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Gewohnheiten abgewöhnen


4s****

Empfohlener Beitrag

Geschrieben

Hi zusammen,

der Jahreswechsel mit den üblichen Vorsätzen ist zwar schon ne Weile vorbei, aber vielleicht kämpft ja grad jemand auch mit sowas.

Ich frag mich gerade: wie wird man solche schlechte Gewohnheiten los, die man "irgendwie schon immer" hat? Also solche, wo man es gar nicht anders kennt.

Mit neuen schlechten Gewohnheiten, die sich neu eingeschlichen hatten, bin ich schon diverse Male fertig geworden, weil ich mir dann vor Augen halte, wie ich es vorher gemacht habe, und warum und wie das besser war. Aber bei den Dingen, bei denen ein boshafter Mensch vielleicht sagen könnte dass es einfach eine schlechter Charakter ist tu ich mich richtig hart. Da greifen diese Selbstmotivationstricks nicht.

Any ideas? Gibt's hier jemanden, der sowas schon mal hinbekommen hat?


Geschrieben

Ja, gibt es ! Und jetzt?

Mal ernsthaft: was ich mir wirklich mit viel Mühe abgewöhnt habe, ist, mich ständig über schlechte Angewohnheiten, Schwächen, Unzulänglichkeiten etc. zu ärgern und mich ständig umerziehen zu wollen. Das klingt zwar jetzt bauernschlau und veräppelnd - ist es aber nicht: war im Nachhinein einer der wichtigsten Schritten in meinem Leben - weil ich festgestellt habe, dass ohne diese Akzeptanz das ganze Gerede von "sich selbst lieben und annehmen" für den Müll ist.
Und das wirklich Spannende ist: seit ich dieser immer wiederkehrenden Selbstzerfleischung und Selbstbestrafung entgegentrete, steigt meine Lebenslust steil an und mit ihr fallen viele der Laster von selbst: ich rauche noch immer - aber nicht mehr im Haus, weil ich rauchfreie Räume und Kleidung genieße und feststelle, dass sich mein Geschmacksinn wieder verfeinert hat, ich habe noch immer Tage, an denen ich "den Arsch" nicht genügend hochkriege - aber ich seh sie inzwichen als Wellnesstage und stelle fest, dass ich produktiver und kreativer geworden bin...
Viele unserer "Süchte" sind eigentlich verkappte Sehnsüchte - und deren Erfüllung ist oft die beste Therapie gegen die Süchte.


Geschrieben

Liebe Inderin, ist das nicht sehr abhängig von der Art der "schlechten" Gewohnheit?

Ich würde es erstmal damit versuchen, die Gewohnheit nicht einfach negativ zu bewerten und dann zu sehen, warum man sich ihr immer wieder bedient und in welchen Momenten man besonders dazu tendiert. Sozusagen Ist-Analyse machen, dann Soll-Zustand definieren und erst dann den Weg suchen, der vom Ist zum Soll führen kann.


Geschrieben

..also ich finde die meisten "macken" nich so schlimm
..im gegenteil, das macht doch jeden einzigartig

..zb wenn erdbeerwoche bei mir angesagt is, steht morgends
n nutellaglas mit löffel aufn tisch, der da abends noch nich
gestanden hat ..teilweise kann ich mich daran auch nich erinnern,
das ich nachts durch die gegend geistere

..oda ne bekannte von mir, die immer die sachen auf dem tisch
gerade hinstellt, egal wo sie is

..ich find das eigentlich knuffig

..es sei denn, es is etwas, was dir selber voll aufn keks
gehn ..dann sollte man versuchen sich das abzugewöhnen


Geschrieben

wenn ich meine schlechte angewohnheit abstellen sollte, müßte ich mich abmelden...

vielleicht wäre es für manche ein segen


Geschrieben

Naja, manchmal ist es so ein Zwischending: man hat sich selber damit arrangiert, aber will es anderen vielleicht nicht zumuten und denkt "wär doch ein guter Anlass, hatteste dir ja eh vorgenommen..."

Also z.B. drück ich mehrmals Snooze bevor ich mich dann doch mal schweren Herzens von meinem Bett trenne. Wobei es ausgeruhtheits-technisch bestimmt besser wäre, lieber länger zu schlafen und dann beim ersten Klingeln einfach rauszuhupfen. Und nebenbei ist es sozialer für den armen Kerl, der zufällig daneben liegt

Oder kommt mit dem eigenen Last-Minute-Arbeitstil ganz gut klar (lebenslange Erfahrung ), weiß aber, dass jemand, mit dem man zusammenarbeiten muss, tausend Tode sterben würde wenn er es mitbekommt.

Aber eins steht fest: zumindest 1 x werde ich weiterhin Snooze drücken und im warmen Bett ganz freundlich an Ballou denken


Geschrieben



Aber eins steht fest: zumindest 1 x werde ich weiterhin Snooze drücken und im warmen Bett ganz freundlich an Ballou denken




weiss er das?


Geschrieben

So war das nicht gemeint - zur der Uhrzeit denk ich noch nicht an Sex


Geschrieben

...
Also z.B. drück ich mehrmals Snooze bevor ich mich dann doch mal schweren Herzens von meinem Bett trenne. Wobei es ausgeruhtheits-technisch bestimmt besser wäre, lieber länger zu schlafen und dann beim ersten Klingeln einfach rauszuhupfen.
Und nebenbei ist es sozialer für den armen Kerl, der zufällig daneben liegt


Dann hast du eindeutig zu wenig Wecker. Bei z.B. 10 Stk. ist das mit dem "wieder hinlegen" schnell aufgegeben.
Oder den falschen Wecker.


Geschrieben

Der Ballou sich gerade mal herzlich scheppich lacht!

Sarasvati - das mit dem Last-Minute-Arbeitsstil kenne ich auch sehr gut - habe es jahrelang als große Schwäche empfunden und in Anwandlungen von viel Selbsterziehungswillen auch kräftigst bekämpft - und weißt Du was? Meine Kunden (die das damals nicht wußten) haben mir im Nachhinein bescheinigt, dass meine Last-Minute-Arbeiten eindeutig die besseren seien - sie waren mit den anderen nicht unzufrieden, aber es fehlte ihnen einfach der Schuss Innovation.
Heute arbeite ich mit diesem Stil - und die beiderseitige Zufriedenheit ist da. (Ist übrigens eines der größten Lehrbeispiele für mich selbst gewesen, zu begreifen, dass bestimmte "Macken" einfach Ausdruck innerer Notwendigkeiten sind)

Ähnlich mit dem Rauchen: ich war Turbo-Kettenraucher über viele Jahrzehnte hinweg - 3 - 4 Schachteln am Tag, 15 Jahre davon die dunkelblauen aus France ohne Filter - alle Versuche der Entwöhnung gescheitert. Und heute rauche ich nur noch gelegentlich - und die meisten nur halb. Nur die Zigarette danach ist eine ganze geblieben! (aber auch nur am offenen Fenster oder auf der Terasse)


Geschrieben



Oder kommt mit dem eigenen Last-Minute-Arbeitstil ganz gut klar (lebenslange Erfahrung ), weiß aber, dass jemand, mit dem man zusammenarbeiten muss, tausend Tode sterben würde wenn er es mitbekommt.


diese arbeitshaltung beherrsche ich auch sehr gut.
damit ich kollegen nicht mit ins seelische verderben reiße arbeite ich lieber allein solange es geht.
komischer weise entstehen dann die besten ergebniss und besseren erfolge.
je mehr ich über gewisse arbeiten nachdenken kann, um so "zerdachter" kommt das endergebnis heruas...es taugt nix.

wenn man jedoch weiss, dass es gewisse dinge auch schon bequemer früher zu erledigen gibt, sollte man sich diese variante gern aneignen. ist doch schon stressfreier...


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