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Stehen Generalstreik und Wirtschaftscrash bevor?


ba****

Stehen Generalstreik und Wirtschaftscrash bevor?  

30 Stimmen

  1. 1. Stehen Generalstreik und Wirtschaftscrash bevor?



Empfohlener Beitrag

Geschrieben

Nur ein besseres Angebot habe ich bislang nicht gelesen.



Du willst es nicht erkennen, das ist alles. Vermutlich lebst Du durch Zinseinkommen sehr gut und kannst Dir daher die Lehre von Silvio Gesell nicht vorstellen. Sehe Dir doch das Freigeldexperiment von Wörgl in Österreich nach 1929 an. Es war sehr erfolgreich und auch die Arbeitslosigkeit ging stark zurück. Leider wurde dieses Experiment dann verboten. Richt, es wurde verboten, da das eine Gefahr für die Zinsnehmer - die Sklaventreiber - war. Du mußt dazu nur in dieser doch jedem bekannten Online-Enzyklopädie Wörgl eingeben und bei diesem Artikel zum Abschnitt "Wörgler Geldexperiment" gehen. Der Zins ist das Problem unseres Geldes. Dieses Problem haben doch schon die alten Griechen erkannt. Such dazu nach "das geld in der geschichte" und dem Autor Karl Walker.


Geschrieben

@ Lichtzeichner32 habe gerade bei wikipedia den Bericht über das Wörgler Geldexperiment gelesen.

Wirklich Interesantes Thema. glaube aber auch nicht das unsere Marktwirtschaft dazu fähig wäre!

Gruß Renegat


Geschrieben


Du willst es nicht erkennen, das ist alles. Vermutlich lebst Du durch Zinseinkommen sehr gut und kannst Dir daher die Lehre von Silvio Gesell nicht vorstellen.



Es gibt keine Lehre von Silvio Gesell es gibt nur Wirtschaftstheorien von Silvio Gesell, das ist ein kleiner Unterschied, denn Lehren sind wissenschaftlich anerkannte Theorien. Von dieser Anerkennung war ein Silvio Gesell zu Lebzeiten und auch über seinen Tod hinaus meilenweit entfernt.
Mal abgesehen von der Tatsache das keine Zinsen mehr erhoben und gezahlt werden, welchen Vorteil bietet das Freigeld für unsere Volkswirtschaft ? Ich sehe keinen Vorteil. Geld zu verleihen ist eine Dienstleistung die jeder Kreditnehmer freiwillig annimmt und diese Dienstleistung honorieren muß. Niemand muß Kredite in Anspruch nehmen oder wird dazu gezwungen, das alles geschieht freiwiliig kein Bankangestellter prügelt dir einen Kredit in die Tasche. Das Problem ist eher das es eine Vielzahl von Menschen gibt die mit der Dienstleistung nicht unbedingt verantwortungsvoll umgehen können. Ist deshalb das System in Frage zu stellen ? Ich denke nein.


Sehe Dir doch das Freigeldexperiment von Wörgl in Österreich nach 1929 an. Es war sehr erfolgreich und auch die Arbeitslosigkeit ging stark zurück. Leider wurde dieses Experiment dann verboten. Richt, es wurde verboten, da das eine Gefahr für die Zinsnehmer - die Sklaventreiber - war.



Du möchtest das Experiment als Grundlage für die Weltwirtschaft ansehen ? Dein Wörgl war ein Nest mit ein paar Tausend Einwohnern und keine Volkswirtschaft. Das dann auch noch auf die Weltwirtschaft übertragen zu wollen ist schon reichlich vermessen. Die Arbeitslosenquote ging in der Zeit von 21 auf 15 % zurück, in diesem Zusammenhang von einem starken Rückgang zu sprechen ist schon reichlich vermessen, wir sprechen da von einigen hundert Personen. Es kann viele Gründe für einen Rückgang geben und selbst heute gibt es Gebiete in Deutschland in denen die Arbeitslosigkeit stärker zurück geht als in anderen. Einen Zusammenhang zwischen Freigeld und Rückgang der Arbeitslosigkeit kann ich da nicht erkennen.
Zum anderen, das Freigeld wurde als Ersatz für die offizielle Währung ausgegeben. Bedeutet nichts anderes, als das jeder Arbeitnehmer ein "Geld" bekam das mit einer vierwöchigen Gültigkeit ausgestattet war. Nach Ablauf dieser vier Wochen musste entweder das Geld ausgegeben sein, oder der Arbeitnehmer hatte einen Zins von 1% des Nennwertes zu entrichten um das Geld für die nächsten 4 Wochen gültig zu halten. Ein Zinssatz der gemessen an heutigem Zinsniveau schon fast als Wucher zu bezeichnen ist, zumal es sich hierbei nicht um geliehenes Geld sondern um eigenes Geld handelte, das Monat für Monat mit Zinsen belastet wurde, die in die Gemeindekasse gespült wurden.

Du hast Recht das dadurch Menschen gezwungen wurden Ihr verdientes Geld auszugeben ob sie wollten oder nicht, oder ab Strafzinsen zu entrichten hatten. Sparquote gleich null jeder hatte nur die Chance von heute auf morgen zu leben, Rücklagen zu bilden war schon völlig unmöglich. Ist das erstrebenswert ? Ich denke nein. Weil sozial völliger Unfug.

Das mehr investiert wurde ist klar es kostete ja Geld wenn man es nicht auf Gedeih und Verderb rausgehauen hat....das als Allheilmittel für die Weltwirtschaft ist völliger Unsinn.
Da das Experiment bereits nach 14 Monaten eingestellt worden ist, hatte leider niemand die Möglichkeit gehabt die negativen Auswirkungen zu erkennen...

Ähnliche Experimente hat es in vielen anderen Bereichen gegeben, sogar nur einige Kilometer von meinem Wohnort entfernt hat man etwas ähnliches mal versucht. Alle diese Experimente sind ersatzlos gestrichen worden und zwar nicht weil sie grundsätzlich verboten wurden sondern weil man die Sinnlosigkeit erkannt hatte.


Geschrieben

Es gibt keine Lehre von Silvio Gesell es gibt nur Wirtschaftstheorien von Silvio Gesell, das ist ein kleiner Unterschied, denn Lehren sind wissenschaftlich anerkannte Theorien.



Nur wer will jetzt behaupten das die Wissenschaftler die diese Therorien anerkennen auch recht haben?? Nur weil es die Mehrheit ist??

In der Vergangenheit hat sich oft genug herausgestellt das die Minderheit recht hatte, nur es hat etwas gedauert und in der zwischenzeit war das Kind schon in den Brunnen gefallen.

Gruß aus Celle


Geschrieben

OWL:

Mein Hinweis auf die Selbstheilung mußt Du zusammen mit dem Managerthread sehen, hatte ich drauf hingewiesen in den ersten Zeilen..

Ich kann Dir kein besseres Wirtschaftssystem zeigen oder anbieten. Jedenfalls nicht zur Zeit. Aber hier stand die Frage nach Zusammenbruch etc. im Raum.

Nur weil wir z. Zt. nichts Besseres haben, heißt das nicht, dass es nichts Besseres gibt. Vielleicht bringt eine Veränderung dann eine Verbesserung für andere Bevölkerungsschichten, die derzeitigen "Eliten" wären vielleicht die Verlierer..

Aber stell mich nicht gleich in die Kommunistenecke. Ich bin selbst Firmeninhaber, halte aber Marktwirtshaft mit sozialen Antlitz für das Erstrebenswerte und das auf Dauer einzig Machbare.

Ungezügelter Tubokapitalismus wird dagegen m. E. irgendwann in eine Katrastrophe führen.

Schön momentan zu erkennen an der Gier der Kreditinstitute, auf jeden Profitzug aufzuspringen, um mitzuverdienen. Und dann zu erkennen, dass nicht alles Gold ist, was glänzt. Erinnert mich an wenig an die Heerscharen der Zahnärzte, die alles unterschrieben haben, Hauptsache Steuerminderung droht.. Verstehen des Produktes? Fehlanzeige.

Wie schön, dass im HBG Abschreibungen kodifiziert sind ..


Geschrieben

Es gibt keine Lehre von Silvio Gesell es gibt nur Wirtschaftstheorien von Silvio Gesell, das ist ein kleiner Unterschied, denn Lehren sind wissenschaftlich anerkannte Theorien. Von dieser Anerkennung war ein Silvio Gesell zu Lebzeiten und auch über seinen Tod hinaus meilenweit entfernt.



Das ist das gleiche mit der Lehre von Karl Marx.


Mal abgesehen von der Tatsache das keine Zinsen mehr erhoben und gezahlt werden, welchen Vorteil bietet das Freigeld für unsere Volkswirtschaft ?



Dazu sollte man sich erst mal ansehen, wozu wir überhaupt so etwas wie Geld brauchen. Geld ist doch primär ein Medium zum tauschen von Waren und Dienstleistungen. Sekundär kommt noch die Aufbewahrung von Werten hinzu und auch die Berechenbarkeit von Waren und Dienstleistungen (wobei ich die abhängige Lohnarbeit hier mal zu den Dienstleistungen zählen möchte). Geld wurde auch dann immer wichtiger, als unsere Aufgabenteilung immer stärker wurde.

Wären wir eine Gesellschaft im Tauschhandel, hätten wir wohl auch keinen Zins. Der Zins in einem Tauschhandel wäre nur dort möglich, wo es einen Mangel gibt. Darum ist auch der Kapitalismus nur in einer Mangelwirtschaft möglich.

Im Tauschhandel habe ich nun Waren und Dienstleistungen direkt im Tausch gegen Waren und Dienstleistungen die menschgemacht sind, und daher eine Alterung, bzw. einen Schwund besitzen. Wenn ich Autobauer bin, weiß ich eben, daß ohne Wartung und Pflege, das Auto irgendwann mal stehen bleibt und ein Auto, mit dem man nicht mehr faren kann ist nichts mehr Wert. Das gleiche Problem hat auch ein Landwirt, der Kartoffeln anbaut und diese nicht verkauft, sondern lagert.

Wie Du siehst, hat Geld wie wir es kennen, den Waren einen Vorteil. Geld kann man günstig lagern und es wird auch nicht weniger. Nur durch deren Inflation verliert es an Kaufkraft und durch eine Deflation steigt deren Kaufkraft sogar dann noch, wenn ich es zuhause ins Kopfkissen stecke. Die Inflation oder Deflation kann man in unserem Finanzsystem noch dazu nur mangelhaft steuern.

Werden also mehr Waren und Dienstleistungen produziert, muß ich auch zwanghaft mehr Geld im Markt haben, da sonst die Preise sinken: Deflation. In unserem Wirtschaftssystem entsteht neues Geld allerdings nur, wenn man immer weitere Schuldner findet, da eine Zentralbank das Geld an die Geschäftsbanken auch nur gegen einen festgelegten Zins verleiht.

Nun zum Vorteil des Freigeldes:

Es ist immer genau in ausreichender Menge vorhanden, damit die Waren und Dienstleistungen auch getauscht werden können. Es ist ja eben auch über die Wirtschaftsleistung gedeckt. Inflationiert (das sorgt zusammen mit dem Zins, den ich für das Vereihen von Geld erhalte zu deren Umlauf) muß so ein Geld nicht sein, da es schon durch deren Haltbarkeitsdatum für den Umlauf sorgt. Als Gutschein muß es in Umlauf kommen, damit es auch immer in ausreichender Höhe im Markt vorhanden ist.

Durch das Fehlen eines Zinses, haben wir auch kein ständiges Wirtschaftswachstum nötig, das ja auch auf einem begrenzten System nicht bis in alle Ewigkeit aufrecht erhalten werden kann. Gerade hier in Deutschland (bzw. auch der EU und darum brauchen wir auch ständig neue Mitglieder) bei einer sinkenden Bevölkerungszahl ist das beinahe unmöglich.

Würden heute sämtliche Geldbesitzer ihr Geld in Waren und Dienstleistungen anlegen, würden sie sehr schnell merken, wie wertlos ihr Geld doch ist.

Gehen wir mal von einem Zinssatz von 7 Prozent aus - und den bekommt man mit genügend viel Geld schon - vermehre ich meinen Reichtum etwa alle 10 Jahre auf das Doppelte. D.h.: Soll es den Arbeitern immer gleich gut gehen, mußte auch deren Leistung inkl. der Automatisierung und Rationalisierung alle 10 Jahre sich verdoppeln und das geht nicht. Daraus entsteht dann eben: Die Reichen werden immer reicher und die Armen immer mehr. Das würde mit einem Freigeld nicht mehr passieren können, da die umverteilende Wirkung des Zinses von unten nach oben beseitigt wäre. Man kann auch nicht durch Steuern den Zins an die Reichen abschöpfen, da sonst das Interesse am verleihen nicht mehr gegeben ist. Selbst in einem sozialistischen Staat besteht der Kapitalismus bei gleichem Finanzsystem fort - allerdings besser versteckt als bei uns noch.


Ich sehe keinen Vorteil. Geld zu verleihen ist eine Dienstleistung die jeder Kreditnehmer freiwillig annimmt und diese Dienstleistung honorieren muß.



Nur im Mangel und mit dem Vorteil, den unser aktuelles Geld gegenüber den Waren und Dienstleistungen hat. Hat Geld einen Schwund (wie beispielsweise Kartoffeln) oder rostet es (wie ein PKW), besitzt es diesen Vorteil nicht mehr. Ich verleihe es dann auch ohne Zins, wenn ich es später in gleicher höhe wieder erhalte, da ich dadurch schon um die Umlaufsicherungsgebühr herum komme. Natürlich muß eine Bank - von irgendwas will sie auch im Freigeld leben - vom Kreditnehmer und/oder Anleger, eine Gebühr als Vermittler verlangen.

Den Vorteil, den ein Besitzer von Geld im Verleih des Geldes in einem Freigeldsystem hat, ist eben der fehlende Verlust.


Niemand muß Kredite in Anspruch nehmen oder wird dazu gezwungen, das alles geschieht freiwiliig kein Bankangestellter prügelt dir einen Kredit in die Tasche.



Und das ist der große Irrtum. Das Haben der einen ist bei unserem Geld zwangsläufig die Schuld der anderen. Würde sich niemand Geld leihen, wäre das Geld weg und wir würden wieder in den Naturaltausch verfallen. Gabs das nicht schon mal, daß man mit Zigaretten getauscht hat?

Der Staat hat enorme Schulden und deren Zinsen bezahlt jeder arbeitende über die Steuern. Die Unternemer haben auch nicht wenig Schulden (Mittelständler bestehen im Schnitt zu 90 Prozent aus Fremdkapital und auch das Eigenkapital muß eine Rendite abwerfen, denn sonst kann er seinen Laden schließen und das Geld andersweitig anlegen), so daß in allem, was man mit Geld kauft, auch Zinsen stecken. Ca. 40 Prozent des Preises (laut Helmut Creutz) von Waren und Dienstleistungen besteht nur aus Zins. Dieser Zinsanteil steigt auch immer weiter an.


Das Problem ist eher das es eine Vielzahl von Menschen gibt die mit der Dienstleistung nicht unbedingt verantwortungsvoll umgehen können. Ist deshalb das System in Frage zu stellen ? Ich denke nein.



Das Haben der einen ist zwangsläufig die Schuld der anderen, wenn die Besitzenden ihr Geld nicht ins Kopfkissen stecken. Du weißt sicher, daß in einer Bilanz eines Unternehmens die Differenz zw. der Soll- und die Habenseite null ergeben muß. Das gleiche gilt auch für eine Volkswirtschaft.

Ich stelle das System eben in Frage und biete eine Lösung als Gedankenanreiz an. Damit behaupte ich nicht, daß das die einzige sinnvolle Lösung ist.


Zum anderen, das Freigeld wurde als Ersatz für die offizielle Währung ausgegeben. Bedeutet nichts anderes, als das jeder Arbeitnehmer ein "Geld" bekam das mit einer vierwöchigen Gültigkeit ausgestattet war. Nach Ablauf dieser vier Wochen musste entweder das Geld ausgegeben sein, oder der Arbeitnehmer hatte einen Zins von 1% des Nennwertes zu entrichten um das Geld für die nächsten 4 Wochen gültig zu halten.



Du vergißt, daß dieses zu entrichtende Geld nicht verloren war, sondern dem öffentlichen Haushalt diente. Mit diesem Geld können Straßen gebaut, Reparaturen durchgeführt und Staatsbedienstete entlohnt werden.


Du hast Recht das dadurch Menschen gezwungen wurden Ihr verdientes Geld auszugeben ob sie wollten oder nicht, oder ab Strafzinsen zu entrichten hatten. Sparquote gleich null jeder hatte nur die Chance von heute auf morgen zu leben, Rücklagen zu bilden war schon völlig unmöglich. Ist das erstrebenswert ?



Du vergißt, daß man auch in so einem System (ob das in Wörgl soweit umgesetz wurde, weiß ich nicht) ein Vereih des Geldes möglich ist. Damit kann ich mir auch Geld ansparen, um größere Anschaffungen auch tätigen zu können.


Geschrieben

@ Lichtzeichner

Ich habe jetzt keine Lust auf jeden einzelnen der Punkte die du geschrieben hast einzugehen, denn es bringt nicht wirklich etwas und trägt nicht zur Klärung der Theorien von Silvio Gesell bei.
Ich versuche es mit einem ganz einfachen Beispiel zu beschreiben, bei dem ich keinen Anspruch der Vollständigkeit erhebe. Du behauptest das wir bei dem "Freigeld" Modell von Zinslasten befreit wären und das es allen besser ginge. Weiterhin vertrittst du die Theorie das durch die Einführung von Freigeld mehr Investitionen erfolgen würden.

Ich gebe dir Recht, das kurzfristig mehr Investitionen erfolgen, diese Investitionen sind jedoch nicht nachhaltig sondern tatsächlich nur auf sehr kurze Zeiträume ausgelegt. Die Frage ist aus welchem Grund plötzlich investiert wird. Die Menschen stellen fest das Ihr Geld einem Verfall unterworfen ist und plötzlich nur noch eine Gültigkeit von 30 Tagen hat. Danach ist eine Strafgebühr für das eigene Geld fällig von 1 % des Nennwertes. Bevor die Menschen das Geld weiter sparen und die Strafgebühr zahlen, geben sie es aus. Kurzfristig wird dadurch die Nachfrage angeregt, es wird investiert und es entstehen neue Arbeitsplätze. Die Sparquote sinkt gegen null. Auf Rücklagen u.a. für Altersversorgung wird weitgehend verzichtet. Was passiert weiter wenn alle Rücklagen investiert sind ? Es steht nur noch ein kleiner monatlicher Betrag zur Verfügung. Dieser kann aufgrund des geringen Wertes nicht investiert werden, sondern fliesst ausschließlich in den Konsum.

Wenn jetzt jemand auf den Gedanken kommt um für einen neuen Fernseher 2400.- € zu sparen und kann monatlich von seinem Gehalt 100.- € erübrigen, dann ergibt sich daraus eine haarsträubende Rechnung:

Sparquote Sparquote Gebühr Gebühr
monatl. kumuliert monatl. kumuliert
1. Monat 100.- € 0.- € 1.- € 1.- €
2. Monat 100.- € 200.- € 2.- € 3.- €
3. Monat 100.- € 300.- € 3.- € 6.- €
4. Monat 100.- € 400.- € 4.- € 10.- €
5. Monat 100.- € 500.- € 5.- € 15.- €



12. Monat 100.- € 1200.- € 12.- € 78.- €

15. Monat 100.- € 1500.- € 15.- € 120.- €

20. Monat 100.- € 2000.- € 20.- € 210.- €

24. Monat 100.- € 2400.- € 24.- € 300.- €

Das bedeutet nichts anderes als das derjenige Zinsen, in diesem Fall als Gebühr zur Werterhaltung seines eigenen Geldes bezahlt und zwar innerhalb von 24 Monaten 300.- € bei einer Werterhaltungsgebühr von 1 % des Nennwertes, jeweils für 30 Tage.
Du erreichst nach dieser Theorie im Prinzip nichts ausser das die Leute nicht mehr Zinsen für geliehenes Geld sondern für das eigene Geld zahlen müssen. Aus meiner Sicht ist sowas absoluter Unfug und mit Sicherheit nicht erstrebenswert. Mal ganz abgesehen von der Tatsache das dieses auch noch ausländische Investitionen unterbinden würde und somit der Standort Deutschland massiv geschädigt würde. Weiter ins Detail zu gehen macht eh keinen Sinn, darum erspare ich mir das jetzt an dieser Stelle.


Geschrieben

Die gesamte Diskussion hat etwas gespenstisches. Es werden hier Lehren diskutiert, die - abgesehen von einigen sektenartigen Zirkeln - nirgendwo Unterstützung finden, zumal die zugrundeliegenden Annahmen eher metaphysisch-äthestischen Erwägungen denn wissenschaftlicher Analyse zu entspringen scheinen. Die Lehren Silvio Gesells sind zudem nicht praxistauglich. In aller Kürze:

Silvio Gesell machte seine Beobachtungen in einer absoluten Ausnahmesituation, nämlich einer stabilen, nicht zu durchbrechenden Deflation. Schon dies lässt an der Allgemeintauglichkeit zweifeln: Notmaßnahmen sind als Standartrezepte ungeeignet.
Dies gilt umso mehr, als die dort beobachteten Umstände heute nicht mehr gegeben sind: aufgrund der Überwindung des Goldstandarts stehen heute wirksamere Mittel zur Überwindung zur Verfügung. Dies zeigt auch die gegenwärtige Situation: Deflation ist heute fast nirgendwo zu beobachten; vielmehr ziehen die Preise derzeit an. Schon deshalb ist der von ihm geforderte Druck nicht erforderlich.
Der Versuch, Bargeld einer kontinuierlichen Entwertung zuzuführen, ist zudem schlicht rechtwidrig. Er bedeutet schlicht entschädigungslose Enteignung; diese ist nach sämtlichen Grundsätzen der westlichen Welt unzulässig.
Schließlich versuchte Gesell, eine Dauerinflation zu etablieren. Wenn auch in der Wirtschaftswissenschaft die Notwendigkeit einer (geringen) Inflation unumstritten ist, sollte die politische Abneigung der Wähler nicht unterschätzt werden: gerade in Deutschland ist Geldentwertung sehr unpolulär und wird gerne mit Stimmenentzug geahndet.
Zudem ist Inflation - auch über Wertverlust des Geldes - zutiefst unsozial: sie trifft die am härtesten, die ihr gesamtes Einkommen wieder ausgeben müssen. Dies ist eine uralte Erkenntnis, wie die Schilderung des dritten der Apokalyptsichen Reiter (Offenbarung des Johannes 6, 5 u. 6) zeigt:

"Und da es das dritte Siegel auftat, hörte ich das dritte Tier sagen: Komm! Und ich sah, und siehe, ein schwarz Pferd, und der daraufsaß, hatte eine Waage in seiner Hand.
Und ich hörte eine Stimme unter den vier Tieren sagen: Ein Maß Weizen um einen Denar und drei Maß Gerste um einen Denar; aber dem Öle und Wein füge keinen Schaden zu!"


Im übrigen noch zur Klarstellung: mein Vertrauen in die Fähigkeiten demokratischer System, mit derlei Problemen fertig zu werden, umfasst auch das Vertrauen, ggf. Wege zu gehen, die mit der reinen Lehre des Marktes nicht konform gehen. Denn entgegen einer verbreiteten Propaganda sind diese nicht immer die Lösung, sondern bisweilen auch Teil des Problems.


Geschrieben (bearbeitet)


Ich gebe dir Recht, das kurzfristig mehr Investitionen erfolgen, diese Investitionen sind jedoch nicht nachhaltig sondern tatsächlich nur auf sehr kurze Zeiträume ausgelegt. Die Frage ist aus welchem Grund plötzlich investiert wird.



Von Investitionen habe ich nichts geschrieben. Du gehst doch davon aus, daß jeder sein monatliches Gehalt ganz ausgeben wird und nichts mehr auf die hohe Kante legt, da er ja seine Umlaufsicherungsgebühr davon zahlen müßte. Ich habe außerdem auch mit keinem Wort bisher geschrieben, wie oft diese Umlaufgebühr und in welcher Höhe diese sein sollte. Viele gehen davon aus, daß nicht 12 Prozent, wie es in Wörgl war, nötig sein wird, sondern 6 Prozent pro Jahr durchaus ausreichen. Man weiß heute auch, daß eine Inflation in höhe von 5 Prozent die Wirtschaft beleben und von daher sollten die 6 Prozent ausreichend sein. Nun wäre das zusätzlich ein sehr hoher Aufwand, wenn man diese Umlaufsicherungsgebühr jeden Monat bezahlen müßte und von daher bietet es sich an, einen Geldschein ein Jahr gültig zu halten. Nun werden einfach nicht alle scheine auf einmal ausgegeben, so daß jeden Monat auch scheine gibt, die ablaufen.


Bevor die Menschen das Geld weiter sparen und die Strafgebühr zahlen, geben sie es aus.



Du hast hier nicht berücksichtigt, daß Du das Geld, wie heute auch, auf die Bank bringen kannst. Heute wirst Du das auch wegen der Inflation auf die Bank bringen und dafür Zinsen bekommen. Beim Geld, so wie es in Wörgl war, brauchst Du keine Zinsen bekommen, damit sich nur die Kaufkraft des Geldes erhält, sondern Du kannst auch ohne Zins die Kaufkraft des Geldes erhalten.


Kurzfristig wird dadurch die Nachfrage angeregt, es wird investiert und es entstehen neue Arbeitsplätze.



Es wird nur die Nachfrage angeregt, die heute zuhause gehortet wird. Es muß auch die Wirtschaft dadurch nicht wachsen, aber der Arbeiter bekommt für seine Arbeit erheblich mehr Kaufkraft, da der Unternehmer die Zinsen doch nicht mehr über seine Produkte an den Käufer weiter geben muß. D.h. mit etwa 25 Arbeitsstunden pro Woche erhält man dann die Kaufkraft, die man heute für 40 Stunden erhält. Arbeitet jeder nur noch 25 Stunden, würde unsere Arbeitslosigkeit gegen null gehen.


Die Sparquote sinkt gegen null. Auf Rücklagen u.a. für Altersversorgung wird weitgehend verzichtet.



Es wird genauso gespart werden, wie heute auch und Kredite wird es auch wie heute geben,.

Deine Rechnung, die du hier eingebaut hast, gilt für die Hortung des Geldes und nicht für eine kurzfristige Geldanlage. Bringst du dein Geld auf die Bank, könnte auf einem normalen Sparbuch mit gesetzlicher Kündigung ein kleiner Schwund entstehen, da die Bank nicht das ganze Geld verleihen kann, sondern einen Teil vorhalten muß.



Deflation ist heute fast nirgendwo zu beobachten; vielmehr ziehen die Preise derzeit an.



Wie sieht es mit Japan aus? Wie sieht es bei uns mit den Löhnen aus? Die Preise ziehen auch nur in Teilbereichen an, in denen der freie Markt heute nicht mehr richtig funktioniert.


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben

@ Lichtzeichner

laß gut sein, Segramon hat es richtig bezeichnet, die Diskussion die du mit Gewalt aufrecht erhalten möchtest nimmt langsam tatsächlich gespenstische Züge an. Ich glaube nicht das du Anhänger für diese wirren Vorstellungen unter den Poppen.de Usern finden wirst. Die die es verstehen und wissen um was es geht die lehnen es ab. Die anderen verstehen es nicht und können keine Diskussion über Gesell mit dir führen.
Beim letzten Posting wolltest du das Beispiel Wörgl berücksichtigt haben. Jetzt ist es alles anders...du solltest dir über deine Gedanken selber mal klar werden.... vielleicht kommst du einfach zum Thema zurück, nur deine Theorien werde ich nicht weiter kommentieren...


Geschrieben

@OWLMullemaus:

Mit dem Geldexperiment von Wörgl wollte ich nur Zeigen, daß es schon mal funktioniert hat und wirtschaftlich zu einem Aufschwung kam. Anhänger gibt es doch genug, die man allerdings bei den Menschen findet, die nicht fest in einer Ideologie verankert sind und dabei noch einen freien Geist besitzen.

Außerdem ist mir klar, daß die nächsten Jahre die Wirtschaft zusammenberechen wird, da das mit diesem Geld unabwendbar ist.


Geschrieben

Nur in aller Kürze: das Wort "nahezu" habe ich (wie alle meine Worte) mit Bedacht gewählt. Japan ist zudem ein schlechtes Beispiel, weil der dort beobachtete Preis- und Lohnrückgang in erster Linie eine Spätfolge des Platzens einer Spekulationsblase ist bzw. war (so langsam scheint es sich nämlich zu bessern). Gerade die Behandlung derartiger Anpassungsschocks ist völlig ungeklärt, weil letztlich alle wirtschaftswissenschaftlichen Ansätze versagen; viele behaupten sogar, dies sei genauso unmöglich, wie eine bereits in Bewegung befindliche Lawine wieder zu stoppen.
Den letzten Satz Deines jüngsten Postings betrachte ich als eine der üblichen Weltuntergangsprophezeiungen.


Geschrieben

Den letzten Satz Deines jüngsten Postings betrachte ich als eine der üblichen Weltuntergangsprophezeiungen.



Wer einen Wirtschaftcrash, der unvermeidlich ist - und dazu mußt Du dir nur alles natürliche auf unserer begrenzten Erde ansehen, das exponentiell wächst - mit einem Weltuntergang gleichsetzt, wird sich wirklich wundern, wenn er den Wirtschaftscrash erlebt und sich vielleicht sogar selbst töten, das 1929 nicht so selten passierte.


Geschrieben

Wer einen Wirtschaftcrash, der unvermeidlich ist ....



... und Kuba wird bald fallen, spätestens im nächsten Jahr.

Ich konnte es mir einfach nicht verkneifen.


Geschrieben

Unvermeidlich ist nur, dass morgen früh die Sonne aufgeht und ich um 8.30Uhr kacken gehe.

Auch das konnte ich mir nicht verkneifen.

Lieber Lichtzeichner, lies Dir noch einmal die Ausführungen von Segramon durch.

Die Demokratien werden eine Antwort finden. Eben vielleicht nicht eine gängige, aber sie werden eine finden.

Unter denen wird sich aber sicher nicht eine der vorgenannten Exotenlösungen befinden.


Geschrieben


Wer einen Wirtschaftcrash, der unvermeidlich ist - und dazu mußt Du dir nur alles natürliche auf unserer begrenzten Erde ansehen, das exponentiell wächst - mit einem Weltuntergang gleichsetzt, wird sich wirklich wundern, wenn er den Wirtschaftscrash erlebt und sich vielleicht sogar selbst töten, das 1929 nicht so selten passierte.




Lichtzeichner zu "zeichnest" hier seit Tagen ein Horrorzenario nach dem anderen, für das es weder Anhaltspunkte noch Hinweise gibt. Ausser deinen wirren Theorien zum Währungssystem, politischem System, Frauen, und Unterhaltszahlungen. Ich bin ganz sicher wie werden auch in den nächsten Jahren Phasen des Wirtschaftswachstums genauso erleben wie Stagnation. Die Welt und auch Weltwirtschaft wird davon jedoch nicht Zusammenbrechen.
Ich habe dich schonmal gefragt warum du noch in Deutschland wohnst ? Wenn hier alles so schrecklich ist, warum gehst du nicht einfach dahin wo es besser ist. Auch heute gibt es noch Länder auf dieser Erde die über mangelhafte Währungssysteme verfügen, die politisch instabil sind und in denen Frauen unterdrückt werden. Das sind sicher Länder in denen du dich verwirklichen kannst. Ernsthaft gefragt warum gehst du nicht dorthin ? Um den Faden von Segramon aufzugreifen...Fidel wird dich vielleicht aufnehmen...


Geschrieben

Fidel wird dich vielleicht aufnehmen...



Mit sozialisten Streite ich mich schon hier gelegentlich herum, was eigentlich aussichtslos ist. Was will ich dann noch in einem sozialistischen Land?


Geschrieben

...dann nimm den Iran da kannst du wenigstens ein paar widerliche Frauen unterdrücken....Hauptsache weg.


  • 3 Wochen später...
Geschrieben

Spiegel-Online meldet grad:

Rezessionsangst lässt Börsen einbrechen, ...weltweit tiefster Stand wie seit 9/11 nicht mehr...

Aus gegebenem Anlass hol ich also nochmal den Thread aus dem Keller und würd gern nochmal die Meinung der Wirtschaftsexperten unter Euch zu diesem Thema hören....

Freu mich auf lebhafte Diskussion!


Geschrieben

Naja, tiefster Stand seit 9/11 kanns schonmal nicht sein.....ich habs beim Spiegel nicht nachgelesen, aber wenn es so stimmt, wie Du es zitiert hast, dann ist es die normale Panikmache. Der Dax ist in den letzten zwei Jahren um 45% gestiegen. Auch wenn ich nicht der geborene Volkswirt bin ist diese Steigerung enorm. Das sich ein solches Wachstum nicht dauerhaft halten kann ist nur natürlich. Dann gibt es halt Gewinner und Verlierer....


Geschrieben

sorry, war ungeschickt zitiert - gemeint ist wohl der realtive Verlust...
Die Rede ist von 7% auf den DAX.


Geschrieben

Ich teile die derzeitige Massenhysterie nicht.

Zum Thema Generalstreik: Mal abwarten, wie sich die diesjährige Tarifrunde entwickelt.

Zum Thema Börse: Voraussichtlich in der 2. Wochenhälfte werde ich kaufen. Beobachte in Ruhe das Geschehen und verhalte mich im "richtigen" Moment antizyklisch.

LG xray666


Geschrieben

Uiii ein böses politisches Thema

Prickelllllllll.... bitte löschen


Geschrieben

sorry, war ungeschickt zitiert - gemeint ist wohl der realtive Verlust...
Die Rede ist von 7% auf den DAX.




Ich sehe da im Moment kein Problem, ich denke mal das sich die Börsen in der nächsten Woche bereits wieder weitgehend erholt haben werden. Die Zinssenkung der FED wird Ihren Teil dazu beitragen.


Geschrieben

Dein Wort in Gottes Ohr.

Ich habe da so eher andere Befürchtungen, da etliche Kreditinstitute m. E. immer noch mauern, was die Bewertungen, bzw. Abschreibungen ihrer Aktiva angeht.


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