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Fernsehberichterstattung


Empfohlener Beitrag

Geschrieben

Meist dürfen sie nur das sehen, was dem jeweiligen Land von Nutzen erscheint. Dann wird eben nicht die Raketenstellung hinter dem Krankenhaus gezeigt, sondern nur die Schäden am Gebäude!

Ein kluger Journalist wird sich in Zeiten wie diesen ganz von selber von Raketenstellungen fern halten. Wenn er irgend kann.

Kriegsberichterstatter sind sicher keine Zimperliesen. Aber sie hängen sicher auch an ihrem Leben.


Geschrieben

Ist unsere Fernsehberichterstattung eigentlich noch objektiv?

Aus aktuellem (leider politischen) Anlass:
Den Fernsehbildern nach hat man zur Zeit den Eindruck, dass Israel nur noch damit beschäftigt ist, palästinensische Kinder abzuschlachten.
Man sieht von diesem Krieg fast nichts anderes, als nur Kinder, Kinder, Kinder.
Blutende, weinende, leidende, trauernde, massakriert und amputierte Kinder.


Das ist die Folge davon, dass Israel systematisch Wohngebiete bombardiert.

Eine gewisse Objektivität der Medien ist schon gegeben.
Erst gestern habe ich auf einen Sender die parallele Berichterstattung aus beiden Ländern gesehen, wobei kein Blatt vor den Mund genommen wurde.

Auch Israel wurde beschossen, und darüber wurde ausführlich berichtet.
Der Unterschied ist allerdings, dass der Beschuss nicht mutwillig und vorsätzlich auf Wohngebiete ausgerichtet war.
Somit waren auch nicht so viele Opfer zu verzeichnen wie bei dem jetzigen Gemätzel aus dem "heiligen Land".


Geschrieben

Sicher hatten einige Leser bereits die Möglichkeit, Nachrichten unterschiedlicher Länder zu vergleichen. Wenn ich selbst unterwegs bin, schaue ich oftmals auch den Sender Al Jazira.

Da bekommt mal mal eine ganz andere Meinung zu hören und vergleicht ein wenig die einzelnen Beiträge und deren Auslegung.

Da Ihr das Thema Kriegsberichterstatter angesprochen habt.

Die leben mehr als gefährlich und gehen oftmals in Gegenden , die sie eigentlich nicht betreten dürften, um eine "gute" Story zu haben, oder Hintergründe aufzudecken.

Die Medienlandschaft in D ?

Ich kenne eine Journalistin, welche für bekannte Medien unterwegs war. Sie hat die Anstellung aufgeben, da Ihr ans Herz gelegt wurde, die Beiträge reisserischer zu gestalten und dass zu berichten, was die Menschen hören wollen.............
Sie ist nun seit Jahren freischaffend und verkauft Ihre Artikel auf dem Markt so, wie sie sie schreibt und vertreten kann für weniger Kohle , aber mehr Einfluss auf die eigene Berichterstattung.



Geschrieben

Zu AGB_Leser: Die wenigesten haben soviel Schneid. Aus eigener Erfahrung mit dem Fernsehen (die sogenannten Dokumentation) kann ich sagen: Mindestens die Häfte ist gefakt, schlicht erfunden und erlogen. Und als Buchautor dasselbe: Soll das Thema reisserrischer aufmachen, schwierige Themen rauslassen, es dem Leser so einfach wie möglich machen. verkauft sich dann besser. Fuck off.
Wir werden von den Medien manupuliert, in jeder Form. Und die einfach gestrickten oder faulen glauben das was sie glauben wollen. Daran wird sich auch nichts ändern.


Geschrieben

Reportagen und Dokus sind eh ein heisses Thema. Da wird sehr viel vorgegaukelt und die Leute glauben das natürlich. So ne art "Britt" für die ja ach so Interessierten..........

Man sollte wirklich viel mehr im www prüfen und selbst dort aufmerksam vergleichen.
Von dem Konflikt mit Israel / Hamas habe ich nicht wirklich Ahnung und würde mich deshalb auch nicht dazu schriftlich äussern. Zu anderen Dingen sicher bewusst eher und ich bin in der Art auch häufig unterwegs im www.

Ich gestehe jedoch auch, dass ich z.B. die "Bild" selbst lese - wegen dem Sportteil


Geschrieben

Der Raketenbeschuss der Hamas auf israelisches Gebiet, erfolgte nach dem Ablauf des Waffenstillstands, den Hamas deswegen nicht verlängert hat, weil Israel während des Waffenstillstands keinerlei Zugeständnisse an die Menschen in Gaza machte.

Erinnert Euch bitte, dass Gaza über Monate hinweg blockiert wurde und die Versorgungslage damals schon sehr schlimm war.

Hinzu kommt der Wahlkampf in Israel. Jede Partei muss sich dabei als hardliner ptofilieren, um Stimmen zu sammeln. Leider ist nun mal die Stimmung der israelischen Bevölkereung stark anti-palästinensisch.

Zur Fernseheberichterstattung: geht mal davon aus, dass von ARD und ZDF nur grundsätzlich israelfreundliche Korrespondenten nach Israel entsandt werden. Der Zugang nach Gaza wird ausländischen Journalisten verwehrt, trotz eines anders lautenden Urteils des obersten israelischen Gerichtshofes.

Fernsehbilder aus Gaza sind entweder durch die Zensur des israelischen Militärs gegangen oder von palästinensischen Kameramännern aufgenommen. Wer sollte es diesen verdenken, dass sie nicht die Bilder als PR für ihre Sache verwenden.

Die grausamsten Bilder bekommen wir von ARD und ZDF übrigens gar nicht gezeigt, was ich bei Abwägung letztlich auch gut finde.

Wer sie sich antun will, muss Al Dzazirah oder Al Arabija sehen. Diese Sender übertragen teilweise auch live.


Geschrieben

.
..Aber auf die GEZ-Sender reduziert sehe ich da fast nur noch diese Bilder von Kindern. Das kann doch gar nicht das einzige Gesicht von diesem Krieg sein.



Aber so mit das Hässlichste. Magst du´s noch hässlicher?


LG xray666


Geschrieben

Guten Tag.
Jetzt ist mir dieses blöde Posting doch sehr lang geraten. Die Quintessenz für die Lesefaulen hier:
Objektivität existiert nicht.
Wahrnehmung ist subjektiv.
Jede Art von Kommunikation mithin auch.

Objektive Berichterstattung ist unmöglich. Wer etwas anders denkt, täuscht sich.

Jeder Reporter hat eine Meinung, jeder Interviewpartener vom Spitzenpolitiker zum Opfer auf der Strasse hat (mindestens) eine, jeder Cutter und jeder Regisseur, die einen Beitrag bearbeiten, haben eine, jeder Intendant, der einen Sender leitet, hat eine, jeder Programmdirektor, der die Meldung platziert, hat eine, jeder Zuschauer, der sie hört und sieht, hat eine.
Und zwischen all diesen Meinungen tummeln sich noch momentane Befindlichkeiten, alte Ressentiments, Hoffnungen und Wünsche, Eitelkeiten und Interessen und all das bestimmt nicht nur die Art, wie wir etwas verstehen, sondern auch, wie wir es weitergeben.

Und das gilt nur für eine einseitige Berichterstattung. Wenn zwei Seiten eines Konflikts gehört werden, erhöht sich die Zahl der Variablen entsprechend. Bei drei, vier oder mehr Seiten dito. Nieldich, übrigens, wie so häufig von "zwei Seiten" geredet wird. "Jedes Ding hat zwei Seiten". Ja, sehr klug, aber kennt wirklich jemand ein Thema, dass so einfach ist?

Gut recherchierte Beiträge über Kinder, die in einem Bunker zur Schule gehen? Woher weiß man das? Weil es im Fernsehen zu sehen war? Natürlich war das nicht gestellt, das würden doch die Kinder niemals machen!
Objektive Berichte, weil beide Seiten zu Wort kommen? Siehe oben.
Vielfalt der Quellen nutzen? Internet, Zeitung, Fernsehen kombinieren, um sich zu informieren? Tut mir leid, steckt alles voller privater Meinungen und nur weil es mehr sind, heißt das nicht, dass auch nur eine einzige davon objektiv ist...

Ach, wie grausam waren die tränenreichen Berichte der armen Mutter, die tief traumatisiert davon sprach, wie die irakischen Garden die Babys in den Krahnkenhäuusern geschlachtet haben. Die Welt war empört! Krieg, diesen Tieren!
OK, dass es eine Schauspielerin war und kein Wort stimmte, war auch skandalös, aber nicht mehr so wichtig. War eigentlich Schnee von gestern.
Genau das Gleiche findet in unterschiedlichen Maßstäben in den Köpfen aller Beteiligten statt und schlägt sich auf deren Äußerungen nieder.

Objektivität existiert nicht.
Wahrnehmung ist subjektiv.
Jede Art von Kommunikation mithin auch.

Mist, jetzt wird das hier doch so lang. Wollte ich gar nicht...
Ich habe ein paar sehr nette Kunden, die Filme für das Fernsehen produzieren, vor allem Reportagen. Denen ist nach eigener Aussage objektivität nicht besonders wichtig. Sie sehen ein Thema und beziehen Stellung dazu. Nehmen es auf und behandeln es so, wie sie es für richtig halten. Die Ergebnisse sind sehr gut recherchierte Filme über soziale Ungerechtigkeiten im Niedriglohnbereich, Kriminalität und Gewalt hinter der Tür nebenan, aber auch über Natur, Landschaft und Menschen in fernen Ländern undundund. Sehr gut recherchiert, aber so produziert, dass der gewünschte Tenor deutlich herauskommt. Mal begeisternd, mal schockierend, mal anrührend - je nach Thema und Möglichkeiten.

Glaubt wirklich noch jemand, dass man sich objektiv informieren kann? Dann gäbe es ja so etwas wie eine absolute (quasi objektive) Wahrheit. Dann könnte man ja sogar zwischen Gut und Böse, zwischen Richtig und Falsch unterscheiden.

Füllhöhenschwankungen produktionstechnisch bedingt!


Geschrieben



Passend zum Thema erst einmal ein Filmtipp.... "Wag the Dog" zeigt wunderbar wie die Medien manipuliert und dazu benutzt werden (können).

Bei diesem ganzen Gerede um Quoten und so frag ich mich WOFÜR dann eigentlich GEZ?

Da sind doch Sender die unabhängig von der Zuschauerzahl ihr Geld bekommen. Die könnten berichten wie es ist, egal ob da nun lieber jemand sehen will ob Britney ein Höschen drunter hat oder Boris 'ne neue Alte oder 'ne alte Neue hat.

Schönes Beispiel finde ich gerade diesen Skiunfall. Wenn man das sieht kommt rüber (jedenfalls für mich) das die Frau irgendwie selbst Schuld hat, denn sie hat ja kein Helm getragen. Doch was mach der (prominente) Kerl auf ihrer Piste und dann noch bergauf?
Klar, Sicherheit ist immer gut, und die richtige Kleidung nicht verkehrt, doch was mach ein orientierungsloser auf eine Skipiste? Mal gucken ob Berg rauf genauso schnell geht wie Berg runter? Und was ist mit Alkohol? Mal getestet?
Ach, und dann wird da noch ein kleiner Junge ausgebuddelt der ja auch einen Unfall hatte... war vorher noch nicht wichtig...


Allerdings fand ich es sehr amüsant die 3 kleinen Ausreißer zu sehen, die auf dem Weg nach Afrika waren um zu heiraten
Doch im Endeffekt waren das 15 Minuten ohne tieferen Sinn.. na vielleicht bis auf die Wetterlage und die Warnung vor dem bevorstehenden Verkehrschaos.


In deutschen Wohnzimmern ist der Fernseher zum Beriselungsgerät mutiert das eine Begründung liefert um nicht mit seinen direkten Mitmenschen kommunizieren zu müssen.
Die meisten Zeitungsleser derweil teilen sich in 2 Gruppen: Die einen, die Mopo-Leser, wollen zwar nicht angesprochen werden, aber dennoch sehen was um sie herum so los ist. Und die Bild-Leser, die sich komplett hinter ihrer Zeitung verschanzen und abtauchen (wenn auch nur um den Sportteil zu lesen )
Alle haben allerdings eins gemeinsam: Genug eigene Probleme! Und mal ehrlich... da tut es doch gut zu sehen oder zu lesen das es anderen noch schlechter geht.... Nur wirkliches Interesse ist das nicht.
Aber das ist nur meine bescheidende Meinung...




Geschrieben

Schade - Oh_Jaaaa - das wäre die Quintessenz meines nächsten Beitrages gewesen... Ich gönne sie dir aber gerne, weil Du das Wesentliche gut herausgearbeitet hast. Ich hätte das ohnhin zu sehr theoretisch aufgezogen.


Geschrieben

Glaubt wirklich noch jemand, dass man sich objektiv informieren kann? Dann gäbe es ja so etwas wie eine absolute (quasi objektive) Wahrheit. Dann könnte man ja sogar zwischen Gut und Böse, zwischen Richtig und Falsch unterscheiden.


Ja, das glaube ich! Ich erwarte nämlich keine absolute Wahrheit...was für die eine Partei wahr ist, muss für die andere noch lange nicht wahr sein.
Ich erwarte Objektivität, d.h. für mich, eine nüchterne Informationsabgabe, die, für mich persönlich ,letztendlich zu einer Meinung führt, die auch nicht unbedingt wahr sein muss.
Natürlich können und werden Informationen so gezeigt, dass sie quasi nach einer Meinungsbildung schreien, wenn ich einen arabischen Sender schaue, werden andere Szenen gezeigt, als im israelischen Fernsehen, die Fakten aber bleiben.
Es liegt an mir, ob ich Informationen aus verschiedenen Quellen suche und mir damit (vielleicht) aus Fakten eine Meinung bilden kann, oder mich von der Tagesschau(Beispiel) dauerberieseln lasse.

Wenn man nun aber davon ausgeht, dass alles gefakt ist (Bilder, Interviews, Zahlen...), müsste man eigentlich alles ausschalten, nicht mehr lesen und sich definitiv mit seinem kleinen Kosmos begnügen, ins Mittelalter zurückfallen, frei nach dem Motto: Was geht mich mein Nachbar an!
Ehrlich gesagt, möchte ich soo nicht leben!


Geschrieben

Aber genau das Verhalten einiger nach den Motto ,was geht mich mein Nachbar an wird mitlerweile bei einigen praktiziert.
Wenn man sich Afrika anschaut ,wen erschüttern da noch Meldungen und kommen überhaupt noch regelmässig Meldungen?
Afghanistan ist auch ein Fall wo unregelmässig etwas Berichtet wird ,weil es Alltag gewurden ist.
Hier wird der Amerikanische Wahlkamof mit Sonderberichten groß gezeigt ,aber mal im Ernst muß das wirklich so sein?
Klar will man wissen wer die Wahl gewonnen hat ,aber es wurde nicht unser Präsident gewählt.
Manche wissen wer Obama ist ,aber viele nicht mal wer Horst Köhler ist.
Die Medien haben macht und ich finde oft zuviel MAcht die Mißbraucht wird.
Ein Bericht sollte immer so gezeigt werden ,das man seine eigene Meinung sich bilden kann ,das dies wohl nicht immer geht ok ,aber das man in manchen Dingen bewußt eine Meinung so oft zeigt ,bis der Mensch diese Meinung annimmt ist für mich gefährlich.


Geschrieben (bearbeitet)

[...] Ich erwarte Objektivität, d.h. für mich, eine nüchterne Informationsabgabe, die, für mich persönlich ,letztendlich zu einer Meinung führt, die auch nicht unbedingt wahr sein muss.



Jeder bildet sich seine Meinung und das soll ja auch so sein. Aber Objektivität ist keine "nüchterne Informationsabgabe". Die Art der Präsentation, ob nüchtern oder nicht, hat damit nichts zu tun. Die Art der Präsentation ist nur ein Mittel, eine Medlung/ Meinung an den Zuschauer zu bringen. Beispiel gefällig? Vor einpaar Wochen hat die Welt auf Bombay geschaut, weil ein paar Terroristen dort ganz gewltig von sich reden machten. Die sehr sriös aufgemachte Tageschau bemühte sich um nüchterne Berichterstattung und um fundiert recherchierte Fakten und schaltete live zu einem Korrespondenten nach Indien, der einige hundert Kilometer von Bombay entfernt in seinem warmen Studio saß und davon sprach, was man dort aus unterschiedlichen Quellen erfahren habe. Er sprach sehr nüchtern über Fernsehbilder des indischen Fernsehens, nicht näher genannte Informanten in Regierungskreisen und ähnlichen Quellen. Mit anderen Worten, eine Liveschaltung in ein Internetcafe zu irgendeinem pickeligen ***ie, der aktuelle Medlungen aus dem Web zusammenklaubt, hätte das gleiche Ergebnis gebracht: keiner weiß was, aber alle reden drüber. Nur wäre das natürlich kein seriöser Journalismus gewesen. Lieber den Auslandskorrespondenten zeigen, wenigstens ein paar Inder sieht, wenn er aus seinem Fenster guckt.

Wenn man nun aber davon ausgeht, dass alles gefakt ist (Bilder, Interviews, Zahlen...), müsste man eigentlich alles ausschalten, nicht mehr lesen und sich definitiv mit seinem kleinen Kosmos begnügen, ins Mittelalter zurückfallen, frei nach dem Motto: Was geht mich mein Nachbar an!
Ehrlich gesagt, möchte ich soo nicht leben!


Nachrichten stecken voller absichtlicher und unabsichtlicher Falschmeldungen, teils aus großen journalistischen Idealen, teils aus großer journalistischer Raffinesse oder auch einfach aus Versehen.
Du hast keine Chance, zwischen Wahrheit oder Lüge unterscheiden zu können. Du kannst die Meldung nicht prüfen.
Du kannst Dich also gern in Dein redaktionelles Mittelalter zurückziehen, aber der Grad an Desinformation wird dadurch nicht geringer.

Aber warum sollte man das tun?

Was jetzt kommt, ist nicht mehr so wichtig, aber ein schönes Beispiel für die angebliche Wichtigkeit verschiedener Blickwinkel.
Ich erinnere mich an eine Werbung, die mir vor - keine Ahnung - vielen Jahren aufgefallen ist und irgendwie ist die haften geblieben.

Alles chic in schwarz/weiß gedreht (weil nüchterner )
Ein Skinhead rennt mit verzerrtem Gesicht auf der Straße entlang.
Kurzer Schnitt und die Szene wird größer gezeigt.
Ein Skinhead rennt mit verzerrtem Gesicht auf der Straße entlang.
Er rennt direkt auf einen älteren, gut angezogenen Mann mit Aktentasche zu.
Kurzer Schnitt und die Szene wird größer gezeigt.
Ein Skinhead rennt mit verzerrtem Gesicht auf der Straße entlang.
Er rennt direkt auf einen älteren, gut angezogenen Mann mit Aktentasche zu.
Der Mann mit Aktentasche bleibt erschrocken stehen und presst angsterfüllt seine Aktentasche an die Brust.
Kurzer Schnitt und die Szene wird größer gezeigt.
Ein Skinhead rennt mit verzerrtem Gesicht auf der Straße entlang.
Er rennt direkt auf einen älteren, gut angezogenen Mann mit Aktentasche zu.
Der Mann mit Aktentasche bleibt erschrocken stehen und presst angsterfüllt seine Aktentasche an die Brust.
Der Skinhead rammt den Mann und stößt ihn brutal zu Boden.
Kurzer Schnitt und die Szene wird größer gezeigt.
Ein Skinhead rennt mit verzerrtem Gesicht auf der Straße entlang.
Er rennt direkt auf einen älteren, gut angezogenen Mann mit Aktentasche zu.
Der Mann mit Aktentasche bleibt erschrocken stehen und presst angsterfüllt seine Aktentasche an die Brust.
Der Skinhead rammt den Mann und stößt ihn brutal zu Boden.
Wo der Mann eben noch stand, kracht ein Ladung Bauschutt von einem Gerüst herunter.
Der Skinhead hilft dem Mann auf und beide schauen schockiert auf die Trümmer.

Werbung für eine englische Zeitung mit dem Slogan "Man muss das ganze Bild sehen".
Klasse oder?
Objektiver Journalismus in Reinkultur.
Aber vielleicht müsste man die Szene noch größer zeigen, um den zweiten Skin zu zeigen, der die Sachen absichtlich runterschmeißt, damit sein Kumpel dem Mann unbemerkt die Brieftasche klauen kann?
Oder man müßte die Frau von dem Mann sehen, die den Skin panisch mit einer herumliegenden Maschinenpistole erschießt?
Oder wie der Mann den Skin wegen Körperverletzung verklagt?
Oder wie ein andere Skin den ersten verprügelt, weil er dem Richter geholfen hat, der den zweiten Skin zu 2 Jahren Gefängnis auf Bewährung wegen einer kleineren Diebstahlsache verknackt hat?
Oderoderoder.

Es gibt kein ganzes Bild. Es gibt keinen Standpunkt, der alles zeigt.
Wahrheit ist ein subjektiver Begriff und hängt stark davon ab, was wir wissen, was wir erwarten und was wir wissen wollen.

---------

Edith sagt:
Ich habe die alte Werbung gefunden. Mal bei Youtube nach "commercial points of view" suchen. Etwas anders, als ich sie in Erinnerung hatte, aber ich war nah dran.


bearbeitet von Oh_Jaaaa
Geschrieben

@ohh__jaa sehr schöner, anschaulicher Beitrag!!

Du musst mich aber nicht überzeugen, ich glaube dir durchaus, mein Problem ist doch, was ich jetzt ganz konkret(deiner Meinung nach) tun sollte?
Denn Informationen benötige ich, oder?


Geschrieben

Oh, ein Ratschlag wird gewünscht! Ich eile!

Öhm...relativ einfach eigentlich:
Glaub was Du willst.

Klingt doof, reicht aber völlig aus. Wenn man weiß, dass man mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit nicht die ganze Wahrheit kennt (auch eine tolle Formulierung - gibt es eine halbe Wahrheit oder eine neunzehnfünfundzwanzigstel Wahrheit?), kann man eher anderen Standpunkten eine gewisse Daseinsberechtigung zusprechen.
Damit stößt man auch an Grenzen, denn man kann ja echt nicht jeden Dreck ertragen, den irgendwelche hergelaufenen Halodries absondern, aber wenigstens kann man sich daran freuen, dass die auch nicht die Wahrheit mit Löffeln gefressen haben.

Am Ende läuft es auf das hinaus, was die Lütten schon im Kindergarten lernen sollten:
"Spuck das aus und gib es ihm zurück! Dann vertragt Euch und spielt schön zusammen!"


Geschrieben

@Oh_Jaaaa

Das leuchtet auch mir alles völlig ein, kann ich absolut zustimmen.
Besonders sympathisch an Deinen Ausführungen ist dabei, dass niemand pauschal als "Blödmann" abgestempelt wird.

Eigentlich kommt man, wenn man das allgemein auf das Leben überträgt, in philosophische Bahnen.
Was ist Gut, was ist Böse? Wo ist Sinn, wo ist Unsinn? Was ist richtig, was ist falsch? Was ist besser - Chaos oder Kosmos?
Tun wir Menschen der Erde gut? Sind manche Vernichtungskriege positiv zu sehen, weil ja etwas Neues, Besseres entsteht?

Es kann, wie Du ja sehr anschaulich beschreibst, immer etwas kommen, dass eine Situation plötzlich völlig ins Gegenteil umdreht.


Geschrieben

Tun wir Menschen der Erde gut?


Also diese Frage kann ich dir beantworten: NEIN...


Geschrieben

@Curi
Aber vielleicht ist genau das richtig, was passiert?
Wir Menschen entwickeln zur Zeit künstliche Intelligenz und diese wird langfristig das Universum bevölkern, weil überlebensfähiger als alles je dagewesene. Die Erde, also die Natur, so wir sie kennen ist dabei vielleicht nur ein notwendiger Zwischenschritt im großen Plan.
Ebenso sind wir Menschen vielleicht bald überflüssig. Die Dinos braucht ja heute auch keiner mehr. Wo da nun der Sinn war?


Geschrieben

Nun, zum Gaza Konflikt, da nun gerade der Bild Zeitung etwas zuzutrauen, ist mehr als naiv.
Immerhin gilt:
Die Angestellten vom Springer Verlag sind vertraglich dazu verpflichtet niemals was böses über Israel schreiben zu dürfen.

Wer sich in dieser Sache nun mal schlau machen will, sollte das auf


bildblog Punkt und dann eine deutsche Endung, sagen wir mal de eingeben.

Was kann man dann lesen:

Die Opfer, die "Bild" bringt

Israelische Bomben töten keine Unschuldigen. Jedenfalls nicht in "Bild".

Man konnte das schon beim Libanon-Krieg im Sommer 2006 erleben, als "Bild" israelische Opfer doppelt zählte und libanesische gar nicht, Kritik an Israel aus ihren Berichten fernhielt, aus unüberprüften Behauptungen der israelischen Armee Tatsachen machte sowie Zeitungszitate fälschte und Angaben über Opfer manipulierte.

Jetzt führt Israel Krieg im Gaza-Streifen, und alles ist wie gehabt. Seit Tagen scheint es keine zivilen Opfer auf palästinensischer Seite zu geben, jedenfalls kommen sie in "Bild" nicht vor. Die Toten und Verletzten sind "Terroristen". "Bild" meldet heute über die ersten Folgen der israelischen Bodenoffensive:

35 Terroristen werden getötet, darunter mindestens drei ranghohe Hamas-Chefs.

Die "Neue Zürcher Zeitung" schreibt dagegen:

Bis zum Sonntagabend zählten die Palästinenser 35 Todesopfer und 130 Verletzte (…).

Es scheint, als gebrauche "Bild" das Wort "Terrorist" als Synonym für "Palästinenser" oder "Bewohner des Gaza-Streifens". Das würde erklären, warum "Bild" heute auch schreibt:

Rund 400 Terroristen sollen in den letzten neun Tagen getötet worden sein.

Wieder zum Vergleich die "Neue Zürcher Zeitung":

So zählte der Leiter der Notfalldienste im Shifa-Spital, dem grössten Spital von Gaza, am Samstag 100 Kinder und 40 Frauen unter den total 463 Todesopfern, das entspricht 30 Prozent. Die Leiterin des Uno-Hilfswerks Unrwa in Gaza, Karen Abuzeid, schätzte den Anteil ziviler Opfer auf 25 Prozent. Diese Indikatoren für zivile Opfer wären noch um eine unbekannte Zahl für männliche Tote zu erhöhen, weil unter diesen in der Eile gar nicht zwischen Kämpfern und Zivilisten unterschieden werden kann.

Vielleicht hat "Bild" aber auch einfach gerechnet: Die Nachrichtenagentur AP meldete gestern, die Zahl aller Toten sei "auf mehr als 500, darunter mindestens 100 Zivilpersonen" gestiegen. Macht für "Bild" einfach 400 getötete Terroristen — und die anderen Opfer zählen nicht.

PS: Den Ursprung des ganzen Konfliktes hat die "Bild"-Zeitung ihren Lesern bereits am 30. Dezember 2008 erklärt, und das sogar ganz ohne lästige geschichtliche Hintergründe:

WOHER KOMMT DIESER HASS AUF DIE JUDEN UND IHREN STAAT?

Ein Grund ist: Israel ist ganz anders als alle seine Nachbarn – eine Demokratie, die einzige der Region. Weltoffen, lebenslustig, modern, erfolgreich, Frauen sind gleichberechtigt. Das schafft Neid. Gerade bei denen, die nichts haben.

So einfach ist das.



Tja, so kann es dann aussehen bei Deutschlands grösster Tageszeitung.

Aber auch sonst sind die Medien nicht immer das, was sie sein sollten: Objektiv.


Geschrieben

Also über die Bild und ähnliche Zeitungen muss man ja spätestens seit Wallraff nicht mehr diskutieren. Wer auch nur ein Wort was da drin steht glaubt.......


Geschrieben

Dem kann ich kaum widersprechen und füge nur noch kleine Ergänzungen an:


Objektive Berichterstattung ist unmöglich. Wer etwas anders denkt, täuscht sich.
...
Und das gilt nur für eine einseitige Berichterstattung. Wenn zwei Seiten eines Konflikts gehört werden, erhöht sich die Zahl der Variablen entsprechend...
...


Selbst wenn man unendlich viele Seiten (Personen/Momentaufnahmen) betrachtet, also horizontal, fehlt eine vertikale Richtung z.B. der der Zeit.
Im Beispiel Palästinakonflikt: Wem gehört Jerusalem?
Die Antwort ist genau leicht zu finden, wie die rechtmäßigen Grenzen von Deutschland. (BRD ist eindeutig)
(Wann? / Was ist Deutschland?/ Was ist deutsch?)
Die angenehm simple Frage: Wer hat Schuld in dem Beispielkonflikt? Führt leider zur simplen Antwort: 42


Öhm...relativ einfach eigentlich:
Glaub was Du willst.
...
Klingt doof, reicht aber völlig aus. Wenn man weiß, dass man mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit nicht die ganze Wahrheit kennt (auch eine tolle Formulierung - gibt es eine halbe Wahrheit oder eine neunzehnfünfundzwanzigstel Wahrheit?), kann man eher anderen Standpunkten eine gewisse Daseinsberechtigung zusprechen.


Auch nur mein Zuspruch mit Erweiterung: sich widersprechende Sichtweisen sind aufgedröselt, manchmal nur Ergebnis von unterschiedlichen Vorlieben/Idealisierung/Werten/Glauben..., die nicht als falsch oder richtig eingeteilt werden können.


Geschrieben

Es ist doch immer so gewesen ,die meisten Menschen glauben was sie sehen ,aber eine andere Grupee von Menschen sind in der Lage das u sehen ,was man nicht sehen will.
#Genau dies sind doch die Sachen die einen interessieren sollten.
Dinge die man nicht sehen will, weil es nicht in das Bild passt ,was die heutige Gesellschaft sich in ihren Umfeld macht.
In diesen Beispiel den Krieg im Gaza ,oder die Kriege in Afrika.
Oder der Irakkrieg und seine Folgen.


Geschrieben

PS: Den Ursprung des ganzen Konfliktes hat die "Bild"-Zeitung ihren Lesern bereits am 30. Dezember 2008 erklärt, und das sogar ganz ohne lästige geschichtliche Hintergründe:....

Danke für die kleine Analyse.

Eigentlich weiß es jeder, was er gerade von dieser Zeitung zu halten hat. Und trotzdem tun sich viele Deutsche das immer wieder an. Natürlich nur wegen dem Sportteil.

Ein kleiner, aber wichtiger Nebeneffekt wird mit deutlich: Häufig ist es gar nicht so sehr die platte offene Lüge, mit der man manipuliert wird. Sondern es ist das Weglassen von wichtigen Zusatzinformationen, die aus dem Bild ein Zerrbild machen.

Leider sind 10 Jahre Schule in Deutschland zu wenig, um das Wissen über die Wege der Manipulation durch Medien bei allen Bürgern gut bekannt zu machen. Dabei wäre es doch soooo wichtig.


Geschrieben

Ein kleiner, aber wichtiger Nebeneffekt wird mit deutlich: Häufig ist es gar nicht so sehr die platte offene Lüge, mit der man manipuliert wird. Sondern es ist das Weglassen von wichtigen Zusatzinformationen, die aus dem Bild ein Zerrbild machen.




Ein weiteres, aktuelles Beispiel dafür ist die momentane Gaskrise.......................

Die "Russen"/ haben der "Ukraine" das Gas abgedreht...................

Böse Russen...................

Das es ganz "normale" Marktwirtschaft ist geht unter, der "in Rußland beheimatete" Gaskonzern liefert nicht mehr wegen unbezahlter Rechnungen an den "in der Ukraine beheimateten" Gasversorger...............

Aber geredet wird hauptsächlich von Ländern, warum?...............

Und ob das uns bei der Völkerverständigung wirklich weiterbringt................


Geschrieben

@Ferkel
Ja, genau daran dachte ich vorhin auch, zumal im Radio gesagt wurde, dass die Ukraine angeblich die Hähne zudreht.


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