JG**** Geschrieben Februar 19, 2008 Geschrieben Februar 19, 2008 Nun trinke ich seit fast 4 Wochen nicht mehr....und was soll ich sagen..... Es "erschreckt" mich schon fast jeden Tag, wieviel Energie in einem Körper steckt, der nicht durch Alkohol gebremst wird! Körperliche, geistige und kreative Energie! P.s. einen Nachteil gibts dann doch....keiner will mehr mit mir poppen, weil keiner die 5-Stunden-Dauerrammeln durchhält Sehr gut. Durch diese Positive Einstellung wirst DU es packen dass DU weiterhin vom Alk fernbleibst. Ich ziehe meinen Hut vor dir... Da ich selber mal gesoffen habe weiss auch ich was das für eine Überwindung ist "Nein" zu sagen...vor allen Dinge SICH erstmal selber einzugestehen dassde ein Alki bist... Zu deinem "P.s." Ist doch ein sehr angenehmer Nachteil...oder etwar nicht???? JETZT kansste das poppen erstmal so richtig mit ALLEN Sinnen geniessen ;-)
on**** Geschrieben Februar 19, 2008 Geschrieben Februar 19, 2008 Es ist für mich interessant, welche Meinungen hier auftauchen. Wer selbst gekämpft hat und sich von dieser "Fessel" befreit, kann überhaupt erahnen, was dieser Kampf bedeudet und wie sich anschliessend die Lebensqualität verändert. Manchmal sage ich, es ist wie mit der Brille: Wer langsam und schleichend schlechter sieht und dann eine Brille bekommt, sagt dann manchmal - ach, so sieht es auf der gegenüberliegenden Strassenseite aus. Warum jemand abhängig wird ist sehr unterschiedlich, wann jemand als abhängig zu bezeichnen ist, darüber streiten die Gelehrten. Der eine kann mit Alkohol umgehen, der andere nicht. Ich habe schon manchem geholfen, sich selbst zu erkennen, dann liegt es an jedem selbst, etwas dagegen zu tun. Was zu tun ist und wie es getan werden sollte ist vielfach recht individuell, schliesslich ist jeder Mensch ein Individuum. Die Rückfallquote ist ziemlich hoch, z. B. weil Alkohol in unserer Gesellschaft einen festen Platz hat, weil die Nachsorge nicht passt oder ausreicht oder weil Ereignisse den Rückfall begünstigen. Ich stelle immer wieder fest, dass viele mitreden, ohne entsprechendes Wissen - da gebe ich @prickel in vollem Umfang Recht. Aus meiner Sicht sind 3 Dinge wichtig: 1. Die Erkenntnis, dass man etwas tun sollte 2. Die Massnahmen, z. B. Therapie (stationär, ambulant, Selbsthilfegruppe) 3. Die Nachsorge (nicht nür für ein paar Monate). Allein schafft es kaum jemand, dauerhaft davon wegzukommen. Hilfe wird überall angeboten, man muss sie in Anspruch nehmen. Der/die Betroffene muss selbst den Willen haben, trocken zu werden udn zu bleiben. Die Alkoholabhängigkweit kann nicht geheilt werden, man kann nur trocken werden und bleiben, wobei letzteres am schwierigsten ist. Wer meint, er möchte noch mehr erfahren, kann mir gerne ein mail schreiben. Onkel Helmut
En**** Geschrieben Februar 19, 2008 Geschrieben Februar 19, 2008 Der/die Betroffene muss selbst den Willen haben, trocken zu werden und zu bleiben. Das ist der einzige Weg , etwas zu ändern ! Als Familienangehöriger kann man noch soviel Hilfe anbieten , noch so sehr unterstützend " beistehen " , wenn der Betroffene nicht den Willen hat etwas zu ändern , dann kann man leider nicht helfen . Wie oft bin ich innerlich fast verzweifelt , hätte am liebsten alles hingeworfen , weil mich die Situationen mit einem Abhängigen an den Rande der Verzweiflung geführt haben . Aber irgendwann habe ich , für mich , gelernt , daß mein guter Wille nicht zum Erfolg führen wird , wenn auf der Gegenseite der gute Wille nicht vorhanden ist . Alkohol gehört in der heutigen Gesellschaft ja schon fast dazu . Mir geht grad soviel durch den Kopf . Ich denke an die vielen Minderjährigen , die auf den sogenannten " Flatrate-Partys " schon zum Saufen animiert werden , die das Gefühl vermittelt bekommen , wenn sie da nicht mitmachen , dann seien sie " uncool " . Auch ich geh gerne feiern , auch ich hab in meinem Leben schon mehr wie einmal einen Rausch gehabt . Aber ich brauche keinen Alkohol , um lustig zu sein , Spass zu haben , zu feiern . Ich habe vor einem Jahr eine Phase gehabt , in der mir alles zuwider war , ich mir am liebsten einen Strick genommen hätte , weil ich nicht wusste , wie mein Leben weitergehen soll . Eine Woche lang habe ich mich mit Beruhigungsmitteln und Alkohol " zugeballert " . Das Gefühl , daß die Sorgen so " erträglich " sind , daß Schmerz nicht mehr fühlbar ist , daß man einfach nur " weg " ist . " The Day after " , der war jedesmal grauenhaft und irgendwann hab ich für mich überlegt , daß es 2 Möglichkeiten gibt : a ) so weitermachen und in die Sucht abrutschen b ) aufhören und meinen Weg gehen . Ich hab mich für Variante 2 entschieden , denn ich wollte mein Leben bewusst leben und nicht ein berauschtes Leben führen . Seit einiger Zeit habe ich einen Fall im Freundeskreis . Ich merke , daß dieser Mensch sich sehr verändert hat , daß er trinkt , versucht seine Sorgen so zu ertränken . Nur ein Gespräch , ein Hinweis , was meine Vermutung ist , wird strikt abgeblockt . Dann stehst du da , willst helfen und weißt vom Kopf her , daß du es aber nicht kannst ... Sorry , mir geht grad soviel durch den Kopf ...
Gelöschter Benutzer Geschrieben Februar 19, 2008 Autor Geschrieben Februar 19, 2008 Die Rückfallquote ist ziemlich hoch, z. B. weil Alkohol in unserer Gesellschaft einen festen Platz hat, weil die Nachsorge nicht passt oder ausreicht oder weil Ereignisse den Rückfall begünstigen. Ich denke da genauso wie Annett es beschrieben hat: Der Hauptrückfallgrund ist der, dass man nach dem Entzug denkt, man könne den Alkohol kontrollieren; ich für meinen Teil denke dies auch, obwohl ich weiss, dass es nicht funktioniert. Daher ist eben auch die the***utische Hilfe so wichtig. Ich denke an die vielen Minderjährigen , die auf den sogenannten " Flatrate-Partys " schon zum Saufen animiert werden , die das Gefühl vermittelt bekommen , wenn sie da nicht mitmachen , dann seien sie " uncool " . Das ist auch ein Punkt, der ja nicht umsonst durch das anstegende Auftreten stetig in den Medien präsent ist. Angenommen wird, dass mittlerweile ca. 250.000 Kinder, Jugendliche und Junge Erwachsene unter 25 Jahren stark alkoholgefährdet oder schon abhängig sind. Mit 20 Jahren schon trockener Alkoholiker zu sein......für uns schwer vorstellbar. Zur Info, warum Alkohol für Jugendliche viel gefährlicher ist als für uns Erwachsenen: Das zentrale Nervensystem, das bei Jugendlichen weitaus empfindlicher ist als bei Erwachsenen, wird extrem in Mitleidenschaft gezogen. Depressionen, Wahnvorstellungen, Nachlassen des sexuellen Verlangens, Sprachstörungen u. ä. sind oft die Folge. Da der junge Organismus den regelmäßigen Alkoholkonsum nicht verarbeiten kann, entwickelt sich sehr schnell auch eine körperliche Abhängigkeit. Und hier noch eine allgemeine Zahl: Die Verbreitung und die Folgen der Alkoholkrankheit werden meist unterschätzt. Nach aktuellen Schätzungen gibt es 4,3 Millionen alkoholabhängige Menschen in Deutschland, darunter 30 Prozent Frauen. Weitere etwa 5 Millionen konsumieren Alkohol in riskanter (suchtgefährdeter) Weise. Und sorry, bei dieser hohen Zahl, stimmt es einfach nicht, wenn jemand behauptet, er kenne keinen Alkoholiker. NIEMAND trägt ein Schild auf der Stirne! Ich kann mich spontan an zwei Abende im Dezember erinnern, an denen ich nichts getrunken habe, natürlich um mir selber was vorzumachen, nämlich dass ich die Kontrolle über meinen Konsum habe. Und was soll ich sagen.....SOFORT nachdem der Besuch weg war, hab ich dann eben den sonst auf einen Abend verteilten Konsum auf eine halbe Stunde komprimiert.... Damit meine ich, dass selbst wenn man von bestimmten Menschen denkt, die seien Alkoholiker, sieht diese aber einen oder mehrere Abende NICHTS trinken, so muss das keine Bedeutung haben!
Gelöschter Benutzer Geschrieben Februar 19, 2008 Autor Geschrieben Februar 19, 2008 Ein Alkoholiker ist wirklich oft schwer zu erkennen, insbesonders, wenn es ein lebensfroher, allgemein immer lustiger, witziger Typ ist. Ich kenne da jemanden, mit dem kann man Pferde klauen, der macht jeden Spaß mit und als Saufkumpan ist er sowieso brauchbar. Er rastet nie aus, bleibt immer fröhlich und lieb, kann ebenso wie Hera eingangs beschrieb hervorragend artikulieren, egal wieviel Promille er drin hat. Oft merkt man ihm nur durch seine Fahne etwas an, sonst gibt es keinerlei Auffälligkeiten. Bis ich dann mal per Zufall mitbekam, dass er in sämlichen Schubladen leere Flachmännchen Jägermeister versteckte, hortete, nicht entsorgte. So flog die Sache zum erste Mal auf. Es kam raus, dass er dermaßen viele Flachmännchen verkonsumieren musste, dass er sich nicht traute, diese zu entsorgen, weil ja sonst die Nachbarn seine Sucht aufdecken könnten. Ich denke, spätestens hier ist doch der Punkt erreicht, wo der Betroffene in sich kehren sollte und mal die Notbremse suchen sollte. Mein Bekannter allerdings nicht, er machte so weiter und begann nebenher immer mehr zu lügen, oft völlig unnötig und natürlich nicht zur Freude seines Arbeitgebers, der ihn nach mehreren Abmahnungen nun bald vor die Tür setzen wird. Auf Drängen des Arbeitgebers hat er auch schon zwei oder drei Entziehungen hinter sich, aber er fällt immer wieder zurück leider. --------------------------------------------------------------------------------------------------------- Der andere Punkt ist für mich aber: Auf welche Schiene gerät die Diskussion nun mit Blick auf Kids?Wird das tatsächlich das nächste Verbot nach dem Rauchverbot jetzt? Ich frage mich, ob das mit den Kids wirklich so extrem ist, wie oft dargestellt oder ob hier in diesem Land einfach nur eine Sache extrem aufgebauscht, aufgeblasen wird, um den nächsten Knebel zu setzen? Ich hatte auch mit 15 meinen ersten Vollrausch von einer Flasche Wermut (lt. Wiki 15-18%). Meine Eltern waren in Urlaub, Oma passte auf, aber den größten Teil des Tages hatten wir fein sturmfrei. Tja und so kam das, dass der kleine PaanTau torkeln draußen auf der Straße landete und sich in eine Hecke kotzend das Gesicht zerschrammte. Der Vater meines Nachbarkumpels beobachte das gar, aber hielt auch immer dicht, sodass meine Eltern nie davon erfuhren. Okay, das war jetzt kein geplantes Komasaufen in dem Sinne, das war halt der erste unangenehm erfolgreiche Rausch. Nur, worauf ich hinaus will: -Was wird das denn in letzter Konsequenz? Ich schrieb das die Nacht schonmal hier - müsste dann nicht sogar hier unten in der Bar konsequent Alkohol verpöhnt, geächtet werden? -Wieviel Alkoholiker hat selbst diese virtuelle Bar hier schon auf dem Gewissen? -Erkennt man die überhaupt? (Bitte versteht das jetzt nicht als Hetze gegen die Bar, so ist es nicht gemeint ) -Fällt Werbung und das Anbeten akloholischer Getränke nicht sogar unter FSK18, strenggenommen?
Gelöschter Benutzer Geschrieben Februar 19, 2008 Autor Geschrieben Februar 19, 2008 @Paan Den Alkohol nun in seiner Gesamtheit zu verteufeln, wäre ja schon fast fatal und war auch nie in meinem Sinne. Es ist wie bei allen anderen Süchten: IN MAßEN ja (ausgenommen natürlich sie sogenannten "harten" Drogen), aber eben mit ständiger Selbstkontrolle, ob man eben nicht schon suchtgefährdet ist. Schau dir doch bei z.B. Wiki an, was für verschiedene Süchte es gibt: Computer, Schokolade, Kaufsucht *huuust*, Putzsucht. Ist persönlich sehe auch kein Problem darin, wenn mir einer sagt, er war gestern völlig besoffen. Solange das eben nicht regelmäßig sondern nur ein paar mal im Jahr geschieht, ist das m.E. nicht bedenklich. Zum Jugendalkohol: Für mich sagt die Zahl von 250.000 abhängigen Jugendlichen nicht aus, dass dies eben nur ein geringer Teil der Bevölkerung darstellt, sondern dass das genau 250.000 Abhängige zu viel sind!!! Auch ich habe deine zitierte Zahl bei Wiki gelesen. Wie gesagt: Mit 15 Jahren das erste Mal besoffen zu sein (nehmen wir mal das sogenannten Komasaufen aus), sehe ich auch nicht als Gefahr, die Wiederholung eben schon. P.s. Ich schreib Dich noch an, aber im Augenblick hab ich noch bisschen Angst vor dem, was Du mir bestimmt sagen wirst
Gelöschter Benutzer Geschrieben Februar 19, 2008 Autor Geschrieben Februar 19, 2008 P.s. Ich schreib Dich noch an, aber im Augenblick hab ich noch bisschen Angst vor dem, was Du mir bestimmt sagen wirst Angst??? Vor mir??? Los, trau Dich!
Gelöschter Benutzer Geschrieben Februar 19, 2008 Autor Geschrieben Februar 19, 2008 Ich bin Alkoholiker! kein problem, nehmen wir eben statt dem sekt ne selter...es prickelt genauso schön:-) ich wünsch dir jedenfalls die kraft, durchzuhalten, dich täglich der herausforderung zu stellen.....um dem teufel alkohol im letzten atemzug sagen zu können..*ich hatte dich im griff*...ich wünsche dir bekannte und freunde, die dir unbewusst die ersten jahre erleichtern, ich wünsche dir kollegen, die nie deine alkoholkrankheit gegen dich verwenden.....kurzum..lebe in einklang mit deiner sucht, aber lass die sucht nicht mit dir leben
Gelöschter Benutzer Geschrieben Februar 19, 2008 Autor Geschrieben Februar 19, 2008 (bearbeitet) Hallo Hera (unbekanntermaßen), ich habe zwei Freunde, die als Psychiater mit Alkoholkranken arbeiten, Freunde, die selbst alkoholkrank sind und auf einem anderen Feld selbst Erfahrungen sammeln „dürfen“. Die Rückfallquoten sind enorm, aber es gibt zum Glück auch diejenigen, die es ganz herausschaffen, und du hast einen sehr guten Anfang gemacht, Glückwunsch. Wie schon jemand hier geschrieben hat, gibt es offenbar - warum auch immer - Menschen, die suchtanfällig sind (Alk, Drogen, Computer etc.) und solche, die ihr Leben lang davon verschont bleiben. Das macht sie übrigens nicht zu besseren Menschen, sie haben einfach Glück. Diese Disposition wirst du vermutlich nie los bekommen. Auch wenn du konsequent Jahre trocken bleibst, kann dich der eine Schluck irgendwann wieder völlig aus der Bahn werfen. Ein Freund von mir war 10 Jahre trocken, dann 7 Jahre durchgehend alkoholisiert, mittlerweile wieder seit 3 Jahren trocken, Perspektiven ungewiß. Du hast völlig recht, daß Alkohol zu unserem Alltag gehört, im Supermarkt, in der Werbung, bei fast jedem Fest oder gemeinsamen Abendessen. Das macht Vermeidungsstrategien schwieriger als bei einigen andern Süchten, man kommt einfach täglich in Sichtweite. Radikal mit deinem bisherigen Umfeld zu brechen, zu dem Alkohol gehört, wie das hier vorgeschlagen wurde, geht wohl aus vielen Gründen nicht, du willst ja nicht viele Freunde und Verwandte abschreiben. Aber denjenigen, mit denen du häufiger zu tun hast, würde ich schon - so wie du das hier gemacht hast - von deinem Problem erzählen und um aktive Mithilfe bitten. Denen schadet es auch nicht, wenn du zu Besuch kommst und dann eben statt Bier konsequent Tee etc. getrunken wird. Wenn es wirkliche Freunde sind, werden sie das mit Rücksicht auf dich auch tun, ich halte das bei meinen Freunden mit Alkoholproblem auch so. Ansonsten hilft es manchmal, sich im Vornherein sozusagen Fahrpläne festzulegen, wie du dich auf Partys etc. verhalten willst und wie nicht. Das klingt erst einmal schrecklich, wird aber auf Dauer Gewohnheit und eine Hilfe. Und dann hast vermutlich auch Freunde und Bekannte, die überhaupt nicht trinken, und mit denen solltest du vermehrt Kontakt pflegen, das ist in deiner momentanen Situation ein sehr entspannter Umgang. Dein Entschluß, dein Leben zu ändern, ist ja erst relativ jung, du hast im Moment also viel Schwung und die Euphorie, da du den schwersten, nämlich den ersten Schritt schon geschafft hast. Nutze diesen Schwung, der Alltag und die Versuchung, sich eben doch mal wieder etwas zu gönnen, kommen noch früh genug. Je weiter du dann bist, desto besser. Ich drücke dir jedenfalls die Daumen. bearbeitet Februar 20, 2008 von Gelöschter Benutzer
Gelöschter Benutzer Geschrieben Februar 19, 2008 Autor Geschrieben Februar 19, 2008 Wird das tatsächlich das nächste Verbot nach dem Rauchverbot jetzt? Nur, worauf ich hinaus will: ... Hallo Paan, erlaube mir den Brückenschlag, seinerzeit im Raucherthred ist es ja schon angeklungen, jedoch nicht in die Tiefe gegangen. Sucht bleibt sucht, egal mit welcher Substanz. Aber - der Alkohol ist ein für jedermann zugängliches Suchtmittel, welches einen gewaltigen Schaden anrichten kann. Nicht nur für den Süchtigen, nein vor allem für sein unmittelbares Umfeld, was dadurch regelrecht zerstört wird. Die sozialen Folgen sind so nachhaltig, dass selbst viele Jahre nach dem Ableben des Kranken die Familienangehörigen darunter leiden, ja sogar ohne Therapie nicht mehr durchs Leben kommen, insbesondere die Kinder. In Familien mit Alkoholkranken herrscht die Anarchie, Gewalt und Exzesse sind an der Tagesordnung, Vertrauen ein Fremdwort, hinzu kommt meist der finanzielle Ruin. Arbeit weg, Führerschein weg, Freunde weg, soziale Isolation - der Kreisauf beginnt von vorn. Jetzt mögen hier einige einwenden: Ha, Spätstadium, alles Übertreibung! Dazu sag ich nur, dass jedes Frühstadium, jeder ABC-Alk früher oder später da endet. Für das Zigarettenrauchen sind mir solche Wirkungen nicht bekannt, aufzuhören damit ein Kinderspiel im Vergleich zum Alk. Dennoch - auch der Raucher bleibt seit seines Lebens rückfallgefährdet. (In der Forschung vermutet man schon seit einiger Zeit eine genetische Veranlagung zur Sucht). Ohne diese Süchte vergleichen zu wollen: Welchen Aufwand treibt dieser Staat mit dem Rauchverbot und in welchem Masse schaut dieser über das wesentlich gefährlichere Alkoholproblem hinweg? Die Antwort kennen alle. Ein Jugendschutzgesetz und drakonische Strafen haben noch keinen Minderjährigen vor dem Vollrausch bewahrt, jeder ***y kennt Mittel und Wege und lacht sich halbtod über die Anstrengungen unserer Famlilienministerin. (Stichwort: Spitzeldienste) @HB: Keine Dramaturgie, ich bin selbst von den Auswirkungen betroffen.
Gelöschter Benutzer Geschrieben Februar 19, 2008 Autor Geschrieben Februar 19, 2008 Vielleicht bist du dir ja wirklich, so wie du es häufig ausstrahlst, selbst genug. es freut mich, dass ich das ausstrahle . selbstverständlich bin ich mir selbst genug. ich könnte alleine auf eine einsame insel und würde mich nie langweilen. ( oder in die provence * zwinker ) aber mal im ernst, natürlich brauche ich im forum keine selbstbestätigung. die bekomme ich durch job, freunde und familie. wie jeder normale mensch. ich muss mich hier nicht prostituieren, um anerkannt oder gemocht zu werden. im übrigen habe ich das, was du von mir zitiert hast, natürlich so gemeint, wie du es auch verstanden hast. habe mich missverständlich ausgedrückt. sorry ese p.s. möchte übrigens nur by the way anmerken, dass weitaus mehr menschen von benzos abhängig sind als von alkohol. der entzug ist auch schlimmer. nur mal so reingeworfen. will damit aber das leid der alkoholiker und ihrer angehörigen/freunde /partner etc nicht schmälern!
Gelöschter Benutzer Geschrieben Februar 19, 2008 Autor Geschrieben Februar 19, 2008 Ich finde es genauso amüsant wie gefährlich und anmaßend, wie einige Personen, die keine Alkoholsucht oder sie direkt miterlebt haben, hier gute Ratschläge oder Tipps geben. Einige Grundsätze: eine Sucht ist nicht heilbar, sie kann nur zum Stillstand gebracht werden die süchtige Person ist alleine für sich verantwortlich, sonst niemand die süchtige Person kann es lernen, mit der Sucht zu leben, das Suchtmittel zu meiden und es zu akzeptieren es bedarf keines Coming-Out, um die Sucht zu stoppen die sicherste Art, clean zu bleiben, ist der regelmäßige Besuch einer Selbsthilfegruppe Stillstand ist Rückgang, also bilde dich weiter und lerne mehr über deine Sucht und die Risikofaktoren Überheblichkeit und Unachtsamkeit sind sehr große Risikofaktoren Patentrezepte oder den berühmten Königsweg für ein Leben ohne Suchtmittel gibt es nicht Wer der Meinung ist, nach einem Entzug und einer Therapie kontrolliert Alkohol trinken zu können, darf es gerne ausprobieren.
En**** Geschrieben Februar 19, 2008 Geschrieben Februar 19, 2008 Wer der Meinung ist, nach einem Entzug und einer Therapie kontrolliert Alkohol trinken zu können, darf es gerne ausprobieren. Klasse Posting @Filzpantoffel ... Der Freund einer Freundin hat einen Drogenentzug und eine Therapie hinter sich und meinte irgendwann , daß es ja okay sei , wenn man mal an `nem Joint zieht . Tja und das war es dann .
Gelöschter Benutzer Geschrieben Februar 19, 2008 Autor Geschrieben Februar 19, 2008 Das ist nun mal so. Einmal süchtig, immer süchtig. Aber wie du selber schreibst gibt es immer wieder Leute, die wissen alles besser. Klar, die anderen Süchtigen sind anders, und die The***uten und Ärzte haben ohnehin einen Sockenschuß. Das ist die Überheblichkeit eines Süchtigen, der seine Sucht nicht akzeptiert hat. Er ist noch nicht so weit, ohne sein Suchtmittel zu leben und darf noch etwas lernen. Ach ja, hast vergessen, den Smiley zu kopieren, denn der gibt dem Satz die Aussagekraft.
on**** Geschrieben Februar 19, 2008 Geschrieben Februar 19, 2008 @filzi das hast du sehr gut niedergeschrieben. @hera es ist völlig normal, dass du derzeit immer noch damit liebäugelst, kontrolliert zu trinken, wohl wissend, dass dies nicht klappt. Du hast bereits den ersten Schrutt getan, nun gilt es dran zu bleiben. Ich denke du wirst the***utische Unterstützung brauchen, zumindest aber eine "Mitarbeit" in einer Selbsthilfegruppe. Dann lernst du nach einiger Zeit viele Gefahren kennen und Varianten, wie diese umschifft werden können. Es fängt schon damit an, dass du dich nicht in deinem ganzen Umfeld outen musst, es gibt da genug Möglichkeiten, sich stilvoll aus der Affäre zu ziehen und alkoholfrei zu trinken. Es ist wichtig, dran zu bleiben und konsequent weiter an dem Problem zu arbeiten. Genau so wichtig ist es, nach einem Rückfall, wenn er mal eintreten sollte, anschliessend gleich wieder Hilfe in Anspruch zu nehmen. @geile du hast natürlich Recht, ohne Mitarbeit des Betroffenen wird das nichts, aber Angehörige, Arbeitgeber usw. können darauf einwirken, dass der Betroffene doch mal nach Hilfe Ausschau hält, dann ist bereits der Beginn des ersten schrittes erreicht. Onkel Helmut
Gelöschter Benutzer Geschrieben Februar 19, 2008 Autor Geschrieben Februar 19, 2008 Nun es ist schön zulesen das der Thread nun im Sinne des TE läuft,nachdem ja einige Aussagen zum Thema daran vorbei bzw kreuzgefährlich waren! Aber nun ne kleine Anmerkung meinerseits....Sucht fängt immer im Kopf an und wird auch dort *bekämpft* und nicht vielleicht wieviele denken zwischen leber und Milz! Das was dem Alkoholabhängigen unterscheidet zum Drogensüchtigen ist das sogenannte Suchtgedächtniss,was sofort bei der kleinsten*Einnahme*von Alk anspringt!Und warum...nun auf die Gefahr wieder ein paar*Speziz*auf den Plan zurufen,Alkoholismus ist eine Stoffwechselerkrankung die durch ständige vergiftung stattfindet,die ähnlich wie Diabetes den Stoffwechsel stört und auch gleichsam zu ähnlichen Spätfolgen führt! Das was einen Abhängigen meistens den Entschluss zur Abstinentz erschwert sind eben diese bedingten Entzugserscheinungen die einem vorgauckelt das man stirbt *ohne*..also Lebensangst! Bei einer erfolgreichen Entgiftung,staionär,ambulant(hat die eindeutig größere Erfolgsaussicht) steht man sich dann wieder selbst im Weg...diesmal..mir wird ein Stück meiner lebensqualität genommen,wohlgemerkt als Gedanken im *trockenen*Zustand! Deswegen und das hat mich gefreut das es sovile Meinungen entsprechend gibt muss der eigentliche Entzug der ein leben dauert bis die Kiste zugeht in der Obhut einer SHG stattfinden..wichtig!!!! Und an alle,sogenanntes KT-kontrolliertes Trinken ist für einen Abhängigen ein Wunschtrau aber nicht realisierbar,gottlob sind die Stimmen von professoren zu diesem Thema verstummt,den wir hatten in den letzten Jahren mit den leuten wo es nicht klappte nur Ärger! Es gibt allerdings einige Fälle wo man es anwenden kann,aber nur um den leuten aufzuzeigen das es eben nicht geht-aber das ist eine andere Geschichte! mfg Maarti dat männliche vom Ampaarbln der auch mit Selter gut feiern kann
on**** Geschrieben Februar 19, 2008 Geschrieben Februar 19, 2008 @maarti ich stimme dir im Wesentlichen zu. Die Erkrankung fängt im Kopf an und nicht an der Leber. Die Stoffwechselstörung ist klar, aber mit dem Entzug habe ich noch Anmerkungen. Die Entgiftung ist ein erster Schritt, sehr oft der Beginn einer "Trockenzeit". In vielen Fällen reicht aber die Entgiftung mit anschließender SHG nicht aus, da ist eine Therapie oft hilfreich, egal ob stationär oder ambulant. Hier wird die Stoffwechselstörung "entwöhnt", für viele Abhängige ist das ein wichtiger Schritt um zu einer nachhaltigen Lösung zu kommen. Ich selbst habe 4 Jahre mit einer SGH versucht loszukommen, erst die ambulante Therapie hat den Erfolg gebracht. Die Beschreibung der Lebensangst, meist am Beginn des Entzuges hast du schön beschrieben - das ist nun mal die "Entwöhung" der Stoffwechselstörung. Danach kommt aber die Gefahr des Rückfalles, und der speilt sich meist im Kopf ab. Zahlreiche Gehirnzellen haben sich auf den Alkohol fixiert udn werden mit der Entwöhung "schlafen gelegt", wenn die geweckt werden muss man stabil sein, um dann deren Ruf nach Alkohol nicht zu erliegen. Diese dauerhafte Arbeit machen die SHG, wer glaubt, ohne SHG auszukommen ist meist schon wieder auf dem halben Weg zurück zur Abhängigkeit. Bitte sehe diese Zeilen so wie sie gemeint sind, als Ergänzung und zur Verdeutlichung für die Leser, die nicht die umfangreiche Erfahrung haben. Onkel Helmut
Gelöschter Benutzer Geschrieben Februar 19, 2008 Autor Geschrieben Februar 19, 2008 @OnkelHelmut,danke..natürlich ist es eine Ergänzung ohne Frage!!!Ich meinte und so wird das von mir in Verbindung mit einem Facharzt für Neurologie seit Jahren als Praxismodell angeboten-ambulante Entgiftung-dabei begleitend der Besuch einer sogenannten Infogruppe-danach(wird entschieden nach welchem Zeitraum,bis zu einem Jahr) der Weg in die SHG!Begleitend natürlich immer mit Arzt und The***ut.Diese Konzept ds auch so von den Kassen anerkannt wird,beschert eine Quote der über ein Jahr trocken lebenden Alkoholabhängigen von ca 40%,was im Maßstab zu sogenannten Suchtkliniken/Langzeittherapien sehr gut ist! ps.sogenannte Langzeittherapien..bis zu einem halben Jahr,abgeschieden womöglich noch mit betreuten Wohnen halte ich persönlich für zu 80% für nicht mehr zeitgemäß,schon alleine einen *normalen*stat.Aufenthalt von Kassen zubekommen(3Wochen)ist teilweise ein Kunstück! @onkelhelmut danke nochmal! mfg Maarti dat männliche vom Ampaarbln
on**** Geschrieben Februar 19, 2008 Geschrieben Februar 19, 2008 @maarti ich glaube, soeben haben wir ein wenig aneinander vorbei geredet. Deine Bezeichnung SHG (Selbsthilfegruppe) hat bei mir eine etwas andere Bedeutung. Ich kenne die "Therapie" folgendermaßen: Infogruppe (mit ärztlicher und the***utischer Begleitung) Dann 1 x/Woche ein Gruppenabend sowie Einzelgespräche, Dauer etwa 1 Jahr Erst danach Entlassung in eine Selbsthilfegruppe (AA, Blaukreuz usw). ich bin im Freundeskreis (ev. Suchthilfe), und die wird, zumindest hier in Frankfurt, überwiegend von ehemals Betroffenen geleitet udn hat keinen anerkannten the***utischen Anspruch, also wirklich Selbsthilfe. Nun gibt deine SGH einen anderen Sinn. Danke für deine Anregung. Onkel Helmut
Gelöschter Benutzer Geschrieben Februar 20, 2008 Autor Geschrieben Februar 20, 2008 @onkel,also soweit sind wir nett entfernt,die Gruppen die nach der sogenannten Infogruppe angeraten werden,werden alle von Abhängigen geleitet!Nur eben die ersten Schritte und Therapieformen nicht,da wie geschrieben die Kassen es bezahlen und somit eine Qualifizierung erforderlich ist!Also ist die von mir beschriebene SHG im Prinzip dasselbe,nur eben werden diese Gruppen weiterhin von dem genannten Facharzt und mir betreut,auf med.Weg...da sich und das wirst du in deiner langjährigen Arbeit auch bemerkt haben die Spätfolgen rasent zunehmen!Allerdings ist die Arbeit der Gruppen völlig selbständig,ohne einen Auskunftsanspruch nach aussen...und das ist gut so! ...ich wünsche eine gute Nacht und sage danke! Maarti der jetzt müde ist und morgen umgestellt wird!
Gelöschter Benutzer Geschrieben Februar 20, 2008 Autor Geschrieben Februar 20, 2008 der süchtige sollte sich im klaren sein, was er überhaupt erreichen will! will er sich "heilen" lassen oder nur mit selbsthilfegruppen und the***utischen maßnahmen die sucht auf ein mindestmaß reduzieren? eine ehemalige gute bekannte hat einen sehr schweren entzug hinter sich und glaubte an eben dieses kontrollierte trinken. der schuss ging nach hinten los...erst betrog sie sich mit alkoholfreiem bier und danach musste es doch wieder was härteres sein. 3 monate später war sie dort, wo sie schon immer war. einer bereits bestehenden sucht kann man nicht mit kontrolliertem konsum entgegenwirken. DAS GEHT NICHT! in meinen augen ist der, der sagt er will anstelle in massen nur noch in maßen trinken, nicht bereit den entzug völlig zu akzeptieren. der hat leider noch nicht wirklich kapiert, das er sich damit nix gutes antun wird. dann möge er auch nicht von entzug sprechen, lediglich von reduzierung.
Gelöschter Benutzer Geschrieben Februar 20, 2008 Autor Geschrieben Februar 20, 2008 (bearbeitet) Wenn man aufhören will sich zu besaufen, und sich nicht selber was vormacht, es wäre gut oder nicht so schlimm, ist das schonmal ein erster Schritt, wenn man mit dem Verstand die Lust auf einen Vollrausch unterdrücken kann. aber man sollte auf jedenfall auch sein Lust gefühl loswerden denke ich. Und das geht meiner Erfahrung nach nur wenn man bei sich selber anfängt mit selbstfindung und erforscht das warum. Warum will ich so viel trinken ? Ich denke Leute die Drogen nehmen, frühlen sich oftmals überfordert oder haben geringe Selbstwertgefühle, oder wollen einer Gruppe angehören. Und genau da muss eine Therapie auch ansetzen, die Ursachen bekämpfen, selbstbewusstsein erhöhen. Ich war etwa mit 13 Raucher. Ich wollte dann irgendwann aufhören, und habe mir überlegt, warum ich eigentlich rauche. Ich kam dann zu der Erkenntniss, dass ich das tat um von anderen nicht als Aussenseiter dazustehen, weil es eben hipp in war zu Rauchen.und es war irgendwie auch der Reiz des verbotenen wieso es so in war denke ich. man fühlte sich so klug, dass man als 13 jähriger stöpsel an das Zeugs kam und die Eltern nix merkten. früher war es rauchen und wenn ich sehe was heute abgeht, scheint das trinken zu sein. mit dem rauchen hatte ich dann auch aufgehört, aber ich fühlte mich dann halt auch irgendwie doof.zumal jeder weis, dass glücklich sein durch drogen eh nur Selbstbeschiss ist, das grösste glück ohne Nebenwirkung geht nur ohne Drogen, waren dann auch welche, die es nicht so gerne sahen, wenn jemand da nicht mitmacht, weil sie sich innerlich doch nicht so gut fühlten. Ich habe dann aber überlegt, warum will ich überhaupt so sein wie die anderen, wenn alle in den Neckar springen, würde ich da hinterher springen.Ich kam zu der Erkenntniss nein.das man so sein will wie andere, das nennt man den Herdentrieb, das ist wohl so ein gefühl, das einem auch Frust beschert. Und wenn der Frust da ist, dann hat man Neigung drogen zu nehmen um den Frust loszuwerden. und letztendlich wurde ich dann auch als nichtraucher akzeptiert, klar so sein paar deppen die minderwertigkeitskomplexe haben weil sie sich anscheinend als Raucher doch nicht so toll fanden und sprüche bringen "du bist doof weil du nicht rauchst", gibts immer. aber über solche konnte ich später eh nur lachen und nach kurzer Zeit verging denen eh die Lust, sich über das nichtrauchen aufzuregen. Und wenn ich als Nichtraucher weniger Erfolg bei den Mädels damals hatte, war mir das auch egal. bearbeitet Februar 20, 2008 von Gelöschter Benutzer
Gelöschter Benutzer Geschrieben Februar 20, 2008 Autor Geschrieben Februar 20, 2008 Liebe Hera! Wir kennen uns zwar nicht, aber ich freue mich trotzdem sehr für Dich. Du hast Dein Problem erkannt und kämpfst dagegen an, damit hast Du schon mal den Löwenanteil der Problemlösung geleistet. Jetzt gilt es natürlich durchzuhalten und dafür drücke ich Dir die Daumen. Den Vorschlag, Freunde und Familie zu informieren, finde ich persönlich gut und richtig. Mein Patenonkel hat vor über dreißig Jahren mit dem Trinken aufgehört und in meiner Familie ist es absolut selbstverständlich, dass nicht nur die Schwarzwälder-Kirsch ohne Kirschwasser gemacht wird, sondern dass bei allen Speisen der Alkohol weg gelassen wird. Das hat nichts mit Mitleid oder Bevormundung zu tun, sondern einzig und allein mit dem Willen, einen lieben Menschen zu unterstützen und ihm beizustehen. Ich selbst war vor ca 7 Jahren auch schon mal bei "fünf vor zwölf" angelangt. Damals habe ich mich mit meinem besten Freund unter der Woche täglich in unserer Stammkneipe auf einen "Feierabend-Äppler" getroffen (ist natürlich nicht bei einem geblieben - fast immer kamen auch noch einige Kurze hinzu). Am Wochenende waren wir sowieso immer zum Feiern in dieser Kneipe verabredet. Das ganze ging dann über ca. 15 Monate und hatte erst ein Ende, als die Kneipe schließen mußte. Das war unser Glück, denn ich kann mir lebhaft vorstellen, wie es sonst weitergegangen wäre... Also: ich wünsche Dir von Herzen, dass Du durchhältst! Um es mit Ese zu sagen: ride on babe!
Fu**** Geschrieben Februar 20, 2008 Geschrieben Februar 20, 2008 (bearbeitet) Gedanken zum Thema Sucht. Ich bin seit einem Jahr clean, d.h. das ich in dieser Zeit keine Freudenspender konsumiert habe. jedoch nehm ich andere Ding für mich in Anspruch. Es gibt Phasen, da saufe ich mal ne halbe Flasche Baci und nehme dann noch irgendwelche Tabletten. Ich habe die eine Sucht gegen eine andere eingetauscht. Nun gibt es verschiedene Arten der Sucht. Eingestuft wurde ich als Problemtoxer. Es wurde von Selbstwertgefühl gesprochen. ja manchmal war/bin ich mir selber nix wert. Ich habe dieses Zeug genommen, und bin in eine andere Welt getaucht, in Meine. Es war schön, schillernd und ich fühlte mich stark. Ich wollte nix trinken/wollte nicht so wie mein Vater sein, es war mir peinlich und ich dachte, naja die Alkis sind eh alle azozial. Die Party wurde bunter und schöner und meine Gefühle intensiver. Dachte ich. Heute steh ich vor meinem Scherbenhaufen. Ich habe meine Nerven und meine Gefühle kaputt gemacht und das was noch da ist, versuch ich zuordnen. Könnt ich die Zeit zurückdrehen. Es gab Dinge an die ich mich erfreut habe. Heute muß ich es wieder lernen, mich an Kleinigkeiten zuerfreuen und sie nicht als selbstverständlich hinzunehmen. Ich habe meine Ehe auf´s Spiel gesetzt, meinen Mann belogen und hintergangen. Er ist bei mir geblieben und hat es mit mir durchgestanden. Ich bekomme das Schwitzen, wenn ich an Orte fahre, wo ich das Zeug gekauft habe. Suchtdruck: Ich werd nervös und renne durch die Wohnung. ich überlege, wie ich Geld zusammenbekomme und ob die Telefonnummer noch stimmt. Klar weiß ich, das die Scheiße wieder anfängt und ich am Tag danach leiden werde. Ich muß dann was trinken um mich zu beruhigen. Ich denke an Chris und weiß, das er diesmal weg ist. Klinik: War ich schon mehrmals. Meinen letzten Entzug hab ich zuhaus gemacht. Ich möchte nicht unter einer Dunstglocke mit Watte abgepolstert werden und irgendwann wieder auf den harten Steinboden geklatsch werden. Ich möchte nicht schonwieder zum xsten Mal erzählen Warum,Wieso und Weshalb Ehrlich ist es mir auch peinlich, Menschen gegenüber zustehn und Ihnen, dabei in die Augen zuschaun, deshalb schreibe ich hier und ich danke Hera für den Mut, diesen Thread zueröffnen. Was ich noch sagen möchte. Eine Party die beschissen(Sorry) ist, wird durch Drogen auch nicht besser. Die Droge macht dich nicht selbstbewußt, im Gegenteil. Manu bearbeitet April 7, 2008 von FunPaar3053
Se**** Geschrieben Februar 20, 2008 Geschrieben Februar 20, 2008 (bearbeitet) [la]*EDIT BY MOD*[/la] Ich will gar nicht erst wissenschaftlichen Background für mich reklamieren. Insbesondere fehlt es mir an einer ausreichenden Durchdringung der Forschung zu Süchten im Allgemeinen und Alkoholsucht im Besonderen, zumal auch - soweit ersichtlich - hier die Forschung noch immer neue Erkenntnisse zu Tage fördert. Vielleicht ein paar Anregungen: 1. Vielleicht muss schon zwischen den Suchtmitteln unterschieden werden: Hera bereichtete auch von körperlichen Entzugserscheinungen. Dies ist nicht bei allen Suchtmitteln der Fall. Hinzu kommt, dass Alkohol wasserlöslich ist, also binnen recht kurzer Zeit (übliche Rückrechungsformel: 0,1 Promille pro Stunde) abgebaut wird; THC hingegen reichert sich im Fettgewebe an und wird dann noch über einen langen Zeitraum kontinuierlich abgegeben, sodass der Betroffene häufig keine Entzugserscheinungen spürt. 2. Dies setzt sich fort bei den Schwierigkeiten, clean zu bleiben: Alkohol ist nun einmal ein weitgehend anerkanntes Genussmittel und an jeder Stelle zu haben. Hinzu kommt, dass der Aloholgenuss in der Regel gerade mit Feiern einhergeht, also der Stoff auch noch geadelt wird (ies setzt sich übrigens in fast jedem Haushalt fort: die teuren Gläser sind gerade für Alkoholika gedacht; alltags tut es der 12er-Pack von IKEA). Dies erhöht die Rückfallgefahr: der Betroffene lebt nahezu jederzeit mit der Gefahr, unter Druck zu geraten, mitzutrinken. 3. Schließlich gibt es auch persönliche Komponenten: wie beim Sex reagiert jeder anders, sodass auch in Hinblick auf die Suchtprävention generelle Rezepte mit Vorsicht zu behandeln sind. Hier muss jede/jeder seinen eigenen Weg finden. Und selbst wer ihn nicht findet, verdient dennoch den Respekt seiner Umgebung: alles andere treibt sie/ihn nur noch stärker in die Sucht. Noch kurz zu meinem eigenen praktischen Wissensstand: eine - im Studium sehr gute - Studienfreundin von mir ist alkoholbedingt erst persönlich/beruflich abgestürzt, dann physisch (2ter Stock) und - als sie sich scheinbar endlich berappelt hatte - vom Lkw überfahren worden. bearbeitet Februar 20, 2008 von ladyallista Antwort auf gelöschten Teil des Postings. :)
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