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Alkoholismus


Empfohlener Beitrag

Geschrieben (bearbeitet)

Kurz gesehen sind Zigaretten vielleicht gesundheitsschädlicher (ich weiß es nicht), aber die verheerendere Wirkung auf die Umwelt (Mitmenschen, Familien.. etc.) hat für mich der Alkohol. Oder ist diese Sichtweise zu einseitig, weil belastet?


Ich hatte einen Partner , der alkoholabhängig war und es auch heute noch ist .
Wenn es zum Streit kam und ich ihm sagte , daß er zuviel säuft , dann war seine Antwort " Na und ? Du rauchst zuviel ! " .
Vom Grundprinzip her stimmt das ja auch , beides Süchte und ich rauch zuviel .
ABER ... da kommt das , was du ansprichst . Nikotin hat für mich nicht die verheerende Wirkung auf das Umfeld
( Familie etc. ) , wie Alkohol .
Durch Nikotin verändert sich kein Mensch in seiner Persönlichkeit , es macht nicht aggressiv o.ä. .
Alkohol dagegen verändert einen Menschen !

Am allerschlimmsten empfinde ich die Werbung mit dem tollen Umweltaspekt... extrem gesagt: Sauf dich zu Tode, auf das der Regenwald lebt. .... Der Regenwald bedarf des Schutzes, keine Frage, aber auf diese Weise??


Eine Werbung , die ich seit jeher , auch nur mit grossem Erstaunen und Kopfschütteln sehe .

ich habe noch glühwein vom letzten jahr, alkohohlfreies bier von vor 2 jahren [extra mal für nen besuch geholt] und sekt, den wir vor 2,5 jahren aus polen geholt haben hier....


So gehts mir auch .
Ich trinke zuhause fast gar keinen Alkohol .
Wenn ich einkaufen gehe , dann hab ich z.B. mal Lust auf eine eiskalte Berliner Weisse .
Gekauft vor ca. 3 Monaten und von dem Sixpack liegen noch 5 Flaschen im Kühlschrank .
Wie du sagst ... ich brauch auch keinen Alkohol , um lustig zu sein .
Das finde ich oft erschreckend bei Jugendlichen . Diesen Ausspruch " Nur mit Alkohol hab ich richtig Spass " .

Vorab: ich selbst bin trockener Alkoholiker und kenne daher die ganze Misere aus eigener leidlicher Erfahrung und von vielen Menschen denen ich auf meinem Weg begegnet bin. Heute bin ich in der Lage (und tue dies auch) Betroffenen und Mitbetroffenen unterstützend zur Seite zu stehen.


DANKE für dein Posting !
Ich finde es ganz toll , daß sich hier auch jemand äussert , der selber mal betroffen war und seinen Weg aus der Sucht gefunden hat . Und dann sein Wissen , seine Erfahrung einsetzt , um Menschen in dieser Situation zu helfen !



Ich bin nachwievor der Meinung , daß man einem Betroffenen nur helfen kann , wenn er/sie an dem Punkt ist , daß er sich eingestanden hat , daß er ein Suchtproblem hat .


bearbeitet von Geile72
Geschrieben (bearbeitet)

Zitat:
"Wenn es zum Streit kam und ich ihm sagte , daß er zuviel säuft , dann war seine Antwort [I]" Na und ? Du rauchst zuviel ! "

Das ist nun mal das typische Alibi Verhalten eines Menschen der Alkohol Missbrauch betreibt oder alkoholabhängig ist (hier gibt es Unterschiede). Verweisen auf andere und deren "Fehler" um sich nicht mit sich selbst beschäftigen zu müssen. Oder auch Verharmlosung des eigenen Verhaltens.

Zitat:
"Durch Nikotin verändert sich kein Mensch in seiner Persönlichkeit , es macht nicht aggressiv o.ä. .
Alkohol dagegen verändert einen Menschen !"

Alkoholimus ist eine "Familienkrankheit" bzw. wirkt sich auf das ganze soziale Umfeld aus. Vor allem beim Partner führt dies häufig zur sogenannten Co-Abhängigkeit deren Folgen auch erst langwierig verarbeitet werden müssen, etwa auch durch the***utische Hilfe oder in Selbsthilfegruppen.


Zitat:
"Ich bin nachwievor der Meinung , daß man einem Betroffenen nur helfen kann , wenn er/sie an dem Punkt ist , daß er sich eingestanden hat , daß er ein Suchtproblem hat."

Die Selbsterkenntnis ist der entscheidende Punkt. Erst hier kann der Weg aus der Abhängigkeit beginnen. Wann diese Eintritt ist verschieden, zunächst muss jeder seinen persönlichen Tiefpunkt erreicht haben, wie tief der sein muss ist unterschiedlich (wegbrechen sozialer Kontakte, Isolation, Depressionen, finanzielle Probleme, Verlust des Partners, von Freunden, des Arbeitsplatzes, Führerschein, Wohnung, der Gesundheit. Und wir sind ja bei poppen.de! Sexuell läuft auch nichts mehr!).


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben

( scheinbar kann man mich schoensaufen?!!?!?)

Sich selber kann man nur lächerlich saufen. Was könnte an einem lallenden und Unsinn brabbelnden Besoffenen denn schön sein?

Aber man kann sich das Gegenüber schön saufen. Und hat dann am nächsten Morgen zusätzlich zum eigenen Kater auch noch einen verknautschten und verkaterten Partner irgendwo herumliegen. Die Hoffnung, dass die Morgensonne wieder versinkt, ist natürlich vergeblich.

Man sollte den Kauf erschweren, also keinen Alk mehr im Supermarkt sondern nur noch in Alk-Läden für Erwachsene.

[...]

Das löst das Problem nicht, aber schafft Bewusstsein für das Problem.

Du schreibst es selber, das löst das Problem nicht. Es konzentriert aber Probleme wie "öffentliches Betrunken sein" um die lizensierten Verkaufsstellen herum. In USA gibt es teilweise solche "Lösungen" und in der Folge dann Untersuchungen über schädlichen Auswirkungen von Alkoholverkaufsstellen auf die Nachbarschaft. Das geht von Belästigungen bis hin zum Preisverfall für Immobilien.

Auch Schweden hat mit seinem staatlichen Verkaufssystem "Systembolaget", seinen monströsen Steuern und Einschränkungen aller Art hauptsächlich den Erfolg, dass Schmuggel und Schwarzbrennerei Volkssport sind.

DIE Lösung sehe ich weit und breit nicht. Alkohol ist Bestandteil unserer Kultur und es wäre aussichtslos, ihn verbieten zu wollen.

Was am ehesten helfen könnte, wäre ein gesteigertes öffentliches Bewusstsein für die Gefahren des Alkoholismus und mehr soziale Kontrolle. Insbesondere wenn es um Kampftrinken und Komasaufen bei Jugendlichen geht.


Geschrieben

. da kommt das , was du ansprichst . Nikotin hat für mich nicht die verheerende Wirkung auf das Umfeld
( Familie etc. ) , wie Alkohol .
Durch Nikotin verändert sich kein Mensch in seiner Persönlichkeit , es macht nicht aggressiv o.ä. .
Alkohol dagegen verändert einen Menschen !



Veto,

ich finde rauchen hat verheerende Auswirkungen aufs Umfeld. Meine Ex rauchte auch. Ihre KInder auch in Gegenwart ihrer Enkel. Die husteten sich schon mit 3 Jahren die Lunge aus dem Hals.
Einfach schrecklich. Auch Autofahrten, Kinobesuche und essen gehen nervt gewaltig durch ständige Raucherpausen.Da sitzt man alle 30 Min alleine im Restaurant und die steht dann mit den anderen vor der Türe.... Alles stinkt nach Qualm und beim Küssen hat man das Gefühl einen Aschenbecher auszulutschen.
Nee muss man nicht haben.
Sollten unter sich bleiben die Süchtigen


Geschrieben (bearbeitet)

.... ich finde rauchen hat verheerende Auswirkungen aufs Umfeld.

....Nee muss man nicht haben.


In diesem Thread gehts um die Alkoholsucht .
Ich gebe dir Recht , daß Rauchen viele negative Einflüsse auf`s Umfeld hat !
Aber ... und das war das , was ich ansprach ... kein Mensch verändert sich durch die Nikotinsucht so , wie es ein Mensch mit Alkoholsucht tut .

Ich werde nicht aggressiv , verändere mich vom Wesen her , wenn ich rauche !
Sprich , die Alkoholsucht macht aus dem Menschen einen anderen , jemanden , den man irgendwann nicht wiedererkennt .
Das ist bei Nikotin eben nicht so .
Ich will das Rauchen , die Folgen und den Einfluss auf`s Umfeld gar nicht abwiegeln , dennoch ist die Auswirkung für mich eine andere .
In diesem Posting ist das gut beschrieben ...

Alkoholimus ist eine "Familienkrankheit" bzw. wirkt sich auf das ganze soziale Umfeld aus. Vor allem beim Partner führt dies häufig zur sogenannten Co-Abhängigkeit deren Folgen auch erst langwierig verarbeitet werden müssen, etwa auch durch the***utische Hilfe oder in Selbsthilfegruppen.


bearbeitet von Geile72
Geschrieben (bearbeitet)

Das Thema hast du eingebracht.

Ich kenne "Gerne Biertrinker", sicherlich richtige Alk"s, die ihre Sucht unter Kontrolle haben. Die niemanden damit nerven und schon gar nicht gewalttätig werden.

Ich kenne berufl. bedingt auch diejeniegen, die eine 11,5 cm dicke Steinmauer mit blosen Händen einschlagen, wenn sie auf Entzug kommen.

Aber es gibt auch Raucher die stark süchtig sind. Die ihren Tagesablauf nach der Zigarette gestalten.
Und auch stinkig werden, und die sich ständig wie das Fähnchen im Wind drehen und winden um ja nicht z.B. eine Flugreise machen zu müssen......

Und deshalb haben beide Suchtarten (je nach Stärke) verheerende Auswirkungen auf das Umfeld.

Um noch was zum aufgewärmten Thema zu schreiben.

Als ich vor 20 Jahren zur Aushilfe Taxi fuhr, tranken sehr viele Damen. Bei den Einkaufsfahrten klirrte und klapperten die Einkaufstüten mit viel Alk. auch der billig Tütenwein vom A o. L. wurde Palettenweise gekauft.
Das Zog sich durch alle Schichten.


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben

Das Thema hast du eingebracht.


Das untere Posting war das , auf welches ich mich bezog .
Ich hab das Thema Nikotin also nicht eingebracht , aber das nur am Rande .

Kurz gesehen sind Zigaretten vielleicht gesundheitsschädlicher (ich weiß es nicht), aber die verheerendere Wirkung auf die Umwelt (Mitmenschen, Familien.. etc.) hat für mich der Alkohol. Oder ist diese Sichtweise zu einseitig, weil belastet?


Die niemanden damit nerven und schon gar nicht gewalttätig werden.


Nich jeder Alkoholiker wird gewalttätig , schrieb ich nirgends .
Meine ganz persönliche Erfahrung , bedingt durch 2 Fälle im engeren Kreis , ist halt , daß diese Menschen sich sehr verändert haben und teilweise unter dem Einfluss von Alkohol aggressiv werden .

Als ich vor 20 Jahren zur Aushilfe Taxi fuhr, tranken sehr viele Damen. Bei den Einkaufsfahrten klirrte und klapperten die Einkaufstüten mit viel Alk. auch der billig Tütenwein vom A o. L. wurde Palettenweise gekauft.


Hm , bist du dir sicher , daß der Alk für die Damen selber war ?
Ich denke nur an mich zurück und meine jahrelange Verhaltensweise : ich habe ihm , wenn ich einkaufen war , sein Bier etc. mitgebracht .
Da haben bestimmt auch viele gedacht "Meine Güte , die kann aber bechern" .
Irgendwann wurde mir klar , daß das der falsche Weg ist , für mich und für ihn !


Geschrieben

Ich habe gerade nicht sehr viel Zeit, weil das ist ein weiträumiges Thema und lange Texte ermüden die Leser in Foren

Die meisten waren Co - Abhängig.

Habe aber auch zwei Fälle erlebt wo der Mann Co - Abhängig wurde.

Gut riechen habe ich von meiner Mutter geerbt
Es gibt nichts widerliches wenn Alkohol durch Kaug./Bonbons ectr. vertuscht werden soll.

OT.
Man sollte das TV nicht so ernst nehmen. Die Probleme die dort als "NEU" verkauft werden, gibt es schon immer.
Wenn mein Fernseher kaputt geht, gibt es keinen Neuen.


Geschrieben


Ich kenne "Gerne Biertrinker", sicherlich richtige Alk"s, die ihre Sucht unter Kontrolle haben. Die niemanden damit nerven und schon gar nicht gewalttätig werden.



Ja die gibt es. Was du ansprichst sind die sogenannten "Spiegeltrinker". Ich war selbst auch so ein Typ. Diese Menschen "funktionieren" zumindest noch nach Außen. Sowohl privat als auch im Beruf. Allerdings geht das auch nur eine gewisse Zeit (die durchaus Jahre dauern kann! )gut.
Die Psyche verändert sich dennoch. Was nicht zu Aggressionen führen muss. Oft sind diese Menschen sogar recht umgänglich. Weil sie möchten in Ruhe trinken dürfen!


Als ich vor 20 Jahren zur Aushilfe Taxi fuhr, tranken sehr viele Damen. Bei den Einkaufsfahrten klirrte und klapperten die Einkaufstüten mit viel Alk. auch der billig Tütenwein vom A o. L. wurde Palettenweise gekauft.



Ich habe Alkoholiker kennen gelernt die ließen sich ihren Stoff per Taxi sogar anliefern. Weil selbst zur Tanke gehen konnten sie nicht mehr...!


Geschrieben (bearbeitet)


Ich habe Alkoholiker kennen gelernt die ließen sich ihren Stoff per Taxi sogar anliefern. Weil selbst zur Tanke gehen konnten sie nicht mehr...!



Da hat sich manche Tanke mit saniert. Wir hatten später auf der Zentrale genug Alk aus dem Supermarkt und hauten die Differenz zur Tanke drauf. Und wir sparten uns Zeit und km.

Profs., und Lehrer im Ruhestand waren unsere NAchtkunden. Teilweise sind wir Samstags mit einem 208/310 - Pritsche das Leergut wegfahren gekommen.

Die damaligen Sozis machten das anders. Vom 1 - 10. des Monats ging es mit dem Taxikombi an den l.. vollgeladen und ab nach Hause. Großzügiges Trinkgeld inkl.
vom 10 - 20. wurde es ein wenig ruhiger.
Und vom 20 - 30. fuhren die auf Pump, was aber am 1. direkt bezahlt wurde...... inkl. Drinkgeld....

Und Jahre später bezahlte alles die Krankenkasse. Die Fahrten 3 - 4mal pro Woche zur Dialyse.
Von den zahlreichen Fernfahrten (shunt setzen) zu den weit entfernten Unikliniken inkl. Std. langer Warterei....


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben

Bald sind es 3 Jahre, dass ich überhaupt keinen Alkohol mehr trinke. Kann inzwischen wieder in den Supermarkt und auf Party´s gehen, sogar für andere Alkohol kaufen und ausschenken, ohne ein Verlangen danach zu bekommen. Kann mich nur all zu gut an einige peinliche Situationen erinnern und daran, dass ich lange so getan habe, als wenn sie nicht stattgefunden haben. Am meisten kann ich mich heute darüber amüsieren, wie gut ich mir selber etwas vorgemacht und geglaubt habe.

Mit Alkohol hatte ich keine Probleme, aber ohne
Spaß beiseite.

Es bedurfte eines vollständigen umdenkens, wozu ich viel Kraft investierte und mich sehr viele Tränen gekostet hat. Es tut verdammt weh, die ganze Wahrheit nüchtern zu betrachten. Das war ein langwieriger, breit gefächerter und schwieriger Prozeß. Hilfreich war; aus der gewohnten Lebenssituation herausgenommen zu sein, Abstand zu haben und in einer behüteten Umgebung, der sogenannten Käseglocke, zu sein. Das Leben war ohne Alkohol unerträglich.


Geschrieben

Bald sind es 3 Jahre, dass ich überhaupt keinen Alkohol mehr trinke.



Prima! Klasse Leistung! Da kannst du stolz drauf sein!

Kann inzwischen wieder in den Supermarkt und auf Party´s gehen, sogar für andere Alkohol kaufen und ausschenken, ohne ein Verlangen danach zu bekommen.



Mir macht die Nähe zu Alkohol überhaupt nichts mehr aus. Zu Hause habe ich eh keinen und in Gesellschaft oder beim Einkaufen kein Problem. Mich hat auch mal eine frühere Freundin gefragt ob ich Schwierigkeiten hätte wenn sie in meiner Gegenwart etwas (sie hat nie viel getrunken) trinkt oder mich das beim Küssen stört. Nein war nicht so. Geschweige denn dass mich solche Situationen in Versuchung führen. Was nicht heißt dass ich nicht darauf achte was bei mir gefühlsmäßig passiert! Denn das ist für mich lebenswichtig.
Um es auf den Punkt zu bringen: ob ich das erste Glas stehen lasse entscheide ich noch selbst (verbieten kann es mir keiner)! Danach nicht mehr...!


Hilfreich war; aus der gewohnten Lebenssituation herausgenommen zu sein, Abstand zu haben und in einer behüteten Umgebung, der sogenannten Käseglocke, zu sein.



Die Käseglocke, sprich Therapieeinrichtung ist anfangs hilfreich, genau wie velvet*** sagt. Man hat Abstand, ist erst einmal aus dem Umfeld raus (wobei ich selten in Gesellschaft getrunken habe), ist mit vielen anderen Betroffenen zusammen. Schwierig wird es halt danach. Ob man das Gelernte umsetzen kann oder nicht.


Geschrieben

Uwe eine Frage Bitte.

"Was hälst du von alkoholfreien Bier"?


Geschrieben

Prima! Klasse Leistung! Da kannst du stolz drauf sein!


Ganz ehrlich: Bin ich auch.
Tagtäglich aufmerksam sein. Realistisch einschätzen, ob der Stress, welcher zu bewältigen ist, noch zu bewältigen ist. Und wenn nicht, dann entsprechende Maßnahmen zu ergreifen, um den Druck nicht zu groß werden zu lassen. Die überraschenden, unangenehmen Erlebnisse bewältigen, ohne in das altbekannte Muster zu verfallen Entspannung mit Alkohol zu finden. Sich niemals dem Schiksal zu fügen, sondern immer bewusst Entscheidungen zu treffen und die Verantwortung dafür zu übernehmen. Diese Gradwanderung langfristig zu schaffen und durchzuhalten, dazu gehört doch was. Es lauert überall die Gefahr eines Rückfalls. Ein Leben lang. Wir sind nie sicher. Es ist nicht der eine Tropfen Alkohol, den wir versehentlich zu uns nehmen. Es ist die Entscheidung, ihn zu sich zu nehmen, die uns den Weg zurück gehen lässt.
Vielleicht wird so der Spruch: "Es ist keine Schande hinzufallen, aber es ist eine Schande nicht wieder aufzustehen" ein wenig verständlicher. Soll er uns doch immer daran erinnern, dass wir fallen können, aber auch wieder aufstehen. Wir müssen es nur entscheiden.
Ich gratuliere Dir und all den anderen, die sich hier schon geoutet haben, ebenfalls.

Was wir alle gemeinsam haben, ist, dass wir für unsere Mühe ein wunderbares, anderes Leben gewonnen haben. Und was ich selbst nie für möglich gehalten habe: Voll witzig, albern und geil zu sein, ohne Alkohol, mit klarem Verstand. Niemand gibt das freiwillig auf.


Geschrieben (bearbeitet)


Was wir alle gemeinsam haben, ist, dass wir für unsere Mühe ein wunderbares, anderes Leben gewonnen haben. Und was ich selbst nie für möglich gehalten habe: Voll witzig, albern und geil zu sein, ohne Alkohol, mit klarem Verstand. Niemand gibt das freiwillig auf.



Kann ich nur voll unterstreichen! Habe mein Selbstbewußtsein wieder, bin nicht mehr depressiv.
Und voll witzig, albern und geil ohne Alkohol ebenso!
Mir gehts wieder gut, wäre ich sonst hier ???

Aber im Ernst: klar habe ich auch heute wie jeder andere noch meine Probleme. Nur ich gehe ganz anders und viel gelassener damit um. Und stelle mich ihnen statt sie zu verdrängen. Und das erfolgreich auch wenn es nicht immer einfach ist.


Zum Thema alkoholfreies Bier:

Klare Antwort: halte ich gar nichts von!

Warum?
Es gibt kein gänzlich alkoholfreies Bier! Beim Gärungsprozess entsteht immer Alkohol. Laut Gesetzgeber darf Bier bis 0,5% als alkoholfrei verkauft werden.
Natürlich würde ich davon kaum betrunken werden. Wie viele Kästen sollte ich denn trinken???
Nur beim Alkoholiker besteht dann die Gefahr dass sich der Suchtschalter im Gehirn wieder umlegt. Und das kann, früher oder später, wieder zum Absturz führen. Egal wie lange jemand trocken ist.

Und außerdem: ich würde bewusst BIER trinken. Das geht gar nicht!


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben


Zum Thema alkoholfreies Bier:
Klare Antwort: halte ich gar nichts von!
!



Das hatte ich so gedacht. Kommt Cola Light und Lätta gleich.

Abnehmen sollte im Gehirn beginnen, ebenso das trinken zu beenden.

Wundere mich immerwider über "trockene" die Unmengen von akl.frei trinken...

Sind wohl noch nicht richtig soweit.


Geschrieben

Ich habe in der Küche / im Kühlschrank einen Alcopop und zwei Sektflaschen liegen, die warten da nun schon 2 Monate auf den Genuss.
Seit gut 1,5 Jahren liegt da auch noch eine fast volle Wodkaflasche.

Habe ich das Verlangen jene Getränke zu leeren? Nicht wirklich.
Kann ich nur betrunken Spaß haben? Ich denke nicht.

Ich kann ganz und gar nicht verstehen, dass manche Menschen nach der Devise leben:
"Gestern muss es gut gewesen sein, kann mich an nichts erinnern"

Wie toll muss das Leben sein (oder wie 'groß' das Selbstbewusstsein), dass man sich erstmal ausschießen muss bevor man Spaß haben kann?


  • 1 Monat später...
Geschrieben (bearbeitet)

Ich finde es sehr bedauerlich, dass das regelmäßige Alkohol trinken als Selbstverständlichkeit angesehen wird.

Mein Leben wurde schon recht früh durch einen Mann mit einem Alkoholproblem beeinflusst.

Er brauchte nicht mal viel zu trinken, um sich in einen anderen Menschen zu verwandeln, welcher nicht mehr angenehm war.

Meinem Ex habe ich verlassen, weil er seine leeren Bierflaschen gern unter dem Wohnzimmertisch sammelte...
von den leeren Schnapsflaschen, die er wieder in den Schrank zurück stellte, mal ganz abgesehen.

Und mein letzter Verflossener trank täglich mindestens eine Flasche Wein, dazu manchmal noch einige Flaschen Bier und Underberg oder so etwas in der Art.
Mehrfach ziemlich zugedröhnt, war er trotzdem immer noch sehr erträglich, er wurde anhänglich, ohne jegliche Aggressivität.

Seine Vorgeschichte in Bezug auf Beziehungen, brachte mich dazu, die ganze Sache zeitig zu beenden, da er völlig uneinsichtig war.

Ich fand die Situation unerträglich.
Sein Wesen änderte sich stark. So konnte er über Sex auch nur im mindestens angetrunkenen Zustand reden.
Und mit einem Betrunkenen Sex zu haben. schmälert unweigerlich das Vergnügen an der Sache, wie ich feststellte.

Ich weiß, dass man einem Menschen, der die Problematik noch nicht selbst sieht und spürt, nicht helfen kann.

Ich denke, dass ich selbst recht verantwortungsvoll mit Alkohol umgehen kann, auch wenn ich gern mal etwas trinke.
Auf dem Weihnachtsmarkt ziehe ich jedenfalls einen alkoholfreien Punsch dem Glühwein vor.


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben

Klar..Alk ist immer eine gute ausrede für Situationen mit den man nicht klar kommt. Mit Promille auf'n Kessel geht alles im leben leichter.Eine Lösung für Probleme ist das auch nur kurzfristig.Im Enddefekt macht man mehr kaputt...Bin auch jemand der nicht reinspuckt..aber erkennt die Grenzen.


Geschrieben

Es ist halt so die Frage, wo das Geniessen aufhört und der Alkoholismus anfängt. Wenn das Geniessen mit zugehört, dann bin ich wohl auch Alkoholiker. Ich trinke mir abends gerne mal ein Glas Wein, zwar nicht täglich, weil ich ja arbeiten muss nächsten morgen, aber am Wochenende oder wenn ich ausschlafen kann schon öfter mal. Ist das auch schon Alkoholismus? Zwischendurch drinke ich auch mal ne Woche nix. Ich weiss es nicht.


Geschrieben

alkoholismus fängt da an, wenn der/ die betroffene nicht mehr fähig ist, den täglich gestellten anforderungen OHNE , bzw nur noch MIT alkohohl zu entsprechen.

subjektve meinung: genau wie das rauchen- schier eine charakterschwäche und disziplinlosigkeit- fein einhergehend mit dem beschämten wegsehen derer (der unmittelbaren mitmenschen), die darunter leiden.


Geschrieben

Wenn das Geniessen mit zugehört, dann bin ich wohl auch Alkoholiker. Ich trinke mir abends gerne mal ein Glas Wein, zwar nicht täglich, weil ich ja arbeiten muss nächsten morgen, aber am Wochenende oder wenn ich ausschlafen kann schon öfter mal. Ist das auch schon Alkoholismus?



Nein! Die Häufigkeit und/oder Menge alleine ist nicht entscheidend. Wer Alkohol (noch?) genießen und selbst entscheiden kann wann er aufhört ist nicht abhängig. Dies ist beim Alkoholiker anders denn hier nimmt ihm in der Regel das erste Glas diese Entscheidung ab.
Gefahr in eine Abhängigkeit zu rutschen beginnt ab dem Zeitraum wo man, bewusst oder unbewusst, damit beginnt Alkohol zum Beeinflussen seiner Stimmungs- und Gefühlswelt einzusetzen.

alkoholismus fängt da an, wenn der/ die betroffene nicht mehr fähig ist, den täglich gestellten anforderungen OHNE , bzw nur noch MIT alkohohl zu entsprechen.



Völlig richtig, dies ist schon das fortgeschrittene Krankheitsbild.

subjektve meinung: genau wie das rauchen- schier eine charakterschwäche und disziplinlosigkeit



Der Vergleich mit dem Rauchen hinkt. Alkoholismus (und davon sprechen wir hier) ist eine Krankheit und keinesfalls eine Charakterschwäche und Disziplinlosigkeit. Warum? Nicht jeder der augenscheinlich häufig und relativ viel Alkohol konsumiert ist bereits automatisch abhängig. Hier müssen verschiedene Faktoren zusammen kommen. Neben den bereits o.g. Verhaltensweisen sind dies eine psychische Grundkonstitution (woher auch immer resultierend, immer mit aus der eigenen Lebensgeschichte) sowie -nach neueren wissenschaftlichen Erkenntnissen- auch genetische Voraussetzungen.


Geschrieben

@uwe: so gern ich auch verschiedentliche faktoren zusammenkommen lassen würde:
fakt ist: er/ sie trinkt. aus welchen gründen ist völlig sekundär- besser gesagt- eigentlich sind sie primär und nur von spezialisten zu behandeln.
aber dazu gehört auch ein verantwortungsbewusstes umfeld- familie, freunde, die das nicht schönsabbeln, sondern agieren, ggf die therapie forcieren.


Geschrieben

@neuland: 100%ige Zustimmung!Jetzt ist mir deine Aussage klarer.
Bei der Vorgeschichte fängt es an. Diese muss für eine erfolgreiche Genesung am Anfang zunächst aufgearbeitet werden (ich kenne da nur ganz wenige Ausnahmen). Dies ist ohne professionelle Hilfe in der Regel nicht möglich.
Entscheidend werden dann -hierauf fußend- Veränderungen in den eigenen Verhaltensweisen. Dies ist ein langer Lern- und Übungsprozess der vor allem am Anfang sehr viel Selbstdisziplin und Aufmerksamkeit erfordert. Sind diese dann irgendwann verinnerlicht und "normal" geworden ist der entscheidende Schritt getan.

Mit dem verantwortungsbewussten Umfeld gebe ich dir ebenfalls völlig recht. Ergänzen möchte ich hier noch den (sofern noch vorhanden) Arbeitgeber.
Insbesondere der Partner (sofern ebenfalls noch vorhanden) gerät leicht in die Gefahr der Co-Abhängigkeit (anderes Thema) was auch dazu führt dass der Betroffene keinen "Grund" hat aufzuhören.

Dieses Verantwortungsbewusstsein (dem Betroffenen und sich selbst gegenüber) kann durchaus in einer Trennung enden (auch wenn diese nicht leicht fällt).
Leider ist es so dass ein Suchtkranker erst seinen persönlichen Tiefpunkt (wo der liegt ist individuell völlig unterschiedlich) erreicht haben muss bevor er anfängt etwas gegen seine Krankheit zu tun.


Geschrieben

Der Anfang ist der, zu erkennen dass man Alkoholiker ist - nach der Erkenntnis kommt dann Entziehung,Therapie etc


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