Gelöschter Benutzer Geschrieben Februar 13, 2008 Geschrieben Februar 13, 2008 da ich in dem was-eßt-ihr-gerade-thread nix abgekriegt habe, mußte ich doch noch in die küche und mir ein käsebrot holen. das eß ich jetzt mit links, und darum kann ich mit rechts noch ein bißchen tippseln. und da hab ich mich entschlossen - nachdem wir ja rechtschreibung etc. schon hatten - meinen unmut über einen weiteren sprachmüll kundzutun. MACHT DAS SINN?? kann mir irgendjemand erklären, wie man oder etwas sinn MACHEN kann? ich weiß, daß etwas einen sinn haben kann, auch daß man einer sache in gewissem zusammenhang sinn geben kann, man kann einen sinn in etwas sehen.... aber sinn machen??? dadurch, daß es inzwischen zum allgemeinen sprachgebrauch gehört, wird es auch nicht sinnvoller.... ich wünsche mir so sehr, daß "sinn machen" auf den friedhof der unsinnigen wörter kommt und alle sprachbewußten leute sich des sinnes wieder liebevoll annehmen ..... und was meint ihr dazu? p.s.: bei e i n e m forumsschreiber habe ich freudig entdeckt, daß er sinn-machen auch nicht gutheißt! .................................................................................
Gelöschter Benutzer Geschrieben Februar 13, 2008 Autor Geschrieben Februar 13, 2008 Da wird Frau auf ihre alten Tage noch richtig gefordert. Nachdem ich meiner Tochter schon eingebläut habe, dass es nicht heißt: Wir gehen nach Aldi, sondern korrekterweise: Wir gehen zu Aldi, folgt nun auch noch eine der sprachlichen Varianten, die man so oft hört und deshalb oft gar nicht mehr bemängelt. Ich sehe aber durchaus einen Sinn darin, auch dieses wieder verstärkt zu beachten. Meine deutsche Aussprache ist durchzogen von umgangsprachlichen Wörtern, Satzstellungen und Redewendungen, wie es im Ruhrgebiet üblich ist. Was mir selbst oft missfällt obwohl es auch mal Spaß bereiten kann, Slang zu sprechen (ist ein bisschen so wie eine Fremdsprache).
Gelöschter Benutzer Geschrieben Februar 13, 2008 Autor Geschrieben Februar 13, 2008 That's because we manchmal more english reden than the Amis themselves.... and so, we übernehmen more than einfach words, sondern also Redewendungen and Sentence-Stellungen.... like "it makes sence".... You only habe to translate and than translate back.... please compare the satzstellung: Ich gehe jetzt ins Bett weil ich bin müde. Sometimes you even can hear that on the radio. And, funny this germans, they call a cell phone "handy" ... oh yes, it is very handy and handsome this litte phone. If you go to USA and ask for a handy.... they don't even think of selling you a handy, I mean, a right handy, a deutsch handy.... uuuuh I'm getting mad
Gelöschter Benutzer Geschrieben Februar 13, 2008 Autor Geschrieben Februar 13, 2008 @mandarina: leider god's have you so right!!!!!! und freya: ich freue mich, daß du mir zustimmst! wir brauchen jede unterstützung ......................................................................
Gelöschter Benutzer Geschrieben Februar 13, 2008 Autor Geschrieben Februar 13, 2008 stimmt, schnäpschen..... aber was für welches *seufzzzz* ????? .................................................................
Gelöschter Benutzer Geschrieben Februar 13, 2008 Autor Geschrieben Februar 13, 2008 @Mandarina Leider wusste ich als Normaldeutscher nicht, zudem des Englischen nicht sonderlich mächtig, dass ein Handy anderenorts kein Handy ist, bis mich der Mann einer Freundin in Schottland, ziemlich verständnislos anschaute, als das Wort Handy fiel. @Zicke Meine Zustimmung erfolgte aus tiefster Überzeugung... Denglisch beherrsche ich zwar mittlerweile auch ganz ordentlich, ich möchte diese Kenntnisse aber nicht wirklich vertiefen. Selbst bei der Arbeitsuche stellen sich durch den unsachgemäßen Gebrauch und zudem durch die, dem Englischen entliehene Wörter, mitunter ungeahnte Schwierigkeiten ein. Ich habe mittlerweile die Befürchtung, dass ich mich so manches Mal als Putzhilfe beworben habe, weil ich in der Stellenausschreibung ein Wort nicht in ein adäquates deutsches Wort zu übersetzen wusste.
Gelöschter Benutzer Geschrieben Februar 13, 2008 Autor Geschrieben Februar 13, 2008 da ich in dem was-eßt-ihr-gerade-thread nix abgekriegt habe........ p.s.: bei e i n e m forumsschreiber habe ich freudig entdeckt, daß er sinn-machen auch nicht gutheißt! ................................................................................. Macht DAS nun wieder Sinn?????????????????????
Gelöschter Benutzer Geschrieben Februar 14, 2008 Autor Geschrieben Februar 14, 2008 Ja, es macht Sinn. Denn Sprache entwickelt sich. Ansonsten würde der Duden keine neuen Wörter aufnehmen. Anders als in der Mathematik kann man häufig gemachte sprachliche Fehler ruhig zur Norm erheben, sofern sie die Verständigung erleichtern. 'Es macht Sinn' ist gut verständlich; 'es ergibt einen Sinn' klingt umständlich und leicht gestelzt. Die deutsche Sprache ist oftmals unnötig kompliziert und dennoch nicht immer eindeutig. Warum zwischen 'mir' und 'mich' unterscheiden, wenn die Bedeutung aus dem Zusammenhang klar ist? Der Engländer sagt 'me'. Eine Zeit lang wurden viele französische Wörter in die deutsche Sprache aufgenommen, dann englische. Sollen wir wieder Haareschneider sagen statt Friseur oder Frisör? Und warum sollen wir nicht auch türkische, russische, polnische, ... Begriffe verwenden, sofern sie ansprechend klingen? Lieben Gruß, Asagara
Gelöschter Benutzer Geschrieben Februar 14, 2008 Autor Geschrieben Februar 14, 2008 @ asagara: "es ergibt einen sinn" klingt umständlich (obgleich in passendem zusammenhang auch schön) da gebe ich dir recht.... "es hat sinn" ist aber nicht umständlicher als "es macht sinn". ich sehe ein, daß sprache einem ständigen wandel unterliegt; das ist ja auch gut so, wenn es sachverhalte treffender ausdrückt oder anschaulicher macht, und es ist ein zeichen von lebendigkeit. ich sehe aber nicht ein, daß schöne, klare aussagen durch überflüssige und vom deutschen sprachverständnis her definitiv falsche begriffe verdrängt werden sollen, dagegen wehre ich mich. ...............................................................................
Ho**** Geschrieben Februar 14, 2008 Geschrieben Februar 14, 2008 Natürlich ist "Sinn machen" falsch, aber es hat sich mittlerweiler so im Sprachgebrauch eingebürgert, dass damit eine stärkere "Sinnhaftigkeit" im Sinne von "es ist mehr als sinnvoll, eigentlich sogar selbstverständlich" zum Ausdruck gebracht wird. Es ist sinnvoll, die Verkehrsregeln zu beachten; es hat Sinn, bei einer roten Ampel zu bremsen; aber es macht Sinn, einen Führerschein zu besitzen, wenn man mit dem Wagen losfährt. Es hat Sinn, beim Sex zu verhüten, aber es macht Sinn, nicht ohne Kondom mit einem Fremden zu poppen. Auch Erich Fried wusste schon: fast alles hätte Sinn, wenn es Sinn hätte.
Gelöschter Benutzer Geschrieben Februar 14, 2008 Autor Geschrieben Februar 14, 2008 (bearbeitet) Hallo Zicke, ich finde manche Sprachschöpfungen auch übertrieben, z.B. dass es auf dem Bahnhof keine Toiletten (ist übrigens ein frz. Begriff) oder Klos gibt sondern ein WC-Center. 'Macht Sinn' macht für mich Sinn, es stört mich aber auch nicht wenn andere lieber von 'Sinn haben' oder 'Sinn ergeben' sprechen. Erziehen lasse ich mich da nicht mehr. Allerdings finde ich es schon ein wenig komisch, wenn jemand, der so viel Wert auf die korrekte Verwendung der deutschen Sprache legt, diese dann doch nur leicht unterdurchschnittlich zu beherrschen scheint. Vorweg: ich finde deinen Beitrag gut verständlich, nix stört mich. Mir fällt lediglich der große Unterschied zwischen Anspruch und Realität auf. Zunächst: deine Kleinschreibung: im Chat angebracht, im Forum wird das Lesen etwas erschwert, da man an Groß-und Kleinschreibung gewöhnt ist. Im übrigen verzeih mir die Schadenfreude, aber die Steilvorlage ist einfach zu verlockend. da ich in dem was-eßt-ihr-gerade-thread dieser Bindestrich-Ausdruck zeugt von einem kreativen Umgang mit der deutschen Sprache, finde ich gut, an dieser Stelle kontraproduktiv. nix abgekriegt 'nichts bekommen' wäre korrektes Deutsch habe, mußte ich doch noch in die küche und mir ein käsebrot holen. das eß m.W. 'ss' statt 'ß' ich jetzt mit links, und darum kann ich mit rechts noch ein bißchen tippseln. tippen und da hab ich mich entschlossen - nachdem wir ja rechtschreibung etc. schon hatten - meinen unmut über einen weiteren sprachmüll kundzutun. MACHT DAS SINN?? Ein ? reicht aus. kann mir irgendjemand erklären, wie man oder etwas sinn MACHEN kann? ich weiß, daß etwas einen sinn haben kann, auch daß man einer sache in gewissem zusammenhang sinn geben kann, man kann einen sinn in etwas sehen.... aber sinn machen??? dadurch, daß es inzwischen zum allgemeinen sprachgebrauch gehört, wird es auch nicht sinnvoller.... ich wünsche mir so sehr, daß "sinn machen" auf den friedhof der unsinnigen wörter kommt Warum soll eine Redewendung auf einen Friedhof für Wörter kommen? Du möchtest doch nicht 'Sinn' und 'machen' beerdigen sondern 'Sinn machen'. Oder würdest du Menschen auf einem Friedhof für Menschenteile beerdigen? und alle sprachbewußten Hmm, für wie sprachbewusst hältst du dich? Ist es nicht eher so, dass jeder so seine fehler hat und jedem anderes auffällt? leute Leute, hmm, nicht Menschen? sich des sinnes wieder liebevoll annehmen ..... und was meint ihr dazu? p.s.: bei e i n e m forumsschreiber habe ich freudig entdeckt, daß er sinn-machen auch nicht gutheißt! ................................................................................. Und das ß nach kurzem Vokal gewöhnen wir uns auch noch ab, gelle? Nichts für ungut. Sprache ist ein so schönes Thema, mitunter Selbstzweck. Lieben Gruß, Asagara bearbeitet Februar 14, 2008 von Gelöschter Benutzer Zitatfehler korrigiert
Gelöschter Benutzer Geschrieben Februar 14, 2008 Autor Geschrieben Februar 14, 2008 hm.... etwas "macht" Sinn machen in Form von produzieren und Sinn ergibt sich nicht aus einer Sache sondern vielen Dingen, die vielleicht zusammen gefügt werden deshalb wird der Sinn vielleicht "gemacht" wobei "machen" und "ergeben" auch wieder unter umständen das selbe ist Naja, egal
Faber-8230 Geschrieben Februar 14, 2008 Geschrieben Februar 14, 2008 Zuerst habe ich mich gefragt, ob es verhältnismäßig ist, auf den Trümmern der deutschen Sprache in diesem Forum zu stehen, und sich darüber zu beschweren, wenn ein loser Stein aus einem Trümmerstück herausgebrochen wird. Dann fiel mir auf, dass eine Formulierung präziser wird, wenn man auf das Machen von Sinn verzichtet, und stattdessen eine klassische Formulierung wählt. Ich hätte mich auch fragen können, ob es "Sinn macht", sich auf Trümmern stehend zu beschweren, aber diese Formulierung hätte offen gelassen, welche Art von Sinnhaftigkeit oder logischer Schlüssigkeit ich anzweifle, und damit implizit, welche dieser Arten ich nicht anzweifle. Die Verwendung von "macht (keinen) Sinn" verallgemeinert daher Aussagen, was in Kontroversen zur Eskalation führen kann. Ein verbaler Angriff, der auf diese Weise einer Aussage Sinnhaftigkeit abspricht, trifft eine größere Fläche, als ein Gegenargument, das die Kritik spezifiziert. Die Aussage "Es macht keinen Sinn, darüber zu diskutieren" ist schärfer und ablehnender als die Aussage "Es würde zu keiner Einigung führen, darüber zu diskutieren". Ich halte diesen Thread für einen guten Denkanstoß für ein friedlicheres Miteinander im Forum. Wie viel Resonanz er bringen wird, wird sich hoffentlich zeigen. - Insofern, Mausezahnbein, vielleicht doch nicht egal?
Gelöschter Benutzer Geschrieben Februar 14, 2008 Autor Geschrieben Februar 14, 2008 Und das ß nach kurzem Vokal gewöhnen wir uns auch noch ab, gelle? Wozu? Die Schlechtschreibreform war Murks, ich bin froh, daß sich jetzt an der Uni niemand mehr drum kümmert, wenn ich wieder wie früher schreibe. Wenn ich jetzt noch irgendwo den alten Duden ausgraben könnte wäre ich glücklich, ein paar Regeln sind mir doch schon entfallen.
Gelöschter Benutzer Geschrieben Februar 14, 2008 Autor Geschrieben Februar 14, 2008 Mit Verlaub, ich war der Meinung, nach einem kurzen Vokal folgt auch nach der Rechtschreibreform ein ß; anders wie bei einem langen Vokal, da wird aus dem ß ein ss. Oder wurde das schon wieder geändert?
Gelöschter Benutzer Geschrieben Februar 14, 2008 Autor Geschrieben Februar 14, 2008 Amtssprache is Deutsch!!!!! deren sind aber anscheinend ,nicht mehr alle mächtig.
Gelöschter Benutzer Geschrieben Februar 14, 2008 Autor Geschrieben Februar 14, 2008 Ich habe mittlerweile die Befürchtung, dass ich mich so manches Mal als Putzhilfe beworben habe, weil ich in der Stellenausschreibung ein Wort nicht in ein adäquates deutsches Wort zu übersetzen wusste. Ich muss auch immer lächeln, wenn ich mir die Stellenangebote ansehe. Ich spreche leidlich gut englisch, verstehe aber dennoch oftmal nicht, wer oder was gesucht wird. Wie toll klingt doch facility manager , steht der jetzt in der Hierarchie über oder unter dem key account manager? Ich bin zwar nicht die letzte Hüterin der deutschen Sprache, "wir" (in diesem Fall alle Deutschen) haben schon immer Fremd- oder Lehnwörter gebraucht. Nur früher eben nicht in dem Ausmaß wie heute. Außerdem haben wir früher die Lehnwörter in der Aussprache eingedeutscht. Heute übernehmen wir englische Satzstellung in unsere Sprache. Bald werde ich nicht mehr von meinem roten Kleid schreiben, sondern erzählen, dass ich ein Kleid rot gekauft habe.
Gelöschter Benutzer Geschrieben Februar 14, 2008 Autor Geschrieben Februar 14, 2008 (bearbeitet) @ asagara: Zuerst habe ich breit geschmunzelt, dann still vor mich hingelacht, denkend: "uuuups, voll erwischt!" Natürlich mache ich mich durchaus auch der einen oder anderen Sprachschludrigkeit schuldig - mal bewußt, um den Ton aufzulockern, oder auch deshalb, weil ich die Schlechtschreibreform ignoriere, mal unbewußt, weil ich ein Mensch bin. Ich sehe ein, daß die meiner Bequemlichkeit geopferte Groß- und Kleinschreibung das Lesen erschwert, und bemühe mich, sie wieder zu benutzen. Aber dann, beim zweiten Lesen deines Beitrages, wurde mir etwas unbehaglich. Ich versuchte, ihn nicht als direkt Angesprochenwerdende zu lesen, und empfand es so, daß hier etwas aus dem Ruder läuft: ich hatte MEINE Meinung kundgetan und gefragt, was IHR davon haltet.... nicht von meiner Meinung, sondern vom Gebrauch des "Sinnmachens" per se. Warum also nimmst Du das zum Anlaß, mich in die kleinsten Einzelteile zu zerlegen, frei nach dem Motto "nur wer absolut fehlerfrei ist, darf es wagen, kritisch zu denken und dann auch noch seine Kritik zu äußern? " Ich hätte es völlig in Ordnung gefunden, wenn du mir z.b. hättest nachweisen können, daß ich diesen von mir angeprangerten Begriff irgendwo selber gebraucht hätte ... dieses Zerlegen, wie du es gemacht hast, nenne ich übermäßige Reaktion. Und das Ganze sage ich Dir jetzt friedlich, freundlich, ohne Schärfe und hoffe sehr, daß sich hier der freundliche Geist hält Ich wünsche allen einen schönen Tag und freue mich auf weitere Stellungnahmen. bearbeitet Februar 14, 2008 von Gelöschter Benutzer
Gelöschter Benutzer Geschrieben Februar 14, 2008 Autor Geschrieben Februar 14, 2008 Es macht Sinn - es hat Sinn Es macht AA - es hat AA Es macht Spaß - es hat Spaß Es macht Ärger - es hat Ärger Ich finde "es macht Sinn" sogar besser, weil es einen Vollzug beschreibt. "Es hat Sinn" ist statisch, schreibt einen Sinn fest -. aber die Sinne schwinden mit der Zeit (Wortspiel!) und werden durch neue ersetzt. Und da vieles was viele für sinnvoll halten schlicht *AusdruckausdemFäkaljargon* ist, sollte man ruhig sagen "es macht Sinn" oder gleich "es macht AA". Wir sagen ja auch gerne: "Es hat Hand und Fuß" - was dran liegen mag, dass es meistens "kein Hirn macht" was die meisten tun. Zitat: Zitat von Schnaepschen Amtssprache is Deutsch!!!!! deren sind aber anscheinend ,nicht mehr alle mächtig. HCSS - ich liebe Dich!
Gelöschter Benutzer Geschrieben Februar 14, 2008 Autor Geschrieben Februar 14, 2008 Ich finde "es macht Sinn" sogar besser, weil es einen Vollzug beschreibt. "Es hat Sinn" ist statisch, schreibt einen Sinn fest -. aber die Sinne schwinden mit der Zeit (Wortspiel!) und werden durch neue ersetzt. HCSS - ich liebe Dich! Ich glaube nicht, dass jeder, der "es macht Sinn" sagt, sich diese Gedanken gemacht hat. Die deutsche Redewendung "es hat Sinn" wurde einfach wörtlich aus dem englischen "it makes sence" rückübersetzt in "es macht Sinn". Die Bedeutung ist die gleiche. Oft wird etwas Englisches ins Deutsche eingebaut, ohne dass die Bedeutung klar ist. So ist auch "Oldtimer" kein englischer Begriff. Mich ärgert manchmal ein wenig das Halbwissen und das Durcheinanderwürfeln zweier Sprachen. Im engl. wird das Genitiv-S apostrophiert, aber NICHT das Plural-S... Was machen viele Deutschen inzwischen? Überall, wo es irgend geht, ein Apoströphchen hin, weil's so hübsch ausschaut! Oder, was tut man, wenn man seinem Kind einen französischen Vornamen gibt? Richtig, irgendwo kommt doch da so'n Strich drüber....- schon oft gesehen, z.B. Fabiennée, Angeliqué.
Gelöschter Benutzer Geschrieben Februar 14, 2008 Autor Geschrieben Februar 14, 2008 Ich frage mich aber ernsthaft, ob ein "es macht Sinn" erstens überhaupt so jung ist als Ausdruck und zudem, ob der Zeitpunkt für eine Übernahme in den Sprachgebrauch eine qualitative Bedeutung hat. Oder müssen wir nun immer "ich verzeihe Dir" sagen, weil "vergeben" zu nah am englischen "forgive" ist? Oder man nehme das Wortpaar "sinnlos" und "senseless". All das ist sehr verwirrend: </p><p>Beispiel: A thief came, and tried to rob a poor farmer - but that was senseless. Übersetzung: Ein Dieb kam und wollte einen Armen Bauern berauben - und der war seine Sense los.
Gelöschter Benutzer Geschrieben Februar 14, 2008 Autor Geschrieben Februar 14, 2008 Ich frage mich aber ernsthaft, ob ein "es macht Sinn" erstens überhaupt so jung ist als Ausdruck und zudem, ob der Zeitpunkt für eine Übernahme in den Sprachgebrauch eine qualitative Bedeutung hat. Oder müssen wir nun immer "ich verzeihe Dir" sagen, weil "vergeben" zu nah am englischen "forgive" ist? Endlich kann ich auch mal mit dir streiten Ich hatte dir einen link geschickt, den ich leider nicht hier veröffentlichen darf. Besonders witzig formuliert fand ich den Satz: Übernimmt man Wolf Schneiders Formenkatalog der Anglizismen, so kann man "es macht Sinn" in zwei der vier Kategorien einordnen: Da es mehrere sinnvolle und einleuchtende deutsche Entsprechungen gibt, kann man von der "[d]ümmliche[n] Nichtübersetzung eines englischen Wortes"19 sprechen – Beispiel: Inauguraladresse; besser aber paßt die Definition einer "scheinbar deutsche[n] Wortprägung, die ein angelsächsisches Vorbild nachäfft". Wolf Schneider hat Bücher über Sprache und Sprachstil herausgegeben, ähnlich wie heute Bastian Sick, z.b. "Deutsch für Profis" (Stern-buch)
Gelöschter Benutzer Geschrieben Februar 14, 2008 Autor Geschrieben Februar 14, 2008 (bearbeitet) Liebe Mandarina, mitnichten können wir streiten, mit Neffen nicht... (so ein Thema lockt immer einen Haufen Sprachspiele aus mir raus). Ich habe den Artikel gelesen und möchte kurz erwähnen, dass ich ja nicht behauptet habe der Begriff sei alt, sondern dass ich nur wissen wollte, ob er das ist - und wenn nicht, ob das Alter überhaupt eine Bedeutung für die Beurteilung hat. Es ist ja nun so, dass das Englische und das Deutsche der gleichen Sprachfamilie angehören, was von Natur aus eine gewisse Durchlässigkeit mit sich bringt. Wie gesagt - ist "vergeben" falsch, weil man Konstruktionen mit "verzeihen" und "entschuldigen (dich)" zur Verfügung hat? Eine "dümmliche" Übersetzung wäre eine, die für Verwirrung sorgt. Diese aber ist eine überflüssige, aber sehr gut funktionierende Übersetzung. Sprache ist eber (eben + aber) auch "Setzung", in zweifachem Sinn: </p><p>erstens durch Sprachpäpste - den Duden, die Orthografische Konferenz und Männer wie z.B. Wolf Schneider u.a. zweitens durch den Sprachgebrauch von unten, vom Volk, das so redet, wie ihm der Schnabel gewachsen ist.Das Erste mag den Zweiten und umgekehrt nicht immer gefallen, aber so ist es nun mal. Ich denke nun, dass das "Sinn machen" einfach nicht mehr aufzuhalten ist, und frage mich ob es Sinn haben würde, in der Schule den korrekten Gebrauch zu lehren. Ich bin ja auch ein Verfechter von Sprache, mache aber im Lichte pingeliger formaler Korrektheit auch einen Haufen Fehler. Mein Ansatz zum "Sinn machen" ist pragmatisch - es ist kein gutes Deutsch im Sinne der "Päpste", aber es ist sehr funktional. Und für mich als Anhänger eines Weltbildes, das auf dem Gedanken fußt, dass die Welt von mir "gemacht" (konstruiert) wird - und das mit jeder neuen Erfahrung ein Stück mehr -, macht "Sinn machen" in gewisser Weise mehr Sinn als "Sinn haben". Vielleicht sollte man "Sinn haben" nur bei einem sehr "beständigen Sinn" verwenden, oder in Fällen, in denen ein großer Konsens darüber möglich ist. P.S. die Aristotelespassagen in dem Text haben nur dann Sinn, wenn man Aristosteles Aussagen zum Universalienproblem folgen will... bearbeitet Februar 14, 2008 von Gelöschter Benutzer
Gelöschter Benutzer Geschrieben Februar 14, 2008 Autor Geschrieben Februar 14, 2008 Relativ gutes Deutsch macht für mich alleine deshalb Sinn, weil es daran hindert, all zu leicht in fäkalsprachliche Beleidigungen zu verfallen. LG xray666
Gelöschter Benutzer Geschrieben Februar 14, 2008 Autor Geschrieben Februar 14, 2008 Das stimmt und man sieht das auch hier und da bei Auseindersetzungen im Forum. Am Ende des Sprachvermögens (und damit auch des Denkens, weil Sprache ohne Denken und Denken ohne Sprache nicht funktioniert) steht die hilflose Beleidigung.
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