei konkret. Statt Allgemeinheiten zu erwähnen, sprich über konkrete Sachen, die dir gefallen oder die du ausprobieren möchtest. So muss die andere Person nicht noch deine Botschaften entschlüsseln und biegt dabei ggf. Sogar noch falsch ab.
  • Bleib offen und respektiere Grenzen. Jede Meinung zählt, und nicht jedes Gespräch muss sofort zu einer Lösung führen – es ist ein Prozess.

 

Sexpositives Paar kommuniziert offen über Bedürfnisse

Offene Gespräche schaffen Vertrauen – Sexpositivität beginnt mit der ehrlichen Kommunikation von Wünschen und Bedürfnissen. (Foto: Envato Elements)

 

Mythen über Sexpositivität: Was stimmt wirklich?

Sexpositivität sorgt oft für Fragezeichen, weil viele Missverständnisse damit verbunden sind. Es ist Zeit, mit ein paar Mythen aufzuräumen und dir zu zeigen, was wirklich dahintersteckt.

 

Mythos 1: Sexpositivität bedeutet, alles zu tun.

Viele glauben, Sexpositivität heißt, immer bereit zu sein, alles auszuprobieren und keinerlei Grenzen zu haben. Das ist falsch! Es geht darum, bewusst zu entscheiden, was dir gefällt und was nicht. Es geht um deine eigene Freiheit, nicht um ein Pflichtprogramm.

 

Mythos 2: Nur Menschen mit einem wilden Lebensstil sind sexpositiv.

Sexpositiv kann jede*r sein, ganz egal, ob du Dates liebst, seit Jahren in einer Beziehung bist oder keinen Sex möchtest. Es hat nichts damit zu tun, wie „erfahren“ oder „aktiv“ jemand ist, sondern mit offener und respektvoller Haltung.

 

Mythos 3: Sexpositivität ist egoistisch.

Ganz im Gegenteil! Respekt und Rücksicht sind zentrale Werte. Es geht darum, dich selbst zu verstehen, aber auch auf dein Gegenüber achtsam einzugehen.

Sexpositivität ist kein festes Muster, sondern ein wertschätzender Weg, Sexualität zu leben. Verabschiede dich von Vorurteilen und entdecke das Thema neu!

 

Fazit

Sexpositivität ist ein Weg, dich selbst besser kennenzulernen, alte Tabus loszulassen und mehr Leichtigkeit in dein Leben zu bringen. Es geht darum, offen für deine Wünsche zu sein, dein Tempo zu finden und dich so anzunehmen, wie du bist. Egal, ob du kleine Schritte machst oder große Abenteuer wagst – du hast die Freiheit, deine Sexualität nach deinen eigenen Vorstellungen zu leben. Lass dich inspirieren, probiere Neues aus, und habe Spaß dabei, deine eigene Reise zu gestalten. Du wirst sehen, wie bereichernd es ist, dich selbst und deine Bedürfnisse ernst zu nehmen.

 

Jetzt bist du dran!

Was bedeutet Sexpositivität für dich? Hast du bereits Erfahrungen gemacht oder Mythen entlarvt, die du teilen möchtest? Vielleicht hast du Fragen oder neue Ideen, wie man das Thema in den Alltag bringen kann? Schreib uns in die Kommentare – wir sind gespannt auf deine Gedanken und freuen uns auf einen offenen Austausch!

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