Ballou1957 Geschrieben Februar 24, 2009 Geschrieben Februar 24, 2009 Aktuelle Meldung: Hamburg und Schleswig Holstein stützen die angeschlagene HSH-Norbank mit 3 Mrd.€ und einer Bürgschaft über weitere 10 Milliarden. Das ist verbranntes Geld, wo unsere "Führungeliten" noch vor wenigen Monaten nur überall Gewinne und Prosperität sahen - Geld, das diese Länder selbst nicht haben und wiederum nur durch Abgaben und Leistungskürzung bei den Bürgern holen können. Bekämen alle Hartz IV-Empfänger ein Neufahrzeug zu 7.500 € geschenkt, käme a) dieses Geld primär der Automobilindustrie zugute und b)würden die horrenden Beträge, mit denen derzeit ohne jede Erfolgsgarantie verbranntes Geld ersetzt wird, auch nicht nur annähernd erreicht. Die Frage, wo die wirklich brennenden Probleme unserer Gesellschaft liegen, beantwortet sich also sehr einfach. Aber @Su, zu Deiner Besänftigung: selbst unsere "Eliten" erweisen sich gegenüber diesen Fakten als äußerst erkenntnisresistent. Ein einzelner Beitrag hier sollte Dich nicht aus dem Gleichgewicht bringen. Es lohnt nicht, über Kopfschütteln hinauszugehen! Der Bär, der HartzIV noch nicht gebraucht hat, aber froh ist, dass es wenigstens das noch in diesem Land gibt und der auch mit der oben genannten Fahrzeuglösung kein Problem hätte! Leutz, denkt einfach mal nach, wieviele tausend wohlverdienende Mitbürger allein durch Einsparung der Mehrwertsteuer viel viel teurere "Firmenfahrzeuge" bereits geschenkt bekommen haben, die wir alle durch unsere Steuern finanziert haben. Und massenhaft wird dann noch ganz brav gesagt: Leistung soll auch belohnt werden!
Thomas2359 Geschrieben Februar 24, 2009 Geschrieben Februar 24, 2009 (bearbeitet) Bei allem Respekt - aber wenn sich ein Hartz IV - Empfänger einen NEUWAGEN kaufen kann, dann ist der Bedarfssatz auf alle Fälle zu üppig .......ich bin als Steuerzahlerin jedoch nicht bereit, Neuwagen für Hartz IV Empfänger zu finanzieren, das geht entschieden zu weit und ist mit dem Sinn einer Solidargemeinschaft nicht vereinbar! Frau Frascho Zunächst fällt mir spontan das das Zitat: "Herr laß Hirn vom Himmel fallen" ein .... und das gilt für so manchen Beitrag hier. Aber gerechter wäre: Derartig belämmerte und von jedweder Unkenntnis geprägte Äusserungen sind das Ergebnis der jahrelangen Darstellung von Hartz4 Empfängern als Schmarotzer in den öffentlichen Medien .... Das Ziel ist erreicht .... Es sollte sich hier mal jeder vor Augen halten, das außer Beamte, J E D E R !!! hier innert 12 Monaten von jetzt ab Hartz4 Empfänger sein kann. Da hilft alleine das verständige Lesen von Tageszeitungen (ok - BlödZeitung reicht da nicht für) und die Berichterstattung im TV und den dort laufenden Wirtschaftsmagazinen und Nachrichten - gut RTL2 News sind da nicht ganz so hilfreich .... Noch was zum Thema Steuerzahler und Bereitschaft zur Finanzierung: Ich bin als Steuerzahler eher bereit einem oder mehreren Hartz4 Empfängern (obwohl auch diese Bemerkung der Zitierten wieder von grober Unkenntnis geprägt ist - aber lassen wir es der Einfachheit halber mal so stehen) einen Wagen zu finanzieren, als einer Frau Schaeffler für ihre verfehlte Heuschreckenpolitik auch nur ein Cent zu geben .... oder irgendwelche Banken zu unterstützen, die jahrelang auf höchsten Niveau gezockt haben, Milliarden Gewinne eingefahren haben und nun unter den Rock von Mutti Merkel kriechen wollen. Oder gesunden Unternehmen Kurzarbeit zu finanzieren, damit sie letztenendes noch mehr Gewinne machen können. Oder die Firma Opel/GM mit Milliarden zu unterstützen. Mal so angemerkt - die jährlichen Kosten für Hartz4 liegen bei ca 30 Mrd. Euro ..... (letztenendes Verursacht durch die rigorosen Entlassungswellen der letzten Jahre .....) Momentan werden Zocker und Spekulanten locker mit 3 stelligen Milliardenbeträgen unterstützt. bearbeitet Februar 24, 2009 von Thomas2359
En**** Geschrieben Februar 24, 2009 Geschrieben Februar 24, 2009 Zumindest darf er sich ernsthaft um eine Arbeit bemühen.......... Genau ! ALLE Menschen , die HartzIV beziehen , sind stinkendfaul und bemühen sich nicht um Arbeit ! So Menschen wie dir wünsche ich , daß sie ihre Arbeit verlieren und ewig lang keine mehr finden , trotz der allergrössten und ernsthaftesten Bemühungen ! dat Geli , die arbeiten geht
Gelöschter Benutzer Geschrieben Februar 24, 2009 Autor Geschrieben Februar 24, 2009 Der Diskussionsfaden geht langsam aber stetig auf die emotionale Schiene. Neuwagen und 40-Zoll-Fernseher sind Artikel, die ich persönlich nicht mit einer wirtschaftlichen Lage der Bedürftigkeit zusammenbringen kann. Sondern ich kann in diesen Anschaffungen nur den Ausdruck von Wohlstand erkennen. Selbst, wenn ein Hartz-IV-Empfänger über seine legalen (und gerne zugestandenen) Rücklagen frei verfügen kann und soll, sträuben sich mir die Nackenhaare... Mag sein, dass ich in dieser Hinsicht nicht wirklich klar und objektiv urteile... Aber das ist dann eben so, und ich stehe dazu.
4s**** Geschrieben Februar 24, 2009 Geschrieben Februar 24, 2009 Rücklagen werden ja deshalb zugestanden, weil Rücklagen der Überlebenssicherung dienen. Wenn ein H4-Empfänger vorhandene Rücklagen für nen Neuwagen raushaut, darf man ruhig die Augenbrauen hochziehen. Er soll ja schließlich seine Abhängigkeit vom Staat gering halten. Aber wie dargestellt gibt es eben Einzelfälle, in denen die Rechnung sinnvoll ist. Anderes Thema: ist es sinnvoll, H4-Empfängern wirklich alles als Einkommen anzurechnen? Ich meine: nein. Mal abgesehen von der sozialen Ausgrenzung hebelt das auch die Motivation aus. Es sollte sich eben auch für den ALGII-Kunden lohnen, wenn er Ideenreichtum zeigt, wenn es um die Aufbesserung des Einkommens geht. Das ginge auch als Kompromiss, indem nur ein Teil angerechnet würde. Ich bin ganz allgemein der Meinung, dass Bemühungen in die richtige Richtung (sprich: alles was Selbständigkeit und Überlebensfähigkeit beweist bzw. verbessert) mehr Anerkennung verdient hätten. Mehr Zuckerbrot statt immer Draufhauen.
psychopath_org Geschrieben Februar 24, 2009 Geschrieben Februar 24, 2009 Schade nur, dass die in einigen Fällen durchaus berechtigte Kritik sehr häufig aus den Reihen der Unkündbaren oder zum lebenden Inventar eines Großkonzerns gehörigen Mitbürgern kommt. Die auf das gottgewollte Recht der 35 Stunden Woche beharren und die den Rosenmontag sowie den Namenstag grenzüberschreitend als Feiertag beanspruchen. Jene konservativen Zeitgenossen, die hin und wieder mal Papier (oder anderes Büromaterial) für "den Eigenbedarf" ungefragt ausborgen. Deren Kinder das Wort "Brückentag" im zarten Alter von drei Jahren bereits fehlerfrei aussprechen können. Die mietfrei in der Anliegerwohnung des elterlichen Hauses schmarotzen und deren Lebensleistung in der erfolgreichen Abarbeitung eines "sieben-Stunden-Tages" lieg. Jene Helden der Arbeit, die nie scheitern, weil sie nie etwas gewagt haben. Und es sind auch genau diese mehr als fragwürdigen Elemente, die beim Erhalt der Kündigung lauthals nach dem Staat schreien. Man kennt dieses Verhalten von militanten Ex-Rauchern, bei denen die geringste Rauchentwicklung einen dezenten Hustenreflex auslöst.
fr**** Geschrieben Februar 24, 2009 Geschrieben Februar 24, 2009 ........Aber gerechter wäre: Derartig belämmerte und von jedweder Unkenntnis geprägte Äusserungen sind das Ergebnis der jahrelangen Darstellung von Hartz4 Empfängern als Schmarotzer in den öffentlichen Medien .... Das Ziel ist erreicht .... Dazu benötigte ich keinesfalls Hilfe der Medien, denn in meinem Umfeld sind einige Hartz-IV Empfänger zu finden, von denen jedoch nicht einer EHRLICH bedürftig wäre. Das heißt nicht, daß ich grundsätzlich davon ausgehe, daß es keine ehrlich bedürftigen Hartz IV Empfänger gibt, kennengelernt habe ich allerdings noch keinen. Und um es auch noch einmal ausdrücklich zu betonen, ich verurteile es keinesfalls, wenn jemand beantragt, was der Staat freiwillig rausrückt. Das machen Opel etc. im großen Stile und diesbezüglich ist der Hartz IV Empfänger tatsächlich das kleinste Bausteinchen. Trotzdem bin ich ( auch wenn man mir deshalb jedwedes Vorhandensein von Verstand und Intelligenz absprechen möchte - weiter oben im Forum) nach wie vor der Ansicht, daß ein Neuwagen für einen Hartz IV Empfänger nicht gerechtfertigt ist. Genau ! ALLE Menschen , die HartzIV beziehen ........... So Menschen wie dir wünsche ich , daß sie ihre Arbeit verlieren und ewig lang keine mehr finden , trotz der allergrössten und ernsthaftesten Bemühungen ! dat Geli , die arbeiten geht Auch nach nochmaliger intensiver Suche kann ich das Wort "ALLE" in meinem Beitrag nicht finden. Könnte es sein, daß Du das gerne gelesen hättest, um besser über mich herfallen zu können????? Da ich freiberuflich arbeite, muß ich mich Tag für Tag um meine Arbeit bemühen und mir jeden Tag auf´s Neue gründlich Gedanken machen, wie ich auch im nächsten Monat meine Aufträge zusammenbekomme, aber glaube mir, zur Not ginge ich auch wieder kellnern wie zu Studentenzeiten oder Ware aufpacken etc. Aber danke für Deine freundlichen Wünsche, die ich nicht zurückgeben möchte, denn ich bin von Hause aus nicht boshaft erzogen. Liebe Grüße Frau Frascho
Gelöschter Benutzer Geschrieben Februar 24, 2009 Autor Geschrieben Februar 24, 2009 Der Diskussionsfaden geht langsam aber stetig auf die emotionale Schiene. .. Selbst, wenn ein Hartz-IV-Empfänger über seine legalen (und gerne zugestandenen) Rücklagen frei verfügen kann und soll, sträuben sich mir die Nackenhaare... Mag sein, dass ich in dieser Hinsicht nicht wirklich klar und objektiv urteile... Aber das ist dann eben so, und ich stehe dazu. Das (fehlende Objektivität) ist das Problem dieser Diskussion hier und anderswo Da wir alle gute Bürger dieser Republik sind, fühlen wir uns auch alle dem Grundgesetzt verpflichtet und bekennen uns dazu ;o) Aus dem in Art. 20 Abs. 1 GG (Sozialstaatsprinzip) ergibt sich die Verpflichtung des Staates, einen Mindeststandard des menschenwürdigen Daseins sicherzustellen. Das jeweils aktuelle Sozialhilferecht konkretisiert diesen Mindeststandard. „Aufgabe der Sozialhilfe ist es, den Leistungsberechtigten die Führung eines Lebens zu ermöglichen, das der Würde des Menschen entspricht.“ Was nun ein menschenwürdiges Leben ist, darüber scheiden sich die Geister. Die Einschätzung wer zur Leistung berechtigt ist und was menschenwürdig ist, ist nun subjektiv verschieden und objektiv durch Gesetzgebung nicht für jeden Einzelfall umfassend und gerecht regelbar. Da Sozialgerichte eben auch nur Recht und nicht Gerechtigkeit sprechen können, gibt es für jede Position beliebig viele Beispiele, um den eigenen Standpunkt - ggf auch mediengerecht - zu untermauern. Vom Assofaulenzer, der es sich in der sozialen Hängematte gut gehen lässt bis zum engagierten Arbeitswilligen und -suchenden, der trotzdem keinen Job findet. Vom christdemokratischen Nachwuchspolitiker, der frei von jeder echten Arbeitserfahrung meint dumme Sprüche ablassen zu müssen bis zum Facharbeiter, der mit 50-Stundenwoche (plus Fahrzeit weil Job weit weg angenommen), der nicht besser als sein H4 Nachbar lebt, aber sich dafür kaputt schuftet. Für jede Position und These gibt es ein Beispiel. Fakt ist, dass kaum jemand ernsthaft am Sozialstaatprinzip zweifelt. Dass man in einem Wohlstandsstaat, der wir immer noch sind, niemand verhungern lässt, sollte selbstverständlich sein. Das es kein perfektes und umfassend gerechtes System gibt - und schon gar keins, das von jedem als gerecht empfunden wird - auch. Was ich viel erschreckender finde, ist die Tatsache, dass die Parteien aller Couleur jetzt auf die Populismusschiene driften, um Wählerstimmen zu bekommen. Und noch erschreckender finde ich, dass das Gros des Wahlvolkes darauf anspringt. Demokratie ist Herrschaft über das Volk, durch das Volk für das Volk und setzt einen mündigen Bürger voraus. ... Ich bin mir nicht sicher, ob diese Kette in Deutschland lückenlos erfüllt ist. Marc P.S. nur zur Klarstellung. Ich will kein Ständewahlrecht. Ich glaube nicht, dass die Mündigkeit eines Bürgers sich an seinem Einkommen bestimmen lässt. Ich bezweifle auch, dass eine Korrelation zwischen Bildung und Mündigkeit besteht
Gelöschter Benutzer Geschrieben Februar 24, 2009 Autor Geschrieben Februar 24, 2009 Hartz IV er dürfen ja eh nichts mehr. Hartz Kinder sind immer dumm und unter- oder falschernährt. Hartzer können nichts, wollen nichts... Noch was vergessen? Man, man, man... da regt sich eine ganze Nation darüber auf, ob ein Hartz IVer ein neues Auto haben darf oder nicht. Aber merkt eigentlich einer, wie unmenschlich die Politik ist? Ein Auto ist denen da oben 2500€ wert - ein Kind gerade mal lächerliche 100€. DAS regt mich auf - scheiß auf die Autos. Kinder sollten eigentlich mal unsere Zukunft sein. Manchmal bereue ich es, dass ich welche habe der weibliche Part, der nicht einsieht, warum es nicht ein billiger Neuer sein darf (der spart wenigstens erstmal Werkstatt- und Steuerkosten)
Gelöschter Benutzer Geschrieben Februar 25, 2009 Autor Geschrieben Februar 25, 2009 Dazu benötigte ich keinesfalls Hilfe der Medien, denn in meinem Umfeld sind einige Hartz-IV Empfänger zu finden, von denen jedoch nicht einer EHRLICH bedürftig wäre. Das heißt nicht, daß ich grundsätzlich davon ausgehe, daß es keine ehrlich bedürftigen Hartz IV Empfänger gibt, kennengelernt habe ich allerdings noch keinen. ...... Liebe Grüße Frau Frascho Mich würde da wirklich mal interessieren, wie du "EHRLICHE BEDÜRFTIGKEIT" definierst. Wenn man mit Menschen zu tun hat, die wegen jedem noch so kleinen Punkt anfangen zu überlegen, wie Sie dieses finanzieren, dann fragt man sich, ob der Gedanke von ALG II nicht doch völlig daneben gegangn ist. Die Punkte die für den Kauf eines Neuwagens genannt wurden, sind genug genannt worden. Ich denke mal, im Vergleich billiger Gebrauchtwagen oder billiger Neuwagen, brauch man nicht wirklich vertiefen. Ob es sinnvoll ist, das man sein erspartes dafür auf den Kopf haun sollte, ist ine andere Frage, die soll aber bitte jeder für sich entscheiden. Ich denke mal, nur wenige der Poster hier kennen den Unterschied zwischen der alten Sozialhilfe und dem neuen Hartz IV / ALG II.
Tr**** Geschrieben Februar 25, 2009 Geschrieben Februar 25, 2009 Der Chevrolet Matiz kostet in der Basisversion 8.890,- € nach Abzug der Abwrackprämie bleiben noch 6.390,- € übrig, Werbung wird aber für ein Barpreis von 4.990,- € gemacht. Das heißt eine Finanzierung ist bei der Summe nicht möglich, es sei denn man finanziert den Wagen über die Bank und zahlt ihn dann beim Händler in bar, was die Frage aufwirft, welcher HartzIV-Empfänger einen Kredit kriegen würde. Das heißt rein rechnerisch gäbe es die Möglichkeit für HartzIV-Empfänger sich einen Neuwagen anzuschaffen, so er denn die Abwrackprämie bekommen würde. Natürlich fällt es auch mir schwer zu glauben, dass jemand der auf absehbare Zeit kein annehmbares Einkommen hat sich einen Neuwagen leistet und eine nicht unerhebliche Summe von seinen 7.500,- € die er haben darf ausgibt. Meine erste gedankliche Reaktion war natürlich auch die des empörten, nach einiger Überlegung kam ich aber zu dem Schluss das es so wohl besser ist. Menschen die im Berufsleben stehen haben eher die Möglichkeit diese Chance zu nutzen und die sollte man denen dann auch überlassen. Zumal die Abwrackprämie für nur 600.000 Altautos gezahlt wird, meines Wissens nach.
Gelöschter Benutzer Geschrieben Februar 25, 2009 Autor Geschrieben Februar 25, 2009 Wenn man mit Menschen zu tun hat, die wegen jedem noch so kleinen Punkt anfangen zu überlegen, wie Sie dieses finanzieren, dann fragt man sich, ob der Gedanke von ALG II nicht doch völlig daneben gegangn ist. Ist er, denn ALGII kostet etliches mehr als die alte Sozialhilferegelung, bei der zwischen Dauerempfängern und abeitslos gewordenen noch gedanklich und gesellschaftlich unterschieden wurde. Kostet nun mehr, aber nutzt dem Einzelnen weniger .. tolle politische Leistung ;-) Ich denke mal, nur wenige der Poster hier kennen den Unterschied zwischen der alten Sozialhilfe und dem neuen Hartz IV / ALG II. Das ist das Grundproblem etlicher Beiträge! Ein Beispiel, mein Nachbar Mitte 50 war fast 30 Jahre lang ein hochbezahlter Diplom-Physiker und hat bereits jetzt(!) wesentlich mehr an Steuern und Abgaben eingezahlt als es eine Friseurin (nur ein reines geringbezahltes Berufsbeispiel!!) in ihrem gesamten Arbeitsleben jemals tun kann! Nun ist Einstellungsstopp bei den Unis etc. und er ist HartvIV geworden ... 12 Monate sind schnell vorbei, bis man dort reinfällt. Soll ich den deswegen jetzt mit einem "alten" Sozialhilfeempfänger gleichsetzten und ihm sagen: "Wer arbeiten will, der findet auch was?" So wie das längst unzeitgemäße Klischee aus den 60-er Jahren? Aber genauso scheine immer noch viele zu denken: Hartz IV = arbeitsunwilliger fauler Hund! Die kommenden Entlassungswellen werden uns noch viele dieser unfreiwilligen "arbeitsunwilligen faulen Hunde" bescheren ... mögen möglichst viele dabei sein, die nach 30 Jahren fleißigen Schaffens jetzt noch abfällig über HARTZ IV-ler rümpfen .... und schnell merken, dass sie bald selbst dazu gehören werden und die gesamte Alretsvorsorge bis auf ein paar tausend Euros plätten müssen, bevor die 357 als Grundsicherung fließen! :-((( Was wird dann folgen: Ein Heer von ALGII-Empfängern in 20 Jahren!!, denn wenn die angesparte Alterssicherung jetzt in Geld umgewandelt werden muss ... muss eben später die Rentenversicherung alleinig dafür ausfkommen. Und wer bezahlt dies? Wir Steuerzahler, die jetzt noch fordern alles von den Hartzlern abzusaugen ... die Quittung dafür wird in einigen Jahren umgehend folgen... aber warum mal an später denken... *kopfschüttel* Menschen die im Berufsleben stehen haben eher die Möglichkeit diese Chance zu nutzen und die sollte man denen dann auch überlassen. Zumal die Abwrackprämie für nur 600.000 Altautos gezahlt wird, meines Wissens nach. "sollte man denen(!) überlassen"!? DENEN??? Wirst Du einmal Deinen Job verlieren, wirst Du sicher gerne zu DENEN aufschauen ... und Dich sicher gerne unterwürfig als Abfallprodukt der Gellschaft sehen, wenn Du jetzt schon diese Unterscheidung vornimmst. Jung gegen Alt? Berufler gegen HartzIV-ler? Stammbelegschaft gegen Leiharbeiter? Bevölkerungsgruppen gegeneinander zu polarisieren ist (und war) schon immer ein gutes Mittel, um vom eigenen Versagen und Machtlosigkeit der Politk abzulenken. "Sollen sie doch Kuchen essen, wenn sie kein Brot haben!" (Marie Antoinette, vor der frz. Revolution 1789, die berechtigt ihren Kopf kostete) Sind wir wirklich wieder gesellschaftlich auf das Niveau des 18 JH. zurückgefallen???????
Tr**** Geschrieben Februar 25, 2009 Geschrieben Februar 25, 2009 "sollte man denen(!) überlassen"!? DENEN??? Wirst Du einmal Deinen Job verlieren, wirst Du sicher gerne zu DENEN aufschauen ... Ich habe meinen Job nach 8 Jahren Selbständigkeit verloren und bekomme seit dem ALG II/HartzIV. Ich weiß wovon ich rede.
Moderator CaraVirt Geschrieben Februar 25, 2009 Moderator Geschrieben Februar 25, 2009 Der Diskussionsfaden geht langsam aber stetig auf die emotionale Schiene. Und gleitet zusätzlich noch immer weiter vom eigentlichen Thema ab. Daher letztmalig die dringende Bitte, dass ihr wieder zum eigentlichen Thema zurückkehrt und die ganzen Nebenaspekte "außen vor" lasst. Natürlich können die bei einem solchen Thema nicht vollkommen unterschlagen werden, aber man kann das auch bei Ansätzen, ohne weiter im Detail zu vertiefen, belassen. Wie viele der Beiträge deutlich belegen. Bitte daran orientieren. Und bitte (noch) mehr Sachlichkeit auf "beiden Seiten" (womit ich die "mit" und die "ohne" Job meine ). Danke. CaraVirt, Team Poppen.de (die zwar die Abwrackprämie in Anspruch nehmen, sich aber - obwohl (noch) nicht Hartz IV-Empfängerin - trotzdem keinen Neuwagen leisten kann)
Gelöschter Benutzer Geschrieben Februar 25, 2009 Autor Geschrieben Februar 25, 2009 Nach vielen Gesprächen im privaten Umfeld bin ich jetzt richtig unsicher geworden. Mein Fazit dazu ist, dass irgendwie am gesamten System etwas nicht mehr richtig sein kann. Sollte es tatsächlich stimmen, dass jeder Sozialhilfeempfänger Anspruch auf ein Neufahrzeug hat, soweit er die Kohle dazu hat, dann will ich als steuerzahlender Arbeiter...
Gelöschter Benutzer Geschrieben Februar 25, 2009 Autor Geschrieben Februar 25, 2009 Ich denke mal, das Thema AWP ist etwas, wo sich wie in allem, was Hartz 4 / ALG II die Gesellschaft spaltet. Aus den Augen eines entsprechenden Bedürftigen, der dank Familie, die Ersparnisse hat, um sich einen kleinen und billigen Neuwagen zu leisten, der auch noch im Rahmen liegt. WARUM? Weil er sich ausgerechnet hat, was er sparen könnte durch Steuerersparnis, Werkstattbesuche, günstigeren Spritverbrauch, als wenn er seinen alten gebrauchten Wagen behält. Wenn der Arbeitnehmer den gleichen Anspruch stellt, ist es legitim, keiner will dagegen was sagen, noch die Fordrung als "schwachsinnig" abstempeln. Eigene Erfahrung im Verwandtenkreis 1. Grades: Nach 25 Jahren ehrlicher und anstrengender Arbeit kam die Kündigung wegen Unternehmensschliessung. Ein neuer Job, der die Fähigkeiten des lange ausgeführten abdeckt und fordert, war nicht in Sicht. So wurde aus dem ALG I ein ALGII-Empfänger. (Familienvater mit 2 Kindern) Angebote über Jobs kamen reichlich, eines nahm er an, aber kann es denn wirklich sein, das die Person 160 Stunden im Monat arbeitet pro Tag 2 Stunden Arbeitsweg hat, um dann gerade mal Miete und Strom decken zu können? Gerade da ist das Auto lebenswichtig. Der Gebrauchte fällt bald auseinander, ein neuer muss her. Warum sollte denn die Person nicht die AWP nutzen, eben weil eine Reparatur des alten um einiges intensiver in den Kosten ist? Sicher hier kann man mit der Einzelfallprüfung kommen. Vielleicht sollt das auch immer angesetzt werden. Aber grundsätzlich bin ich der Meinung, die Gleichberechtigung ist mit Hartz 4 schon lange nicht mehr gegeben. Die darunter leiden, kommen nicht oder nur schwer an das Leben der anderen, schon weil das Geld keine großen Sprünge erlaubt. Und wenn man dann bei solchen Dingen so ein Fass aufmacht, dann einfach mal Gute Nacht.
Gelöschter Benutzer Geschrieben Februar 25, 2009 Autor Geschrieben Februar 25, 2009 Nach vielen Gesprächen im privaten Umfeld bin ich jetzt richtig unsicher geworden. Mein Fazit dazu ist, dass irgendwie am gesamten System etwas nicht mehr richtig sein kann. Das stimmt sicherlich, wenn ich da auch scheinbar anderen Punkte kritisieren würde als du. Sollte es tatsächlich stimmen, dass jeder Sozialhilfeempfänger Anspruch auf ein Neufahrzeug hat, soweit er die Kohle dazu hat, dann will ich als steuerzahlender Arbeiter... Auch du hast einen Anspruch auf ein Neufahrzeug, wenn du die Kohle dazu hast und sie dafür ausgeben willst... so what? Das Geld ist ja meist nicht vom Himmel gefallen, sondern wurde von den Leuten irgendwann mal verdient, ich wage nämlich zu bezweifeln, dass sich jemand von den regulären Alg2-Sätzen das Geld für einen Neuwagen zusammen sparen kann. Und sollte das doch einer schaffen, dann sei es so, der hat dann dafür jahrelang bei Kerzenlicht von Wasser und Brot gelebt.
Gelöschter Benutzer Geschrieben Februar 25, 2009 Autor Geschrieben Februar 25, 2009 Das stimmt. Eigentlich sollte dieser widersinnige Freibetrag ganz abgeschafft werden, dann würde man kopfmäßig wahrscheinlich auch wieder auf den Teppich kommen, was unser Sozialstaat überhaupt schon leistet (Hartz + Miete + Heizkosten + + + +). Unten auch den Hals nicht vollkriegen oder was?
Gelöschter Benutzer Geschrieben Februar 26, 2009 Autor Geschrieben Februar 26, 2009 Das stimmt. Eigentlich sollte dieser widersinnige Freibetrag ganz abgeschafft werden, ........................... Es hört sich immer so wahnsinnig an, wenn man liest, Miete+Strom+NK+Lebensunterhalt werden gezahlt. Miete - JA Absicherung - JA Strom - NEIN NK- Teilweise Kindergeld wird angerechnet Es kann also durchaus passieren, das man etliches weniger hat, als die Berechung sagt, weil die Nebenkosten einer Wohnung über dem Berechnungsmass liegen, das ein "schlauer" Kopf mal angesetzt hat. *nur als Tipp zu verstehen*
Gelöschter Benutzer Geschrieben Februar 26, 2009 Autor Geschrieben Februar 26, 2009 Die 387,-? hören sich aber auch immer extrem wahnsinnig wenig an, obwohl manch normal heftig viel arbeitender Mensch nach Abzug aller Nebenkosten deutlich weniger zur Verfügung hat! Und da fällt mir dann als Außenstehender doch recht schwer, diesen Anspruch auf ein Neufahrzeug zu unterstützen, denn nur darum geht es ja hier, um ein Neufahrzeug.
Gelöschter Benutzer Geschrieben Februar 26, 2009 Autor Geschrieben Februar 26, 2009 Da stimme ich dir vollkommen zu. Als Arbeitnehmer hat man es teilweise schwerer was das Geld angeht. Wobei aber, als Arbeitnehmer dir die Möglichkeit, einen Neufahrzeugerwerb leichter gemacht wird (Finanzierungsangebote) als einemHartz4 / ALG II Empfänger. Ich denke mal, man kann diese Diskussion ansich nicht wirklich führen, wenn es sich ausschliesslich auf die AWP bzieht und ob die Bedürftigen darauf Anspruch haben, ohne das Komplett-Paket (Sch****-Bezeichnung) mit in die Diskussion zu ziehen und kritisch zu betrachten.
Gelöschter Benutzer Geschrieben Februar 26, 2009 Autor Geschrieben Februar 26, 2009 Die 387,-? hören sich aber auch immer extrem wahnsinnig wenig an, obwohl manch normal heftig viel arbeitender Mensch nach Abzug aller Nebenkosten deutlich weniger zur Verfügung hat! Das liegt aber eher daran, dass die Löhne in manchen Bereichen unmenschlich niedrig sind als das Alg2 unverhältnismäßig hoch wäre. Und da fällt mir dann als Außenstehender doch recht schwer, diesen Anspruch auf ein Neufahrzeug zu unterstützen, denn nur darum geht es ja hier, um ein Neufahrzeug. Nein, es ging ursprünglich um Gleichberechtigung und indirekt um die Frage, warum unser Staat sein Geld vorrangig an die gibt, die eh schon welches haben. Von einem Anspruch hat außer dir glaub ich auch keiner geredet, gegen wen sollte der Anspruch auch gerichtet sein? Alg2-Diskussionen nach Feierabend? Was mach ich hier eigentlich?
Gelöschter Benutzer Geschrieben Februar 26, 2009 Autor Geschrieben Februar 26, 2009 Bevölkerungsgruppen gegeneinander zu polarisieren ist (und war) schon immer ein gutes Mittel, um vom eigenen Versagen und Machtlosigkeit der Politk abzulenken... Wenn ich die Diskussion hier so verfolge, scheint genau das ja hervorragend zu funktionieren! Und wenn es auch dabei nur um etwas so Belangloses, wie die AWP geht ...
Gelöschter Benutzer Geschrieben März 1, 2009 Autor Geschrieben März 1, 2009 Die 387,-? hören sich aber auch immer extrem wahnsinnig wenig an, obwohl manch normal heftig viel arbeitender Mensch nach Abzug aller Nebenkosten deutlich weniger zur Verfügung hat! Und da fällt mir dann als Außenstehender doch recht schwer, diesen Anspruch auf ein Neufahrzeug zu unterstützen, denn nur darum geht es ja hier, um ein Neufahrzeug. Wenn ein arbeitender Bürger soviel schlechter dasteht, dann kann er Wohngeld oder auch harz4 beanspruchen zur Aufstockung. ansonsten ist Deine Behauptung aus dem Anspruch auf die Abwrackprämie einen Anspruch auf einen Neuwagen zu konstruieren schlicht falsch. Es geht einzig und allein darum einen harz4 Empfänger nicht schlechter zu stellen als jeden anderen Bürger. Denn jeder andere muss diese Prämie nicht als Geldwerten Vorteil versteuern. Zum anderen ist es angesichts der Tatsache, das selbst alte Autos einen Wert X haben, mehr als zweifelhaft, die komplette Prämie als Vorteil anzusetzen. Wenn ein Harz4er ein Auto unterhält dann doch nur weil er : a) wirklich eins brauch b) es für ihn ein Statussymbol ist und er lieber von Wasser und Brot lebt als darauf zu verzichten. Gruppe B ist sicherlich fragwürdig, wird aber wohl kaum einen billigen neuwagen kaufen, sondern eher einen prozigen Alten fahren. Gruppe A hat im allgemeinem nunmal einen Grund, weil man halt auf dem Land lebt ohne Nahverkehr oder weil man vielleicht nicht mehr gut zu Fuß ist. Warum sollte diese Gruppe nicht ihre Ersparnisse für einen billigen Neuwagen nutzen, bei dem sie zum einen noch ordentlich Geld für ihren Gebrauchten bekommt, sondern auch auch die nächsten Jahre kaum Reperaturkosten hat (was bei einem Wagen der mindestens 9 Jahre alt ist nunmal eher unwahrscheinlich ist) und auch noch Spritkosten spart? Wofür sollen denn harz4er sonst Geld zurücklegen? Schlechte Zeiten? Weniger als Harz4 geht nicht und auch ne Rentenlücke gibt es nicht. Im Haushalt wird es wohl kaum Dinge geben, die besonders viel Wert sind und kaputt gehen können. Meist können sie auch gebrauchte Haushaltsgeäte günstig in speziellen "Kaufhäusern" erwerben (jedenfalls in HH und Umgebung so). Genug Haushalte leben über ihren Verhältnissen, die Zahl der Privatinsolvenzen steigt kontinuirlich, aber gerade harz4er sollen nun Geld lieber zurücklegen? Außerdem gibt es nunmal auch genug Bedarfsgemeinschaften, wo durchaus einer arbeiten geht, aber dennoch nicht genug Geld für seine Familie verdient und deswegen Harz4 zur Aufstockung bekommt. Und es ist leider so das die Anrechnung von einien Dingen einfach nur Kopfschüttel aulöst. Bsp. zählen auch Steuerrückzahlungen aus vorherigen Jahren als aktuelles Einkommen, welche den Anspruch auf Harz4 mindern! (Periodengerecht Abgrenzung gibt es da scheinbar nicht mehr). Für mich bestätigt der Thread hier nur wieder, das wir Deutschen bei Autos echt keine spaß verstehen. Diejenigen die hier beteuern noch nie nen Neuwagen gekauft zu haben, haben vermutilich oft genug dafür Gebrauchte die mehr wert sind als 7500€
Gelöschter Benutzer Geschrieben März 2, 2009 Autor Geschrieben März 2, 2009 Wenn ein Harz4er ein Auto unterhält dann doch nur weil er : a) wirklich eins brauch b) es für ihn ein Statussymbol ist und er lieber von Wasser und Brot lebt als darauf zu verzichten. Insbesondere Punkt A wird immer wieder gerne von denen vergessen, die in einer Stadt mit U-Bahn, Straßenbahn, guten Busverbindungen etc. leben. Auf dem platten Land ist man ohne Auto aufgeschmissen, egal ob nun Arbeitnehmer oder HartzIV-ler, weil die Wege sehr sehr lang sein können. Und eine Kiste Wasser klemmt man nicht schnell mal unter den Arm
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