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Lyrik - gestern und heute


Empfohlener Beitrag

Geschrieben

wenn ich so verfolge, wie wir hier alle aktiv im www unterwegs sind, frage ich mich allen ernstes, wo die lyrik bleibt ?

vor einigen jahrzehnten hatten die menschen nicht die möglichkeit des www und nutzen für das schüchternde 1. treffen die form von gedichten und netten texten per postkarte.

heute schreiben viel einfach "eyyfiggnmails" und ende aus die maus.

wenn die menschen doch selbst im laufe der epochen am lernen sind und sich weiter entwickeln, wie es immer so schön heisst, dann frage ich mich, mit welchen texten unsere urenkel ihre zukünftige freundin anbaggern

entwickelt sich so die menschheit weiter ? allen ernstes ?

oppa


Geschrieben

..........wenn ich mir die langhaarigen jungs mit schlabberhosen und die kleinen kröten mit piercings in zunge, auenbraue und lippe ansehe, - ich fürchte wir DEgenerieren..........


Geschrieben (bearbeitet)

Aber es waren doch schon das Telefon und die Autos, die das Briefe Schreiben unmodern gemacht haben?

Wer tauscht sich denn noch schriftlich aus, wenn man sich besser besuchen, oder gar anrufen kann?

Eine Sammlung lyrischer SMS-Kommunikation... Gibt es das schon?


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben

@brise:

ich meinte mehr das textliche bei den PN`s

und, wie die suche heute gestaltet wird und wie es früher war.

was erwartet die nächsten generationen ?

gehen dann die menschen einfach nur auf die strasse und labern dann direkt los:

"eyy figgn" ?

ich habe ein postkartenalbum mit postkarten von 1895 / 1902 und kann da sehr schön lesen, wie es eben damals lief - die kontaktaufnahme

echt interessant


Geschrieben

Betrachten wir das mal von einer anderen Seite:
Es gab Zeiten, in denen man mit Gedichten oder Briefen den ersten Kontakt anbahnte. Nur traf es auf... 1% der Menschen zu. Die Mehrheit konnte weder lensen noch schreiben. Die gingen vermuttlich auf eine Frau zu und fragten: "Eh figgn?"

Heute beherschen die meisten die Schrift, einige kommen über ein "Ey figgn" aber nicht hinaus. Warum sollten sie auch. Es ist auch eine erfolgreiche Methode. Logisch. Sonst wären solche Leute schon lange ausgestorben.

Und die Uhrenkel... Die werden vielleicht mittels Gedankenübertragung über Gehirnschnittstellen Gefühle austauschen.


Geschrieben

@achim:

Es gab Zeiten, in denen man mit Gedichten oder Briefen den ersten Kontakt anbahnte. Nur traf es auf... 1% der Menschen zu. Die Mehrheit konnte weder lensen noch schreiben.



mal von der bildung abgesehen, war es generell nicht üblich, so in der art von "eyy figgn" auf andere menschen zuzugehen

mein ururopa war auch kein held und besseren standes


Heute beherschen die meisten die Schrift, einige kommen über ein "Ey figgn" aber nicht hinaus.



über "eyy figgn" kommt selbst das hirn leider oftmals nicht hinaus - dazu muss man leider nur sprechen können

Und die Uhrenkel... Die werden vielleicht mittels Gedankenübertragung über Gehirnschnittstellen Gefühle austauschen.



ich denke auch, dass wir heute noch in einer ganz netten zeit leben und irgendwann nur noch die fanta eine rolle spielt.


Geschrieben

Ich schreibe immer noch Gedichte oder Liedtexte.

Habe ich früher schon gern gemacht und einige aufgehoben.

Ein ganz "schlimmer" ist der megagroße Brief an eine Ex, den ich damals von außen an meine Haustür nagelte. Blutverschmiert (Weil ich mir im Suffkopp am Nagel die Pfoten aufgerissen hatte...wirkte dann noch dramatischer das Schreiben)

Eine Zeit lang habe ich Texte jeglicher Form nur noch per Tastatur verfasst...bis ich mir mal vorgenommen habe ein wenig mehr als nur meine Unterschrift per Hand zu schreiben.


Geschrieben

Ein Mensch schreibt mitternächtig tief
an die Geliebte einen Brief
der schwül und voller Nachtgefühl.
Sie aber kriegt ihn morgenkühl,
liest gähnend ihn und wirft ihn weg.
Man sieht, der Brief verfehlt den Zweck.
Der Mensch, der nichts mehr von ihr hört,
ist seinerseits mit Recht empört.
Und schreibt am hellen Tag, gekränkt
und saugrob, was er von ihr denkt.
Die Liebste kriegt den Brief am Abend,
soeben sich entschlossen habend,
den Menschen dennoch zu erhören -
der Brief muß diesen Vorsatz stören.
Nun schreibt, die Grobheit abzubitten
der Mensch noch einen zarten dritten
und vierten, fünften, sechsten, siebten
der herzlos schweigenden Geliebten.
Doch bleibt vergeblich alle Schrift,
wenn man zuerst daneben trifft.

Eugen Roth


So kann es auch gehen mit der Lyrik

Die Kontaktaufnahme der Zukunft wird vielleicht gar keine Kontaktaufnahme mehr sein, sondern ein Einkaufen. Da wird dann eingegeben, was man gerne hätte: blond, 1,70, 90-60-90, Körbchengröße DD, rasiert/unrasiert, jungfräulich oder sexuell erfahren, intelligent oder naiv. Ein großer Roboterarm fährt dann an den Hochregalplatz, an dem die gewünschte Dame oder der gewünschte Herr steht, setzt ihn in ein Körbchen, der fährt zur Verpackungsstation, wo die zerbrechliche Ware eingepackt wird und 3 Tage später wird der Wunschkandidat angeliefert.



Geschrieben

wenn ich so verfolge, wie wir hier alle aktiv im www unterwegs sind, frage ich mich allen ernstes, wo die lyrik bleibt ?



aus erfahrung kann ich berichten...im siebten schuljahr wird heutzutage die altherkömmliche werbung mit gedichten und anderen schriftwerken mit scheinbar vollem erfolge angewendet:-)


Geschrieben

Zunächst mal @berauschdich


..........wenn ich mir die langhaarigen jungs mit schlabberhosen und die kleinen kröten mit piercings in zunge, auenbraue und lippe ansehe, - ich fürchte wir DEgenerieren..........



Hab mal gerade geguckt, wie alt Du bist ..... Also solche Sachen haben ja nicht mal meine Eltern Ende der 60er und in den Siebzigern gedacht, als wir mit langen Haaren, BW-Parkas, diesen merkwürdigen Militärumhängetaschen, Latzhosen und was es da alles gab zur Schule und durch unser pubertierendes Leben gingen .... und das ist nunmehr fast 40 Jahre Jahre her .....

@Socke

Ich denke man sollte diese gerade wohl hier in und in anderen einschlägigen Einrichtungen übliche Kommunikationsform nicht als generellen Maßstab ansehen. Wie weit man(n) damit kommt ist ja hier im Forum immer wieder zu sehen.

Recht gebe ich Dir natürlich darin, das die Form der Kommunikation durch die elektronischen Medien schon etwas sehr leidet. Denn es ist ja "einfacher" eine E-Mail zu schreiben als eine Postkarte oder einen Brief. Nachdem ich Weihnachten 2007 meine Weihnachtspost per SMS erledigt hatte, hab ich mir hinterher geschworen, das das nicht mehr vor kommt und ich in 2008 wieder zur guten alten Weihnachtskarte greifen werde.

Was ich persönlich unmöglich finde ist, das viele Leute bei der Kommunikation per E-Mail sämtliche Höflichkeitsregeln fallen lassen. In einem papiernen Geschäftsbrief würde niemand mit Floskeln wie "Hi" oder "Tach auch" udergl. arbeiten, eben so wenig würde man penetrant geduzt.


Geschrieben

Also ich bin der Meinung, dass man auch heute noch genug lyrisch sein kann, wenn man möchte.
Man kann z.B. hier im Forum oder per PN doch schöne (lyrische) Sachen schreiben, wenn man möchte.
Es ist alles eine Frage, wie man es selber anstellt.
Für mich unterbindet das heutige Zeitalter auf keinen Fall das sagen zu können, wie ich es ausdrücken möchte. Ob lyrisch, oder nicht.
Das Internet z. B. gibt mir nur wesendlich mehr Möglichkeiten sich aus zu tauschen.
Selbst hoch lyrische Schriftsteller nutzen diese Art der Kommunikation und schreiben ihre Bücher nicht mehr mit Tinte und Feder.
Man selber ist sich nun mal selbst am nächsten und wenn man in der heutigen Zeit verblödet, ist man selber Schuld.
Bei Kindern sinds ja leider oft die Eltern die sie verblöden lassen und sich nicht um sie kümmern, ihnen ein anderes Leben vorleben und zeigen.


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