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moderner Menschenhandel?


Empfohlener Beitrag

Geschrieben

es liegt an DIESER FORM DES kapitalismus.

das müsste zwingend nicht so sein, genau wie der sozialismus/kommunismus auch keine zwangsjacke sein muss.

es ist die unzulänglichkeit derer, die das umzusetzen haben. in erster linie sind es ihre
persönlichen interessen...wo wir schon bei G.S. sind , dem GASman

zeit-/leiharbeit...schon die terminologie zeugt davon, wes geistes kind die väter dieses einfalls sind.

der kapitalismus ist ebenso kurzsichtig angelegt, wie alles anderen wirtschaftsformen auch.
und das schaufelt ihnen früher oder später das eigene grab.

die annäherung an einen perfekten kreislauf, an dem alle teilhaben können: wohlstand durch wenig arbeit.
ja...da staunen die experten wieder: das ist doch das ziel von technologie und effizienz:
das man am ende weniger tun muss und es einem gut geht.

wenn man viel arbeiten will bei maximaler armut....dann ist die steinzeit sicher gerade recht. jahrtausende...und nix dazugelernt.


Geschrieben

die annäherung an einen perfekten kreislauf, an dem alle teilhaben können: wohlstand durch wenig arbeit.



klingt nach kommunismus

der ist leider eine wunschvorstellung und fördern sicher nicht wirklich eine entwicklung

sorry für OT


Geschrieben (bearbeitet)

Ohjeh, hier geht es ja echt rund.
Naja, hatte ich aber auch erwartet, denn mittlerweile hat ja sicherlich so ziemlich Jeder die ein oder andere reale Berührung mit dem Thema. Wenn auch nicht immer als Betroffener, so aber doch zumindest als Beobachter.

Da mir etwas die Zeit fehlt heute, konnte ich bisher nur überfliegen und stolpere lediglich über ein paar wenige Aussagen, die ich nicht für realistisch halte.

Zwar gibt es Bestimmungen, es gibt Rechte und Pflichten, es ist auf dem Papier vom Gesetzgeber alles geregelt, damit die Menschenwürde nicht verletzt wird...
Trotzdem sieht aber die Realität ganz anders aus, weil ja die Betroffenen einfach Angst haben, ihren Job zu verlieren und hinterher mit gar nichts da zu stehen.
Natürlich würde meinem Freund in seinem Fall in sehr vielen Punkten Recht zugesprochen werden, vielleicht (aber nur vielleicht) würde die Zeitarbeitsfirma sogar "Eins auf den Deckel" bekommen, mag sein.
Aber sicher ist, dass er seinen Job los wäre und nur das zählt real für ihn, also ist "Fresse halten" angesagt.

Übrigens darf er offiziell nicht über seine Gehaltsbedingungen mit den anderen Kollegen und Mitbetroffenen reden, das wäre angeblich ein Kündigungsgrund!


Ein anderes Ding, was mir hier beim Überfliegen aufgefallen ist, war die Sache mit dem
"Einspringen", "Spitzen abfangen", "kurzfristige Urlaubsvertretungen".

Nee, das kann es zwar geben, aber die Zeitarbeits-Leibeigenen (ist dieses Wort denn wenigstens erlaubt? ), die ich persönlich kenne,
die arbeiten alle fulltime und über Monate bis Jahre am selben Ort, beim selben Arbeitgeber.
Das ist also nix mit mal kurzfristig Personalmangel und Spitzen abfangen, das sind einfach nur lohngedumpte, dauerhafte Vollzeitarbeitskräfte fast ohne Rechte.

Nachtrag:
Und es verdichten sich immer mehr die Hinweise, dass die Zeitarbeitsfirmen auch noch einen höheren Stundenlohnanteil für jede Arbeitsstunde einstecken, wie Derjenige erhält, der dafür die tatsächliche Arbeitsleistung über Stunden erbringt.

Das kann doch alles nicht mehr wahr sein?


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
69Liebhaber69-1967
Geschrieben



Übrigens darf er offiziell nicht über seine Gehaltsbedingungen mit den anderen Kollegen und Mitbetroffenen reden, das wäre angeblich ein Kündigungsgrund!



Stimmt!!!
Verschwiegenheitsvereinbarung heisst das! Und mit Strafgeld /Schadensersatz ist das auch noch belegt!!!


Ein anderes Ding, was mir hier beim Überfliegen aufgefallen ist, war die Sache mit dem
"Einspringen", "Spitzen abfangen", "kurzfristige Urlaubsvertretungen".

Nee, das kann es zwar geben, aber die Zeitarbeits-Leibeigenen (ist dieses Wort denn wenigstens erlaubt? ), die ich persönlich kenne,
die arbeiten alle fulltime und über Monate bis Jahre am selben Ort, beim selben Arbeitgeber.
Das ist also nix mit mal kurzfristig Personalmangel und Spitzen abfangen, das sind einfach nur lohngedumpte, dauerhafte Vollzeitarbeitskräfte fast ohne Rechte.

Ja, kenn ich genauso



Nachtrag:
Und es verdichten sich immer mehr die Hinweise, dass die Zeitarbeitsfirmen auch noch einen höheren Stundenlohnanteil für jede Arbeitsstunde einstecken, wie Derjenige erhält, der dafür die tatsächliche Arbeitsleistung über Stunden erbringt.

Das kann doch alles nicht mehr wahr sein?



Naja, wenn der Leibeigene 7,50 kriegt und für 20 verhurt wird. Ist das wohl so


Geschrieben (bearbeitet)

Jaja,

die heiligen Tarifverträge der Zeitarbeit- wenn sie denn buchstabengetreu eingehalten würden... Ich habe am 02.01. auch bei einer Zeitarbeitsfirma angefangen und war voll Freude, endlich wieder einen Job zu haben, denn ich arbeite verdammt gerne. Natürlich hat man uns bei der Werbeveranstaltung alles schön gerechnet und ausführlich darauf hingewiesen, daß sie sich an den Tarifvertrag halten.

Dumm nur, daß der für meine Qualifikation so 10-12 EUR/Std vorsieht, ich aber für 7,56 unterschrieben habe (also ungelernte Arbeitskraft), denn man stellt ja nach der Stellenbeschreibung des Kunden ein und NICHT nach der tatsächlichen Qualifikation- trotzdem war ich froh, daß ich eine Arbeitsstelle hatte.

Kündigungsfrist während des ersten Monats übrigens 24 Stunden zum Monatsende, dann gestaffelt- nix Probezeit und 2 Wochen. Krank? Keine Lohnfortzahlung, soll die Krankenkasse erledigen. Ach ja, selbstverständlich hätten sie alle Fördermöglichkeiten für die Einstellung von Langzeitarbeitslosen in Anspruch genommen, wenn der Vertrag länger gelaufen wäre, somit wären unsere Stellen gleich doppelt bezahlt worden- diese Fördermöglichkeiten schaffen mehr Unheil als sie nutzen.

Uns wurde zugesichert (natürlich nicht schriftlich), daß wir drei, höchstens vier Monate bei der Zeitarbeitsfirma bleiben, dann Übernahme beim Kunden- als wir am 02.01. beim Kunden ankamen, hieß es gleich, daß der uns nur einen Monat braucht. Unsere Tante bei der Zeitarbeit meinte daraufhin, daß sie andere Informationen hätten und uns außerdem ruckzuck woanders unter hätten... Ihr ahnt es, am 31.01. kam die schriftliche Kündigung per Kurier, natürlich zum 02.02., damit sie den erworbenen Urlaubsanspruch von 2 Tagen nicht auszahlen müssen.

Anhand meiner Lohnabrechnung hätte ich übrigens bei Hartz IV und einem 400 EUR-Job trotz Anrechnung des letzteren mehr Geld herausbekommen.

Ja, ich bin locker 8 Stunden am Tag damit beschäftigt, neue Jobs zu suchen und bin da weiß Gott nicht wählerisch, aber wie oft ich alleine schon gehört habe, daß ich überqualifiziert bin oder "in dem Job langweilen Sie sich nach kurzer Zeit", kann ich schon gar nicht mehr zählen. Einzige Einschränkung ist, daß ich aufgrund kaputten Rückens und Knie weder Meilen laufen kann noch schwer heben, sonst würde ich irgendwo Kisten schleppen, nur um Arbeit zu haben.

Ich bin über 40 und meine Chancen werden von Jahr zu Jahr schlechter, obwohl ich ein verdammt guter, auslandserfahrener Industriekaufmann mit sehr guten Softwarekenntnissen und ein exzellenter Kundenbetreuer (ehemaliger Abteilungsleiter) bin, sogar in Englisch, denn ich gehe jederzeit als "native speaker" durch- was hat es mir gebracht? Kostenlose Probearbeit, kostenlose Praktika (immer mit der Karotte "Übernahme") und Verarsche durch die Zeitarbeit. Hätte ich mal nicht auf meinen Arzt gehört und den Behindertenausweis beantragt, wäre es vielleicht einfacher, aber die Fakten sind nun mal so- auch eine tolle Erfahrung, wenn Du wieder einen Fragebogen bei einer Zeitarbeitsfirma ausfüllst und erzählt bekommst, wie schnell sie Dich bei diesen Qualifikationen unterhaben, bis sie dann zu dem Kreuz bei GdB 50% kommen und Du nie wieder von ihnen hörst. Dabei kann ich alle "kaufmännisch üblichen" Tätigkeiten (und noch einiges mehr) ohne jegliche Einschränkung ausüben und ohne, daß ich krank werde oder sich mein Zustand verschlechtert, aber wen interessiert es?

Und die Arge? Nach einem Jahr lernte ich endlich meinen Arbeitsvermittler kennen, der auch nur meinte, er hätte nichts, wo er mich guten Gewissens hinschicken könnte und ich könnte ja zuhause per PC auf die gleichen offenen Stellen wie er zurückgreifen. Angesprochen auf "fördern statt fordern" wurde mir dargelegt, daß das hier so handgehabt wird, daß sie dann eine Zusatzqualifikation bezahlen, wenn es eine Zusicherung vom potentiellen Arbeitgeber gibt, daß er mich einstellt, wenn ich diese Qualifikation habe- ganz großes Theater und dafür hat man noch Jahrzehnte lang Beiträge gezahlt.

Ich bin übrigens beileibe kein Einzelfall, ich kenne eine Menge arbeitswilliger Menschen unterschiedlicher Qualifikationen, die arbeiten wollen und nichts bekommen, gerne auch, weil sie über 40 oder 50 sind und eben nicht 30 mit 20 Jahren Berufserfahrung und Azubi-Lohnanspruch. Ich habe eine Zeit lang als Dozent für Langzeitarbeitslose gearbeitet (bis zur Insolvenz meiner glorreichen Chefin) und was da von Arbeitgebern und Behörden "geleistet" wurde, hat mir manchmal Tränen der Wut und Trauer in die Augen getrieben.

Langer Rede kurzer Sinn- bevor man sich ein Urteil erlaubt, sollte man in der Situation gewesen sein... Ich würde gerne mal mit einem unserer Staatssekretäre oder Minister oder Herrn Hundt für ein halbes Jahr tauschen, mal sehen, wer schneller aufgibt.

Und bitte nicht vergessen: Während die Gewinne deutscher Unternehmen in den letzten zehn Jahren stetig und zum Teil erheblich gestiegen sind, sind sowohl die Steuerzahlungen gerade der großen Unternehmen (nicht des Mittelstandes) zurückgegangen als auch die Löhne und Gehälter nicht wesentlich gestiegen- fragt mal z.B. meine Ex, wie lange die als hochqualifizierte Physiothe***utin zusammen mit ihren Kollegen in der Klinik schon Nullrunden fährt oder meinen Bruder, wie lange der schon für das gleiche Gehalt arbeiten geht, während die Aktionäre und der Vorstand sich leckere Ausschüttungen und Prämien gönnen.

"Denke ich an Deutschland in der Nacht..." gilt damals wie heute.

Trotzdem LG

Jens

NB: Menschen, die sich an ihrem Arbeitsplatz und mit ihren Aufgaben wohlfühlen, sind übrigens nachweislich weniger häufig krank als solche, bei denen das nicht der Fall ist oder die ohne Arbeit sind. Aber da Hartz IV ja in vielen Fällen dazu führt, daß Betroffene nicht zum Arzt gehen, weil sie kein Geld für die Praxisgebühr haben, wird die Langzeitarbeitslosenstatistik bald im gleichem Maße sinken wie die Sterblichkeitsrate steigt.


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben

...ohhhh...ich lese es lieber gar nicht alles...aber ist doch klar wie brühe:

nur so macht kapitalismus sinn...nur so wollen es die steuerflüchter verstanden wissen.

hihi...die schöpfen den wert der qualifiktion geschickt ab.

das ist wie..... zuhälterei


Geschrieben (bearbeitet)

Nachtrag:
Und es verdichten sich immer mehr die Hinweise, dass die Zeitarbeitsfirmen auch noch einen höheren Stundenlohnanteil für jede Arbeitsstunde einstecken, wie Derjenige erhält, der dafür die tatsächliche Arbeitsleistung über Stunden erbringt.

Das kann doch alles nicht mehr wahr sein?



Naja, wenn der Leibeigene 7,50 kriegt und für 20 verhurt wird. Ist das wohl so




Bedingt richtig. Man darf nicht vergessen, dass auf diese 7,50 EUR noch der Arbeitgeberanteil an den Versicherungen draufkommt, dann muss noch der Wasserkopf der Zeitarbeit bezahlt werden (die Angestellten müssen ja auch bezahlt werden, die Dienstwagen, die Werbung, und und und) und natürlich muss die Firma auch Gewinn machen, sonst wäre das Unterfangen ja relativ sinnlos.

Das Problem ist doch auch der vermeintliche Stellenaufbau mit Subventionen. Nokia hat es uns doch gezeigt. Es wurden subventionierte Stellen geschaffen und auf 1/3 der Stellen saßen nur austauschbare Zeitarbeiter. Das ist ja kein Einzelphänomen sondern heute Usus.

Die Leute die wirklich arbeiten wollen sind vielfach gearscht. Ist einfach so.

Die die nicht arbeiten wollen finde ich auf der anderen Seite immer faszinierend. Ich war mal in einem Arbeitslosenforum unterwegs, was ich da zu lesen bekam, hat mich echt nur noch gewundert. Da investieren Leute Energien in die tausend Varianten, wie man einen Job nicht bekommt, wie man sich mit dem Arbeitsamt streitet und wie fies und ungerecht doch alles ist, anstatt genau diese Energien in Bewerbungen zu stecken.
Da schreibt eine Mutter von einem 10jährigen, dass es doch nicht sein kann, dass das Arbeitsamt von ihr verlangt Vollzeit zu arbeiten und wie sie aus dem Dilemma rauskommt. Ratschläge gibt es genug ... wenn du wagst zu schreiben, dass du selber immer Vollzeit gearbeitet hast und das es dem Kind nicht geschadet hat, dass man sich den Luxus nicht mehr leisten kann (oder in den seltensten Fällen) zuhause zu bleiben und das sie doch froh sein soll, wenn sie tatsächlich die Option hat einen Job zu ergattern, dann wirst du gradezu in der Luft zerrissen. Also bei sowas kann ich auch nur mit dem Kopf schütteln ... und es ist keine Ausnahme. In meinem Bekanntenkreis gibt es eine Dame die die Meinung vertritt, dass sie doch nicht arbeiten muss, denn mit Harz IV kommt man doch auch gut klar und da hat man wenigstens die Tage frei und kann sie besser verbringen. Defakto hat die Frau in ihrem Leben (35 oder sowas) noch nie richtig gearbeitet. Solche Leute bringen mich zum würgen.

Wer arbeiten will der wird sich auch kümmern .... der wird auch in die Zeitarbeit gehen, wenn das Angebot halbwegs stimmt ..... aber irgendwo muss sich arbeit auch lohnen und das ist in unseren lieben Staat nicht mehr so. Solange jemand der sich den ganzen Tag krumm macht, dass selbe bekommt, wie wenn er arbeitslos wäre, solange lohnt sich Arbeit nicht. Es geht ja immer mehr die Meinung rum "Hauptsache Arbeit egal was man dafür kriegt" und das kann es nicht sein. Irgendwo muss man was davon haben ... man muss die Miete zahlen können, dass Essen und sich vielleicht auch mal was gönnen. Harz IV dient der sozialen Grundsicherung ... es kann doch nicht sein, dass die Gehälter der Zukunft auch nur noch der sozialen Grundsicherung dienen.


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben

@Boing:

eine kündigung während der probezeit bedarf keiner begründung

das ist realität !



Jo, das ist schon klar. Ich weiß nur nicht, ob das während einer Krankheit rechtens ist, ob mit oder ohne Begründung. Nach Rückkehr aus dem Krankenstand ist das wieder was anderes. Da kann begründungslos gekündigt werden.


Geschrieben (bearbeitet)

Die Sache mit der Zeitarbeit wurde eigentlich nur erfunden um lange Kündigungsfristen zu umgehen.damals gab es auch keine minijobs mit anderen Kündigungsfristen.

mittlerweile scheint da echt Missbrauch damit getrieben zu werden.

Ich frage mich, ob es gesetzlich vertretbar ist, dass nicht jeder in ich AG ne Zeitarbeitsfirma aufmachen kann.

Das Arbeitsamt muss ja ne Genehmigung erteilen, dass jemand ne Zeitarbeitsfirma aufmachen kann.Grund den die angeben, dass es seriös ist.

Und demgemäss ist auch das Arbeitsamt angehalten das zu überwachen, wenn es da Missbrauch gibt.

Das ein arbeitnehmer einer Zeitarbeitsfirma aus Angst vor dem Jobverlust nix meldet, ist klar, aber was spricht dagegen, wenn ein Arbeitnehmer der eh gekündigt wurde von der Zeitarbeitsfirma was meldet.

Früher musste man als arbeitsloser keine arbeit bei zeitarbeitsfirma annehmen, soweit ich das mal gehört habe.
jetzt wird man verpflichtet zeitarbeit anzunehmen zu geringen Löhnen
Warum macht der arbeitslose oder er und seine ex kollegen nicht seine eigene Zeitarbeitsfirma auf und ist dann nicht abhängig von irgend nem Vermittler, der Wucher Provisionen verlangt.

Ersatz im krankheitsfalle, kann er zwar nicht bieten, aber er kann ja auch billiger sein, als ne grosse Zeitarbeitsfirma

würde mich mal interessieren, welches Recht ihm das verbietet


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben

"Krank? Keine Lohnfortzahlung, soll die Krankenkasse erledigen."

So steht es im Gesetz. Allerdings ist der Arbeitgeber verflichtet, sich um die Formalitäten zu kümmern und das Gehalt wie üblich auszubezahlen. Der Arbeitnehmer muss dazu ab dem ersten Kranktag ein Attest vorlegen, mit dem der Arbeitgeber sich das Gehalt bei der Krankenkasse zurückholt.

"Ich weiß nur nicht, ob das während einer Krankheit rechtens ist, ob mit oder ohne Begründung."

Es darf im Krankenstand gekündigt werden. Allerdings darf die Kündigung weder mittel noch unmittelbar mit der Krankheit des Arbeitnehmers in Verbindung stehen. Ausnahmen sind Mutterschaftsurlaub (dazu gibt es gesonderte Regelungen) und die Kleinunternehmensregelung.

"Ich frage mich, ob es gesetzlich vertretbar ist, dass nicht jeder in ich AG ne Zeitarbeitsfirma aufmachen kann."

Warum? Eine Zeitarbeitsfirma ist dazu da, Personal interessierten Firmen zur Verfügung zu stellen. Eine Eigenvermittlung ist allerdings nicht das Ziel. Wenn es nur um den Arbeistsuchenden selber geht, kann er sich jederzeit selbstständig machen und sich als Dienstleistung anbieten. Er muss dann nur aufpassen, dass er mehr als nur einen Kunden hat, sondern wird ihm eine Scheinselbstständigkeit vorgeworfen.

"würde mich mal interessieren, welches Recht ihm das verbietet"

Keines. Solange er die Kriterien der einschlägigen Gesetze erfüllt, kann er eine derartige Firma aufmachen. Die nötigen Regel und Vorgaben finden sich unter anderem im Entsendegesetz.

"mittlerweile scheint da echt Missbrauch damit getrieben zu werden."

Wie überall gibt es auch in dieser Branche schwarze Schafe.

Wir nutzen Zeitarbeitsfirmen, um uns Mitarbeiter über Zeiträume, die deutlich über das sog. Probearbeiten hinausgehen, im produktiven Umfeld anzuschauen. Unsere Erfahrung hat gezeigt, dass es gerade bei komplexen Tätigkeiten mit längerer Einarbeitungszeit kaum möglich ist, in 2-3 Tagen oder auch einer Woche, einen Kandidaten fachlich beurteilen zu können. Da kann man sich bei uns nur einen Eindruck verschaffen, ob der Kandidat ins Team passt, was uns aber eben nicht reicht.

Allerdings ist bei uns generell das erklärte Ziel bei Zeitarbeitern, diese bei fachlicher Eignung zu übernehmen. Es macht für uns keinen Sinn, Zeit und Geld zu investieren in das Training von Mitarbeitern, wenn diese nach 4-5 Monaten dann wieder gehen.
Übernommene Leiharbeiter verdienen bei uns in der Regel das gleich wie bei der Zeitarbeitsfirma, wobei allerdings die Mitarbeiter, die wir suchen, bei den Zeitarbeitsfirmen, mit denen wir arbeiten, auch nach den Fachtarifen bezahlt werden. Deshalb schauen wir uns nicht nur die Kandidaten an, sondern auch die Zeitarbeitsfirmen.


Geschrieben


Warum? Eine Zeitarbeitsfirma ist dazu da, Personal interessierten Firmen zur Verfügung zu stellen. Eine Eigenvermittlung ist allerdings nicht das Ziel.



Wenn es in der Zeitarbeitsbranche aber viele schwarze schafe gibt, die viel an dem arbeitssuchenden verdienen wollen, wäre das ne Lösung.

Irgend ne Grenze wieviel ne Zeitarbeitsfirma pro Mitarbeiter verdienen darf scheint es nicht zu geben.ich habe mal auf deinen Hinweis über das Entsendegesetz in wikipedia angelesen.das gibt es nur für ein paar branchen und für alle zeitarbeitsfirmen ist das auch nicht zwingend.eher freiwillig.als mindestlohn steht da was von etwas über 7 Eur.
das mag ja für ungelernte ok sein, für Facharbeiter in zeitfirmen, ist das dann doch etwas wenig.

Wenn jemand kein Geld von der Bank bekommt, dann kann er noch zu nem Kredithai gehen.der verlangt zwar wucherzinsen, aber derjenige kann ablehnen.

dagegen schickt das arbeitsamt einen zu ner Zeitarbeitsfirma, der kann nicht ablehnen.
von daher hat so ne Firma schon fast mehr Macht als ein Kredithai.

Als Unwort 2008 kann ich dann auch gleich den Zeitarbeitshai vorschlagen als bezeichnung einer unseriösen Zeitarbeitsfirma.


Geschrieben

Das soll kein aufruf zur gewalt sein, aber denke das die franzmänner das schon richtig machen, kommt die bahn zu oft zu spät dann wird ebend der bahnhof auseinander genommen....
und in deutschland seh ich das so jeder regt sich über was auf obs die spritpreise sind oder sonst irgendwas, aber wir deutsche sind so eingestellt solange wir arbeiten dürfen und ein dach, essen und sowas haben beschwert sich keiner so wirklich, wir sind so eingestelllt das nur jeder an sich denkt und nicht mehr an die gemeinschaft, und solange das so bleibt wird sich hier auch nichts ändern sondern nur noch schlimmer werden, was bringen die kleinen demos mit 5 mann oder so wo jeder mit einem kleinen schildchen rumläuft.....?


Geschrieben

Wenn das deine eigene Meinung ist, kennzeichne es bitte auch als solche.

Ich distanziere mich von deiner Aussage, falls du nicht zufällig das Ironieschild vergessen haben solltest.


Geschrieben

Woher nimmst Du als privilegierter Arbeiter das Recht, ihn so persönlich zu kritisieren, wo Du extrem wenig von ihm weißt?

Das ist echt typisch für Leute, die immer das Glück hatten (was wir mittlerweile wirklich so nennen können) gut bezahlte Arbeit zu haben. Es gibt eben nicht genug Arbeit!

Jemand, der nie geraucht hat, weiß nicht, wie schwierig es ist damit aufzuhören, und labert dann genau solche doofe Sprüche, wie "einfach aufhören, dann haste mehr Geld übrig"...

Oder willst Du, dass wieder Arbeit geschaffen wird wie damals bei der Autobahnbau? Oder ein Krieg anfangen, wonach alles wieder aufgebaut werden kann? Sowas hat es auch mal gegeben und es hat gewirkt: Deutschland Wirtschaftswunder. Heute gehört Deutschland eigentlich schon zur 3. Welt! Die wichtigen Entwicklungsabteilungen und Produktionsstätten sind alle schon ins Ausland verlagert. Um einerseits mit deren Billiglöhnen und anderseits mit deren geringen Lebensunterhaltskosten konkurrieren zu können, werden hier Sklaven erschaffen, die für weniger Geld arbeiten müssen, als womit sie HIER menschwürdig leben können.

Die Zeitarbeitsfirmen sind legale Zuhälter für Sklavenarbeiter. Und alles wird ständig teurer, nur die Gehälter werden fast nie angepasst. Deutschland, Armutsland!
"Es geht hier so gut, weniger Arbeitslosen": Pflichtarbeiter für unterhalb der schon unzureichende Hartz IV-Grenze und Wenigen die schwer daran verdienen.


Geschrieben

Naja, die "Wahrheit" liegt wie immer zwischen schwarz und weiß. Das gilt wohl auch hier im Thread.

Bei uns im Betrieb arbeiten auch Zeitarbeiter (Das Unternehmen kommt aus Holland, vom Stadtrand....um den Namen hier nicht zu nennen). Diese bekommen als gelernte Fachkräfte mit Berufserfahrung nach ca. einem Jahr dort zwischen 10 und 11 Euro.
Die Entleihkosten liegen bei etwas über 20 Euro. Witzigerweise liegen die vergleichbaren Löhne für meine Leute auch nur 1-2 Euro höher als die genannten 10-11 Euro. Da diese auch mal krank werden und Urlaub haben und auch noch Lohnnebenkosten anfallen, sind die Kosten für eine Leihkraft fast auf gleicher Höhe wie für einen Festangestellten. (Mittelständischer Betrieb Anlagenbau in Niedersachsen, bei VW sieht das natürlich anders aus.) Die Leute werden von ihrem Disponenten und mir und meinen Kollegen definitiv gut behandelt. Hin und wieder werden die wirklich guten bei uns fest angestellt, allein in meiner Abteilung (16 Mann) 2 in den letzten 2 Jahren. Gut, sicher kein Rekord. Aber fragt mal die beiden, wie die das sehen...
So kann es also auch laufen.

Was ich aber nicht ganz verstehe, ist, dass hier im Thread oder anderswo ungelernte Kräfte oder berufsfremd eingesetzte die gleichen oder höhere Löhne fordern. Das Prinzip von Angebot und Nachfrage gilt leider auch auf dem Arbeitsmarkt, sorry.
Keine oder geringe Qualifikation = wenig Geld. Klingt hart, ist aber so.

Was ich aber nicht einsehe ist, dass der Staat Unternehmer durch die Hintertür unterstützt, indem durch Steuergelder Niedriglöhne subventioniert werden und die Konkurrenz, die anständig kalkuliert, den Bach runtergeht.

Ebenfalls kann es nicht sein, dass gerade Internationale Unternehmen im Ausland billig produzieren und hier die Waren für teures Geld vertickern wollen. Wie lang soll das funktionieren? Damit ist nicht die Produktion in Zielmärkten gemeint, sondern die eiskalte Verlagerung von Jobs, die vorher hier gemacht worden (siehe Handys aus Bochum). Ich werde jedenfalls NIE für unter 10€ arbeiten. Dann lieber Hartz 4.

Comments?

Jens v. 30erpaarnds


Geschrieben

Alleine schon diese Jahrelange Diskution um Mindestlöhne in Deutschland,zeigt wie wir verarscht werden.Wenn ich diese ganzen Experten höre,die sagen wenn der Mindestlohn kommt haben wir bald 5 Millionen Arbeitslose,dann gehen bei mir die Nackenhaare hoch.Die Konzerne machen Millarden Gewinne und erzählen so einen Mist.Andere Länder wie Luxenburg und Frankreich liegen bei 9,50€ Mindestlohn wir Diskutieren über 7,50.
Wie hier schon geschrieben,wir müßten mal wie in Frankreich alle auf die Straße und richtig Rambazamba machen.Wenn ich sehe wie im Februar wieder die Lebenserhaltungskosten gestiegen sind,frage ich mich wo das hinführen soll.Ich/wir müssen noch 30 Jahre Arbeiten mir Graut es jetzt schon davor.

Das Problem ist in Deutschland,es geht noch zu vielen Leuten gut.Jeder denkt an sich selber.Streikt die Bahn verurteilen es die Leute weil sie nicht zur Arbeit kommen.An die Angestellten der Bahn denkt aber keiner.


Geschrieben

@NicoleManuel: Frankreich hat eine andere Besteuerung. Weniger Lohnsteuer (also höhere Nettolöhne) aber stattdessen wird viel Steuer über den Produkten eingetrieben.
Das macht Frankreich auch teuer für uns als Urlaubsland, weil wir an deren Lohnsteuer-Ersatz mitbezahlen.

Das Arbeitgeber Teil der soziale Versicherungen hier in Deutschland ist gleich an das Arbeitnehmerteil davon. Wenn man hier z.B. 2500 Euro Brutto verdient, zahlt man etwa 500 Euro an sozialen Abgaben und der Arbeitgeber auch 500. Der Arbeitgeber zahlt also 3000 Euro. Du kriegst etwa 2000 Euro nach Abzug von den sozialen Leistungen, muss dann noch Lohnsteuer usw bezahlen. Netto bleibt weniger als 1500 Euro übrig.
Und ein Großteil von was man nicht kriegt wird verschwendet...


Geschrieben

Das ist echt typisch für Leute, die immer das Glück hatten (was wir mittlerweile wirklich so nennen können) gut bezahlte Arbeit zu haben. Es gibt eben nicht genug Arbeit!



Hallo Duli - das kann - und werde - ich nicht so stehen lassen!!! Ich habe selbst bereits 2x über Zeitarbeitsfirmen Jobs gefunden - beide Male sind sie in Festanstellungen geendet. Es gibt genug Arbeit - was es nicht gibt - aus den unterschiedlichsten Gründen - ist die Bereitschaft, zu reisen oder umzuzuziehen. In anderen anderen Ländern ist dies aber bereits bereits Gang und Gebe. Es gibt immer Einzelfälle, weshalb bestimmte Dinge nicht möglich sind, aber.... wenn es in meiner direkten Umgebung keinen Job gibt, dann MUSS ich eben umziehen, um Geld zu verdienen und kann mich nicht hinsetzen und heulen "alle meine Freunde sind hier, aber es gibt eben keine Arbeit, also Hartz IV".

Jemand, der nie geraucht hat, weiß nicht, wie schwierig es ist damit aufzuhören, und labert dann genau solche doofe Sprüche, wie "einfach aufhören, dann haste mehr Geld übrig"...



Und wenn ich nicht genug Geld zum Leben habe, aber in der Lage bin, monatlich 200 Euro zusätzlich für Zigaretten auszugeben, dann habe ich IMMER NOCH ZU VIEL GELD. Dieses Geheule geht mir auf die Nerven. Wenn es mir finanziell schlecht geht, dann muss ich versuchen, dies zu ändern - also irgendwo Geld zu sparen. Wenn mir an der Raucherei so viel liegt, ok - rauche weiter - aber höre mit dem Rumgeheule auf (ich meine damit nicht dich persönlich, sondern generell). Und bevor draufgehauen wird, ich habe selbst nach 13 Jahren aufgehört zu rauchen - es GEHT - es ist sicherlich nicht leicht - aber es geht.

Ich empfinde genau dies als ein Problem, Jammern und Jammern, aber nichts an der Situation ändern wollen!!!!

In anderen Ländern - nur mal so als Erinnerung - gibt es kein Hartz IV. Wenn du da nicht arbeitest, gibt es NIX. Und da muss ich nicht nach Thailand oder in den Irak schauen.... da schau ich einfach mal auf die Auswanderinsel Mallorca.

Gehst du nicht arbeiten, haste nix. Mehr als nix ist genug zum Leben

Wir heulen auf einem verdammt hohen Niveau und finden doch immer wieder ausreichende und wichtige Gründe, warum Irgendetwas NICHT geht.

Nur zur Info - ich rede hier nicht von Menschen, die aus gesundheitlichen Gründen oder Altersgründen nicht arbeiten können, ich rede von der grossen Masse des "Rests".

Die Zeitarbeitsfirmen (die seriösen) sind meines Erachtens für viele Menschen, gerade auch für Quereinsteiger aus anderen Bereichen, ein Sprungbrett. Firmen können auch solchen Menschen die Chance geben, sich in einem anderen Bereich zu beweisen, und völllig ohne Risiko für ein Unternehmen, sich mit einem "ich klage mich ein, oder klage über sonstwas" zu belasten.

Gruss Tarragona


Geschrieben

Also... ich werde als Teilzeitkraft bezahlt im Moment.. klar berechnet mein Arbeitgeber berechnet mehr für mich als ich letzendlich verdiene.. und klar ist auch, das ein Festangestellter *mehr* verdient als ich.. wobei.. so viel mehr ist das auch nicht. Und, auch meine Mutter hatte mehrere Angebote, in Firmen fest anzufangen hat sie aber von sich aus abgelehnt. Haben die ganze Woche nicht gearbeitet, weil die Firma nur mit Müh und not ihre eignen Leute beschäftigt kriegt.. aber, mein Arbeitsplatz ist erstmal sicherer als der der Festangestellten in der Firma wo ich seit Oktober nur noch war. Denn wenn da die Aufträge weniger werden, dann steht Kündigung an,ich kann noch in ner anderen Firma untergebracht werden, oder zehre von den Stunden die ich aufgebaut habe


Geschrieben

[la]So Ihr Lieben - nachdem ich die rechtlichen Exkurse mal entfernt habe, können wir alle gemütlich wieder zum Thema Zeitarbeit zurückkehren... Zeitarbeit, nicht Copyright oder Indigo oder Ähnliches...

Ich habe die Beiträge absichtlich ganz entfernt - 32 gelöschte Postings untereinander sahen doch eher albern aus.

Bitte begrabt dem offtopic Teil und kommt zurück zum Thema.

Liebe Grüße
Die Lady
-team poppen.de-[/la]


Geschrieben

Es gibt genug Arbeit - was es nicht gibt - aus den unterschiedlichsten Gründen - ist die Bereitschaft, zu reisen oder umzuzuziehen. In anderen anderen Ländern ist dies aber bereits bereits Gang und Gebe. Es gibt immer Einzelfälle, weshalb bestimmte Dinge nicht möglich sind, aber.... wenn es in meiner direkten Umgebung keinen Job gibt, dann MUSS ich eben umziehen, um Geld zu verdienen und kann mich nicht hinsetzen und heulen "alle meine Freunde sind hier, aber es gibt eben keine Arbeit, also Hartz IV".



Im Grundsatz stimme ich dir total zu mit deinen Ausführungen und auch ich habe seinerzeit positive Erfahrungen gemacht mit der Zeitarbeit und über selbige einen festen Job bekommen.

Bei obigem Punkt muss ich jedoch sagen, dass ich hier mehr Verständnis zeige als du. Wenn jemand Single ist ok ... ich hab auch schon in allen möglichen Städten gelebt aber nicht jeder ist Single und wenn du mal eine Familie aufgebaut hast, dein Kind geht in die Schule und dein Partner hat Arbeit, dann ist es ja unrealistisch vom Partner zu verlangen, dass er seinen Job aufgibt damit er mit dir in eine andere Stadt zieht damit du wieder Arbeit hast.
Es gibt noch die Option der Wochenendbeziehung (wobei bekannt ist das diese Konstelation meist in die Hose geht, vor allem wenn es erstmal unbegrenzt ist). Man könnte sich unter der Woche ein Zimmer in einer anderen Stadt nehmen und dort wohnen .... dann hätte man doppelte Miete und Fahrkosten die das Budget auffressen. Je nach Job ist sowas nicht realisierbar, denn in den meisten Jobs wird man heute nicht mehr vernünftig bezahlt.

Das es genügend Jobs gibt ... ja bestimmt. Hier muss jedoch die Frage erlaubt sein, ob es noch genug Jobs gibt die ein realistisches Gehalt bezahlen. Hier spreche ich nicht von Utopien sondern einfach von einem Gehalt, was es einem ermöglicht sein Leben aus freien Stücken zu finanzieren ... eine Wohnung, Essen und vielleicht noch das Kino am WE . So einfach ist es mit Sicherheit nicht aber ich bin eine Vertreterin des Gedankens "geht nicht gibt´s nicht".

So wie ich jetzt arbeite verdiene ich pro Stunde nur noch 70% von dem was ich vorher verdiente ... ich habe keine festen Arbeitszeiten und arbeite mal morgens, mal bis spät Abends, am Samstag oder Sonntag. Es ist mir egal ... es macht mehr Spaß, weil ich jetzt mein eigener Chef bin. Auch dies ist halt eine Option, auch wenn einem das sichere Netz fehlt .... aber mich macht es glücklicher auch wenn ich mehr arbeite für weniger Geld. Es ist fast schon als Luxus zu bezeichnen, wenn man 11 Jahre immer direkt mit dem Chef zusammengearbeitet hat und nun endlich seine Ruhe hat vor dieser Art Hierarchien.


Geschrieben

@Sumseline,

die Frage, die sich mir hier nur stellt, ist warum man einen Job in einer anderen Stadt nicht auch für einen gewissen Zeitraum annehmen kann, sondern dies von Anfang an kategorisch ablehnt. Es ist doch erwiesen, dass es einfacher ist, aus einem Anstellungsverhältnis heraus einen neuen Job zu finden (ja - ich weiss - ist eigentlich bescheuert), als aus einem Arbeitslosenverhältnis. Deswegen ist ja auch bei Arbeitnehmern die Zeitarbeit recht beliebt. Die Leute, die hier zum Teil für ein recht geringes Gehalt arbeiten, zeigen doch deutlich, dass sie Interesse haben überhaupt zu arbeiten.

Ich habe es selbst einige Jahr hinter mich gebracht, unter der Woche in einer anderen Stadt (und auch in einem anderen Land) zu arbeiten und nur am Wochenende zuhause zu sein, ist nicht gerade stressfrei, ist nicht gerade gut für das Sozialleben, aber es ist ARBEIT und ein Sprungbrett.

Der Punkt, dass vielen Menschen nicht genug zum Leben bleibt nach Abzug der Steuern... da stimme ich dir voll und ganz zu, aber das ist bei Zeitarbeitsfirmen ja nun nicht IMMER der Fall.

Ich finde es übrigen erstaunlich, wie viele Arbeitssuchende doch noch nie etwas von Arbeitsvermittlern gehört haben bzw. wie wenige Zeitarbeitsfirmen den Menschen doch bekannt sind.

Gruss Tarragona


Geschrieben

mal ein paar sachliche einwände...

DIE zeitarbeitsfirma gibt es gar nicht...

es gibt wohl hier auch firmen, die leute fest einstellen und firmen die nur dann vorübergehend einstellen wenn sie vermittlungsbedarf (sprich anchfrage) haben...

natürlich berechnet die mehr als den stundenlohn an den entleiher... schon mal an urlaub, krankheit, leerzeiten, verwaltung, gemeinkosten, arbeitgeberanteile etc. gedacht??? das zahlt nicht der entleiher sondern die zeitarbeitsfirma...

es gibt keinen anspruch auf arbeitslosigkeit, sondern das ist eine übergangshilfe, die wir übrigens alle finanzieren müssen...

zusätzliche ansprüche belasten die derzeit arbeitenden, die oftmals auch in der nähe des existenzminimums liegen, zusätzlich...

man beweist arbeitswillen, eignet sich zusätzzliche berufserfahrung an, sogar in mehreren firmen evtl. branchenübergreifend...

das wertet den eigenen lebenslauf auf, verbessert die chancen einen besseren job zu finden...

ich bin der meinung, dass wir zuviel arbeitnehmerschutz haben und sich dieser mittlerweile gegen den faktor beschäftigung wendet... man schaue sich nur mal unsere arbeitsgerichte an... ein arbeitgeber vereinbart eine kündigungsfrist und muss trotz vertragstreue und einhaltung der frist eine abfindung zahlen... dies kann einem kleineren unternehmen, das entlässt, weil es nicht ausgelastet ist, endgültig den hals brechen...

unternehmerisches risiko ist auch ein punkt, der beachtung finden sollte, ohne diesen einsatz gäbe es für arbeitnehmer nichts zu erwirtschaften... ich kenne einige unternehmen, wo jeder arbeitnehmer auf grund der wirtschaftslage mehr verdient als der unternehmer...

jegliche verteuerung des faktors arbeit erhöht die tendenz zum stellenabbau und zur auslagerung von stellen ins kostengünstige ausland...

jede zusätzliche erschwernis für arbeitgeber macht das verleihen von arbeitskräften attraktiver obwohl es in der regel pro stunde teurer ist...

so und jetzt weiter mit klassenkampf...


Geschrieben

Bei allem Verständnis für die Befürworter und deren Argumente für Zeitarbeitsfirmen geht es mir aber noch immer mehr um den Aspekt des Menschenhandels.

Hierzu ein einfaches, aber nicht seltenes Beispiel:
Ein Arbeitgeber sieht sich ohne Not bei bester Auftragslage gezwungen, Arbeitsplätze freizusetzen und entlässt eine größere Anzahl Mitarbeiter. Diese landen bei einer Zeitarbeitsfirma, die wiederum in Kontakt mit dem früheren Arbeitgeber steht.
Die Zeitarbeitsfirma tut ihren wichtigen Job und "vermittelt" nun zwischen dem ehemaligen Arbeitgeber die ehemaligen Arbeitsplätze mit den ehemaligen Arbeitnehmern, allerdings zu deutlich niedrigerer Entlohnung für den ehemaligen Mitarbeiter, der nun dieselbe Arbeit für weniger ehemaliges Geld machen muss.


Ein anderes, weniger durchsichtig einfaches, aber nicht minder seltenes Beispiel:
Ein großer Betrieb/Konzern setzt ohne Not Arbeitsplätze frei...
Dies geschieht meist "sozialverträglich", d.h. die betroffenen Arbeitnehmer werden zum Beispiel sehr früh in den Vorruhestand geschickt,
das Arbeitsamt (also wir Steuerzahler) finanziert dies mit und/oder es werden große Einbußen bei der späteren Rente in Kauf genommen.
Die Lücken, bzw. die frei gewordenen Arbeitsplätze füllt der Arbeitgeber nun mit neuem menschlichen Material auf, welches er ja jetzt verbilligt von einer Zeitarbeitsfirma beziehen kann.
Natürlich auch hier zu ganz anderen Stundenlöhnen, als dieselbe Arbeit vorher wert war.
_______________________________________________________________________________________
Unterm Strich:

geleistete Arbeit
+ Profit für den Arbeitgeber
+ Profit für die Zeitarbeitsfirma
- Verlust für den Arbeitnehmer
= moderner Menschenhandel


Geschrieben

nach wie vor bin ich der schlichten auffassung, dass es unlauter ist, von menschenhandel zu sprechen.

menschenhandel findet statt. ja!!!!!!!!!!! sich darüber aufzuregen, finde ich legitim. super!!!!


bitte arbeitet mit mir mit bei amnesty international etc etc etc!

umstrukturierungen im deutschen arbeitssystem so zu verunglimpfen, zeugt nur von kurzsichtigkeit.

die 50-er jahre sind halt vorbei. ( och mööööönsch wie doooooof)

arbeit, kleiner lohn, keine rente. so what?

zeit genug für`s schreiben im forum geht doch. andere verhungern und verdursten.

ese


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