Achja, die gute alte Masturbation, wahrscheinlich schon so alt wie die Welt selbst.
Was wurde nicht schon alles über sie geschrieben: Gut für die Gesundheit, schlecht für die Gesundheit, herrlich entspannend und ein super Weg, sich selbst und seinen Körper kennenzulernen. Heute reden wir mal über einen anderen Punkt: Ist Selbstbefriedigung Betrug am Partner?
Das klingt jetzt auf den ersten Blick eigentlich recht moralisch, vor allem wenn man schon viele Jahre als “Hobby-Wichser” hinter sich hat. Doch nicht jeder sieht das aus diesem Blickwinkel.
Masturbation ist kein Betrug am Partner - eher eine Beichte
Als ich noch verheiratet war wollte ich (warum auch immer) keinen Sex mit meinem Ehemann. Andererseits habe ich es fürchterlich gehasst, wenn er masturbiert hat. Ich dachte erst, ich mag es nur nicht, wenn er sich in unserem Bett einen von der Palme wedelt, während ich auf der anderen Seite versuchte ins Reich der Träume zu gelangen. Doch auch als ich ihn ins Bad schickte, damit er dort seiner Taschen-Billard-Lust nachgehen konnte, war mir das ganze irgendwie ein Dorn im Auge. Auf der einen Seite wollte ich keinen Sex mit ihm, aber auf der anderen Seite wollte ich nicht, dass er an andere Frauen denkt - ein echte Zwickmühle oder besser gesagt ein echtes Beziehungsproblem.
Einige Leute (mich damals eingeschlossen) haben Angst, dass ihr Partner masturbiert. Gedanken kreisen darum, dass man selbst nicht der begehrenswerteste Mensch ist oder man ist besorgt über die Fantasien, die ihr Partner dabei entwickelt. Bin ich es, zu dem er abspritzt - das wäre ja noch irgendwie OK und ganz geil. Was aber, wenn es ein Porno-Sternchen oder die süße Supermarkt-Kassiererin ist, die wir heute morgen zusammen gesehen haben? Für viele ist der Gedanke, dass eine andere Person am Sexleben “teilnimmt” schwer zu ertragen.
Manchmal gibt es aber Gründe, warum man keinen Sex haben kann oder will. Sei es Krankheit, die Periode oder ein schlimmer Herpes-Befall (ja das passiert). Das Thema Sex ist dann erstmal vom (Küchen)-Tisch. Keiner dieser Gründe stoppt allerdings den Sexualtrieb. Wenn ich in diesem Fall die Wahl habe: Mein Partner spielt “fünf gegen Willi” oder er sucht sich auf Poppen.de eine neue Partnerin, mit der er es hinter meinem Rücken treiben kann - ganz klar worauf die Wahl fällt.
Wenn Mausturbation zum Problem wird
Ja, es ist möglich dass man zu viel wichst. Es ist selten aber es kommt vor. Wenn du lieber masturbierst statt Sex mit deinem Partner zu haben, wenn du ein Masturbierchen einem echten Bierchen mit deinen Freunden vorziehst - dann hast du vielleicht ein Problem und du solltest mal schauen, was in deinem Leben oder in deiner Beziehung falsch läuft.
Genieße die Masturbation als das was sie ist: Ein schneller und einfacher Weg für ein bisschen sexuelle Entspannung und ein kleiner Ausweg in deine eigene Fantasie-Welt (in der vielleicht gerade die süße Supermarkt-Kassiererin auf dir sitzt). Solange es dir deinen normales Alltag nicht verdirbt, ist es kein Problem und erst recht kein Betrug am Partner. Wenn ihr beide dennoch Angst habt, den Partner wegen der Masturbation zu verlieren, solltet ihr euch vielleicht wirklich ernsthaft unterhalten - die Antwort am Ende sollte allerdings nicht heißen auf die Masturbation zu verzichten.
Fotos: Bigstockphoto, Erika Lust
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