Ix**** Geschrieben September 19, 2008 Geschrieben September 19, 2008 (bearbeitet) Und trotzdem war die auswahl nicht representativ sondern selbstselektiv. ... ... Mit der auswahl der richtigen (motivierten) frauen kann Mann die antwortrate viel stärker beeinflussen als durch herumdoktern an der eigenen präsentation. ... "Repräsentativ"? Für wen oder was? Natürlich hat er in verschiedener Hinsicht selektiert - schon allein dadurch, daß er keine Frauen angesprochen hat, die in Begleitung waren. Er hat auch nicht jede Frau angesprochen, die seinen Weg kreuzte, sondern wird sie vorher taxiert haben, ob sie attraktiv genug für sein Unterfangen war, sollte sie auf seine Frage mit "ja" antworten ... Dennoch ist Vergleichbarkeit gegeben, denn auch hier suchen sich Männer beim Durchschauen der Profile Frauen aus, die ihnen attraktiv und vielversprechend erscheinen. Man(n) selektiert, teilweise bewußt und teilweise wahrscheinlich auch unbewußt. Dabei spielt Menschenkenntnis eine gewisse Rolle, i.e. man stellt sich die Frage, welche der Frauen, die man attraktiv findet, am ehesten antworten könnten? Doch die eigene Präsentation ist keinesfalls unwichtig, denn darüber läßt sich in gewissem Umfang steuern, ob man selber für diese Frauen attraktiv/interessant sein könnte - was sich dann auf das Antwortverhalten auswirkt.NACHTRÄGE ... das prinzip der plausiblen abstreitbarkeit ... woher dieses bedürfnis kommt, also ob es nur anerzogen ist und theoretisch frauen lockerer sein könnten, oder ob es evolutionsbiologische gründe hat und daher frauen nicht anders können. ... ... Es gibt eine theorie die besagt, der ursprung dieses verhaltens dass frauen sich selbst etwas vormachen ist, weil früher ihr überleben davon abhing dass sie überzeugend behaupten können dass sie nicht herumgepoppt haben, also müssen sie selbst glauben nicht herumzupoppen. Dies ist natürlich ein schizophrener konflikt. ... Um ein paar Aspekte (vereinfacht) anzureißen ... Evolutionsbiologisch fundiert ist das Prinzip, daß Männer miteinander konkurrieren und balzen, was das Zeug hält, um die Gunst der Frauen zu gewinnen. Die Evolutionsbiologie wird oft herangezogen, um zu begründen, warum Männer möglichst oft und mit möglichst vielen Frauen Sex haben wollen. Es geht dabei um das Bedürfnis, weiträumig die eigenen Gene zu verbreiten, also um Fortpflanzung. Allerdings entspricht es auch der evolutionsbiologischen Logik, Brutpflege zu betreiben, um die Verbreitung der eigenen Gene zu sichern. Gesellschaftlich prekär ist die Folgerung daraus, nämlich, daß sich Gewißheit über das Weitertragen der eigenen Gene nur erlangen läßt, wenn das Ausleben der weiblichen Sexualität durch Mann kontrolliert wird. Es mag evolutionsbiologische Tendenzen geben, aber ausschlaggebend sind vermutlich sozialgeschichtliche Entwicklungen und zeitgenössische Theorien vom grundsätzlichen Wesen von Mann und Frau. Nach Überzeugungen, die sich im 18.-19. Jahrhundert bildeten, ist das sexuelle Wesen der Frau von Natur aus „devot“ und das sexuelle Wesen des Mannes von Natur aus „dominant“. Zeitgenössische Sichtweisen liefen zudem gerne auf ambivalente Vorstellungen zu "schuldig/unschuldig" hinaus – so wurden Frauen einerseits gerne als haltlose, allein ihren Emotionen ausgelieferte Wesen betrachtet, andererseits oft auch als prinzipielle Verführerinnen (dämonisiert). Eine Folge davon könnte einerseits das weibliche Verhalten sein, sich grundsätzlich bewußt zurückhaltend und passiv zu geben, um die Verantwortung für das Entstehen einer Situation und die Führung beim Ablauf der Situation dem männlichen Part zu überlassen. Um ihren Trieben folgen zu können/dürfen, müssen Frauen andererseits ein Versteckspiel betreiben, denn wenn sie es nicht tun, setzen sie sich leicht moralischer Verurteilung aus. Insofern hast Du mit der These der „plausiblen Abstreitbarkeit“ Recht. Patriarchalisch organisierte Gesellschaften leben in einem Dauerkonflikt. Einerseits haben Männer sexuelle Bedürfnisse, die sexuelle Freizügigkeit von Frauen voraussetzen würden, andererseits haben sie das Bedürfnis, Frauen eben diese Freizügigkeit zu verweigern, um den eigenen gesellschaftlichen Machterhalt nicht in Frage zu stellen. Wenn Frau frei über ihre Sexualität entscheidet und sich in punkto Fortpflanzung nichts vorschreiben läßt, dann stellt sich damit auch eine gesellschaftliche Machtfrage. Der Aspekt mit dem Überleben hat nichts mit Evolutionsbiologie zu tun, dafür um so mehr mit Sozial- und Wirtschaftsgeschichte und zeitgenössischen Einstellungen zum Rechtsstatus von Mann und Frau. Der Angelpunkt hierbei ist Fremdgehen gebundener Frauen. In Gesellschaften, in denen Frauen wenig Rechte haben und von Mann wirtschaftlich abhängig sind, setzten Frauen mit Fremdgehen, resp. Schwangerschaft als Folge von Fremdgehen und im weiteren Sinne auch nur mit dem Verdacht, fremdgegangen zu sein, ihre wirtschaftliche Existenz und damit indirekt – zuweilen auch direkt - ihr Überleben aufs Spiel. ... Nun sind wir Frauen ja beileibe nicht so simpel, wie wir immer denken. Wir sind auch meist nicht so offen, wie wir immer denken. Natürlich wollen wir auch Sex, deswegen sind wir ja hier. Aber wir möchte es natürlich nicht so OFFENSICHTLICH. Soll heißen, wir würden am liebsten so tun, als wären wir wegen was ganz anderem hier und das poppen ergäbe sich "rein zufällig" dabei. ... Mit anderen Worten - Frau erwartet, daß Mann ihr das Gefühl vermittelt, seine Herzensdame zu sein. Sie erwartet, daß er ihr "goldene Brücken" baut, damit sie sich nichts dabei vergibt, sich mit ihm einzulassen. Auch wenn das mit der Herzensdame im hiesigen Rahmen oft eher ein So-tun-als-ob-Spiel ist ... Diese Plattform basiert auf dem Prinzip der grundsätzlichen Gleichstellung von Mann und Frau. Aber die Gesellschaft spiegelt das nicht unbedingt wider. Eine Frau, die offensichtlich und offen nur Sex sucht, hat als Single wie Gebundene noch immer die moralische Verurteilung ihres männlichen und weiblichen Umfelds zu fürchten - ihr guter Ruf ist in Gefahr. Frauen werden sich deshalb zumeist jemand auswählen, der (notfalls) auch dem sozialen Umfeld präsentierbar ist, vor allem aber unbedingt ihr Selbstwertgefühl aufwertet und nicht abwertet. Männer setzen sich höchstens als Gebundene tendenziell der moralischen Verurteilung ihres Umfeldes aus, gehen daher mit unverbindlichem Sex weitaus lockerer um. Doch klingt auch in diesem Forum immer mal wieder an, daß die Frau für’s Bett dem privaten, sozialen Umfeld tunlichst fernbleiben soll. Männer trennen tendenziell viel schärfer als Frauen, welcher Typ Frau für welchen Bereich ihres Lebens geeignet ist. Frauen haben in dieser Hinsicht einer eher ganzheitlichen Anspruch - der Mann für's Bett muß sich für mehr eignen als nur für Sex. . bearbeitet September 20, 2008 von Ixforqu
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