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Sind wir in der Weihnachtszeit besonders sensibel und empfindlich?


Empfohlener Beitrag

Geschrieben

Ich bin ganzjährig gleich. Es gibt für mich keinen Grund für mich, dass ich mich zur Weihnachtszeit veränderte, denn für mich ist das nix anderes, als endlich ein paar freie Tage.

Wir umgeben uns zu der Zeit auch nur mit Menschen mit denen wir wirklich zusammen sein möchten, schleimen uns nicht voll und spenden tun wir auch nicht mehr oder weniger als unter dem Jahr.


Geschrieben

Vielen Dank für Eure rege Diskussion

Eins ist mal klar: Ein richtig oder falsch gibt es nicht, für jeden hat Weihnachten einen anderen Stellenwert und eine andere Bedeutung.

Sehr interessant finde ich den Aspekt, daß Weihnachten ursprünglich gar kein christliches Fest war, sondern ein heidnisches. Und sich im Laufe der Jahrhunderte so entwickelt hat, wie wir es heute erleben.

Ich bin froh, daß meine Familie mit mir konform geht und wir uns von diesem Konsumwahn an Weihnachten befreit haben. Wenn einer von uns etwas findet von dem er weiß, daß es dem anderen eine Freude macht, dann wird es just zu diesem Augenblick geschenkt und nicht erst an Weihnachten.


Geschrieben

In der Weihnachtszeit teilweise sogar eher absichtlich unsensibel, weil mir das bescheuerte, scheinheilige Getue teils mega auf die Nüsse geht. Und je nach Situation reagiere ich da sogar ausgesprochen unweihnachtlich abweisend.


Geschrieben

Wenn ich kurz vor dem ersten Advent anfange, mir Zweige von den Bäumen zu schneiden um daraus Adventskränze für meine Familie zu binden, wenn ich anfange, die ersten Kerzen herauszuholen, wenn mir danach zumute ist, Weihnachtslieder zu hören und zu singen, Plätzchen zu backen und wenn sich dann das erste warmwohlige Kribbeln im Bauch breitmacht und auch die damit verbundene gute Laune... hmm... dann komme ich mir gar nicht so scheinheilig vor??

Wie gesagt, es muss nicht jeder Weihnachtsmensch sein. Aber das soll jeder mit sich ausmachen, genauso, wie ich nicht jedem mein Weihnachtsgefühl aufquatschen will. Aber bewusst dagegen sein und andere Leute verachten, nur weil sie einmal im Jahr in Stimmung für dieses Fest sind, finde ich gemein. Besonders für diejenigen, die das Fest aus tiefstem religiösen Glauben heraus feiern, ist eine Bemerkung in Richtung "scheinheilig" wirklich beleidigend und absolut unangebracht. Drüben beim Servicethread haben einige noch gesagt: Wenn jemand zu mir freundlich ist, dann bin ich es auch und umgekehrt. Aha. Dienstleister sind also ehrlich-freundlich und Weihnachtsliebhaber scheinheilig-freundlich. Ich habe etwas gelernt......


Geschrieben (bearbeitet)

Sehr interessant finde ich den Aspekt, daß Weihnachten ursprünglich gar kein christliches Fest war, sondern ein heidnisches. Und sich im Laufe der Jahrhunderte so entwickelt hat, wie wir es heute erleben.

Ich glaube kaum, dass irgendwelche Heiden die Geburt von Christus gefeiert haben, bevor die Christen damit angefangen haben.

Es stimmt aber, dass bei der Christianisierung immer auch alte, ehemals heidnische Bräuche mit in die christlichen Bräuche eingeflossen sind. Der Weihnachtsbaum zum Beispiel hat wohl heidnischen Ursprung.

Das gibt es in vielen Dingen: Karnevalstreiben wird von christlicher Seite letzte Gelegenheit zum Feiern vor der Fastenzeit gedeutet. Im Volksbrauchtum gibt es auch heute noch vieles dabei, was mit Aberglauben wie der Vertreibung von Hexen und bösen Geistern zu tun hat.

Zum Thema: Wer sich zur gefühlsduseligen Freude genötigt und gezwungen fühlt, der muss eben aus diesem Zug aussteigen. Ich persönlich meine, es ist besser wenigstens zu Weihnachten etwas anders zu sein. Ganzjährig ein anderer Mensch zu sein, wäre noch netter, aber man muss auch realistisch sein. Das ist anstrengend, und man kann das nicht jedem zumuten.

Wenn es wenigstens um Weihnachten herum ein wenig besser ist, dann freu ich mich lieber über einen begrenzten Fortschritt, als "scheinheilig" zu rufen. Manches ist eben wirklich etwas mehr als nur Scheinheiligkeit. Natürlich längst nicht alles.


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben

@yenne,mir kam dazu der Gedanke ,das Leute die mit sich selbst nicht im reinen sind und auch irgendwie keine innere Ruhe finden, auch nicht das beruhigende an der Adventszeit finden.
Ich finde diese Zeit auch schön,das Jahr geht zu Ende,die Arbeit draussen ist erledigt,es ist Zeit für Gemeinsamkeiten.Es ist Zeit zur Ruhe zu kommen und sich evtl auch mal wieder auf die wirklich wichtigen Dinge im Leben zu besinnen.
Wir haben mit der Christlichen Variante nicht groß was zu schaffen und doch ist es für uns eine wichtige Zeit im Jahr.Allerdings sind wir auch auch das ganze Jahr über bemüht freundlich und höflich mit unseren Mitmenschen umzugehen.

Susi


Geschrieben

Ich glaube die Weihnachtszeit spielt in diesem Forum was Sensibilität und Empfindlichkeit angehen keine Rolle...


Geschrieben (bearbeitet)



......

Und doch versuchst Du nun hier genau damit, Anderen Dein Weihnachtsverhalten aufzuquatschen, bzw. deren Verhalten abzusprechen.

@bang
absolut keine Ahnung, wie ein schwuler Weihnachtmann das nun sehen würde


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben

............ Besonders für diejenigen, die das Fest aus tiefstem religiösen Glauben heraus feiern, ist eine Bemerkung in Richtung "scheinheilig" wirklich beleidigend und absolut unangebracht.

Das mag stimmen, aber ich möchte bezweifeln, das hier so jemand unterwegs ist. Es gibt verdammt wenig Menschen, die WIRKLICH glauben und auch danach LEBEN. Die meisten - ja bewußt die meisten - reden zwar davon, predigen es vielleicht sogar, aber sie leben es nicht. Und das ist offenbar in vielen Glaubensrichtungen so. Ich kenne nicht alle und kann diesbezüglich kein allumfassendes Urteil abgeben und das will ich auch nicht, steht mir auch nicht zu, aber meine Zeit unter "religösen" Menschen hat mir gezeigt, das kaum einer wirklich glaubt. Man läßt seine Kinder taufen weil das nun mal so ist, man geht in die Kirche, weil das nun mal dazu gehört ... und Weihnachten macht man halt dieses und jenes, weil es sich so gehört.
Neee, danke.

Aber wenn du yenne dich damit wohl fühlst, bitte, tu wie dir ist, sing Lieder, bastel Kränze, aber was hat das mit Gläubigkeit zu tun. Bist du gläubig? Ok, geht mich nichts an, ich würde mir dann halt noch andere Fragen stellen.


Geschrieben (bearbeitet)

In der Weihnachtszeit teilweise sogar eher absichtlich unsensibel, weil mir das bescheuerte, scheinheilige Getue teils mega auf die Nüsse geht.



Du sprichst mir aus der Seele!

Wenn ich von Muttern jedes Jahr kurz vorm ersten Advent schon höre : "Hast du schon einen Adventskranz?", antworte ich seit Jahren ganz bewusst: "Nö, für was?" und bekomme jährlich zu hören: "Das gehört sich so!"

Eigentlich vergeht mir Weihnachten Ende des Sommers schon, wenn ich in jedem Laden zugeschmissen werde mit Nikoläusen und dem ganzen anderen Weihnachtskram.
Habe ich nicht am ACHTEN Dezember bei real einen Nikolaus in GRÜNEM Kostüm gesehen der Kinder mit Tütensuppen von Maggi beschenkt hat? Da schwillt mir der Kamm.

Das ganze übertriebene Geschenke und die Fresserei hat doch mit dem eigentlichen Weihnachten gar nichts zu tun.

Beschauliche Stimmung kann ich immer haben.....wenn mir danach ist.
Dazu muss ich mir keinen Wald in die Bude hängen, meine Fenster und die Hausfront in eine bunte 24 Stunden betriebene Lichtorgel verwandeln etc.

Etwas weniger tuts auch............für mich jedenfalls.
In Maßen ist es schön......in Massen einfach ekelhaft.

Yenne ich verachte dich nicht, weil du dieses Brimborium magst.
Mir geht es einfach nur auf den Trichter, das man genau zu dieser Zeit genau so zu empfinden und zu handeln hat.
Ich denke vieles ist uns anerzogen und hat einfach um diese Zeit so zu sein.

Wirklich religiöse Menschen sparen sich nämlich den ganzen Konsum Mist drumherum.
Wirklich religiöse Menschen feiern die Geburt Christi, die wie einigen vielleicht bekannt, ja unter ärmlichen Verhältnissen stattfand.

Die ganze Schenkerei gibt es ja auch erst seit Luther, vorher fand das am Nikolaustag statt.
Na,da hat man doch zwei Tage an denen man die Wirtschaft ankurbeln kann.

Was spricht denn dagegen sich unter dem Jahr mal um seine Lieben zu kümmern?
Ihnen zu zeigen das man sie mag?
Mit ihnen bei Kerzenschein zusammen zu sitzen?
Ihnen ein nettes Wort zuteil werden lässt?
Tannenduft zu geniessen, auch wenn kein Weihnachten ist?
Irgendwohin zu spenden um sich das Gefühl zu geben, man ist ein guter Mensch?
Diese Menschen, die so etwas nur rauskramen weil Weihnachten ist, verachte ich zutiefst.
Nicht die, die es einfach mögen um diese Zeit besinnlich zu sein.

Eine Aufmerksamkeit und sei sie noch so klein, aber mit Liebe ausgesucht oder selbst gebastelt, ist viel mehr wert, als ein Haufen Geschenke(Hauptsache viel Geld ausgegeben).
Und zu diesen Aufmerksamkeiten lasse ich mich von niemanden zwingen, weil Weihnachten ist.
Die gibt es bei mir auch unterm Jahr, einfach dann wenn ich jemandem zeigen möchte das ich ihn mag oder liebe.

Dazu mal ein Text den ich bei Wiki gefunden habe, der sehr gut ausdrückt was ich zu sagen versuche.

In der pastoralen Literatur wird auch Kritik an dem Weihnachtsfest in heutiger Gestalt geübt, das durch religionsfremde Motive und Erscheinungsformen „verunreinigt“ sei. Die Kritik lässt sich im Wesentlichen auf die drei Schlagworte Profanierung, Kommerzialisierung sowie Hektik und Stress konzentrieren.

Unter dem Schlagwort „Profanierung“ wird vor allem vorgetragen, dass das Weihnachtsfest entchristlicht und zu einem Familienfest für jedermann geworden sei. Der theologische Gehalt gehe dabei über weite Strecken verloren. Stattdessen nähmen Kitsch und Sentimentalität zu. Dem gegenüber ist zu betonen, dass das Weihnachtsfest seit jeher zweigleisig gewesen ist, einmal kirchlich-sakral, zum anderen als Volksfest mit Gelagen und Besäufnissen, was immer wieder zum Einschreiten der Obrigkeit geführt hat. Die Ausbildung als Familienfest, im Wesentlichen seit dem 19. Jahrhundert verstärkt zu beobachten, zeigt, dass es jedenfalls in den nördlichen Breiten ein Bedürfnis gibt, ein Fest zur Belebung und Stärkung von Binnenbeziehungen, besonders in der Familie, zu feiern. Dass sich ein solches Fest an ein kirchliches Fest anschließt, profaniert das kirchliche Fest selbst nicht zwangsläufig. Allerdings geht mit der Reduzierung auf Familie auch eine Ausgrenzung randständiger Gruppen einher. Deshalb betreiben viele Organisationen eine Ergänzung durch Weihnachtsfeiern für Alleinstehende und Nichtsesshafte.

Unter dem Schlagwort „Kommerzialisierung“ wird die weit in die Adventszeit zurückreichende Ankurbelung des Umsatzes mit Weihnachtsmotiven in den Kaufhäusern und der Werbung beklagt. Weihnachten ist in vielen Ländern das Konsumereignis des Jahres und viele Branchen erwirtschaften im November und Dezember über ein Fünftel des Jahresumsatzes (statistisch gleichverteilt wären in einem Zeitraum von zwei Monaten rund 17 % zu erwarten):

Dabei wird ein wesentlicher Unterschied zur Werbung im übrigen Jahr übersehen: Normalerweise zielt die Werbung darauf ab, dass der Beworbene sich eigene Wünsche erfüllt. Im Weihnachtsgeschäft geht es darum, nahestehende Mitmenschen zu beschenken. Das Geschenk oder die „Gabe“ ist seit ältester Zeit der Menschheit ein wesentliches Mittel zur Stabilisierung von Beziehungen. Überall auf der Welt gibt es Feste, die einen Gabenaustausch zum Inhalt haben.

Unter dem Schlagwort Hektik wird kritisiert, dass der Mensch in der Adventszeit nicht zur Ruhe komme, weil er vollständig mit den Festvorbereitungen und dem Suchen nach dem passenden Geschenk ausgelastet sei.


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
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