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Könntet ihr aus Liebe auf Sexuelle Praktiken verzichten?


Leah-1961

Empfohlener Beitrag

Geschrieben

Ich habs mal aus Liebe versucht, auf nicht Eine, sondern mehrere Praktiken, die ich mag, zu vrezichten.
Die Beziehung lief ca. ein halbes Jahr mit Gesprächs- und Verführungsversuchen relativ gut, aber dann fing ich an, einige Dinge so sehr zu vermissen, daß es für mich zum Problem wurde, aber auch er fing an, an mir zu kriteln (mag Dich nicht rasiert etc. - obwohl er mich so kennengelernt hatte)
Letztendlich ging die Beziehung weitere 2 Monate später in die Brüche, obwohl der "Alltag" eigentlich ziemlich perfekt war. Aber allein das reicht m.E. auf Dauer nicht.


Geschrieben (bearbeitet)

Sicher gibt es Praktiken auf die ich verzichten könnte, wenn mich der Blitz trifft und ich mich unsterblich verliebe.
Meine Sexualität ist ja auch nicht derart aussergewöhnlich, wie z.B. bei manchen der SM-Bereich, Bizzar o.Ä., denn da könnte ich mich nicht mit anfreunden und würde auch nicht tolerieren, wenn mein Partner diese Art von sexueller Neigung hätte.
Ich kenne einen Mann aus meinem früheren Bekanntenkreis der jahrelang eine zuerst für ihn glückliche Ehe führte, eine "normal" (wobei, was ist schon NORMAL?) ausgerichtete Sexualität mit ihr hatte.
Früher suchte er devote Frauen aus der SM-Szene, lebte auch eine Weile in einer 24/7-Beziehung, lernte dann später seine Frau kennen, die so gar nichts mit alldem zu tun hatte und auch sehr negativ diesen sexuellen Praktiken gegenüber stand.
Er wusste, wenn er seiner Frau von der Vergangenheit erzählen würde, dass sie ihn verlässt.
Über Jahre hat er sich gequält und in diversen Foren immer wieder virtuellen Kontakt zu dieser Szene gesucht, aber real nicht ausgelebt.
Er hat gelitten, so wie ich noch nie einen Mann habe leiden sehen, denn mitlerweile ging es nicht nur noch um Sie und Ihn, sondern auch noch um 2 Kinder.
Sein Verlangen liegt in seiner Kindheit begründet, dass weiss er auch und er versuchte sogar eine Therapie, was aber alles nichts nutze!
Nach Jahren beichtete er doch seiner Frau, die schon so etwas vermutete und nur aus Angst ihn zu verlieren schwieg und hoffte, dass er seine Lust weiterhin unterdrücken könne, was aber letzendlich nicht ging.
Er hat seine Frau nach 10 Jahren Ehe verlassen und lebt jetzt wieder mit einer Sub in einer 24/7-Beziehung.
Liebe verzeiht viel und man verzichtet gerne auf manche Wünsche, aber es gibt eben Dinge im Leben, da kann man nicht aus seiner Haut.
Dies mag vielleicht extrem sein und nicht jeder "braucht" Extreme, aber selbst der kleinste Rinnsal kann einmal zu einem reissenden Fluss mutieren.
In meiner Ehe war ich immer diejenige die zurück steckte und ich habe aus Liebe Dinge getan, die aus meiner heutigen Sicht zum Sex gehören, mir aber damals zuwider waren, so möchte ich einfach nicht mehr leben.
Es muss schon eine beidseitige und gleichgewichtige Lustebene da sein, sonst wird auf kurz oder lang einer der Partner ausbrechen und auf Poppen landen


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben

Sinnliche40, du hast das klasse beschrieben und ich denke auch, dass so extreme Bedürfnisse auf Dauer schwer zu unterdrücken sind!

Ich habe nochmal über das Thema nachgedacht und muss für mich sagen, ich wüsste noch immer nicht genau, wie ich im Zweifelsfall reagieren würde. Da ich auch eher normale Bedürfnisse habe, könnte ich auf das eine oder andere durchaus verzichten - wenn es sein müsste. Aber - und das ist auch ein wesentliches Problem in der Beziehung zu meinem Mann - ich würde mich schon fragen, warum er bestimmte Sachen nicht wenigstens mir zuliebe ab und zu macht, wenn er mich doch liebt! Ich habe es gehasst, meinen Mann jedesmal um so harmlose Sachen wie "am Hals küssen" bitten zu müssen und denke, wenn ich jemanden tief liebe, würde ich ihm zuliebe alles mögliche ausprobieren (außer Verbotenes, KV und richtig harten SM).

Tja außerdem hat sich im letzten Jahr rausgestellt, dass ich bei einem etwas größeren Schwanz doch mehr empfinde. Klar kann der Sex an sich, der ja nicht nur aus Poppen besteht, auch mit einem weniger gut ausgestatteten Mann ganz hervorragend sein, aber ich denke, bei mir würde da mittlerweile doch eine Sehnsucht danach bestehen bleiben. Sollte ich mich also je trennen und mich neu verlieben, müsste der Mann leider entweder dieses Kriterium erfüllen, sonst absolut bombastisch, oder mit einer offenen Beziehung einverstanden sein. Umgekehrt müsste ich das dann natürlich auch zulassen.
Ohnehin bezweifle ich, dass man je 100% bekommt und beglückwünsche alle diejenigen, die wenigstens 95% haben!


Geschrieben

man darf bei der ganzen abwägerei nie vergessen:
wie wichtig ist der verzicht auf praktiken in bezug zur liebe?
die liebe stellt sich bei den wenigsten innerhalb der ersten 4 wochen so ein, dass man weiss, dass ist der partner für´s leben.
in dieser zeit wird man jedoch in der kiste schon einiges ausprobiert haben und kann in etwa abschätzen, wo der hase längsläuft.

sollte mien partner in dieser zeit eben nicht den erwartungen entsprechen...ist er eben der falsche.

in diesem moment rede ich nicht, und wohl auch kein anderer, von der abgöttischen liebe die jeden verzicht aufwiegt.

es kommt darauf an, auf WAS frau oder mann verzichten muss...

wer total auf oral steht, dem fällt es natürlich sehr schwer ohne solches weiter zu lieben. klar. das wäre ja mehr als die halbe lust.
wer bereits um küsse betteln muss, wird sich auch nicht lange in verzicht üben.

sind es jedoch nur die "kleinen details" die man erfüllt haben möchte...die mehrheit jedoch passt wie faust auf´s auge, dann wird einem der verzicht nicht mehr so tragisch erscheinen.


Geschrieben



es muss mehr als "zuneigung" vorhanden sein - eine liebe, deren vertrauen die erde überschwemmt ..


eben dort ist die schwelle, die niemand so wirklich sehen mag oder will.
ist man zusammen weil man sich liebt oder weil es einfach nur "passt"?
oft wird es verwechselt, dass passen und lieben...es wird zur gewohnheit weil es so schön klingt. aber ist auch etwas wahres an den worten ich liebe dich?
kann man es fühlen oder will man es nur gesagt bekommen?


Geschrieben

ich bereite mich gerade darauf vor, etwas zu beenden, was mich 32 jahre meines lebens als ein wichtiger teil meines ich begleitet hat
Zuerst hat es geschmerzt wie ein dolch, welcher in den rücken gestossen wird. Langsam wird es ein leichter zu ertragender schmerz, wie ein finger, der fehlt und schmerzt.
Wenn man es schafft, das, was man vermisst, zu vergessen ...
Ist wie das aufhören mit rauchen - wenn man laufend daran denkt, ist es schwer - wenn man es vergessen hat - ist es einfach.

Für die, welche ich liebe, werde ich dies tun - und ich weis, das ich es mit ihr zusammen schaffen werde


Geschrieben

nehmen wir das beispiel mit dem "vergessen" des rauchens.
natürlich würde man alles aus dem umkreis verbannen, was einem dazu motiviert wieder zur zigarette zugreifen. ist eigentlich jedem klar.

doch was ist, wenn du in einer zigarettenfabrik arbeitest und deine stellung, die du so sehr liebst, nicht aufgeben willst, nur weil du nicht mehr rauchst?
kannst du es dann auch vergessen? einfach so?

es würde mich sehr interessieren.


Geschrieben

ja - doch dies sind kenntnissen und fähigkeiten, die ich hier nicht verbreiten werde

natürlich würde man alles aus dem umkreis verbannen, was einem dazu motiviert wieder zur zigarette zugreifen. ist eigentlich jedem klar.


Du siehst das beispiel imho etwas zu ... sagen wir materialistisch .. versuche zu verstehen, was an fühlen dahinter steckt.
Nirgendwo habe ich gesagt alles zu verstcken, sondern ich sprach von vergessen.

nur so viel .. ich habe von 90 auf 0 aufgehört mit rauchen - bin 3 tage später auf ner party gewesen und meine ganzen kollegen haben geraucht ... es war nicht einfach - doch ich wollte es.

es ist immer eine frage der notwendigkeit - und damit meine ich bestimmt nicht die gesundheit oder der wunsch eines anderen , sondern die innere notwendigkeit, es zu tun.

ob man hinterher noch der gleiche mensch ist wie vorher - das kann ich nicht beurteilen und weis es auch nicht.


Geschrieben

ich weiss schon wovon du sprichst.
mir erging es mit dem alkohol so.
ich war nicht der quartalstrinker, nein lieber doch regelmäßig und ein bissel mehr und noch etwas mehr wär auch nicht so wild...

von heute auf morgen nichts mehr. keinen einen tropfen.
auch ich gehe hin und wieder auf party´s wo getrunken wird...auf welcher wird es nicht?

und nein, ich verspüre keinen anreiz es wieder zu tun!

doch was ich damit ausdrücken wollte ist folgendes:

man kann schlecht auf etwas bestimmtes verzichten wenn man immer wieder und immer wieder mit den vorboten angefüttert wird.
solange du diesen wunsch auf erfüllung verspürst, wirst du nie verzichten...auch nicht bei zigaretten oder alkohol.


Geschrieben (bearbeitet)

Der Mensch wurde mit einem eigenen Willen geboren, hat mehr oder minder Selbstdisziplin gelernt, und ist stark genug diese auch anzuwenden....


Natürlich kann ich verzichten.... das bezieht sich nicht nur auf Praktiken beim Sex, sondern auch auf andere Dinge.....

Freunde, die er nicht mag.... sehe ich sie noch?
Liebgewordene Angewohnheiten, die er nicht mag.... ändere ich mich für ihn?.....
Aktivitäten, die er nicht mag...... unterlasse ich sie und verzichte drauf?

usw.......da muss ich entscheiden was mir wichtiger ist.....

Wenn ich jemanden kennenlerne, habe ich ja nicht sofort eine Beziehung ... noch im selben Augenblick, oder?

Man lernt sich kennen, stellt fest dass die sogenannte "Chemie"stimmt, landet zusammen irgendwann auch in der Kuschelecke....

Eigentlich ist alles toll, Schmetterlinge sind in Schwärmen im Bauch, alles passt, aber.....
er küsst/leckt (als Beispiel) nicht.
ich mag (als Beispiel) kein anal, weil mir das weh tut.

Sind Dinge, die nicht unbedingt sein müssen, aber einer von uns mag es halt sehr, der andere gar nicht.....

Ich für mich würde versuchen seine Vorliebe zusammen mit ihm kennenzulernen....
Wenn er es liebt, hat er meist auch Erfahrung und ich würde ihm vertrauen, dass wir gemeinsam einen Weg finden, bei dem ich ihm entgegenkommen kann und vielleicht auch Gefallen finde.....

Das erwarte ich aber auch von ihm!

Liebe heißt für mich, im Bereich Sexualität, dass ich Dinge, die ich nicht so mag für meinen Partner versuchen würde, weil ich ihm vertraue und nahe sein möchte....
ich rede jetzt nicht von Extremem!

Wenn er aber schon allein den Versuch Küssen/lecken so kategorisch ablehnt, dass er es nicht mal mit mir zusammen versuchen würde....
Würde ich mich auf Dauer fragen, ob er nicht nur diese Dinge ablehnt sondern auch einen Teil von mir, der genau das liebt.....

Gut zugegeben.....anfangs kann man über vieles hinwegsehen (man hat ja auch die Hoffnung ... Irgendwann ...),aber mit den Jahren????

Wenn ich mich in meiner Sexualität nicht angenommen fühlen kann, wie kann ich es dann in anderen wesentlichen Bestandteilen unserer Beziehung?

Wenn ich vertraue, dann klammere ich doch nicht einzelne Bereiche aus....( ich kann das nicht)

Für mich würde sich schon die Frage stellen "liebt er mich" wirklich oder nur das was ihm an mir gefällt, ist er ein absoluter Egoist ?

Diese Frage wäre anfangs sehr leise... gut zu überhören! Aber sie würde mit der Zeit, wenn die Schmetterlinge verflogen sind immer lauter....bis sie irgendwann schreit.....

Und dann... was dann?

Wenn mein Partner krank ist, dann tritt die Sexualität in den Hintergrund und ich könnte, weil ich ihn liebe ganz darauf verzichten!

Ich hätte aber in diesem Fall keine Zweifel an ihm und seiner Liebe zu mir!

Für mich gibt es keine kleinen oder großen Zweifel......
Wenn der Zweifel einmal da ist, dann kann ich doch keine Beziehung führen, in der ich mich glücklich und geborgen fühle.... in der ich weiß, egal, was passiert, und egal, was ich mir wünsche, "mein Mann" liebt mich so wie ich bin und er würde alles tun um mich genauso glücklich zu machen wie ich es für ihn tun würde.

Vielleicht liegt es auch an meinem "hohen"Alter und meinen Erfahrungen.....
Für mich kann ich antworten..... ich könnte mir nicht vorstellen aus Liebe auf Dinge zu verzichten, die ich gerne mit ihm teilen würde, die für mich dazugehören um ihm ganz nahe zu sein.
Für mich würde sich eher die Frage stellen... liebt er mich genauso wie ich ihn?
Wenn nein, dann kann ich mir meine Bedürfnisse ja wo anders erfüllen....ohne Gewissensbisse... hmmmmmm
Wozu sollte ich dann eine Beziehung unter diesen Vorzeichen eingehen.....


Ich weiß nicht wirklich, ob ich die richtigen Worte gefunden habe um auszudrücken was ich sagen möchte....
Sinnliche40 hat es annähernd in ihren Beiträgen in Worte gefasst.....Sehe es wie sie.

Busserl Leah


bearbeitet von leah
Geschrieben

..Wie seht ihr das?

Diese Fragen sind mir ehrlich gesagt meist zu wider und zu kindisch. In deinem Fall denke ich, lese ich allerdings eine Ernsthaftigkeit die mich ein bisschen nachdenklich macht.

Für mich spielen meine Vorlieben keine übergeordnete Rolle und ich denke weiter, dass man sehr gut durch vernachlässigte Gewohnheiten neue Dinge lernen und lieben lernen kann.

Weiter ist für mich ein Gerede generell über Sexgeplänkel nicht die Rede wert, denn meist wird man eh überrascht und hatte sich so manches im Vorfeld gar nicht gedacht.

Ich glaube man hat gute Chancen sich eher sogar näher kennen zu lernen als sich zu entfernen, solange beide lernen.

Schmatzerl


Geschrieben



Ich glaube man hat gute Chancen sich eher sogar näher kennen zu lernen als sich zu entfernen, solange beide lernen.

Schmatzerl




Genau das meine ich auch... solange BEIDE lernen!

Nur wenn einer konsequent ohne nachvollziehbaren Grund ("ich mag das nicht" ist für mich kein wirklicher Grund) "verweigert" und auch keine Ambitionen hat zu "lernen"....

ich frage mich, ob ich da auf Dauer verzichten kann....

Hab alle Antworten und anderen Sichtweisen betrachtet, die sich hier im Thread zeigen...

ich bin immer noch der Meinung ... Nein...

Vielleicht ergeben sich noch Sichtweisen, die mich meine Gedanken dazu überdenken lassen....

Danke auf jeden Fall, denn mich beschäftigt das wirklich

Busserl Leah


Geschrieben

Ich glaub wenn du jemandem vertraust und er dir zeigt warum er etwas nicht mag, dann ergeben sich Wege; wie sie auch ausschauen. Das kann man im Vorfeld nie wissen


Geschrieben



Nur wenn einer konsequent ohne nachvollziehbaren Grund ("ich mag das nicht" ist für mich kein wirklicher Grund) "verweigert" und auch keine Ambitionen hat zu "lernen"....

ich frage mich, ob ich da auf Dauer verzichten kann....


wenn dieser fall einträte...würde ich auch die notbremse ziehen.
das wäre mir persönlich zu kindisch-naiv und zeigt von null interesse meiner person gegenüber.

gemeinsam neue grenzen austesten, neue horizonte erfahren...alles gemeinsam...mal einer mehr und der andere weniger...dann umgekehrt...
nur nie stagnieren, das ist nie gut.


Geschrieben

Muss es denn immer gleich Liebe sein?

Bei einer Affäre verzichtet man doch auch auf die Dinge, die der andere nicht mag. Und wer nicht drauf verzichtet, der ***igt.


Geschrieben

Auchnichtanders: Schau dir mal den Threadtitel an! Da geht es explizit um Liebe!


Geschrieben

@ Leah

Nur wenn einer konsequent ohne nachvollziehbaren Grund ("ich mag das nicht" ist für mich kein wirklicher Grund) "verweigert" und auch keine Ambitionen hat zu "lernen"....

ich frage mich, ob ich da auf Dauer verzichten kann....



Jede Entscheidung für etwas oder für jemanden, ist eine Selektion, die anderes und andere ausschließt. Tragen können wir eine solche Entscheidung, wenn wir mit uns selbt im Reinen sind, dass unsere Selektion das ist, was wir wollen und was uns gut tut.

In keinem Fall, den hier im Thread jemand als Begründung für eine Verneinung angeführt hat, habe ich den Eindruck, dass wirklich das Fehlen bestimmter sexueller Praktiken das Problem ist, sondern Kommunikationssperren, psychische Blockaden oder sehr egoistische Vorstellungen einzelner Partner. Der Verzicht wird m.E. erst spürbar und der Leidensdruck deutlich, wenn derartige Defizite unsere eigentliche Entscheidung zu erschüttern beginnen und der Prozess des Entliebens beginnt.

Eine ernsthafte Liebesbeziehung scheitert in meinen Augen so wenig an fehlendem Oralsex, wie an einer falsch ausgepressten Zahnpastatube - aber beides signalisiert, dass zwischen den Partnern eine massive Kommunikationsstörung besteht, welche die Beziehung gefährdet.

Der fehlende Sex in der Endphase meiner Ehe wurde erst zum Problem, als die Kommunikation massivst gestört war und lieblose Kälte einzog. Technisch zogen wir beide im Rahmen unserer Rettungsversuche sogar nochmals alle Register - um resiginiert festzustellen, dass damit das Gefühl der Einsamkeit und Leere nicht zu überwinden ist.


Geschrieben

Auchnichtanders: Schau dir mal den Threadtitel an! Da geht es explizit um Liebe!



Ja, aber wenn ich "schon" bei einer Affäre die Wünsche ernst nehme, dann doch erst recht bei einer "Liebe"?


Geschrieben

Wenn zwei Menschen sich aufeinander zu bewegen, dann ist das immer ein Kompromiss. Anders funktioniert das gar nicht. Wenn es dann unüberbrückbare Hindernisse gibt, dann ist das wohl so.

Je älter man wird, um so schwieriger wird es einen geeigneten Partner zu finden. Zumindest gibt es gleichlautende Studien. Schwieriger wird es deshalb weil beide vieles erlebt haben was sie geprägt hat und woraus sie ihre Lehren gezogen haben.

Da gilt es ab und an über seinen eigenen Schatten zu springen.

Ob man das auf den sexuellen Bereich auch anwenden kann, dass weiß ich nicht. Ich vermute es aber mal.


Geschrieben

hört die worte des philosophen.... sie sind unfehlbar und rein...


Geschrieben

Verzicht ...
Das ist eine sehr individuelle Frage.
Ich denke, die Kernfrage ist nicht die Sexuelle Praktik an sich, sondern der Grad der Befriedigung, der durch die eine oder andere Praktik erreicht wird.

Jemand, der jahrelang knapp am Verhungern war, ist auch mit täglich reichlich Brot und Wasser zufrieden.
Jemand, der aber schon immer luxuriös gelebt hat, wird schon mit kleineren Einschränkungen nicht mehr klar kommen.

Werden sehr viele wichtige Bedürfnisse in der Beziehung gestillt, dann dürfte der Verzicht auf eine einzelne sexuelle Praktik kein Problem sein.
Ist aber diese sexuelle Praktik für einen der Partner die einzige Möglichkeit, überhaupt zu einem Orgasmus zu kommen, dann kann das wohl auf Dauer nicht gut gehen und ein dauerhafter Verzicht auf Lusterfüllung kann zu so einem großen Schmerz und inneren Leere heranwachsen, dass er nicht mehr auszuhalten ist.

Also wie immer in Leben: es ist höchst individuell, hat mit den persönlichen Prioritäten und auch mit der persönlichen Entwicklung zu tun.
Es kann sehr lange gut gehen, aber plötzlich ändert einer der beiden eine innere Einstellung und das Gefüge wird brüchig.

Die Sie vom Zweier


Geschrieben

Nur wenn einer konsequent ohne nachvollziehbaren Grund ("ich mag das nicht" ist für mich kein wirklicher Grund) "verweigert" und auch keine Ambitionen hat zu "lernen"....
ich frage mich, ob ich da auf Dauer verzichten kann.
(...)
ich bin immer noch der Meinung ... Nein...


Tut mir leid, ganz so pauschal kann ich das nicht akzeptieren.
Angenommen, meine Frau will keinen Gruppensex wegen "ich will das nicht". Dann werde ich sie weder dazu zwingen, noch versuchen, sie gegen ihren Willen zu überreden, sondern darauf verzichten - und hoffen, dass sie irgendwann ihre Einstellung ändert.


Geschrieben (bearbeitet)

es geht den schreiberlingen doch darum, welches gewicht man einer praktik zuordnet und in welchem umfang man den verzicht erträgt, duldet oder akzeptiert.

ist es etwas, was im grunde nur eine kleine variante ist, auf welche man verzichtet,scheint es nicht so im argen zu liegen, als wäre es ein großer teil dessen, was man selbst zur erfüllung der befriedigung braucht.

würde mein mann mich nicht küssen wollen, wäre das ein ziemlich großer verzicht, da ich sehr gern küsse und ein kuss oft mehr sagt als worte.
dieser praktik würde ich 70% an wichtigkeit zuordnen.

wäre es der gruppensex, den er nicht mag, würde es ganz anders aussehen.
dieser praktik ordne ich für mich 10% zu.

also etwas, worauf ich locker verzichten kann.

würde er mit der aussage vor mir stehen: nein ich mag das nicht. punkt aus basta!
dann würde ich es als kindisch abtun und ihn im innern stark blächeln.
er soll argumente auf den tisch legen und sich nicht wie ein kliener junge, der schmollt, aufführen.
würde er sagen, er kann nicht dagegen an, wenn er andere um sich herum weiss, die mit mir poppen wollen würden, DAS KANN ICH VERSTEHEN!
aber ein schlichtes "ich will nicht" verstehe ich NICHT!


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben (bearbeitet)

Mein erster Gedanke hierzu war
"Sex ist nicht alles ,aber ohne Sex ist alles nichts"
doch dann fielen mir wieder unsere Anfangsjahre ein,die diesen Spruch völlig auf den Kopf gestellt haben.
Wir hatten zu Anfang 10 wunderbare Wochen und dann kam der Fall,zumindest für mich,ins Bodenlose.Ich fühlte mich entstellt,verraten, verkauft,verlassen.Nur NIE von MoS,er hat die ganzen schweren Jahre zu mir gehalten,Sex mußte ich erst wieder lernen,der Kopf wollte der Körper konnte nicht oder auch umgekehrt.Und auch nach 32 Jahren will der Kopf oft mehr,wie der Körper leisten kann und immer noch muß MoS zurückstecken da eben nicht alles geht,was woanders "scheinbar" normal ist.Das einzige dessen wir uns immer gewiss sind,das wir es schaffen wollen uns unsere Liebe zu erhalten.

Die Liebe ermöglicht vieles,erst wenn diese schwindet und man anfängt an seinen Entscheidungen zu zweifeln,gehen einem die "Schwächen"seines Partners auf den Keks.Aber das haben schon andere besser geschildert.

Fazit ,ich sage ja das geht,solange die Partnerschaft noch in Liebe verbunden ist.

Susi

Noch was;
wenn einer sagt, ich mag nicht,muß er das nicht begründen,er ist kein kleines Kind mehr.
Das sind Bauchsachen,die kann man oft nicht näher beschreiben.
Schon mal drüber nachgedacht,das ich mag das nicht ,auch eine höfliche Umschreibung ist für;ich mag schon nur nicht mit Dir.

Susi


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben (bearbeitet)

auch nach 32 Jahren will der Kopf oft mehr,wie der Körper leisten kann und immer noch muß ... zurückstecken da eben nicht alles geht,was woanders "scheinbar" normal ist. Das einzige dessen wir uns immer gewiss sind,das wir es schaffen wollen uns unsere Liebe zu erhalten.




Nach 20 Jahren Beziehung habe auch ich erkannt: Liebe hat mit Sex nichts zu tun.

Sex ist ein momentanes (oder ständiges) Bedürfnis eines Einzelnen. Wenn man gerade jemand findet der die gleichen Bedürfnisse hat (und diese zu erkennen gibt), dann werden diese auch Sex haben.

Liebe ist die Verbundenheit zu einem Partner, von dem man glaubt ich finde keinen besseren, der mich bis ans Ende meiner Tage begleitet. Und das gleiche, und noch viel mehr bin ich bereit, für ihn zu geben. Warum: Weil er/sie ein guter Vater/Mutter ist, weil er/sie sich um alles kümmert, was für das Leben schlechthin nötig oder erstrebenswert ist.

Im Idealfall wird damit auch der Sex gemeint. Wie gut, oder ausreichend dieser ist, sei einmal dahin gestellt. Wenn man sich gerade kennen - und lieben -gelernt hat, wird diesem (noch) eine hohe Bedeutung beigemessen. Später finden viele das nicht (mehr) so wichtig.

Das Überleben der Spezies wurde durch ein oder zwei Kinder meistens bereits gesichert, und folglich konzentriert sich das Leben eher darauf, die Nachkommen überlebensfähig zu bekommen - was beim Menschen oft 25 bis 30 Jahre dauern kann !

Evolutionsbedingt ist also Sex nach den ersten Kindern eigentlich überflüssig.

Manche Menschen finden trotzdem Spass daran - und verzichten nicht auf die hormonellen Glücksgefühle - aber wenn der Partner diese in einem anderen Maße "braucht", ist das seine Sache. Auf die Liebe zu dem Partner hat das keinen Einfluss. Ist eine soziale Bindung.

Trotzdem trennen sich einige Paare, bloß weil der Partner sie beim Sex mit einem anderen "erwischt" hat.

Liegt wohl dann daran, daß die so wichtige soziale Bindung in dem Moment schwächer war als die Eifersucht. Klingt die Eifersucht ab - erkennen viele, daß die soziale Bindung (=Liebe) zum Partner doch stark genug und viel wichtiger ist.

Liebe ist wichtiger als Sex - aber trotzdem will eigentlich keiner darauf verzichten.

Warum auch - kann ja soooo schön sein.


Und die Hoffnung (auf schönen Sex) stirbt zuletzt !

Einen schönen Vormittag wünscht

Zarrentin


Fazit ,ich sage ja das geht,solange die Partnerschaft noch in Liebe verbunden ist.

Susi



Sehe ich auch so !


bearbeitet von zarrentin
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