Kopf oder Bauch?

[Seba20]

Kopf.

Klar geht nur etwas, wenn Gefühle AUCH da sind. Aber Gefühle siegen nicht über den Verstand, wenn der NEIN sagt. Im Gegenzug dazu hatte ich schon Beziehungen, bei denen erst Verstand JA sagte und ich es probierte... die Gefühle kamen dann später dazu.

Kannst du dafür ein Beispiel geben?

[Gelöschter Benutzer]

@Seba: Meine letzten beiden Beziehungen

Ich wundere mich über manche Reaktionen... nur weil ich in Beziehungssache vorrangig meinen Verstand einsetze, heißt es doch nicht, dass ich gefühlskalt/emotionslos bin.

Ich war früher in dieser Beziehung auch ein Gefühlsmensch. Hach, Schmetterlinge im Bauch, die Liebe ist so toll... aber wenn das Gefühl dann irgendwann einmal nachlässt, weil man merkt, dass man nicht die gleichen Lebenansichten teilt oder es sonst immer kracht, dann kommt man auch schnell wieder auf den Boden zurück.

Und aus dem Alter bin ich raus. Es müssen eben erst ein paar Dinge passen, bevor ich Gefühle zulasse. Und z.B. wenn ich jemanden kennen lernen würde, der mir sagt, dass er nie im Leben Kinder haben und irgendwann nach Australien auswandern wird, dann werde ich mich nun mal definitiv NICHT in diesen Mann verlieben, soweit kann ich meine Gefühle steuern.

Ich werde mich auch nie in einen Kollegen oder jemanden aus meinem Verein verlieben. Das will ich nicht und werde es daher auch nicht.

Aber wenn ich merke, dass die grundsätzlichen Dinge stimmen, dann lasse ich es auch zu, dass die Gefühle kommen und dann werden es auch sehr schöne Beziehungen. Die dann zwar auch nicht halten, lach, aber viel schöner als die heiß-verliebt-und-dann-kalte-Dusche-Beziehungen sind.

Nur meine Meinung, mein Leben und mir geht es sehr, sehr gut damit. Ich war nicht immer so, aber dass ich so bin, ist reine Erfahrungssache und wie gesagt, ist es für mich zur Zeit optimal so.

[Seba20]

Dein gutes Recht, nachvollziehbar, und ich werde einen Teufel tun irgendwelche Verbesserungsvorschläge zu machen.

[Gelöschter Benutzer]

[COLOR="DarkRed"]Bist du dir sicher? Dann werde ich mal warten... [/COLOR]

Och klar...iiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiirgendwann sicherlich

[Gelöschter Benutzer]

Ich wundere mich über manche Reaktionen... nur weil ich in Beziehungssache vorrangig meinen Verstand einsetze, heißt es doch nicht, dass ich gefühlskalt/emotionslos bin.

Ich war nicht immer so, aber dass ich so bin, ist reine Erfahrungssache

Ohhh danke..., nun weiß ich schon mal..., dass ich damit nicht allein im Raum stehe.
Diese Worte könnten von mir sein...


Wie ich hier lese, gibt es nicht wirklich ein "Geheimrezept" im Umgang mit Verstand und Gefühl. Jeder hat seine Erfahrungen gemacht und handelt danach, wie er es bisher erlebt hat.
Ich habe früher überwiegend nach Gefühl gehandelt und wurde viel zu oft ins kalte Wasser geworfen. Heute fragt mich mein Verstand vor dem Abgrund, ob ich Lust auf ne kalte Dusche habe... Ich denke mal, dass es eine große Rolle spielt, wie tief man schon verletzt wurde. Denn so manche Wunde möchte ich auch nicht wieder aufreisen...

[Se****]

Ich bin ein absoluter Bauchmensch, ich höre immer auf mein Bauchgefühl und bin damit immer gut gefahren, im Job und privat.

[Gelöschter Benutzer]

Kopf oder Bauch?? Wenn da mehr ist als nur poppen, würde ich auf den Kopf hören, da ich in einer Partnerschaft lebe und diese auch weiterführen möchte, von der Seite her Kopf!

[de****]

Meiner Meinung nach, handelt ein Mensch nie ausschliesslich aus dem Verstand heraus. Es geht doch im Unterbewusstsein immer darum ein bestimmtes Gefühl zu erleben.
Man sagt sich, man handelt logisch und sachlich, denn dies gibt einem ein Gefühl der emotionalen Sicherheit.
Man versucht dadurch sein handeln zu verstehen, zu erklären und die Folgen überschaubarer zu machen bzw zu rechtfertigen. Es sinkt ein wenig das Risiko für ein unschönes Gefühl....für einen Fehler allzusehr bestraft zu werden.

Den Antrieb und den Grund holen wir immer aus einem Gefühl. Unser Verstand ist nur ein Werkzeug, welches uns glauben macht es wäre der Grund.

Die Vernunft formt den Menschen...das Gefühl leitet ihn.

[Gelöschter Benutzer]

Die Vernunft formt den Menschen...das Gefühl leitet ihn.

Bei mir ist es umgekehrt... Geformt worden bin ich hauptsächlich durch Gefühle. Geleitet werde ich häufig eher von meinem Verstand. Nicht ausschließlich. Aber hauptsächlich.

[Gelöschter Benutzer]

Der Kopf sagt nein, der Bauch sagt ja. Der Kopf ist klüger, als der Bauch - und der Klügere gibt nach...

Ist nicht folgendes Verfahren gut?

Ob ich mich verliebe, lasse ich das Gefühl bestimmen - ob ich mich binde, dann den Verstand... Und in jedem der beiden Fälle hat der andere Aspekt eine Kontrollfunktion und u.U. ein Vetorecht...

Man kann natürlich auch sagen, dass ein Verlieben keinen Sinn hat, wenn eine Beziehung unmöglich scheint - aber die Liebe ist eine Himmelsmacht, die uns ja sehr überwältigen und alle Bedenken hinwegspülen kann...

bearbeitet Oktober 18, 2008 von Gelöschter Benutzer

[4s****]

Ich finde mich auch stark in dem wieder, was Yenne schreibt.

Früher war ich relativ emotional (wenn auch meist nur innerliches Drama), inzwischen bin ich zwar nicht unemotional, aber das nur bewusst dosiert, also letzlich kontrolliert.
Kleine emotionale Sprudelchen gibt es immer wieder, das ist ok und nett. Aber ob aus denen ein Geysir wird, steuert der Verstand zum Glück relativ zuverlässig. Spontane Verliebtheitsgefühle sind mir willkommen, die kommen und gehen, und heißen ja nicht mehr, als dass das was Besonderes im Raum oder an einem Menschen war. Sobald aber in irgendeiner Weise Phantasien, Wünsche, Hoffnungen auf irgendwas aufkeimen, brems ich mich aus (i.d.R. automatisch). Manchmal ziehen die Gefühle schon in eine ganz andere Richtung, obwohl der Verstand eine Einsicht gewonnen hat, aber dann hat das Rückgewinnen des Gleichgewichts oberste Prioriät, ich erlaub mir nur noch wenig Impulsivität - letztlich geht's ja um meine (Über)Lebensfähigkeit.

Allerdings fühlt sich das für mich nicht wie ein strenges Askeseprogramm oder ein emotionaler Panzer an, sondern eher das Gegenteil: ich fühle mich freier als früher.