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Was versteht ihr unter Affäre


4s****

Empfohlener Beitrag

Geschrieben

Ich hab ja das große Franzinum, und würde vermuten, dass "Affäre" vom französichen "a faire" stammt, was "zu tun", "zu machen", oder auch "zu erledigen" bedeuten kann.

"Il ya quelque chose a faire..." heißt "Es gibt, was zu tun..."

Übertragen wir das nun auf ein Substantiv, so bedeutet Affäre erstmal nix anderes als eine Art "Sache" im Sinne von "Angelegenheit" - weil mir etwas "daran gelegen ist".

Eine Affäre bedeutet also vermutlich jegliche Beziehung zwischen Menschen, die einen ausgelebten erotischen Anteil enthält, die aber nicht eine Beziehung mündet.

Ich würde zudem vermuten, dass zu einer Affäre zwar eine Liebelei passt, aber keine tieferen Gefühle. Man kann also durchaus (muss aber nicht) ein bisschen verknallt sein, aber Liebe würde bedeuten, dass es keine Affäre mehr ist.

Allerdings kennt jede Sprache ja auch Mehrdeutigkeiten.

Ein Wort kann durchaus mehrere Bedeutungen haben, die sich aus dem jeweiligen Zusammenhang ergeben. Mann muss nur sprachlich sorgsam sein, damit keine Missverständnisse entstehen.


Geschrieben

"Il ya quelque chose a faire..." heißt "Es gibt, was zu tun..."

Jetzt mach aber keine Fisimatenten . . . das wäre doch auch einfacher gegangen. Oder wird das eine verspätete Diplomarbeit?


Geschrieben (bearbeitet)

Weißt Du, Pierre - ich bin mir der Berechtigung deines Einwandes bewusst.

Aber ich bin manchmal so, und habe Lust das so zu schreiben.

Ich habe sogar manchmal Lust zu schreiben um des Schreibens willen, und gelegentlich stört es mich auch wenig, dass es nicht jeder lesen will.

Störend ist nur, wenn andere mir das nicht abnehmen, die mich nicht kennen, und mir unterstellen, dass sei abgehobene Attitüde (die Herleitung verkneif ich mir), nur weil sie selbst vermeintlich stringenter denken und schreiben.

Ich sag ja auch nicht: "Jetzt gib mal nicht so an mit deiner Kürzwürz-Methode..." ("Kürzwürz" ist hoffentlich selbsterklärend - ich liebe Wortneuschöpfungen...)

Lass mich einfach - wer's lesen will ok - wer nicht - auch ok...

Wenn jeder ficken darf, wie er will, um glücklich zu sein, sollte auch jeder so reden und schreiben können, wie er mag.

Im Prinzip ist es beim Denken und der Niederschrift der Gedanken so, wie bei der Ausrichtung eines Buffets (auch das leite ich jetzt nicht her):

man hat lieber mehr Speisen und Getränke im Angebot, als zuwenig (wenn man mal bon den Hoteliers in Spanien absieht) - ich habe lieber einen (nach Möglichkeit natürlich) richtigen Gedanken zuviel, als einen zuwenig.

Ich leide zudem immer unter dem Problem, dass mich Gedanken manchmal rasant überfallen - sie sind in Sekunden in meinem Kopf abgearbeitet, aber "zu Papier" gebracht, manchmal sehr viel länger zu lesen -

aber tröste dich - sie niederzuschreiben, wenn sie schon durchdacht und damit nicht mehr neu und spannend sind, kann sich weitaus arbeitsreicher anfühlen...

Und im Prinzip nervt es dich doch auch, mich dauernd zurechtweisen zu wollen - von müssen kann ja keine Rede sein - und es wäre z.B. interessant zu erfahren, warum Du das tust.

Trägst Du einen Ritterwappen des "Ordens für sprachliche Stringenz"?
Hast Du eine Akademie besucht, die dich befähigt, allgemeinverbindliche Verständigungsregeln aufzustellen?

Oder bist Du Oberkommissar bei der Sprachpolizei?

(Ich könnte jetzt noch versuchen "Hotelier" aus dem franz. herzuleiten - aber das würde nun tatsächlich zu weit führen...)

P.S. bitte nimm das auch als humorvolle Replik auf deinen Einwand - die Ernstaftigkeit des Tons stellt quasi eine Konterkarierung der humorvollen Absicht auf der Metaebene des Textes da...


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben

Weißt Du, Pierre - ich bin mir der Berechtigung deines Einwandes bewusst.

. . . scheinbar nicht, denn Du hast wohl übersehen, dass es sich um Humor handelte


Geschrieben

ich hab ein P.S. angefügt - zur Erlärung. Währenddessen hattest Du aber schon gelesen und geantwortet...

Ich habe dir quasi geantwortet, mein Anliegen vorgebracht, und mich mit dem Text selbst karikiert und auf die Schippe genommen...


Geschrieben (bearbeitet)

Dann sammer wieder guat

P.S. Ich kam nämlich vorhin direkt vom Thread unserer Diplomandin und hatte noch auf Wissenschafts-Modus geschaltet.


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
P.S. Diplomandin
Geschrieben

Ich will diesen Dialog nicht stören (was mir auch infolge fehlendem Franzinums und deaktiviertem Wissenschafts-Modus niemals gelingen würde), habe aber gerade einen Gedanken, den ich zu Papier bringen möchte.

Ist sogar ontopic...

Die Definition, wie sie hier von einigen formuliert worden ist ("vertrauensvolle Beziehung ohne feste Bindungsabsichten mit Schwerpunkt
auf erotischen Erlebnissen"), wird in der Regel im Vorfeld oder zu Beginn der Beziehung zur Abgrenzung der beiderseitigen Interessenlage angewendet. So nach dem Motto "lass uns zusammen Spaß haben, aber keine Verpflichtungen...".

Es gibt aber auch den (eher negativ belegten) Begriff "Affaire" bei beendeten Beziehungen, nämlich dann, wenn man/frau hinterher
zu der Erkenntnis gekommen ist, dass es für eine "richtige" Beziehung nicht gereicht hat ("...es war nur eine Affaire").

Offensichtlich kommt es also auf die persönliche Ziele an. Wer keine Beziehung sucht bzw. schon eine hat, für den ist eine Affaire etwas positives, wer eine Beziehung sucht, definiert Affaire nicht unbedingt als erstrebenswerte Zwischenstation.

Liebe würde bedeuten, dass es keine Affäre mehr ist.


Zitat dazu (aus einem Profil): wer sich zuerst verliebt, verliert...


Geschrieben

Für mich ist eine Affäre eher ein längerandauernder Seitensprung mit viel Freundschaft!
Eine Beziehung "light" unter Singles ist in meinem Verständniss trotzdem eine Beziehung, egal, wie sich diese im Alltag gestaltet, man muss schließlich weder zusammenleben, noch sich täglich sehen, um eine gewisse Verbundenheit zu spüren.

Interessante Inspiration, das Wort Affäre vom frz. Ausdruck "à faire" abzuleiten!


Geschrieben

Ich finde mich in der Definition von Saavik am besten wieder. Dies mag aber auch aus der persönlichen Situation (gebunden) folgen.


Geschrieben

Ich habe immo auch so etwas wie eine Affäre mit einem verheirateten Mann (bin selber Single). Und ich frag mich auch schon die ganze Zeit, was das denn nun genau ist...
Bzw. wie weit das mit uns gehen kann und darf.

Das fängt schon an bei dem Thema "verliebt". Bin ich nun in ihn verliebt oder nicht? Also, er ist mir schon sehr sympathisch und ich genieße seine Nähe - andernfalls könnte ich wohl auch keinen Sex mit jemandem haben, zumal nicht sich wiederholenden.

Aber bin ich deshalb schon verliebt? Ich meine: nein. Allenfalls vielleicht ein klitzekleines Bißchen! Aber: Ab wann ist man dann "verliebt"? Wenn man sich total in seinen Gefühlen verliert? Wenn man auf eine Beziehung von Dauer hofft?

Und wenn man nun verliebt ist auf eine Art, dass man sich schon zu dem anderem hingezogen fühlt, ihn gerne öfters sieht, erwartungsvoll aufs Handy schaut, ob er sich vielleicht gemeldet hat... Man aber weiß, dass die ganze Sache nur kurzlebig ist und nie mehr wird als hauptsächlich Sex mit ein bißchen Unternehmungen und Spaß nebenbei... Ist das dann schlimm? Muss man dann die Affäre schon beenden, weil man "verliebt" ist???

Ich glaube ja, es ist wichtig, bei aller Verliebtheit, realistisch zu bleiben. Und nicht drauf zu hoffen, dass er wegen mir nun seine Frau verlassen wird. Dann kann ich doch ruhig ein bißchen verliebt sein - oder?

Und was ich mich auch frage, was aber auf meine Situation weniger zutrifft: Wenn ein verheirateter Mensch eine Affäre hat - kann er seine Affäre dann auch lieben? Es soll ja tatsächlich Affären geben, die über Jahre dauern... Ich könnt mir jedenfalls vorstellen, dass es Leute gibt, die nur aus Bequemlichkeit bei ihrem Ehepartner bleiben, aber wo Gefühle kaum noch vorhanden sind. Und die leben dann ihre Gefühle in einer Affäre aus?

Wenn ja - dann kann "Affäre" ja ganz schön viel sein!

Um noch mal einen Bogen zur Umfrage zu schlagen: Ich finde, eine Affäre können sowohl Gebundene als auch Singles haben. Und es ist eine Sache, bei der von vornherein klar ist, dass sie befristet ist.
Ein Seitensprung hingegen ist für mich alles, was neben der eigentlich Beziehung läuft.

Vielleicht ist es auch wichtig, sich mit seiner "Affäre" abzustimmen, was alles zu der Affäre gehören bzw. wie weit sie gehen darf. Das sollte ich dann vielleicht auch mal machen...


Geschrieben

muß man sich überhaupt soviele gedanken machen? ups ,mist,,wieder einer


Geschrieben

Das ist das sog. Bundesligaproblem (so heißt das bei uns) - jede(r) will affäretechnisch in der ersten Liga mitspielen, hat aber meistens nur Kreisliganiveau...


Geschrieben

muß man sich überhaupt soviele gedanken machen?



Ohne genaue theoretische Analyse kann sich keine Ansicht durchsetzen; nicht einmal dann, wenn sie nachweislich falsch ist.


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