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Ich bin eine Frau und habe ziemlich viel Sex. So what, sollte man eigentlich meinen. Schön für mich. Aber noch lange kein Grund, gleich einen Text darüber zu schreiben, oder? Nun ja: Irgendwie ist es immer noch befremdlich, wenn sich eine Frau öffentlich über ihr Sexleben äußert. Muss das denn wirklich sein, mag man(n) sich fragen? Achtung, Spoiler: Ja, das muss sein – und weil es so schön ist, kommen hier gleich fünf Gründe dafür hinterher.

 

1. Weil es in unseren Genen liegt

Vergiss alles, was man uns über Männer und Frauen erzählt hat. Es stimmt nicht. Männer sind nicht von Natur aus harte, gefühllose Draufgängertypen und Frauen keine materialistischen, unschuldigen Girlies von nebenan. Das Einzige, was sicher ist, wenn es um die Geschlechter geht, ist Folgendes: Wir alle sind vom Sex besessen – jedenfalls meistens. Waren sich Evolutionsbiologen früher einig, dass Frauen kein ausgeprägtes Interesse an sexuellen Praktiken verfolgen (schon bei Darwin hieß es: „Das Weibchen ist … mit sehr seltenen Ausnahmen weniger begierig als das Männchen…“), so kommen heutzutage immer mehr Studien zu einem gänzlich anderen Ergebnis: Frauen sind mindestens genauso sexuell interessiert wie Männer, ihre Sexualität ist sogar sehr viel ausdifferenzierter, formbarer und steckt voller Überraschungen. Auch die Ergebnisse unserer Porno-Umfrage deuten in eine ähnliche Richtung: Denn was Sexfilmgenres angeht, sind Frauen sehr viel offener und experimentierfreudiger als Männer. Ja wirklich, oder zweifelst Du daran? Einzig: soziale und kulturelle Ängste sorgen für eine größere Zurückhaltung.

 

2. Weil auch Pinguine nicht monogam sind

Wenn ich mit meinen Freundinnen über Monogamie diskutiere, dann fällt früher oder später auch das Beispiel mit den Pinguinen – und das geht in etwa so: „Ich habe neulich eine Doku über Pinguine gesehen. Die sind sooo süß. Die bleiben ihr ganzes Leben mit ihrem Partner zusammen. Voll schön, nicht wahr?“ Auch auf die Gefahr hin, dass ich die Einzige bin, aber: Nein, ich finde das ganz und gar nicht schön! Zumal: das Beispiel stimmt nicht. Pinguine bleiben nicht für immer und ewig mit ihrem Partner zusammen. Sie bleiben genau so lange ein Paar, bis ihr Junges geschlüpft und flügge ist – also ziemlich genau 12 Monate, mehr nicht! Danach gehen Mama und Papa wieder getrennte Wege und gründen, als wär nix gewesen, irgendwo eine neue Familie. Romantisch? Geht so. Übrigens: Pinguine werden bis zu 30 Jahre alt. Zeit genug, um im Leben mit zwei Dutzend Partnern Sex zu haben. Im Vergleich: Der Durchschnittsdeutsche schafft es in seinem Leben (bei über 80 Jahren Lebenserwartung) gerade einmal so auf etwa 6 Sexpartner – nicht einmal ansatzweise so viel wie ein Pinguin. Ein P-i-n-g-u-i-n. Just saying.

 

3. Weil Poppen die Gesundheit fördert

Vor einiger Zeit wurde an der Uni Bristol eine Langzeitstudie mit 1000 Probanden durchgeführt. Das Ergebnis war eindeutig: je mehr Sex jemand hatte, desto gesünder war sein Körper. Und es muss nicht immer gleich hardcore zur Sache gehen. Schon Küssen hat positive Nebeneffekte: die Speichelproduktion wird angeregt und führt wiederum zu einer Stärkung des Immunsystems. Ganz nebenbei werden noch jede Menge Glückshormone ausgeschüttet. Du willst etwas für Deine Gesundheit tun? Manchmal reicht es schon, sein Liebesleben etwas anzukurbeln.

 

4. Weil es viel zu lernen gibt

Ohne Übung geht nichts! Wie soll man denn auch wissen, was man mag, und was nicht, wenn man sich in seinem Leben nicht ausprobiert und experimentiert hat. Vielleicht findet man ja irgendwann heraus, dass man auf Sachen abfährt, die man früher eher komisch und abturnend fand. Sexualität ist keine fixe, abgeschlossene Sache, sondern befindet sich im stetigen Wandel. Überall gibt es Neues zu entdecken – die Welt ist voller Möglichkeiten und Abenteuer. Nur wer regelmäßig Sex hat, ist in der Lage, sich und seinen Körper richtig kennenzulernen. Und auch im Alter nimmt die weibliche Lust nicht unbedingt ab. In einer Umfrage beklagten sich gar über 41 Prozent der älteren Teilnehmerinnen über zu wenig sexuellen Kontakt mit dem Partner. Natürlich: Sex im Alter ist nicht mehr der gleiche, wie Sex mit Anfang 20. Aber gute Gründe für Enthaltsamkeit gibt es meist nicht.

 

5. Weil es einfach Spaß macht

Poppen ist eben beste Freizeitbeschäftigung der Welt – jedenfalls für mich und Katie Price. Diese sagte einmal: „Der Sinn des Lebens ist es, irgendwie die Zeit zwischen zwei Orgasmen zu überbrücken.“ Wie philosophisch. Dem habe ich nichts hinzuzufügen.

 

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In der Kolumne "JUNG & WILD" berichten unsere Autoren von alltäglichen erotischen Erlebnissen. Diesmal an der Reihe ist unsere Kollegin Paula, die, wenn sie mal nicht gerade das Liebesleben der Pinguine studiert, in den wildesten Clubs der Stadt die Nacht zum Tag macht.

 

 

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