Sexbloggerin Lotta Frei erzählt in ihrem Gastbeitrag über sexuelle Abenteuer zu zweit, zu dritt, zu viert. Ein Erfahrungsbericht der ganz besonderen Art.

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Tagsüber bin ich Partnerin, Kollegin, Freundin und Schwester. Ich gehe meinem Beruf nach, stehe mit beiden Beinen im Leben, manchmal im Stau und täglich in der Schlange beim Bäcker. Montags gehe ich zum Yoga und an den anderen Tagen gerne früh ins Bett. Ich genieße den Sex mit meinem Freund, denn er ist genau wie ich ihn mir wünsche. Tagsüber bin ich eine ganz normale Frau.

 

Doch ab Freitag Abend erwacht ein Anteil in mir, den ich lange Jahre unterdrückt habe. Weil ich mich für meine Fantasien schämte und das Ausleben dieser Träume innerhalb meiner Beziehung für unmöglich hielt. Denn manchmal will ich mehr als einen Mann. Dann besuchen mein Freund und ich einen Swingerclub.

 

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Diesmal gehen wir in einen neuen Club, den wir beide noch nicht kennen. Früher war in den Räumen ein Puff mit Tabledance, Whirlpool und Sauna. Heute erinnern nur noch die Zimmernummern an das, was hinter abgeschlossenen Türen stattfand. Statt der Türen gibt es nun offene Durchgänge, die spießigen Doppelbetten sind großzügigen Liegewiesen aus Kunstleder gewichen. Alles ist darauf ausgerichtet, dass besonders Frauen sich hier wohl fühlen. Gedämpftes Licht, edle Tapeten und zarte Raumdüfte schaffen eine gepflegte, angenehme Atmosphäre. Obwohl ich mittlerweile auf so vielen Swingerparties war, bin ich nervös. Ein fremdes Umfeld, unbekannte Menschen, alles ist aufregend wie beim ersten Mal.

 

Die Bar des Clubs ist bereits gut gefüllt. Überwiegend Paare stehen schüchtern nebeneinander und halten sich an ihren Gläsern fest. Dazwischen mache ich auch mehrere Männer aus, die allein gekommen sind. Als ich neben einem davon an der Bar auf mein Getränk warte, nutzt er seine Gelegenheit. „Deine Augen sind mir schon aufgefallen, als du den Raum betreten hast - wow! Ich bin Thomas!“ Er strahlt mich an.

 

Im Bruchteil einer Sekunde checke ich ihn ab. Thomas ist um die fünfzig, gut gekleidet (schwarze Hose, schwarzes Hemd), hat ein offenes Lächeln und riecht gut. Die Erfahrung aus zwei Jahren Swingen eingedampft auf einen Augenblick: mein Bauchgefühl sagt ja. Thomas ist okay!

 

Wir führen noch ein wenig Smalltalk (er ist zum ersten Mal überhaupt in einem Swingerclub und ein bisschen aufgeregt) und trinken unsere Getränke aus. Dann lade ich ihn ein, uns auf eine Besichtigungsrunde durch die Räume zu begleiten.

 

Ich bin keine Freundin von langem Vorgeplänkel. Gefällt mir ein Mann, darf es gerne gleich zur Sachen gehen. Das hat den Vorteil, dass so früh am Abend noch alle Spielzimmer leer sind und wir uns das schönste aussuchen können. Auf einem von Spiegeln eingefassten Polsterpodest lasse ich mich auf die Knie nieder und beginne meinem Freund den Schwanz zu blasen, während Thomas nur zuschaut. Ich habe mir angewöhnt, immer mit meinem Partner zu beginnen, auch wenn er selbst da völlig entspannt wäre - seine Nähe zu spüren, gibt mir Sicherheit und bringt mich in Stimmung. Und aus der Sicherheit entsteht die Lust auf Neues. Als mein Freund mich sanft aber bestimmt umdreht und von hinten in mich eindringt, löst Thomas ihn in meinem Mund ab.

 

Im Spiegel sehe ich, dass wir mittlerweile Zuschauer haben. In der Tür stehen zwei Paare, die uns interessiert beobachten. „Hier ist noch Platz für Euch, ihr dürft gerne dazu kommen“ spricht mein Freund sie an - „wir rutschen noch ein Stück“. Eins der Paare nimmt diese eindeutige Einladung bereitwillig an und gesellt sich zu uns. Die beiden bleiben anfangs unter sich, beobachten aber genau, wie aufmerksam die zwei Männer mich verwöhnen. Offensichtlich gefällt ihnen unsere Darbietung. Als mein Freund dem anderen Mann sagt, was für eine Süße er dabei hat, ist es wie das Startsignal, auf das die andere Frau gewartet hat. Während sie sich meinem Freund zuwendet, schließt sich ihr Mann mir und Thomas an.

 

Auf der Straße würde ich wahrscheinlich achtlos an diesem Mann vorbeigehen. Er ist ein Durchschnittstyp und relativ klein, was sich auf der Matte aber relativiert. Und der Mann kann ficken. Er stößt mich so fest im Doggystyle, dass ich laut aufstöhne und damit weitere Zuschauer ins Zimmer locke.„Ich muss im Paradies sein“, seufze ich grinsend, als er sich heiß auf meinen Arsch ergießt. „Du bist ja auch ein Engel“ sagt seine Frau zu mir und ich gebe ihr einen langen Kuss für ihr süßes Kompliment.

 

Einigen Zuschauern steht der Neid ins Gesicht geschrieben. Ein junger Mann nähert sich zögerlich und nimmt am Rand des Podests Platz. Während ich meinen Freund noch mit der anderen Frau beobachte, fängt er an, mir zart den Nacken zu streicheln. Seine Finger fahren langsam an der Außenseite meines Armes entlang und innen wieder hoch, über den Hals bis in die Haare. Wow, tut das jetzt gut. Ich genieße seine Zärtlichkeiten dankbar, weiß aber genau, dass er sich mehr erhofft. „Das ist sehr schön und ich könnte noch Stunden weiter mit dir hier sitzen und mich von dir streicheln lassen, aber ich hatte gerade tollen Sex und eigentlich genug für heute Abend“ entschuldige ich mich bei ihm. „Das ist zwar schade, aber völlig okay“ antwortet er. Und weil er so höflich reagiert und nicht aufhört zu streicheln, schiebe ich nach „Schade, dass du erst jetzt dazu gekommen bist. Vielleicht sehen wir uns hier mal wieder?“ Denn manchmal will ich mehr als einen Mann, und ich weiß, wo ich sie kriegen kann.

 

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Lotta Frei (geb. 1979) ist Bloggerin, Buchautorin der Swingerclub-Bibel und Swingerclub-Expertin. Für Poppen.de schildert sie in diesem Gastbeitrag ihre Swingerclub Erfahrung.

 

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Coverbild © Lotta Frei 2018

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