Die Risiken der Lust. Wer zuhause oder auf Reisen das Bäumchen-wechsel-dich-Spiel ungeschützt praktiziert, muss mit unerwünschten Mitspielern oder Reiseandenken rechnen. Sie haben Namen wie Tripper, Syphilis, Chlamydien, Hepatitis B, HIV usw. Aber nun bitte keine Panik auf der Titanic. Lieber ganz ruhig und besonnen dem eigenen Körper etwas Aufmerksam schenken, also auf die Symptome achten. Gegen fast alles ist ein Kraut gewachsen - wenn man es frühzeitig erkennt. Wir geben Dir hier ein paar Hinweise auf die häufigsten Andenken an schöne Stunden. Damit wollen wir keine ärztliche Untersuchung ersetzen! Nein, auf keinen Fall! Mach lieber einen Gesundheitscheck oder Test mehr, als einen zu wenig. Die meisten Geschlechtskrankheiten lassen sich heute relativ unkompliziert erkennen und dann auch recht mühelos behandeln. 

 

Was ist der beste Schutz vor Geschlechtskrankheiten? 

Das sind Kondome, ja klar, das weiß heute jeder. Trotzdem praktiziert nicht jeder Safer-Sex. Die Gefahr, sich beim Geschlechtsverkehr mit HIV anzustecken hatte einstmals dazu geführt, dass viele Menschen sich geschützt haben und dadurch sind praktisch alle Geschlechtskrankheiten hierzulande deutlich zurückgegangen. Jetzt, da die Medien berichten, HIV und AIDS kann therapiert werden (nicht geheilt!), lässt die Vorsicht wieder nach und verschiedene Geschlechtskrankheiten sind leider wieder auf dem Vormarsch. 

 

Wie erkenne ich Geschlechtskrankheiten?

Wir gucken gemeinsam mal genauer hin und geben Dir Tipps, ob und wie man sich vor den Schattenseiten der Lust schützen kann, wie man die häufigsten Symptome erkennt, und was man unternehmen sollte, wenn es einen dann trotzdem erwischt hat. 

 

Syphilis

Syphilis wird auch Lues genannt. Es ist die wohl seit Jahrhunderten bekannteste Geschlechtskrankheit. Wer sie früher bekam, kämpfte mit einem ernsten Problem. Heute hat sie ihren Schrecken weitgehend verloren.


Wie kann ich mich anstecken? 
Die Ansteckung erfolgt durch Bakterien über Haut und Schleimhäute. Die Lustkrankheit kann durch sämtliche Sexualpraktiken übertragen werden, also Vaginal-, Anal- und Oralsex, sowie auch durch das Küssen. Kondome schützen Dich also nur bedingt vor der Lues.


Wo ist sie überwiegend verbreitet? 
Die Verbreitung ist auch in Deutschland wieder angestiegen. Besonders in den Entwicklungsländern und in Osteuropa spricht man aber schon wieder von einer regelrechten Syphilis Epidemie. 


Auf welche Symptome muss ich achten?
Es treten nicht immer Symptome auf. Man sollte aber auf angeschwollene Lymphknoten und Hautrötungen, beispielsweise auf dem Körper verstreute rote Pünktchen achten. Bei einer unentdeckter Erkrankung können Spätfolgen noch nach Jahrzehnten auftreten. Sie sind nicht schön, da dann die Bakterien Zeit hatten, das Gehirn zu befallen. 


Wie werde ich behandelt?
Die Behandlung ist vergleichsweise einfach. Man bekommt Penicillin injiziert. Der oder die Partner müssen auch behandelt werden, sonst kann es zu unentdeckten Ping-Pong-Neuinfizierungen kommen, die oft keine sofortigen Symptome mehr zeigen, aber dann mit fatalen Spätfolgen nach langer Zeit ausbrechen. 


Fazit
Lass hin und wieder mal den Arzt ran. Besonders dann, wenn Dein Sexleben mit vielfältigen Partnern stattgefunden hat. 

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Chlamydien

Ist die wohl unbekannteste unter den sexuell übertragbaren Erkrankung. Doch es ist ein Paradox, denn gleichzeitig ist es auch die am häufigsten übertragene Geschlechtskrankheit in Deutschland und Europa. 


Wie bekomme ich die Krankheit?
Die Bakterien werden durch sämtliche sexuellen Kontakt übertragen, auch durch Blowjobs, anales (Anilingus) oder vaginales (Cunnilingus) Zungenspiel.  


Auf welche Symptome muss ich achten?
Es kann u. a. zu folgenden Beschwerden kommen: Juckreiz im Genitalbereich, Infektionen der Harnröhre, schleimiger Ausfluss, Entzündungen von Hoden und Eileitern, und Bindehautentzündungen.
Das lässt sich alles relativ leicht in den Griff bekommen, doch eine Sache ist richtig schwerwiegend: Bei Schwangeren kann die Erkrankung zu Früh- oder Fehlgeburten oder zu Lungenentzündungen beim Kind führen. Außerdem kann eine Chlamydien-Infektion bei Männern und Frauen Unfruchtbarkeit nach sich ziehen. 


Wie schaut die Behandlung aus?
Chlamydien lässt sich nur durch einen Arzt/Labor mittels Urintest und Abstrich feststellen. Die Behandlung erfolgt durch die einwöchige Gabe von Antibiotika. 


Wie kann ich mich schützen?
Man forscht nach einem Impfschutz. Doch der ist noch Zukunftsmusik. Kondome und ein Lecktuch beim Rimmen schützt - aber nicht mit 100 %iger Sicherheit. 
Besonders Schwangere sollten sich bei ihrem Frauenarzt unbedingt auf Chlamydien testen lassen, damit dem Kind nichts passiert!

 

Tripper / Gonorrhoe

Das Tripper-Bakterium ist das stärkste Lebewesen der Erde. Stell Dir vor, Du könntest mit Deinem kleinen Finger über sieben Stunden das 100.000-fache Deines Gewichtes halten.  


Wie erfolgt die Ansteckung? 
Klar, sie erfolgt durch ungeschützten Geschlechtsverkehr. Egal ob der Spaß vaginal, anal oder oral stattfindet. Dementsprechend können nicht nur die Geschlechtsorgane, sonder auch Mund und Darm vom Erreger befallen sein. 


Welche Symptome treten auf?
Du merkst eine Erkrankung meist an einem eitrigen Ausfluss aus dem Penis oder der Scheide. Es kann beim Pinkeln brennen. 


Behandlung
Die Behandlung erfolgt durch Antibiotika. Daher ist die Erkrankung heilbar und stellt eigentlich kein nachhaltiges Problem dar. Doch leider kommt es immer häufiger zu einer Antibiotika-Resistenz. Deshalb könnte sich der Tripper in Zukunft bei einigen als unheilbar herausstellen. 


Fazit:
Praktiziere bitte immer Safersex!

 

Hepatitis B

Ungefähr 500.000 Menschen in Deutschland sind infiziert. Doch nicht bei allen kommt es zu einem Ausbruch der Erkrankung.  


Wie bekomme ich Hepatitis B?
Das Virus ist hochansteckend und kann durch Küssen und alle sexuellen Praktiken übertragen werden. Es dringt durch winzige Haut- und Schleimhautverletzungen und ist somit wirklich verdammt ansteckend (etwa 100 x ansteckender als das HI-Virus!) Man kann sich diese Hepatitis auch durch Bluttransfusionen, beim Tätowieren oder durch die gemeinsame Nutzung von Rasierer, Nadeln usw. einfangen. 


Welche Symptome treten auf?
Manchmal keine. Ansonsten fühlt man sich meist müde und appetitlos. Es kann leichtes Fieber auftreten. Später könnte sich die Haut und das Augenweiß gelb färben. Nach der Behandlung ist alles gut - oder, wenn das Virus im Körper bleibt, kann die Hepatitis B chronisch werden und die Leber nachhaltig schädigen. Aber den chronischen Verlauf bekommt die moderne Medizin inzwischen auch ganz gut in den Griff.   


Wie kann ich mich schützen?
Kondome beim Sex benutzen und Blutkontakt mit anderen Menschen vermeiden. Bei häufig wechselndem Geschlechtsverkehr wird eine Impfung empfohlen. 

 

HIV

HIV und AIDS sind erst seit 1982 “offiziell” in Deutschland verbreitet. „Safer Sex“ wurde zum Motto einer sexuell aktiven Gesellschaft. Durch Aufklärungskampagnen gingen die Neuinfektionen auch deutlich zurück. 


Wie bekomme ich HIV?
Die Übertragung erfolgt meist durch Samen oder Blut. Über die empfindlichen Schleimhäute im Genitalbereich und After kann HIV leicht in die Blutbahn eindringen. 


Welche Symptome können bei einer HIV Infektion auftreten?
In einer frühen Infektionsphase ähneln die Symptome denen einer Grippe. Also Fieber, Müdigkeit und Abgeschlagenheit, Nachtschweiß, Entzündungen, Gelenkschmerzen usw. Nachweisbar und diagnostizierbar ist die Infektion nur durch Untersuchungen beim Arzt. Manche Gesundheitsämter bieten auch Schnelltest an.


Wie kann ich mich vor HIV schützen? 
Praktiziere mit unbekannten Sexpartnern Safer Sex. Kondome schützen Dich! Die Ansteckung von Männern auf Frauen passieren häufiger als umgekehrt. Hast Du Dir eine HIV-Infektion eingefangen, können Dir Virushemmer helfen, die Sache unter Kontrolle zu halten. Eine Heilung ist noch nicht möglich, denn das Virus ist ein wandlungsfähiges Biest. Aber man ist dran und heute muss, zumindest in unserer Weltregion, kaum noch jemand an HIV sterben. 

 

Das Leben ist ein Risiko

Wie heißt es so schön: “Wer immer nach einer Möglichkeit sucht, alle Risiken auszuschalten, bringt sich um alle Möglichkeiten.” Also lass Dir den Spaß am Sex nicht durch die pure Angst vor den Risiken verderben. Gehe lieber voller Achtsamkeit und mit gesundem Menschenverstand mit Dir und anderen um. Dann ist das Risiko überschaubar - aber 100 % risikolos wird Sex damit nicht. Deshalb lass Dich öfters mal testen!

👀 Lesetipp von unserer Partnerseite Kaufmich.com: Der Gesundheitsguide für sexuell übertragbare Krankheiten.

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