Die Schamlippen. Das wohl einzige Körperteil, über das wir nicht reden können, ohne das Wort „Scham“ zu benutzen. Für die Schamhaare gibt es unendlich viele Synonyme. Für Schamlippen bisher kein einziges. Doch damit soll bald Schluss sein - zumindest wenn es nach den Journalistinnen Gunda Windmüller und Mithu M. Sanyal geht. In einer großen Online Petition fordern sie das Wort im Duden durch „Vulvalippen“ zu ersetzen. Nach nur zwei Wochen zählt ihre Kampagne bereits mehr als 30.000 UnterstützerInnen.
Unsere Sprache befindet sich in einem ständigen Wandel - aber die Schamlippen sind immer noch da. Dabei stammen sie aus einer Zeit, in der die weibliche Sexualität alles andere als frei war. Vor rund 200 Jahren galt die Sexualität der Frau als etwas, das verborgen und geheim gehalten werden musste. Die negative Bezeichnung der „Scham-Lippen“ war in diesem Zusammenhang wohl einfach nur logisch. Zeitgemäß ist sie aber nicht mehr.
Für Gunda Windmüller, Initiatorin der Online Petition, spielt die negative Bedeutung der Schamlippen eine zentrale Rolle. „Dafür, dass die Schamlippen ein schöner und lustvoller Teil des weiblichen Körpers sind, ist unser bisheriger Begriff dafür ziemlich negativ besetzt“, erklärt sie in einem Interview, „Schamlippen leitet sich aus dem Lateinischen ab, „labium pudendi” kommt von labium (Lippe) und pudere (sich schämen). Und Scham für etwas zu empfinden, das ist eigentlich nie ein gutes Gefühl.“
In ihrer Petition schlagen die Journalistinnen als Alternative das Wort „Vulvalippen“ vor. Warum es besser passen könnte? Ganz einfach: Schamlippen stellen die Hautfalten des äußeren Geschlechtsteils, der Vulva, dar. Man könnte sie daher genauso nennen: Vulvalippen.
Was haltet Ihr von dem Vorschlag der Journalistinnen? Habt Ihr vielleicht bessere Namensvorschläge? Wir sind gespannt auf Eure Meinungen und Ideen.