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Hypo Real Estate Bank


Ce****

Empfohlener Beitrag

Geschrieben (bearbeitet)

bin absolut deiner meinung und finde es auch in keinster weise " geschmacklos", den sauladen abzuschiessen. wenn was geschmacklos ist, dann ja wohl der sauladen
.....
trøstlich bleibt doch immerhin, dass unsere "stilikone" frau beckham standhaft zur verbesserung des konsumklimas beitrægt und "stolz" (spiegel-online) eine ihr vom gatten verehrte 90 000 Euro Handtasche durch das von asiatischen "sklaven" erbaute dubai trægt....geld, von dem eine familie locker mind. 2 jahre leben kønnte


ese



werte ese

man kann sich sicherlich auf den standpunkt stellen, dass sich bis zum nächsten g8-gipfel im juli diesen jahres auf la maddalena, bei dem u.a. das bretton-woods-abkommen von 1944 auf der agenda steht, außer den bisher bekannten nationalen rettungsversuchen nichts wesentlich neues von globaler bedeutung an krisenbewältigung ergeben wird und man deshalb getrost nach der üblichen klassenkämpferischen hau-drauf-methode "weiterdiskutieren" kann. so nach dem motto: bis dahin ändert sich eh nix gravierendes.

andererseits könnte man sich vielleicht auch einmal bis dahin die zeit mit der lektüre des buches "die gefühlte ungerechtigkeit" von thomas straubhaar und michael hüther - Warum wir Ungleichheit aushalten müssen, wenn wir Freiheit wollen? - "totschlagen". könnte man zumindest. wär ja denkbar.

zum thema selbst möchte ich einmal folgende veröffentlichungen zitieren, die dann vielleicht zum ausgangsthema eine weitere diskussion ermöglichen.

zitat 1:
Pressemitteilung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Berlin, vom 19.02.2009

DIW Berlin begrüßt Sanierungsplan für Hypo Real Estate

„Gerede von ordnungspolitischem Tabubruch ist abwegig“

Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) begrüßt die Pläne der Bundesregierung zur Sanierung der angeschlagenen Hypo Real Estate (HRE). Zugleich wies das DIW Berlin die Warnungen vor einer Enteignung zurück: „Der Staat übernimmt Anteile an einem faktisch insolventen Unternehmen“, sagte DIW-Finanzmarktexpertin Dorothea Schäfer. Ziel dabei sei es, den Zusammenbruch einer systemrelevanten Bank zu verhindern. „Das staatliche Engagement entspricht einem Feuerwehreinsatz in höchster Not – wer sich darüber beschwert, dass dabei die Eingangstür aufgebrochen wird, hat nicht verstanden, worum es geht.“

Mit dem auf die HRE zugeschnittenen Gesetz will sich die Bundesregierung die Möglichkeit verschaffen, bei staatlich garantierten Finanzinstituten eine Mehrheit von mehr als 95 Prozent übernehmen zu können. Geplant ist, die Schwelle für einen sogenannten Squeeze-out von 95 auf 90 Prozent der Anteile abzusenken. Der Bund könnte die anderen Anteilseigner dann zwangsweise abfinden und damit aus der Bank herausdrängen, wenn er selbst mindestens mindestens 90 Prozent hält. Eine Enteignung ist in dem Gesetzentwurf nur als letzte Möglichkeit vorgesehen. Zugleich sollen die Alteigentümer im Falle einer Enteignung ein Vorkaufsrecht erhalten, sollte der Bund die verstaatlichten Institute zu einem späteren Zeitpunkt wieder privatisieren.

Es sei absurd, die geplanten Maßnahmen als ordnungspolitischen Tabubruch zu bezeichnen, sagte DIW-Expertin Schäfer. Der HRE-Großinvestor Flowers habe nach seinem Einstieg bei der HRE im Juni 2008 den Niedergang nicht aufhalten können. Die Anteile an der HRE sind heute praktisch wertlos: „Das ist das normale Risiko, mit dem jeder Unternehmer leben muss.“ In dieser Situation sei der staatliche Eingriff die einzige Möglichkeit, das systemrelevante Finanzinstitut zu retten.

Ein Insolvenzantrag würde den Aktionären ihr Eigenkapital und ihre Rechte ohnehin nehmen. Dieser Weg sei aber wegen internationaler Absprachen und negativen Auswirkungen auf den Interbankenmarkt nicht gangbar. Nur durch das staatliche Engagement erhalten die jetzigen Aktionäre überhaupt eine Perspektive, dass ihre derzeit völlig wertlosen Papiere später wieder an Wert gewinnen,“ so Schäfer. (ende zitat 1)


Zitat 2:
Quelle:Wi, 01.02.2009, Nr. 02-03/2009, S. 38-39, ifo-institut münchen, zitatanfang:

Was tun gegen die Krise?
...
Die „Wi” sprach mit Hans-Werner Sinn, dem Präsidenten des Ifo-Instituts für Wirtschaftforschung, über die Schuldigen der Krise, ob die Wirtschaft den Staat braucht und welche Maßnahmen in Zukunft helfen, ein ähnliches Desaster zu vermeiden.

Was halten Sie von dem derzeitigen Rettungspaket für Banken?

Es verhindert den Konkurs von Banken, doch nutzen es die Banken nicht, um sich neues Eigenkapital zu beschaffen, weil die Manager dann eine Gehaltskürzung akzeptieren müssen. Sie fahren lieber ihr Geschäftsvolumen in Proportion zu dem durch die Krise geschrumpften Eigenkapital herunter, aber das birgt die Gefahr einer Kreditklemme für die Unternehmen.


Sind Konsumgutscheine für eine Martkwirtschaft der richtige Weg?

Nein. Anstatt den Bürgern Geld zu geben, das man ihnen vorher aus der Tasche geholt hat, sollte man ihnen lieber von vornherein weniger wegnehmen. Sicher, viele zahlen keine Steuern, aber dabei handelt es sich um Transferempfänger, die ohnehin nicht von der Wirtschaftskrise betroffen sind. Also sind Steuersenkungen besser als Konsumgutscheine.


Wo sind die Schuldigen für die derzeitige Krise auszumachen?

Weniger bei Personen als bei Regeln. Die Banken durften ihr Geschäft mit zu wenig Eigenkapital machen und wurden dadurch krisenanfällig und risikosüchtig. Auch die amerikanischen Hausbesitzer haben mit Immobilien spekuliert.


Wo sehen Sie Chancen, die die Krise bietet?

Die Amerikaner lernen, dass man die Banken regulieren muss.


Können Sie eine detaillierte Wirtschaftsprognose für Deutschland und Polen im Jahr 2009 skizzieren?

Wie erwarten, dass die das deutsche Sozialprodukt schrumpft, und zwar um etwa 2%. Die Arbeitslosigkeit wird wieder zunehmen. Zum Jahresende 2009 könnte Deutschland eine halbe Million Arbeitslose mehr haben als heute. Polen wird wohl noch wachsen, denn der zugrunde liegende Trend ist ja stark nach oben gerichtet.


Um in Zukunft ein ähnliches Desaster zu vermeiden: Sollten die Banken verstaatlicht werden oder bräuchten wir andere Anreizsysteme und einen ethischen Kodex vor allem für Investmentbanker?

Die Verstaatlichung ist heute das Mittel der letzten Wahl, um die Banken zu stabilisieren. Langfristig muss sich der Staat wieder herausziehen. Die größten Verluste in Deutschland wurden schließlich von staatlichen Banken eingefahren. Die westliche Welt braucht ein einheitliches Kontrollsystem für Banken, durch das die Banken gezwungen werden, ihre Geschäfte mit wesentlich mehr Eigenkapital zu unterlegen als bislang. Nur mit hinreichend viel Eigenkapital lässt sich ein krisensicheres System schaffen und das Glücksrittertum der Banken verhindern.


Dort eine Milliarden-Rettungsmaßnahme, hier ein Billionen schweres Konjunkturpaket, und dann wieder ein Pakt gegen Entlassungen. Brauchen wir das alles überhaupt?

Ja, leider. Ohne den Staat ist die Markwirtschaft in der Krise gefährdet. (zitatende zitat 2)


zitat 3:
quelle: mmnews, zitatanfang:

Währungsreform Ante Portas?
Mittwoch, 15. Oktober 2008
Immer mehr Staatschefs fabulieren von einem "zweiten Bretton Woods".
...
Kommt die Währungsreform?

Der britische Premierminister Gordon Brown, der französische Staatspräsident Nicolas Sarkozy und auch Bundespräsident Horst Köhler fordern eine Neuordnung des Finanzsystems.

Sie wollen der globalisierten Welt neue Regel geben ... . Ihr Blick richtet sich dabei auf die Bretton-Woods-Konferenz von 1944, bei der damals der Grundstein für ein neues Weltwirtschaftssystem gelegt wurde.
...

Notwendig sei deshalb eine grundlegende Neuordnung nach dem Vorbild der Bretton-Woods-Konferenz 1944.
Das Finanzsystem wieder aufzubauen, wird einer Vision bedürfen, wie in den vierziger Jahren bei der Schaffung des Internationalen Währungsfonds. Es sei erforderlich sehr radikale und weit reichende Veränderungen herbeizuführen. ...

Das Bretton Woods System beruhte auf der Bindung des amerikanischen Dollars an
das Gold und festen Wechselkursen der übrigen Währungen gegenüber der
neuen Leitwährung. Das Währungssystem hielt bis 1971, als der Dollar
stark an Wert verlor und Präsident Richard Nixon die Gold-Bindung des
Dollars löste. Seitdem wurde das System schrittweise umgebaut und ein
System freier Wechselkurse eingeführt.

Es stellt sich in diesem Zusammenhang die Frage, was die "Vordenker" denn nun unter einem "zweiten Bretton Woods" verstehen. ...

... Eine neue Währung würde auch bedeuten, dass all jene, die derzeit über Guthaben in Form von Geld verfügen, enteignet werden.
(zitatende)


zitat 4:

Ich möchte zum thema währungsreform noch folgende Quelle zitieren: deutsches historisches museum (dhm), lebendiges virtuelles museum online (LeMo), zitatanfang:

„Mit der Errichtung einer Deutschen Rentenbank leitete die Reichsregierung Mitte Oktober 1923 die Rückkehr zu einer stabilen Währung ein. ...

Die Rentenbank begann am 15. November 1923 die Rentenmark als neues Zahlungsmittel herauszugeben. Der Wechselkurs einer Rentenmark war mit einer Billion Papiermark festgelegt worden……
(zitatende)

ich hoffe jetzt einmal, das ist disskussionsansatz genug?


lg xray666

p.s.:

werte ese, ich hätte selbstverständlich auch gerne das institut für weltwirtschaft an der universität kiel (ifw) in kiel zitiert, aber ich komme leider seit bereits 2 bis 3 wochen nicht auf deren hp. ich weiß auch nicht woran es liegt.


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben (bearbeitet)

lieber @xray...ich glaube, der unterschied zwischen dir und mir ist, dass ich dem ganzen palaver, auch wenn es noch so eloquent daherkommt, nicht traue, nie getraut habe.
reine verschleierungstaktik einer an besitzstandswahrung interessierten polit-und wirtschaftsclique, die um jeden preis weiter brasilianische nutten einfliegen lassen will. deren alterssicherung ist gesichert, soviel ist gewiss

es ist kein unterschied, ob ich mich mit einem herrn bosbach oder einem pfund gemischten hack unterhalte. nur so als beispiel. ...der name bosbach darf gerne durch andere namen von politikern ausgetauscht werden...scholz, "steingümbel"...etc etc etc gähn

das einzige, auf das man sich in diesen zeiten verlassen sollte sind zu schaffende soziale netzwerke und innere und äußere vorbereitung auf das, was kommen wird. dem staat noch einen funken vertrauen zu schenken ist ungefähr so, als wenn ich dem gatten von verona pooth 10 euro leihe. ...gefährlich

dass der staat eben jener wirtschaft, der er gerade noch scheißegal war, geld hinterher tragen muss, das er gar nicht hat, damit jener unfug weiterproduziert werden kann, für dessen erwerb die leute, damit es halt immer so weiter geht, wiederum staatsknete kriegen; dass angesichts eines wiederum wachsenden schuldenbergs von bislang schon einer halben fantastilliarde bis 2015 eine " schuldenbremse" installiert werden soll, weil das natüüüüürlich das allerletzte mal ist, dass man den unfähigen raffzähnen aus der patsche hilft...............................ist nur irre. nothin`more.

enteignung,umverteilung und verstaatlichung werden die fahrt gegen den betonpfeiler nicht mehr aufhalten können. auch ohne sex im auto nicht

ese


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben

nichtsdestotrotz sind jetzt die (verhassten und unglaubwürdigen) politiker gefragt, neue globale regeln für das internationale finanzwesen zu schaffen.

wer, wenn nicht sie, sollte es denn tun?

manches sollte man vielleicht pragmatischer und nicht ganz so idealisierend sehen.

und genau da sehe ich auch den unterschied zwischen uns. das ist der unterschied zwischen pragmatismus und idealismus.


lg xray666


Geschrieben

lieber @xray...ich glaube, der unterschied zwischen dir und mir ist, dass ich dem ganzen palaver, auch wenn es noch so eloquent daherkommt, nicht traue, nie getraut habe.



hörte sich gestern noch ganz anders an

ich habe letztens einen vortrag gehørt vom kieler weltwirtschaftsinstitut/uni kiel. die leute gehøren mit zu den schlausten køpfen in der BRD, was weltwirtschaft anbelangt.



Aber diese Expertenmeinung passte natürlich besser zu Deiner Meinung und ist daher natürlich vertrauenswürdig.

@ Xray

volle Zustimmung, Krisen gab es schon immer. Ziel sollte es sein aus den Fehlern zu lernen.
Das was heute auf dem G20 - Gipfel verkündet wurde lässt zumindest hoffen.

Und zum eigentlichen Thema, die Unterstützung der HRE seitens des Staates dient nicht der Rettung der Bank selber, sondern dem Schutz des deutschen Finanzmarktes. Daher ist es recht naiv zu sagen, das Risiko sei nun zu groß um es abzusichern.

Denn auch wenn es zum Großteil nur Buchgeld ist, irgendwer hat dem gegenüber reales Geld gesetzt und daher dürften die Folgen einer Insolvenz nun mal deutlich höher sein. Weil dann sicherlich auch andere Banken krachen gehen und im nächsten Schritt Firmen die sich nicht mehr finanzieren können.

Denke hier sollte wie es ja die Regierung in berlin zumindest tut, klar getrennt werden zwischen wirklichen Folgen der Krise unter denen einige Banken sehr massiv leiden und strukturellen Unternehmensproblemen.

Sicherlich ist eine Unternehmenspleite im allgemeinen mit negativen Folgen belegt, aber wenn es sch um temporäre Finanzierungsprobleme geht, kann es durchaus sinnvoll sein firmen zu unterstützen.

Firmen wie GM die seit Jahren aktuelle Entwicklungen ignoriert haben leidern unter ihren eigenen Problemen mehr als unter den Auswirkungen der Krise, daher wäre es da vermutlich wirklich Geldverschwendung sie am leben zu erhalten.


Geschrieben

Tja, das sind alles Auswirkungen des noch vor kurzer Zeit so vielgepriesenen freien Markts, den man ja niemals nie nicht regulieren durfte. So haben es jahrelang die Neoliberalen gepredigt. Die horrenden Verluste - solche Zahlen wie "Billionen" hat man ja noch nie gelesen - dürfen dann aber netterweise "wir" tragen.

Schöne Freiheit.

Was ich in diesem Zusammenhang bizarr finde, ist, dass ausgerechnet die treuesten Jünger des Neoliberalismus derzeitig so einen Höhenflug haben: In Hessen hat die FDP ein famoses Wahlergebnis eingefahren und in den Umfragewerten zur Bundestagswahl lagen sie zeitweilig bei rund 18 Prozent.

Ja, sind denn die Leute so kurzsichtig? Anscheinend schon: Diese Partei tat sich in letzter Zeit ja besonders damit hervor, laut und vernehmlich "Steuersenkungen!" Steuersenkungen!" zu rufen. Nicht zuletzt dies scheint Vielen also schon zu genügen, quasi alles wieder zu vergessen und den Metzgern, deren Ideologie zur derzeitigen Situation geführt hat, ihre Stimme zu geben.

Dabei ist das auch noch eine Arbeitgeberpartei. Kündigungsschutz ist für die ein Übel, Mindestlöhne sowieso - wer sowas wählt, nur weil die jetzt das Zauberwort "Steuersenkung" in den Mund genommen haben, sägt hier auch noch begeistert am eigenen Ast, auf dem er sitzt, nur weil die ihm dieses Leckerli vors Maul gehalten haben - es sind bald Wahlen, da hören wir doch wieder alles mögliche! Aber es funktioniert, die Politstrategen können sich freuen.


Geschrieben

Ich denke, dass unsere Regierung uns ohnehin nicht alles erzählt, von daher wissen nur ganz wenige wie ernst die Lage ist.
Nachdem unsere Regierung nun schon 112 Milliarden in die HRE gesteckt hat, diese aber immer noch mehr benötigt, ist es unumgänglich das hier in naher Zukunft eine Bombe platzen wird, die wir uns alle nicht wirklich wünschen.
Jeder Bürger der Schulden macht und diese nicht bezahlt, wird sofort mit Klagewellen überschüttet, (Siehe Privatinsolvenzzahlen 2008) Unternehmen dürfen sich alles rausnehmen wie sie es gerade benötigen. Meiner Meinung nach sollte man solche Unternehmen, sofort schließen, Privatvermögen der Eigner und Geschäftsführer einfrieren.
Wir stehen am Rande des Kollapses, haben nicht mal 1/3 des Berges geschafft und wenn wir es bis zur Spitze schaffen sollten, dann wird jeder Bürger zur Kasse gebeten.


Geschrieben

@Loferl
Nur mal als Hinweis, laut Forenregeln ist eine politische Diskussion nicht statthaft!!!!

Nebenbei bemerkt solltest du mit Begrifflichkeiten etwas vorsichtiger sein. Neoliberalismus bedeutet laut Wikipedia (und nicht nur dort!):

Neoliberalismus (Zusammensetzung aus altgriech. νέος neos neu, und Liberalismus) bezeichnet ursprünglich eine Neubelebung des Wirtschaftsliberalismus in der Mitte des 20. Jahrhunderts. Betont wird der wechselseitige Zusammenhang von politischer und wirtschaftlicher Freiheit, sowie die Notwendigkeit einer Rechtsordnung, die den Wettbewerb fördert und das Entstehen von privaten Machtpositionen zu verhindern sucht. Die Vertreter des Neoliberalismus grenzten sich insbesondere vom Laissez-faire-Liberalismus des 19. Jahrhunderts[1] und dem Keynesianismus ab.

Der Begriff Neoliberalismus wird zur Bezeichnung einer breiten, heterogenen Strömung verwandt, wobei die feste Abgrenzung gegenüber anderen Schulen und die Zuordnung einzelner Personen streitig ist. Insbesondere werden die Freiburger Schule (Ordoliberalismus) und die Chicagoer Schule als neoliberal bezeichnet. Die Bezeichnung wird zum Teil aber auch auf Friedrich von Hayek als Vertreter der Österreichischen Schule bis hin auf sozialliberale Strömungen (etwa Karl Popper) erstreckt. Der Neoliberalismus der Freiburger Schule[2] gilt als wesentliche theoretische Grundlage der Sozialen Marktwirtschaft. Seit Beginn der 1990er Jahre wird der Ausdruck von verschiedenen Autoren vor allem auf die Lehren von Friedrich von Hayek, Milton Friedman und die Chicago School begrenzt.[3]

Neoliberalismus dient daneben auch zunehmend – abweichend von seiner Bedeutung in den Wirtschaftswissenschaften – als Politisches Schlagwort.[4][5] Aussage und Sinn dieser neueren Verwendung sind jedoch umstritten.


Zudem bitte beachten:

Als das wohl bedeutendste Beispiel neoliberaler Politik gilt die Politik in der Bundesrepublik Deutschland unter Ludwig Erhard (1949–1963 Bundeswirtschaftsminister, 1963–1966 Bundeskanzler). Erhard und sein Staatssekretär Alfred Müller-Armack, der den Ausdruck „Soziale Marktwirtschaft“ prägte, waren beide Wirtschaftswissenschaftler und hatten regelmäßigen Kontakt zu den führenden Vertretern des Neoliberalismus wie Rüstow, Röpke, Eucken, Böhm und Hayek.


Es wäre schon wünschenswert, wenn diskutiert wird, dass die Diskutanten nicht nur platte Sprüche los lassen und irgendwelche Ideologien kund tun.


Geschrieben (bearbeitet)

Also, ich sehe hier Threads, die sich mit Dingen wie Abwrackprämie und Ähnlichem beschäftigen. Wie da eine politische Diskussion vermieden werden soll, ist mir nicht ersichtlich, schließlich steckt in solchen Dingen Politik drin, so dass man solche Themen gar nicht sinnvoll abgelöst von politischen Diskussionen behandeln kann.

Und bezüglich des Thema Neoliberalismus wird es doch aus dem von dir verwendetem Artikel ersichtlich, dass der Begriff einer Wandlung unterliegt, so dass man etwa den "Neoliberalismus" eines Ludwig Erhardt nicht einfach mit dem, was man heute allgemeinhin mit dem Begriff verbindet, gleichsetzen kann. Das merkt man nämlich sofort, wenn man sich den Artikel mal komplett durchliest. So denkt auch bei dem Begriff heute auch keiner mehr zuerst an den lieben Ludwig, sondern eben an Sozialabbau, Umverteilung, Mindestlohnverweigerung etc. Es kommt vielmehr darauf an, was deren Vertreter jetzt sagen und bewirken, als auf das, was vergangene Personen bewirkt und getan haben: Wir haben eben 2009 und nicht 1953.

Und der freie Markt war eben unter anderem so erfolgreich, dass jetzt - nein, nicht etwa"die Linke" oder die anderen "üblichen Verdächtigen" - sondern auch gestandene CDUler jetzt sogar bei Verstaatlichungen mitwirken müssen, bevor uns unsere großkopferte Elite endgültig ruiniert (falls sie es nicht sogar schon geschafft haben). Wer hätte das vor gerade noch einmal 2 Jahren gedacht? Niemand. Ich hab jedenfalls von keinem so eine Vorhersage gelesen. Und von Marktliberalen wie Professor Sinn und Co. schon gar nicht.

Und eine Partei zu wählen, die sich die Kräfte dieses freien Marktes so sehr auf die Fahne geschrieben hat wie die FDP, was ich davon halte, habe ich ja schon geschrieben.


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben

@Loferl
Eine Diskussion wie in diesem Thread kann geführt werden, ohne Parteien und Ideologien. Es geht dabei um Grundanschauungen, dazu benötige ich aber keine politischen Aussagen.

Konkret heisst das: keine Parteien, Politiker oder Ideologien
Dafür gibt es genügend andere Foren.


Geschrieben

Wahlkampf sollte man woanders führen.
In der Sache geht es letztlich um zwei Fragen:
1. Sollte es überhaupt staatliche Eingriffe geben?
und wenn ja;
2. sind die konkret ergriffenen richtig?
Frage 1 berührt schlichtweg die ideologische Ausrichtung (für Sensibelchen: ordnungspolitische) Grundüberzeugungen). Hier wird man sich letztlich nicht einigen können, zumal der Glaube (!) an die alleinseligmachende / verderbliche Macht des Marktes bisweilen religiöse Züge annimmt.
Um auch mit der eigenen Meinung nicht hinterm Berg zu halten: Die Erkenntnis aus Markus 2, 27 ("der Sabbat ist um den Menschen willen geschaffen, nicht der Mensch um des Sabbat willen") gilt auch für andere Dinge: es kommt darauf an, was den Menschen nützt. Und dies gilt eben auch für den Markt bzw. die Marktwirtschaft / den Kapitalismus (bitte entsprechend eigener Überzeugung nichtzutreffendes streichen).
Diese Auffassung scheinen auch diejenigen zu teilen, die da durch Willen des Wahlvolkes über uns gesetzt sind, zu herrschen über die Menschen der westlichen Welt.
Zu 2. Auch hier scheiden sich wieder die Geister. Endgültige Urteile wird man erst in ca. 60 Jahren erwarten dürfen: zum einen ist der Geruch einer Suppe nur schwer feststellbar, wenn die Nase schon drinsteckt; zum anderen ist der Zeuge (auch der Zeitzeuge) mit gutem Grund von der Urteilsfindung ausgeschlossen.
Jetzt muss zudem schnell gehandelt werden. Damit geht ein erhebliches Risiko an Fehlschlägen einher. Wer das kritisiert, sollte sich daran erinnern, dass Fehlerfreiheit nicht das alleinseligmachende ist: auch sonst ist trotz rekordverdächtig geringer Fehlerquote die Autopsie keine anerkannte Diagnosemethode. Das größte Risiko sehe ich zudem eher in einem Ypern-Komplex: da eine Niederlage alle vorherigen Anstrengungen und Opfer vergeblich werden lässt, besteht auch hier wieder die Gefahr, sich im immer gleichen Strudel von Durchhalteparolen wiederzufinden.


Geschrieben (bearbeitet)

Die Notwendigkeit in diese Bank sowie andere Institute zu pumpen ist, um nachfolgende Konsequenzen, durch witschaftlichen Verflechtungen mit realen Geld(-nicht-)strömen, eher unbestritten.
"Jetzt muss zudem schnell gehandelt werden" ist aber eine billige Politparole, da das "zudem" gerne unter den Tisch fällt. Gerade unter dem Druck handeln zu müssen, lassen sich dem Staat (eine Beziehung realer Person (Bürger - auch "wir" genannt) mit individueller, wenn auch verschleierter Haftung) Bedingungen diktieren, oder Entscheidungen aufgrund spärlicher und sukzessiver bekannt werdenden Informationen abringen.
Das 1. Krisengipfel am Folgetag nach Bekanntwerden des Liquiditätsengpasses, verdient das Lob, entgegen allgemeiner Politikschelte, sich tatsächlich umgehend verantwortungsbewußt einer ernsten Situation stellen zu wollen.
Die Nachhaltigkeit darf aber hinterfragt werden.


bearbeitet von 0815Erwin
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