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Wie jemandem Helfen, der wirklich am Boden ist ?


Mi****

Empfohlener Beitrag

Geschrieben

Hallo zusammen,

das ist hier sicher nicht die beste Seite für mein Problem, aber ich versuche es trotzdem mal und möchte euch bitten, nur ernsthaft zu Antworten.
Auch möchte ich keine weiteren Details nennen, als in diesem Eingangspost. Ich werde meine Frage möglichst Allgemein halten, was das Beantworten sicher erschwert. Das ist mir durchaus bewusst.

Eine Freundin von mir ist wirklich ziemlich fertig und das eigentlich schon seit Jahren. Mittlerweile ist es aber echt extrem geworden. Gestern Nacht hatte sie das Bedürfnis zu telefonieren und wir haben uns die halbe Nacht unterhalten. Dabei hat sie die meiste Zeit geweint. Sie war schon mal in psychiatrischer Behandlung und wird sich jetzt auch wieder in eine begeben. Nach unseren Gesprächen sagt sie mir immer, dass es ihr schon besser geht, als vorher, aber das kann ja kein Zustand sein.

Kann man in einem solchen Fall überhaupt etwas anderes machen als ihr anzubieten für sie da zu sein ? Wie gesagt, psychiatrische Behandlung ist geklärt, aber ich komm mir so hilflos vor. Sie ist wirklich die wichtigste Person in meinem Leben und ich habe mittlerweile echt Angst sie zu verlieren.

Wie gesagt, bitte nur ernsthafte Antworten. Danke!


Geschrieben

für sie da zu sein ist das einzige und beste, was du für sie tun kannst! ( für jemanden, den ich rund um die uhr anrufen könnte, würde ich viel geben!) mehr wirst du nicht tun können, als da zu sein, wenn sie dich braucht, zu zuhören und zu trösten, wenn es notwendig ist.

alles andere werden die fachleute tun. eventuell könntest du dort direkt fragen, inwiefern du helfen kannst, aber ich denke, sie werden dir das gleiche sagen wie ich: sei einfach da, wenn du gebraucht wirst!

ich wünsche dir viel mut und kraft!


Geschrieben

du bist für sie da..schenkst ihr beachtung,nimmst sie ernst,hast ein offenes ohr für sie..egal zu welcher tages oder naxhtzeit.sie weiss,sie kann jederzeit mit dir reden.
du hast dir die halbe nacht um die ohren geschlagen,um für sie da zu sein..du schenkst ihr zeit,deine gedankenkraft,all deine energie..versucht mitzutragen,zu lindern..das heisst,du bist der gute freund,an dessen schulter sie sich ausweinen kann und das weiss sie..das is das grösste und das wichtigste,was du als privatmensch tun kannst..alles andere muss sie innerhalb einer therapie lernen und geregelt bekommen.
doch es is wichtig,hilfreich und einfach ideal,das du neben dem the***uten für sie da bist und sie darauf bauen kann,lächel..

ich finde das grossartig..und möchte dir unbekannterweise dafür danken!
denn ich hatte solche situationene auch schon in meinem leben und weiss,wie verdammt hilflos man sich fühlt,obwohl man alles versucht zu tun für den anderen menschen und dennoch hat man das gefühl,es sei zu wenig..
doch es is viel,soviel..das da jemand is,bei dem man sich ausweinen darf,der einem zuhört..das is mehr,als die meisten menschen heutzutage zu geben bereit sind.deshalb musst du nich das gefühl haben,zu wenig für sie zu tun,denn du gibst dich ihr ganz als freund und mehr kann ein mensch nich tun.

ernsthaft meine ganze hochachtung vor dir und deinem grossen herzen und ich wünsche dir von herzen auch weiterhin viel kraft und fingerspitzengefühl im umgang mit ihr.

alles alles liebe euch beiden!!!


Geschrieben

so ein gespräch halte ich tatsächlich für eine gute hilfe. aber das kann ja nur der anfang sein. das gute gefühl hält nach dem Gespräch nicht lange an. später dann kommen die sorgen wieder hoch.

wenn du es wirklich forcieren möchtest, würde ich empfehlen ihr tatkräftig beizustehen. Wenn das schon länger anhält, wird sie die tatktraft zur Veränderung evtl. selbst nicht aufbringen können. Zwar weis sie das du für sie da bist aber sie wird dich möglicherweise aber nicht von sich aus um Hilfe bitten. Ein nächtliches Ausweinen reicht da nicht.


Geschrieben

Wenn es einem schlechtgeht und man hat jemanden, dem man die halbe Nacht die Ohren vollheulen kann, ist das super!
Sie hat ganz grosses Glueck, Dich zu haben und ich bin mir sicher, sie ist sehr froh darueber.
Du kannst mehr nicht tun, dafuer sucht sie ja auch professionelle Hilfe.
Gib ihr weiterhin ein Ohr (und hin und wieder Schokolade) und Du tust sehr viel fuer sie.

Gute Freunde zu haben ist wundervoll!


Geschrieben

Es ist sehr schwer, so etwas als Außenstehender zu beurteilen, denn wir kennen weder die Frau noch ihre Probleme. Du kannst nichts anderes, als ihr zu zeigen, dass sie sich auf dich verlassen kann. Wenn es ganz schlimm kommt und du wirklich Angst um sie hast, müsstest du sie im Notfall sogar zwangseinweisen lassen. Sehr schweirig, da dies oft als Verrat aufgefasst wird, aber wenn Siuzidgefahr bestünde...

Wenn sich durch die Behandlung gar nichts bessert, scheint das nicht die richtige für sie zu sein.

Evtl. könntest du im Internet mal schauen, ob du da weitergehende Infos (falls es eine ernste psychische Erkrankung ist) bekommst: Anlaufadressen, Selbshilfegruppen, auf das Thema spezialisierte Ärzte....


Geschrieben

Direkt helfen kannst du deiner Freundin nicht, aber du kannst für sie da sein, wie du es bereits gemacht hast.
Das ist mehr, als viele überhaupt haben.
Für Menschen mit einem Problem ist es sehr hilfreich, einfach nur über dieses Sprechen zu können.
Oftmals verhilft dieses Sprechen zu einer Lösung oder Besserung.

Mir scheint, du bist in sie verliebt.
Es sehr wichtig für dich, dass du dich nicht mit ihrem Problem identifizierst. Damit würdest du es zu deinem machen und nicht mehr fähig sein, für sie da zu sein.

Nur wenn es dir gut geht, kannst du bewirken, dass es deiner Umwelt auch gut geht.

Ich wünsche euch beiden eine gute Zukunft.


Geschrieben

Hier eine Antwort zu geben als Aussenstehender ist schon verdammt schwierig, aber wie ich sehe hast Du schon selbst "Probleme" damit. Dich scheint das sehr zu beschäftigen, es gibt in Krankenhäusern auch Angebote für Angehörige und Freunde mit "psychisch Kranken", dass solltest Du in Anspruch nehmen, alles andere wäre falsch hier zu erörtern, denn Du hälst schon alles sehr allgemein, was auch so völlig korrekt ist. Wenn in deiner Nähe eine Psychiatrische Klinik ist, frag da einfach mal nach, sie helfen dir dort ganz sicher, denn wenn Du hier Hilfe geben möchtest, musst Du auch an dich denken, dass ist verdammt wichtig. Ich wünsch dir jedenfalls viel Kraft und Ausdauer und alles erdenklich Gute!!!!


Geschrieben

Kann man in einem solchen Fall überhaupt etwas anderes machen als ihr anzubieten für sie da zu sein ?


An sie glauben. Stärke in ihr wahrnehmen, auch wenn sie sie selbst nicht sieht/sehen kann. (Viel Glück)


Geschrieben

@Filzpantoffel

Verliebt ist das falsche Wort, aber sie hat einen festen Platz in meinem Herzen. Sie war halt auch eine große Stütze für mich, als ich eine schwierige Phase hatte.

@all
Außerdem nehm ich es auch keinem Krumm, wenn er denkt es sei lächerlich und man soll sich mal nicht so anstellen. Ohne gewisse Erfahrungen wäre ich auch nicht so verständnisvoll, das gebe ich offen zu. Ich war früher auch ein ziemliches Arschloch und habe in ähnlichen Situation mit dummen Sprüchen reagiert. So a la "Stell dich nicht so an" oder "Was ist denn jetzt schon wieder ?" Ich musste auch erst schmerzhaft lernen, wie es sich anfühlt, wenn es einem so richtig beschissen geht.
Muss aber nochmal dankend erwähnen, dass solche Antworten bislang ja noch gar nicht kamen. Vielen Dank!
Und ja, es geht mir sehr zu Herzen und ich brauche ewig um eure Beiträge zu lesen, weil ich alles leicht verschwommen seh


Geschrieben

wenn es nicht temporär sonder shcon über einen langen Zeitraum dauert, dann hilft nur professionelle Hilfe wirklich dauerhaft.

Als Laie hilft es nur unvoreingenommen zuzuhören, an sie zu Glauben und motivieren kann auch schnell nach hinten gehen, wenn sie irgendwelche störungen hat.

Denn wenn ihr jemand sagt, "das sei gar nicht so schlimm/schwer" es sie aber total beschäftigt bzw. ihr schwer fällt, dann wird es ihr später noch schlechter gehen.

Grundsätz empfehlenswert bei den meisten Problemen sind Entspannungsübungen, wobei progressive Muskelentspannung nach Jacobsen die einfachste ist.

Langfristige Probleme lassen sich meist auch nur langfristig lösen, daher eher kleine Schritte.

Aber das läßt sich ohne details schwer sagen und ist auch imemr leichter gesagt als getan.

Oft erkennt man in solchen Situation gar nicht was man noch gutes hat, dazu gehören halt auch Personen, wie du, die einfach nur zuhören und für einen da sind.


Geschrieben

so migster nu weiste bescheid, bevor wir hier alle in tränen ausbrechen, lass den thread lieber schliessen. ich seh auch schon alles verschwommen.


Geschrieben (bearbeitet)

an sie zu Glauben und motivieren kann auch schnell nach hinten gehen, wenn sie irgendwelche störungen hat.



An jemanden zu glauben, hat was mit eigener Stärke und Vertrauen zu tun, nicht mit "Motivieren".


bearbeitet von 4sarasvati
Geschrieben

wie drückt man das Glauben an jemand aus, ohne das man ihn motiviert?

wie gesagt aus eigener ERfahrung, kann sowas auch schnell nach hinten gehen, wenn jemand wirkliche Probleme hat.


Geschrieben

Vieles wurde schon gesagt - vergiss bei allem eines nicht: Sieh Deine Grenzen, die Grenzen Deiner Zuständigkeit, Deiner Verantwortung und Deiner Möglichkeiten!

Das hat nichts mit Rückzug oder Zurückhaltung, mit Verweigerung etc. zu tun: aber wir müssen verstehen, dass wir immer nur helfen können zur Selbsthilfe des Betroffenen und begleiten können so weit er/sie zu gehen bereit ist.
Wir können in manchen Situation raten - manchmal auch kritisieren - aber als Freund muss man trotz allem die Freiheit lassen, den Weg selbst zu gehen.


Geschrieben (bearbeitet)

@4sarasvati

Ich hab dich schon verstanden und finde den Ansatz eigentlich Klasse. Muss ich mir aber nochmal Gedanken drüber machen.

PureSix hat natürlich auch Recht. Ihr einzureden, dass ihre Probleme nicht so schlimm sind, wäre genau das falsche. Über Entspannungsübungen werde ich mich auch mal informieren. 4sarasvati meint glaube ich eher, an sie als Person zu glauben. Ihr zu zeigen, wie wichtig sie eigentlich ist. Naja, mir fallen gerade keine passenden Worte dazu ein, um das zu beschreiben, aber es geht dabei nicht um die Probleme.
Nochmal edit: Das ist absolut nicht das, was ich ausdrücken will, aber naja... es hat mir zu einem Denkanstoß verholfen und damit ist es auch gut


bearbeitet von Migster83
Geschrieben (bearbeitet)

wie drückt man das Glauben an jemand aus, ohne das man ihn motiviert?.


z.B. indem man eben die Klappe hält und zuhört wenn's ehrlich ist, kommt's dennoch rüber


bearbeitet von 4sarasvati
Geschrieben

@ sarasvati

einige Störungen manifestieren sich aber gerade in der falschen oft negative Wahrnehmung der Realität. Daher ist es halt immer ne Gratwanderung, die als Laie oft genau das falsche auslöst.

Muss nicht sein kann aber auch durchaus vorkommen.


Geschrieben

Zuhören und am besten gar nix sagen..*grübel*..das hilft mir immer und wenn sie schon einmal in Behandlung war wg sowas dann is es besser wenn sie schnell wieder die Hilfe aufzusuchen. Ich denke eine Depression is eine Krankheit wie Alkoholismus..man ist es einfach immer und wird es nicht los..mal mehr mal weniger.

Ich denke du tust scho das Beste für sie und ich wünsch euch beiden viel Kraft

die Lickle


Geschrieben

einige Störungen manifestieren sich aber gerade in der falschen oft negative Wahrnehmung der Realität.


ja, schon... umso mehr tut es gut, wenn jemand ohne große Action und ohne viele Worte stellvertretend trotzem an einen glaubt - ich theoretisier nicht, ich kenn Erwähntes "von innen"
Das glauben muss man dem anderen Menschen ja nicht auf's Ohr drücken, es reicht es selbst zu tun. Wirkt indirekt.


Geschrieben

Ihr dürft ruhig beide verschiedene Meinungen haben
Ich hab von euch beiden etwas rausgezogen worüber ich mir Gedanken machen werde.
Von den anderen natürlich auch!

Und ich glaube ich schließe mich nun jeanos Vorschlag an und bitte einen Mod diesen Thread zu schließen. Bin aber echt begeistert von den Antworten. Hätte ich hier überhaupt nicht erwartet


Geschrieben

Eine Freundin von mir ist wirklich ziemlich fertig und das eigentlich schon seit Jahren. Mittlerweile ist es aber echt extrem geworden.


Merkwürdige Vorstellung man kann sich so ohne weiteres als Laiendoktor betätigen, aber wie Du schon selber erkannt hast, es hat nichts genützt und ist schlimmer geworden.
Also kann man nur hoffen deine Freundin findet den Facharzt, der ihr weiterhilft und der vielleicht auch Dir Ratschläge gibt wie Du den Heilungsprozess unterstützen kannst.


Geschrieben

hi migster,

so wie du dich aus drückst scheint es sich wohl um Depressionen zu handeln. Dies könne sich mannigfaltig auswirken. Sie war schon mal in Behandlung, so weit so gut.

Du selbst kannst da wohl gar nichts machen. Es ist leider so, daß manchen Menschen nicht geholfen werden kann, solange sie nicht selbst davon überzeugt sind, daß sie an sich arbeiten müssen.

Allerdings ist es für jeden Menschen eine enorme Hilfe zu wissen, daß da jemand ist, der einem zuhört, zu dem man Vertrauen hat. Alleine dies ist schon enorm viel, meine Repsekt dafür. Hoffe du nimmst da nicht selbst Schaden, denn das geht mitunter schneller als einem lieb sein kann, denk mal nach.

Da sie dies schon länger hat (du schreibst seit Jahren), zwar schon in Behandlung war, muß man sich fragen, ob sie eigentlich sich dahingehend ausdrücken kann um was es ihr geht?

Kann sie beispielsweise erklären was in ihr vorgeht?

Bevor du dich selbst fertig machst muß dir klar sein, daß du als Laie evtl nur mehr als zuhören kannst. Sie scheint professionelle Hilfe zu brauchen, insbesondere wenn das schon seit Jahren vor sich hindümpelt (verzeih meine unsachliche Ausdrucksweise).

Falls du ihr einziger Bezugspartner bist mit dem sie reden kann, so sollte sich das ändern.

Ich weiß auch aus eigener Erfahrung, daß es nicht einfach ist sich einzugestehen, daß man professionelle Hilfe braucht. Erst wenn diese Entscheidung gefallen ist, wird´s besser gehen, aber erst dann und dies muß von Herzen kommen. Der Entschluß etwas ändern zu wollen muß von Dauer sein sonst bringt es nichts.

Ich habe früher über Psychologen gelacht, denke aber heute anders darüber.

Da fallen mir noch ein paar andere Dinge ein, aber das reicht ersma.

gruß

S., der dir eine starke Zeit wünscht


Geschrieben

Oje.. so viele Fragen, die ins Detail gehen.

Auch wenn ich mit mir kämpfe, ich werde sie nicht beantworten. Ihre Probleme bleiben unter uns und hoffentlich ihrem Psychiater, wenn sie denn einen neuen findet. Und ja, der "Wunsch" mit dem Psychiater kommt von ihr. Allerdings lebt sie mittlerweile woanders und muss erstmal den passenden finden.


Geschrieben (bearbeitet)

Nebenbei: manchmal klingt für mich im Forum die Meinung durch, auch in lonesome50s Kommentar hier, dass jemand der in (fach)ärzlicher Behandlung ist... nur dorthin gehört. Und wenn der Arzt dann sagt "bauen Sie sich ein soziales Netz auf", was dann?

Bitte nicht missverstehen: ich meine jetzt aber nicht Balous wichtige, kluge Hinweise zur Vermeidung von Co-Abhängigkeit. Und das ist keinesfalls eine Ermunterung sich zum Doktor zu erheben - Freunde können nie einen kompetenten Arzt ersetzen. Aber umgekehrt können Ärzte auch nicht soziale Unterstützung und Halt durch VIPs ersetzen. Deshalb finde ich es toll von Migster und generell eine gute Sache, wenn sich Menschen auch mal für die Probleme ihrer Mitmenschen interessieren und (kleine) Hilfe anbieten, auch wenn es so schwierige Dinge sind, wie seelische Krankheiten.

Sonst tappt man vor lauter Eifer, die Co-Abhängigkeitsfalle zu vermeiden, am Ende in die Stigmatisierungfalle...


bearbeitet von 4sarasvati
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