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Seitensprung( Fremdgehen)


Empfohlener Beitrag

Geschrieben

....
Wie kann ich für mich in Anspruch nehmen, in der Befriedigung meiner Lust achtungs- und respektvoll mit andern Menschen umzugehen, wenn ich das zwar mit dem aktuellen Objekt der Begierde tue, aber zugleich einen Partner hintergehe?

Dies ist der Punkt, der, zumindest einigen Frauen (auch mir) zu denken gibt. Wie sich das auf männlicher Seite verhält, ist mir nicht klar, ich habe bisher noch keine Wortmeldung dazu gefunden (jetzt auch nicht gesucht - dicke Erkältungsaugen -sorry).

Und gerade das wird den Frauen hier gelegentlich vorgeworfen. Wenn sie doch ungebunden sind, wieso stören sie sich daran, das Mann es nicht ist, wenn doch keine Beziehung gesucht wird. Genau darum geht es nicht. Ich will nicht aktiv beim Betrügen helfen. Ob ich es niemals tun würde es gibt manchmal im Leben Momente, in denen man etwas tut, was man "normal" nie tun würde...

@Ballou: .. so groß genug? - will Deine Augen nicht quälen

Ja Männer, wie ist das für euch - wenn Frau gebunden ist? Bedenken?
So, jetzt ein heißes dann einen Medizini und dann ab



Geschrieben (bearbeitet)

@bootylicious

Ich sehe das nicht anders als Du.

Deshalb möchte ich Mandarina nochmals aufgreifen:

Die Moral drehte sich für mich nicht ums Fremdgehen an sich, das kann ja durchaus spaß machen, die neben-Diskussion ging darum, dass ICH ablehne, mit irgendwem - egal ob single oder nicht, treu oder nicht,...


Untreu im Sinne von "den Partner hintergehen" ist aber schon per se ein Akt, diesen zum Objekt zu degradieren. ICH entscheide, dass er mir nicht reicht, ICH entscheide, dass ich mehr will und nehme mir das auch - während ER gar keine Option hat und um die Möglichkeit einer Entscheidung betrogen wird.

Erste Frage, die für mich daraus folgt: Wie kann ich glauben, dass jemand, der sich seinem Partner gegenüber so verhält, nicht auch mir gegenüber so empfindet und Interesse an mir als Mensch nicht nur heuchelt, um seinen Zweck zu verfolgen?

Zweite Frage, die daraus folgt: Was ist mit meinem eigenen Anspruch darauf, Menschen nicht als Objekt zu sehen, wenn ich mich durch einen solchen Seitensprung aktiv daran beteilige, dass ein Mensch zum Objekt gemacht wird? (ein böser Mensch würde jetzt vielleicht sogar davon sprechen, dass ich dann genauso gut dem ***iger helfen kann, indem ich dem Opfer die Hände festhalte :rolleyes

@Maiglöckchen

off: es geht, wenn ich näher an den Monitor rutsche!


bearbeitet von Ballou1957
Nachtrag
Geschrieben

...und ich bin in den Augen der lieben Popp-Gemeinde schon eine Art Moralapostel, nur weil ich meine, dass zwei menschen zusammen treffen sollen und nicht nur Penis und Vagina. Wenn das so ist, dass jeder ein Moralapostel ist, der in seinen Sexpartnern mehr als "Fickfleisch" sieht, dann bin ich gern moralapostel!


Tröste Dich, Mandarina, da können wir uns zusammentun. Ich will auch mehr als puren Sex und bin mir als ONS zu schade. Werd deswegen auch oft genug als verklemmt abgestempelt. Aber ich möchte morgens noch in den Spiegel schauen können, ohne dass mir von meinem Anblick übel wird. Bleib, wie Du bist! Und lass das "Fickfleisch" "Fickfleisch" sein. Wer's braucht...

Ich schicke die Leute übrigens auch in die gleiche Richtung - nach oben...


Schwindler, manche schickst Du auch auf's Wasser...

Aber die Blödmänner, denen die Würde des Gegenübers kreuzegal ist, so lange sie eine Kerbe in ihren Bettpfosten schneiden und den Kumpels am Stammtisch eierkratzend brühwarm davon erzählen können, braucht kein Mensch.
Und von dieser Sorte gibt es hier mindestens Hunderte...


Stimmt, es gibt Typen, die erzählen gleich mehreren Frauen, dass jene die Einzige ist, für die sie sich interessieren...Ich kenn auch welche von der Sorte. Ist manchmal ganz schön enttäuschend festzustellen, wie sich manche darstellen und wie sie in Wirklichkeit sind.

Zurück zum Thema:

Ich bin Fremdgängerin. Aber bevor es dazu kam, habe ich 12 völlig sex- und zärtlichkeitslose Ehejahre hinter mich gebracht. Und nur wer DAS selbst erlebt hat, hat ein Recht, über mich zu urteilen.

Nach einer Phase, wo er mich schlug, haben wir uns jetzt zusammengerauft. Ich habe ihm deutlich gesagt, dass ich gehen werde, wenn er nochmal die Hand gegen mich erhebt und das hat wohl gewirkt. Das Alltagsleben funktioniert, es ist eine Interessengemeinschaft, von der beide Seiten profitieren. Eine Scheidung würde er nie akzeptieren, ihn verlässt man nicht. Ich weiß nicht, wie er reagieren würde, wenn es soweit käme, aber ich bin mir sehr sicher, dass er Amok laufen würde.

Ich habe mehrfach versucht, meinen Mann zum Sex zu bewegen. Jeder Kuss, jedes Streicheln, wurde mit dem Satz "lass das, ich bin doch keine 12 mehr", jeder weitergehende Versuch mit dem Kommentar "mach dich doch nicht lächerlich" quittiert.

Und bevor ich seelisch zerbreche, hole ich mir außerhalb meiner Ehe das, was ich innerhalb meiner Ehe seit mittlerweile 21 Jahren nicht mehr bekomme. Er ist sexuell nicht mehr interessiert. Weder an mir noch an anderen. Nein, er ist nicht impotent, ab und zu onaniert er, was ich anhand der herumliegenden, vollgewichsten Tempos mitkriege.

Soll ich wegen seiner Lustlosigkeit auf Nähe, Lust, Liebe und Zärtlichkeit verzichten? Wer DAS erwartet, ist wirklich ein Moralapostel. Ich nehme ihm nichts, warum sollte ich also ein schlechtes Gewissen haben?


Geschrieben

Puma, ich kann Dich sehr gut verstehen.

Keiner sollte auf Nähe, Liebe und Zärtlichkeit verzichten. In meinen Augen hat jeder das Recht, ein bissel glücklich zu sein - ob nun gebunden oder ungebunden, spielt für mich dabei keine Rolle.


Geschrieben

Auch ich bin irgendwann fremdgegangen ,weil ich Jahrelang um etwas Berührung und Zärtlichkeit zu beteln satt hatte .
Immerzu weggestossen zu werden tut weh und keiner der diese kälte erlebt hat ,kann es nachempfinden.
Die Zeiten werde ich nie mehr vergessen .
Ich würde sie auch nicht mehr mitmachen und es auch nie mehr mit mir machen lassen!
Deswegen weiß ich das in den meisten Fällen von Fremdgehen es auch Gründe gibt.
Es mag notorische Fremdgänger auf beiden Seiten geben ,aber die wenigsten tuen es leichtfertig.


Geschrieben


Erste Frage, die für mich daraus folgt: Wie kann ich glauben, dass jemand, der sich seinem Partner gegenüber so verhält, nicht auch mir gegenüber so empfindet und Interesse an mir als Mensch nicht nur heuchelt, um seinen Zweck zu verfolgen?

Zweite Frage, die daraus folgt: Was ist mit meinem eigenen Anspruch darauf, Menschen nicht als Objekt zu sehen, wenn ich mich durch einen solchen Seitensprung aktiv daran beteilige, dass ein Mensch zum Objekt gemacht wird? (ein böser Mensch würde jetzt vielleicht sogar davon sprechen, dass ich dann genauso gut dem ***iger helfen kann, indem ich dem Opfer die Hände festhalte :rolleyes



Zu Frage Eins:
Wer glaubt, als "Geliebte(r)" eine besondere Person oder "die Ausnahme" zu sein, wer ehrliche Gefühle oder Worte erwartet, ist in meinen Augen naiv.
Sicher gibt es auch die Möglichkeit, dass der Seitenspringer sich in den Seitensprung verliebt, dennoch hätte ich persönlich immer die Sorge, irgendwann genau so behandelt zu werden, wie die letzte Partnerin. Und aus meiner Erfahrung heraus ist das auch so. Das Vertrauen ist von vornherein angeknackst.
Wer sich auf so eine Geschichte einlässt, sollte sich der Tatsache bewusst sein, dass der Seitenspringer einem selbst gegenüber nicht ehrlicher ist, als seinem betrogenen Partner.

Zu Frage Zwei:
Das ist nicht ganz falsch. Als "Geliebte" helfe ich sicher dabei, einen anderen Menschen zu betrügen und zu belügen. Was es leichter macht, ist die Tatsache, dass ICH ja niemanden anlügen muss. Ich muss abends, wenn ich nach Hause komme, niemandem in die Augen schauen mit dem Wissen, ihn betrogen zu haben. Von daher kommt ein schlechtes Gewissen gar nicht erst auf bzw. lässt sich leicht verdrängen. Weil es mich AKTIV nicht betrifft. Weil ich diese Person meist noch nicht einmal kenne. Weil ich mich mit der Entschuldigung trösten kann, dass es mich nichts angeht.


Geschrieben

Booty, eine Affaire ist eine "besondere" Form zwischenmenschlicher Beziehungen. Es gibt hierfür kaum brauchbare Begriffserklärungen, selbst Onkel Google hat dazu nicht viel auf Lager. Und warum? Weil zwischenmenschliche Beziehungen nicht leicht(fertig) zu erklären und sehr vielschichtig sind.
Allerdings bin ich etwas anderer Meinung als Du. Als Geliebte ist mir von Anfang an bewußt, dass ich das alltägliche Leben mit einem Seitenspringer wohl eher nicht teilen werde, ebenso einen Teil seiner Sorgen und Ängste nicht.
Trotzdem kann mir dieser Mensch Vertrauen und Ehrlichkeit entgegen bringen.
Jedem, der sich auf eine Affaire einläßt, sollte bewußt sein, dass diese enden kann. Aber besteht diese Möglichkeit nicht bei jeder Form der Beziehung? Wie sieht es aus, wenn der Partner von dem "Betrug" weiß und sich damit arrangiert? Es bleibt trotzdem ein Seitensprung...
Wenn Du glaubst, dass man sich als Geliebte so gar keine Gedanken um den "betrogenen" Partner macht, irrst Du. Es mag sein, dass es auch solche Menschen gibt, frei nach dem Motto: "Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß." Diese werden allerdings auch nur eine oberflächliche Affaire führen, in der es meist nur um sexuelle Aspekte geht.


Geschrieben

@Maiglöckchen

Um Deine Frage zu beantworten: Ich halte es, wie Du - ich will nicht aktiver Teil eines Betrugs sein und ich kann kein Vertrauen zu jemanden aufbauen, von dem ich vom Start weg erlebe, wie er sich derart in einer Partnerschaft verhält (Und um gleich eines dazu zusetzen: Puma, ich weiß, dass es sehr wohl berechtigte Ausnahmen von der Regel gibt)

Aber um das hier im Thread gezeichnete Bild zu relativieren:
Ich habe das Thema in den letzten 6 Monaten gleich dreimal von weiblicher Seite erlebt:

Fall 1 hatte einen angeblichen Ex-Lover, der stalkte, weshalb sie oft unvermittelt aus dem Chat jumpte oder zwar online war, jedoch nicht reagierte. Tatsächlich hielt sie ihn weiter an der langen Leine und im Unklaren, weil er ihr ihren großen Garten in Schuss hielt. Dafür gab´s Sex gegen Rasenmähen und Heckenschneiden! Als ich es mitbekam, stieg ich sofort aus - der Junge schnippelt noch immer!

Fall 2: angeblich war in der Ehe alles abgesprochen, man blieb nur wegen der Kinder noch zusammen, ansonsten getrennte Wege. Telefonkontakt zu ihr war nicht möglich "wegen der Kinder". Dann kamen Ferien und die Kinder waren weg - nach einem Anruf bei ihr, der nicht vermeidbar war, meldete sich einen Tag später ein aufgebrachter Ehemann, der von nichts wußte.
Ihre Begründung: Sie könne nicht allein leben und ihren Mann erst dann verlassen, wenn sie einen neuen Partner gefunden habe. Wir hatten aber von Anfang an über Affäre, nicht Beziehung gesprochen - Zwei Leute auf einmal betrogen!

Fall 3: auch ne dramatische Geschichte: man sei nur noch zusammen, weil der Sohn krebskrank sei und nur so eine sinnvolle Versorgung möglich sei. Deshalb könne man sich nur bei mir treffen. Der Fake flog schon beim ersten Telefonat auf, weil sie hinsichtlich Chemotherapie Müll erzählte und ich (leider) durch familiäre Vorgeschichte informiert war.

Fazit: auch Frau kann sehr zielorientiert Mann und Familie zum Objekt machen! (Wo kämen auch sonst die ganzen Kuckuckskinder her????)

Ich glaube tatsächlich, dass es Grenzfälle gibt, wo Fremdgehen das Einzige ist, was bleibt: ein querschnittgelähmter Ehemann, dessen Sexualität ausgeschaltet ist, ist ein solcher Grenzfall, psychische Erkrankungen beim Partner, auch langwierige Erkrankungen, die Sexualität unmöglich machen.

Aber es sind Grenzfälle - und in der Realität erlebe ich leider so oft, wie mensch sich diese Fälle einfach strickt, um sich aus der Verantwortung gegenüber sich selbst und dem Partner zu stehlen.

@Nuala

Keiner sollte auf Nähe, Liebe und Zärtlichkeit verzichten. In meinen Augen hat jeder das Recht, ein bissel glücklich zu sein - ob nun gebunden oder ungebunden, spielt für mich dabei keine Rolle.



Ist ein schöner Satz, der mir gefällt - mit dem Zusatz, dass dies einschließt, dass alle Beteiligten dies aus freien Stücken tun können.


Geschrieben

Ich meine, dass Jede(r) das mit seinem eigenen Gewissen verantworten muss, ich fühle mich also nicht schuldig für die betrogene Ehefrau.

Jedoch sehr wohl für den Partner, den ich betrüge, ich bin da zumindest zu mir selber ehrlich. Natürlich gibt es Gründe für ein Fremdgehen, in meinem Fall ist es ganz schnöde das fehlende sexuelle Interesse meines Partners. Ich habe ihm mein Bedürfniss signalisiert, Lösungsvorschläge gemacht, mir Mühe gegeben, nichts hat gefruchtet...andererseits gibt es zwischen uns (noch) eine emotionale Bindung.
Ich gehe also fremd, heimlich, obwohl er es im Grunde weiß und anscheinend akzeptiert, deshalb bin ich noch lange kein F..fleisch und mein Liebhaber ein Schw...!!
Sex hat für mich immer etwas mit Emotion zu tun, nur so kann ich( ich! andere sind da vielleicht anders!) daran auch Spaß haben! Was ich definitiv aber nicht brauche, ist irgentein Geheuchle von Liebe um mich ins Bett zu bekommen, finde ich vollkommen unnötig. Mir reicht ein "ich mag dich" vollkommen, plus die Ehrlichkeit mir vorher zu sagen, dass ER gebunden ist.Ich bin da ja auch ehrlich!

Trotzdem gebe ich zu, dass ich, wenn ich den passenden Partner hätte, nicht fremdgehen würde, aber durch meine Erfahrung, auch tolerieren würde, dass er es tut. Anstelle wütend, oder traurig zu sein, würde ich versuchen an mir etwas zu ändern, bzw. es eben hinnehmen, wenn ich sein Bedürfniss nicht befriedigen könnte!

Jetzt können die hiesigen Moralapostel mich in der Luft zerreißen!


Geschrieben

Nuala, versteh mich nicht falsch. Ich versuche das ganze einfach nur objektiv zu beleuchten.

Ich war selbst Geliebte... nicht nur einmal. Und ich habe auch betrogen und wurde betrogen. Ich kenn also alle Seiten.

Ja, ich bin mir als Geliebte meiner "Stellung" bewusst. Allerdings schützt mich dieses Bewusstsein dennoch nicht davor, mir vielleicht doch mal mehr Hoffnungen zu machen oder mehr Gefühle zu investieren, als vielleicht gut wäre.
Und kann ich dem Mann wirklich glauben, wenn er davon spricht, dass er mich mag? Dass ich ihm etwas bedeute, nicht gleichgültig bin? Wie kann ich jemandem glauben, der seiner Frau zu Hause dasselbe erzählt, sie aber dennoch betrügt? Natürlich schaue ich neuen Menschen in meiner Umgebung immer erstmal nur VOR den Kopf. Aber wenn ich von vornherein weiß, dass ein Mann lügt, lügen kann, ohne dass es auffällt... wie weit kann es da mit meinem Vertrauen stehen?

Wenn der Partner von den Seitensprüngen weiß und sich damit arrangiert, bleibt es vielleicht ein Seitensprung... aber es ist kein Betrug. Der Partner hatte BEWUSST die Möglichkeit, sich zu entscheiden, ob er mit den Seitensprüngen leben kann oder nicht. Es steht ihm frei, zu gehen oder selbst einen anderen Partner zu suchen. Er wird nicht entmündigt. Das ist ein Unterschied.

Und ja, ich mache mir sicher auch Gedanken als Geliebte. Vielleicht fühle ich mich sogar als Verräterin am eigenen Geschlecht oder empfinde Mitleid. Aber bringen mich diese Gefühle dazu, die Affäre zu beenden? Weil ich nicht aktiver Teil eines Betruges sein möchte?


Geschrieben


Ja, ich bin mir als Geliebte meiner "Stellung" bewusst. Allerdings schützt mich dieses Bewusstsein dennoch nicht davor, mir vielleicht doch mal mehr Hoffnungen zu machen oder mehr Gefühle zu investieren, als vielleicht gut wäre.



Davor können sich beide Seiten nicht schützen. Gefühle lassen sich nunmal nicht ein- oder ausschalten wie die Deckenbeleuchtung im Wohnzimmer.


Geschrieben

Nein, natürlich nicht.

Aber die Frage ist doch... angenommen, beide entwickeln Gefühle... hat eine Beziehung, die aus einer Affäre entsteht, eine reelle Chance? Selbst wenn ER sich von seiner Partnerin trennt... wie sieht es mit dem Vertrauen aus? Könnte ich ihm jemals vertrauen oder wäre da nicht immer diese nagende Angst in mir, dass ICH irgendwann die Betrogene bin? Dass es mir genauso ergeht, wie der letzten?


Geschrieben

Natürlich könnte ich ihm vertrauen, jede Situation ist doch anders und selbst wenn nicht...es gibt doch keine Garantie, auch nicht, wenn ich weiß, dass mein Partner nie fremdgegangen ist! Mein Vertrauen würde vor allem dahingehen,dass er mir vorher signalisiert, dass etwas nicht stimmt und ich dann wenigstens die Chance hätte, darauf zu reagieren...wie auch immer!


Geschrieben


Ich bin Fremdgängerin. Aber bevor es dazu kam, habe ich 12 völlig sex- und zärtlichkeitslose Ehejahre hinter mich gebracht. Und nur wer DAS selbst erlebt hat, hat ein Recht, über mich zu urteilen.


Soll ich wegen seiner Lustlosigkeit auf Nähe, Lust, Liebe und Zärtlichkeit verzichten? Wer DAS erwartet, ist wirklich ein Moralapostel. Ich nehme ihm nichts, warum sollte ich also ein schlechtes Gewissen haben?



Ich bin ganz deiner Meinung Pumakätzchen.
Es ist doch so das hinter jedem Seitensprung auch ein Grund steht. Und der liegt oftmals beim Partner.

Gruß

Lutz_ifer


Geschrieben

Ich glaube, wir gehen das Thema aus unterschiedlichen Sichtweisen an.
Ich hege nicht die Hoffnung, dass aus einer Affaire eine "Beziehung" werden könnte. Diese Erwartungshaltung nehme ich nicht ein. Vielleicht einer der Gründe, warum ich diese nagende Angst nicht verspüre, sondern jeden Moment der Zweisamkeit genießen kann - solange es beiden gut tut.


Geschrieben (bearbeitet)

Auch ich hatte in der Vergangenheit schon gebundene Partner und habe zu Anfang immer beide Augen so fest zugedrückt, um die Realität nicht wahr zu nehmen.
Doch irgendwann wird die Ehefrau Thema, auch wenn man immer wieder versucht hat es auszusparen.
Es fiel erst der Name, dann führte ER Telefonate mit IHR in meinem Beisein und SIE bekam immer mehr Leben eingehaucht und je öfter dies passierte, umso weniger konnte ich mich dagegen verschliessen sie wahr zu nehmen.
Ich erlebte, wie er am Telefon log ohne auch nur einen Hauch von Verlegenheit und je öfter ich dies mit bekam, desto mehr machte ich mir Gedanken um meine Rolle in seinem Leben.
Wir hatten eine wundervolle Zeit, bis zu dem Zeitpunkt wo er sich von seiner Ehefrau trennte, denn ab dem Moment war auch unsere Affäre beendet.
Er meldete sich kaum noch, seine Handynummer wurde ausgetauscht, er zog Zuhause aus und seine neue Adresse war mir unbekannt.
Sicher ist nicht jeder Mann so, aber letzendlich konnte ich keinen "Fremdgeher" als seine Geliebte halten und ich blieb auf der Strecke.
Irgendwann rief er mich mal an, ich glaube es waren fast 2 Jahre vergangen, so als sei nichts gewesen.
Ich erfuhr, dass er es zwischenzeitlich dann doch wieder mit seiner Ehefrau versucht hatte, zurück zu ihr ist, was letzendlich doch gescheitert ist und dann erinnerte er sich in seiner Einsamkeit plötzlich wieder an mich.
Es ist nicht meine Aufgabe einen Menschen zu verurteilen und ich bin der festen Überzeugung, dass es kaum noch treue Menschen gibt und der Grossteil irgendwann einmal fremdgeht.
Ich bin selber in meiner Ehe mehrfach betrogen worden und habe es über 4 Jahre erduldet, weil ich meinem Sohn die Familie erhalten wollte, aber bin letzendlich auch gescheitert.
Selber habe ich noch nie einen Partner betrogen, auch möchte ich das in der Zukunft nicht, aber da würde selbst ich für mich nicht die Hand ins Feuer legen.


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben

Ja, Nuala, aber ich ging ja von dem Fall aus, dass sich Gefühle entwickeln... und meinte das über das normale Maß des "sich mögens" hinaus.

Aber mal eine andere Frage... wie steht es um die "Treue" in der Affäre? Also, wird abgesprochen, ob es sozusagen "Exklusivität" gibt, oder laufen neben der Affäre auch andere Geschichten?


Geschrieben

Ich hege nicht die Hoffnung, dass aus einer Affaire eine "Beziehung" werden könnte.


Genauso sehe ich das auch, ich tue auch alles, um genau diese Hoffnung nicht zu bekommen, inklusive mir immer wieder zu sagen, dass ich "nur" die Geliebte bin und er "nur" mein Geliebter, denn eigentlich reicht es mir....im Moment....


Geschrieben

@saavik

Das ist sicherlich etwas anders, wenn man selbst "Seitenspringer" ist. Du bist in einer Beziehung, hast einen Partner, den Du liebst, mit dem die Emotionalität noch stimmt. Da verliebt man sich auch nicht SO schnell.

Aber angenommen, die Affäre ist eine Single-Frau. Jemand, der lange einen Mann an seiner Seite vermisst hat und sich nach einer Beziehung sehnt... natürlich WEISS man, dass es nur eine Affäre ist. Aber dieses Wissen schützt doch nicht automatisch vor Emotionen oder Hoffnungen, gewollt oder nicht.


Geschrieben

Es kommt ja auch immer darauf an, was der Mann für Versprechungen macht!
Sagt er von Anfang an, dass es sich "nur" um eine Affäre handelt und er seine Frau nie und nimmer verlassen würde, dann liegt es an der Geliebten, ob sie diese Rolle einnehmen möchte.
Bei mir war es aber damals so, dass ER von sich aus immer wieder betonte, dass er eine Zukunft für uns sieht und diese in rosa Farben bei unseren Treffen ausmalte.
Es ging um gemeinsame Reisen, die Planung einmal zusammen zu ziehen und dergleichen.
Wäre diese Verbindung nur auf eine befristete Zeit aufgebaut gewesen, dann hätte ich mich auch so verhalten und nicht mit ihm angefangen unsere vermeintliche Zukunft in pastelle Farben zu packen.


Geschrieben (bearbeitet)

Stimmt natürlich booty....aber, ich weiß nicht, ob ich mich mit einem gebundenen Mann treffen würde, denn warum sollte ich nur eine Affäre wollen? Ich verstehe jetzt unter Affäre gelegentliche Treffen zum sexuellen Austausch.
Selbst wenn ich vielleicht nicht unbedingt eine eheähnliche Beziehung haben wollte( die habe ich jetzt auch nicht), möchte ich doch auch einen Teil meiner Freizeit mit ihm verbringen dürfen...und zwar ganz offen!

Nachtrag für sinnlich: Sowas finde ich...mir fehlen gerade die Worte...DAS ist ein Arsch...da ist mir ein ehrlicher verheirateter Fremdgeher tausendmal lieber!


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben

Mir will es einfach nicht in den Kopf, warum, wenn es um Gefühle geht, oftmals katalogisiert wird zwischen Single und gebunden.
Wir sind alles Menschen....
Und richtig, wenn von Beginn an mit offenen Karten gespielt wird, kann ich entscheiden (noch bevor große Gefühle aufkommen), ob ich mich darauf einlasse oder nicht.
Denn auch in einer Affaire entwickeln sich Gefühle im Laufe der Zeit und diese gehen (zumindest bei mir) über da normale Maß des sich mögen hinaus.


Geschrieben (bearbeitet)

@saavik
Tjaaaaa... das ist schon richtig. Aber manchmal lernt man jemanden kennen, ohne zu wissen, ob er liiert ist. Oder man nimmt es so hin, weil man denjenigen halt toll findet. Weil man ihn will. Weil man Lust auf ihn hat.
Manchmal kommt das Denken eben erst später

Ich wollte nie Geliebte sein. Und trotzdem bin ich mehr als einmal in diese Position "gerutscht".

@Nuala
Natürlich sind wir alle Menschen. Aber es ist doch so, wie bspw. in saaviks Fall, dass sie ihren Partner noch liebt. Dass es eben "nur" der sexuelle Aspekt ist, um den es ihr geht. Wenn ich jemanden liebe, verliebe ich mich nicht so schnell in jemand anderes, jedenfalls nicht so schnell wie jemand, der auf der Suche nach einer Beziehung oder eben der Liebe ist.

Das spricht niemanden von irgendwas frei. Ich denke einfach nur, es ist eine andere Grundvoraussetzung.


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben

Booty, das mag schon sein.
Ich stelle da mal eine ganz andere Frage. Wer glaubt, nur einen Menschen lieben zu können?


Geschrieben (bearbeitet)

Vielleicht ist in der Diskussion zwischen Mandarina, Lenz und mir ein wenig die Verbindung zum Thema verloren gegangen - zumindest optisch.

Ich finde eine Zwischenposition richtig -

Fremdgehen ist in meinen Augen prinzipiell moralisch falsch.
Dennoch bin ein ein paar Mal (tatsächlich nicht so oft) fremdgegangen.
Die Gründe dafür sind bei jedem, der halbwegs ein Gewissen hat, meist eine Art Mittelding zwischen rationaler Rechtfertigung und schaler Selbstberuhigung.
Die Gründe und damit der Akt selbst sind mithin menschlich, was keine Entschuldigung, aber dennoch eine Erklärung ist.

Das Problem bin weniger ich selbst (obwohl sich die Gedanken bei vielen ja nur um sich selbst drehen), sondern es ist der andere, der betrogen wird.
Denn der andere verlässt sich auf mich (sofern er noch Interesse hat), er ist wehrlos.

Das Fremdgehen, das ich meine, und das oft eher in Affären mündet, als in ONS-Erlebnissen, ist (fast) immer ein Ausdruck eines Doppelproblems:

  • </p><p>
  • Ein Defizit in der Beziehung und Sprachlosigkeit darin

Prinzipiell kann man sich immer auf den Standpunkt zurückziehen, dass man reden oder sich trennen soll - aber wir müssen uns darübe rim Klaren sein, dass Prinzipien nur ideale Bestimmungen sind, und dass das Leben eben eben nicht abstrakt, sondern konkret gelebt werden muss.

Und da spielen eben auch andere Umstände eine Rolle, die jemanden eine bestehende Beziehung in der Schwebe halten lassen.
Dennoch, und da bin ich einer festen Meinung, muss irgendwann eine Lösung angestrebt werden, weil man dauerhaft so nicht existieren kann - man selbst ohnehin - wenn man in einer "festen Affäre" ist, auch der dortige Partner und natürlich auch der andere, dem ich die Treue versprochen und gebrochen habe.

Auch wirtschaftliche Gründe gelten da dauerhaft in meinen Augen nicht.
Das Aushalten eines unerträglich gewordenen Partners, und das beständige ihn Hintergehen mit der Angst ertappt zu werden, das Unglück den neuen Partner nicht glücklich machen zu können, und sich die Stunden mit ihm stehlen zu müssen -

all das kann man nur unter fast unmenschlichen Anstrengungen durchhalten, oder man zahlt zusätzlich zum Betrug noch einen anderen hohen Preis:
man verunglimpft den Daheimgeblieben fast bis zur Unkenntlichkeit, blendet seine sicher auch vorhandenen gute Seiten aus und überhöht seine Fehler, bis nur noch ein Bild mit halbseitiger Lähmung übrigbleibt - ein Krüppel der Liebe.
Und so kommt zum Betrug noch billige und in Teilen ungerechtfertigte Verachtung, die nur dem Zweck dient, das eigene Tun zu rechtfertigen.

Ich denke mal, wir sollten den Betrug am Partner als Tatsache des Lebens akzeptieren, der sicher auf einem Mangel an Stärke beruht -
wir sollten ihn aber nicht moralisch verurteilen, weil die Gründe die dazu führen, vielschichtig und individuell sind, und weil wir nicht allgemeinverbindlich über die Lebensführung eines anderen Menschen urteilen können.

Das Ganze mit einer Ausnahme (in meinen Augen):

es gibt Männer und Frauen, die den Betrug als Sport sehen, die ihre Partner beständig mit mehr oder minder beliebigen Sexpartern betrügen, und sowohl ihre Partner daheim, als auch die "Fluchthelfer" als "Ding mit Gechlechtsteil" betrachten.
Manche belügen beide - dem Partner zuhause wird die heile Welt vorgespielt, und dem Fluchthelfer werden womöglich Gefühle vorgegaukelt, um ihn in der Affäre zu halten. Das ist perfide.

Und hier schließt sich der Kreis zur Diskussion Mandarina, Lenz und Neuling:
wer nur fremdgeht, - um koste es, was es wolle - , fremdzuficken und dabei gewissenlos über Seelenleichen geht, der ist tatsächlich ein übler Mensch:

nicht weil er es tut, sondern weil er Menschen darin als Dinge betrachtet.

@Ballou

ohne mit Lenz im Ton oder in jeder Position einverstanden zu sein - aber die Gleichsetzung einer Vertreterin eines anderen Konzeptes mit einem biederen Hausmütterchen ist nicht sehr nett, tendenziell beleidigend und herabwürdigend (weshalb ich es auch ablehne), aber die Gleichsetzung von Toleranz gegenüber Fremdgehern mit Tolerieren von Kinderschändung, ***igung und Lustmord ist da schon ein anderes Kaliber! Und das ist vorausgegangen
Und dieses reduziert andere nicht nur auf einen Körper oder ein Körperteil, sondern letztlich stellt es sie außerhalb der Gesellschaft.

Da Du mich kurz vorher angesprochen hast, möchte ich kurz betonen, dass das nicht meine Haltung ist.


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
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