Gelöschter Benutzer Geschrieben Dezember 2, 2007 Geschrieben Dezember 2, 2007 Ich habe heute eine Reportage über Rosa Luxemburg gesehen und fand dort einen sehr interessanten Ansatz, zumindest für mich. In Ihren Briefen an Hans Diefenbach beschrieb Sie ihn als..."unfähig eine Gemeinheit zu begehen." Nun stellt sich mir die Frage, gibt es so was oder gibt es so was nicht? Wenn es so was gibt, werden dann unsere Meinungen von Menschen denen wir so was zu trauen von Subjektiven Eindrücken überlagert und glorifizieren wir Sie? Schön wäre es zumindest, wenn man über jemand so denken könnte und damit auch noch recht hätte.
cu**** Geschrieben Dezember 2, 2007 Geschrieben Dezember 2, 2007 Meistens besteht zwischen der Meinung über einen Menschen und den tatsächlichen Eigenschaften dieses Menschen ein himmelweiter Unterschied... Heinrich
Gelöschter Benutzer Geschrieben Dezember 2, 2007 Autor Geschrieben Dezember 2, 2007 dem ist nix hinzu zu fügen was in einem mensch steckt, ist eine sache, was er ezigt, eine andere, einen menschen zu glorifizieren, erfordert zumindest ein reales erleben dieses menschen und ein selbsterleben seiner handlungen, seines wesens es gibt in unseren augen leider sehr wenig wenig menschen, vor denen wir uns wirklich verneigen würden aus ehrfurcht und dieses hat sicher nichts mit eigenem egoismus oder selbstherrlichkeit zu tun aber danke für das tolle thema
la**** Geschrieben Dezember 2, 2007 Geschrieben Dezember 2, 2007 [la]Rüschtüsch - der gute Alf hat voll am Thema vorbei geschrieben... Passiert jedem mal... Macht nix - kehren wir einfach dahin zurück. Indi: Du adelst dieses Forum durch Deine Threads. Liebe Grüße Die Lady -team poppen.de-[/la]
cu**** Geschrieben Dezember 2, 2007 Geschrieben Dezember 2, 2007 Ui, die Lady is aba hart heut... Heinrich
Gelöschter Benutzer Geschrieben Dezember 2, 2007 Autor Geschrieben Dezember 2, 2007 nein, sie hat recht
Gelöschter Benutzer Geschrieben Dezember 2, 2007 Autor Geschrieben Dezember 2, 2007 Ja, es gibts sowas ! Die Unfähigkeit "Gemeinheiten" zu begehen zeigt sich dann, wenn das Gewissen selbst bei gerechtfertigen "Gemeinheiten" versucht die Seele zu fressen. Die Meinung über eine Person in genannter Art zu haben, bedeutet eher eine temporäre Meinnung...eine Einschätzung, die weniger mit dem Menschen als ganzes, sondern der zu dem Zeitpunkt herschenden Lebenslage zu zu ordnen ist.
la**** Geschrieben Dezember 2, 2007 Geschrieben Dezember 2, 2007 Die Unfähigkeit "Gemeinheiten" zu begehen zeigt sich dann, wenn das Gewissen selbst bei gerechtfertigen "Gemeinheiten" versucht die Seele zu fressen. Schuss und versenkt. Das bringt es aber SOWAS von auf den Punkt! Nur denke ich, dass es solche Menschen nur sehr sehr selten gibt. Und ich fürchte, sie haben es in der heutigen Zeit nicht leicht.
Gelöschter Benutzer Geschrieben Dezember 2, 2007 Autor Geschrieben Dezember 2, 2007 eben, das ist es doch. nur sind menschen oftmals so programiert / erzogen, ihren eigen hals zu retten, ihren vorteil zu suchen. noch schlimmer ist jedoch, wenn menschen nicht aus ihren fehlern lernen können und über ihre fehler lachen können. indi hat da wirklich mal ein nettes thema und hoffentlich melden sich dazu noch einige - ohne spam
Achim_Mano Geschrieben Dezember 2, 2007 Geschrieben Dezember 2, 2007 Die Unfähigkeit "Gemeinheiten" zu begehen zeigt sich dann, wenn das Gewissen selbst bei gerechtfertigen "Gemeinheiten" versucht die Seele zu fressen. Was sind denn gerechtfertigte Gemeinheiten denn bitteschön? Sind damit Situationen gemeint, in denen das erlittene Unrecht als eine billige Entschuldigung benutzt wird, selbst falsch zu handeln? das ist es doch. nur sind menschen oftmals so programiert / erzogen, ihren eigen hals zu retten, ihren vorteil zu suchen. Dem kann ich nicht zustimmen. Die meisten Menschen haben ziemlich strenge moralische Grundsätze. Die wenigen Individuen, die diese Regeln nicht beachten, fallen dann dafür gleich besonders stark auf. Zumindest, was den eigenen Vorteil angeht, sieht es so aus. Geht es ums 'Hals retten', dann ist man schon eher bereit, etwas flasches zu tun. Es ist eine Art soziale Kosten-Nutzen-Rechnung.
Gelöschter Benutzer Geschrieben Dezember 2, 2007 Autor Geschrieben Dezember 2, 2007 Dem kann ich nicht zustimmen. Die meisten Menschen haben ziemlich strenge moralische Grundsätze. Die wenigen Individuen, die diese Regeln nicht beachten, fallen dann dafür gleich besonders stark auf. Zumindest, was den eigenen Vorteil angeht, sieht es so aus. Geht es ums 'Hals retten', dann ist man schon eher bereit, etwas flasches zu tun. Es ist eine Art soziale Kosten-Nutzen-Rechnung. ... von anderen leider mehr oder weniger diktiert. wer schwimmt denn gern gegen den strom ? willst du erfahrungen haben ? eben, das schlimme ist aber, sie werden deshalb als dumm und naiv dargestellt - zumindest sehr oft ...... stimmt ebenso wir machen ganz einfach unser ding und das ganz für uns allein - ohne den status "hero" und freuen uns auf neue dinge, die da kommen. jeder mensch ist ein kleiner HERO, wenn er das leben meistert, oder ?
Gelöschter Benutzer Geschrieben Dezember 3, 2007 Autor Geschrieben Dezember 3, 2007 @ Achim, einfacher erklärt : Puscherst du mir andauernd ans Bein, puscher ich irgendwann mal zurück und hab anschließend ein fieses schlechtes Gewissen. Bitte nun nicht mit "Auge um Auge..." vergleichen. Wir sprechen hier von Gemeinheiten, keinen Mordgelüsten
Gelöschter Benutzer Geschrieben Dezember 3, 2007 Autor Geschrieben Dezember 3, 2007 tatsache ist ,das man einen menschen nie in den kopf schauen kann ich erlebe viele menschen die 2 gesichter haben und in jeden von uns stecken zwei wesen oder anders ausgedruckt zwei seiten am ende spielt die erziehung , lebenserfahrung und andere einflüsse eine entscheidene rolle ,welche seite mehr ausgeprägt ist erleuchtung erlangt man durch erkennen seiner dunklen seite natürlich läuft die mehrzahl nicht rum und tut böses oder gemeines , aber das liegt eben an der anerzogene gesellschaft und den sozialverhalten oder wie auch immer man es erklären möchte aber in ausnahmensitationen ist jeder mensch durchaus in der lage gemein und böse zu werden .
Gelöschter Benutzer Geschrieben Dezember 3, 2007 Autor Geschrieben Dezember 3, 2007 Ohne jemanden auf die Füße zu treten, eventuell habe ich mich unverständlich ausgedrückt. Ich meine nicht bei einigen oder bei vielen von einer Unfähigkeit zur Gemeinheit auszugehen, sondern von einer Person. Aus dem Umfeld eines jeden einzelnen. In meinem Umfeld habe ich sogar zwei, einmal meine Mutter und einmal meine Ex-Freundin, beides vorzügliche Menschen. Ich finde es ist eine Frage des Vertrauens.
Gelöschter Benutzer Geschrieben Dezember 3, 2007 Autor Geschrieben Dezember 3, 2007 (bearbeitet) Die meisten Menschen haben ziemlich strenge moralische Grundsätze.Das bezweifle ich doch stark - denn die moralischen Grundsätze eines Menschen äußern sich in deren Tun, während alles andere nur verbale Selbstbeweihräucherung ist. Ich denke, dass der Mensch ein in moralischer Hinsicht eher mangelhaftes Wesen ist - mit einem auch teils gesunden Egoismus gesegnet, der leider allzu oft an einem billigen Opportunismus des "Mehr" scheitert. Es mag Menschen geben. die wirklich hohe moralische Grundsätze leben oder gelebt haben, und es ist gut sie als Leitbilder zu nehmen, quasi als eine Art Ideal, dem nachzueifern sich lohnt - wir sollten aber bedenken, dass es tatsächlich nur wenige solche Menschen gibt, und dass wir uns teilweise zuviel zumuten uns an ihnen zu messen - so ähnlich wie wenn wir alle Schachweltmeister, mehrfache Olympiasieger, Mondastronauten und legitime Nachfolger Albert Einsteins sein wollten. Aber dennoch spielen wir treiben Sport auf Kreis- und Landesklassenniveau, träumen von Zeit- und Weltraumreisen und spielen mit unseren Kindern gemeinsam mit deren Chemiebaukasten und freuen uns wenn es ein bisschen knufft und pufft.... Und so sollten wir es auch mit der Moral halten - nach Höherem streben, unsere Schwäche akzeptieren, sie aber nicht zur billigen Entschuldigung für jeden Fehltritt ab vom rechten Weg machen. Um es plakativ zu sagen: Wenn wir alle kleine Gandhis wären, erreichten wir keine perfekte, aber eine viel friedlichere Welt... ***************************** Aber um nochmal auf Rosa Luxemburg zu kommen, die eine ganz entschiedene Antimiltaristin und Imperialismusgegnerin war - sie war auch Marxistin und konnte in der Konsequenz keine Pazisfistin sein. Und das, weil eine Revolution ohne Gewalt erstens wegen der Gegenwehr der herrschenden Kräfte nicht denkbar war, und auch weil die Theorie des dialektischen Materialismus - in teils erheiternder Uminterpretation historischer Fakten - eine Kette von eben auch von Gewalt getragenen Revolutionen bis hin zur letzten, der proletarischen Revolution zum Grundtenor hatte. Allerdings konnte man sich hier fein hinter der vorgeblichen historischen Notwendigkeit "verstecken" - da die Revolution, und mithin auch die mit ihr zeitweise eingehende Gewalt, unausweichlich waren, bedeutetet Gewalt in deren Zusammenhang keine bösartige, von aller Vernunft losgelöste Brutalität, sondern dem unabwendbaren Strom der Geschichte zu folgen und darin etwas Notwendiges zu tun... Insofern musste es wohl auch für Rosa Luxemburg eine Art "gerechtfertigte Gewalt" geben, die - und da muss man sie in Schutz nehmen - immer verhältnismäßig sein musste. Und so wird sie für die meisten Menschen ein leuchtendes Beispiel sein für einen edlen Kampf gegen Unterdrückung, Entfremdung und Entmündigung des Menschen, aber von einem reinen Pazifisten (für wie träumerisch wir ihn auch halten mögen) eher auch kritisch beäugt werden - denn sie akzeptierte Gewalt unter gewissen Umständen - und noch dazu unter dem Glauben an einen großen logischen Zirkelschluss, den der dialektische Materialismus darstellt(e). Was ich damit sagen will - so edel ein Mensch auch ist, es gibt immer einen uU auch sehr vernünftigen Blickwinkel aus dem man ihn kritisieren könnte, und es ist insofern ganz unmöglich den "reinen Geist" auf diesem Planeten zu finden. Man könnte das die "moralische Relativitätstheorie" nennen... bearbeitet Januar 3, 2009 von Gelöschter Benutzer
Gelöschter Benutzer Geschrieben Dezember 3, 2007 Autor Geschrieben Dezember 3, 2007 ich bin heute nicht in philosophischer stimmung, daher antworte ich mal ganz pragmatisch: ja. ich kenne so einen menschen. er ist absolut unfähig, gemein zu sein. gemein einmal im sinne von..."sich gemein machen" und im sinne von "gemein handeln". er trägt kein moralschwert vor sich her und ist gleichzeitig der bescheidenste mensch, den ich kenne. für ihn würde ich das attribut " guter mensch" verwenden, ohne dabei moralinsauer oder langweilig zu sein. es handelt sich um den vater meiner tochter, den ich nun seit 15 jahren kenne. er ist mein bester freund. ese
Gelöschter Benutzer Geschrieben Dezember 3, 2007 Autor Geschrieben Dezember 3, 2007 Wenn man diese gestellte Frage von mir allgemein betrachtet, wird man sicherlich zu dem Schluss kommen, dass so was natürlich absoluter Blödsinn ist und es so was nicht gibt. Betrachtet man es nun aus einem anderen Blickwinkel, sieht es schon etwas anders aus, zumindest für mich. Wenn ich diese gestellte Frage am Lebenden Objekt überprüfe, komme ich zu dem Schluss das man durchaus jemanden bezichtigen kann...Unfähig einer Gemeinheit...zu sein. Grundvoraussetzung dafür ist natürlich Vertrauen, grenzenloses Vertrauen. Ich finde es ist mit das schönste Kompliment das man machen kann.
Achim_Mano Geschrieben Dezember 4, 2007 Geschrieben Dezember 4, 2007 Ich würde doch nicht moralisch handeln, weil ich mir überlege, was andere dazu sagen würden, sondern höchstens, weil ich mich fragen würde, ob ich hinterher mir noch im Spiegel ins Gesicht sehen könnte. Aber es ist tatsächlich teilweise erzwungen. Und zwar hauptsächlich durch die Erziehung. Das mit dem ans Bein pinkeln ist ein gutes Beispiel: Nur weil es jemand bei mir macht, heißt es noch lange nicht, dass ich mich auf sein 'Niveau' begeben muss und schon gar nicht, dass mich sein Verhalten entschuldigt. Sich wehren, durchaus, seine Meinung dazu äußern, gewiss. Aber nicht mit Schmutz zurückwerfen. Brauche ich nicht. Man kann aber auch eine Gemeinheit einem anderen Menschen gegenüber aus Versehen oder aus Dummheit begehen, wenn man nicht alle Konsequenzen des eigenen Handelns bedacht hat. Da niemand alles bedenken kann, kann damit auch jeder eine Gemeinheit begehen.
Gelöschter Benutzer Geschrieben Dezember 4, 2007 Autor Geschrieben Dezember 4, 2007 Ich bin zu großer Güte fahig, aber auch zu Gemeinheiten. Wenn ich nicht zu Gemeinheiten fähig wäre, hätte meine Güte eine geringeren Wert...
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