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Shoppingverhalten der Frauen


Empfohlener Beitrag

Geschrieben

Shoppen ist für mich der Graus schlechthin. Meist endet es mit Frust,weil das was mir gefällt mal wieder nicht passt,oder einfach zu teuer ist.
Also gehe ich meist nur dann los,wenn es wirklich nötig ist.

LG von Frau sweetdream


Geschrieben

Shoppen ist Stress.

Gottseidank kenn ich 2 Geschäfte, 1 für Dessous und 1 für Oberbekleidung mit jeweils einer guten Verkäuferin und Kleidung die passt und vom Material her nicht nur den Chemiefabriken rausgequetscht wurde. Da geh ich dann 1x im Jahr hin, kaufe was ich brauche und dann muss mal wieder für 1 Jahr Ruhe sein.


Geschrieben

Weshalb ich nicht mehr *shoppen* gehe.

(Eine wahre Geschichte, die das Leben schrieb)

Der neue Job verlangte nach neuer Kleidung, denn nur die machen ja bekanntlich Leute. Gut, dann halt verkleiden wie alle anderen für´s Büro: Anzug, Krawatte, weißes Hemd, dünne Halbschuhe und den ganzen überflüssigen Kram, der nicht vor Wind und Wetter schützt und einen halbstündigen Aufenthalt ohne Unterkühlung im Freien garaniert. Egal. Andere Baustelle!

Madame bekam spitze Ohren, als ich erwähnte, den nächsten Samstag dafür auszuwählen. Sie wolle mich begleiten. Unbedingt! Jemand muß doch ein fachfrauisches Auge drauf werfen. Wie würde das denn ansonsten gutgehen können. Überredet. Da war schließlich was dran; an der versprochenen Beratung und dem weiblichen Blick.

Freitagabend. Kleidungsbedarf penibel notiert. Nicht jeder Samstag soll mit sowas verplempert werden. Bei Muttern angerufen und nach Kragen und Ärmel gefragt. So aus der Erinnerung klappte das auf Anhieb. *Farben?* *Naja, schlicht blau, dunkel, leicht dezent.* *Achte auf die Socken! Nur die Krawatten könnten ein wenig keck sein. Und willste Opas Manchettenknöpfe? Na die goldenen? Nein? Ach so! Du kaufst mit Knöpfen.*

Samstagmorgen. Hitze. Mitte August. Ab in den großen Wagen. Einkaufszettel in die Hosentasche. Wohin mit dem Portmanaie? In ihre Handtasche. Puh! Die Zigaretten sind doch wichtiger. Die muß ich immer am Leib tragen. Und das Feuerzeug. Losgebraust. Tiefgarage in Sicht. Rein. Abgestellt. Mit dem Aufzug hoch in die Herrentrikotagen. Autoschlüssel in ihre Handtasche. Nur noch die Zigarettenschachtel und das Feuerzeug, auf das ich achten muß. Frauenhandtaschen sind eine tolle Erfindung.

Eine Stunde später alles beieinander. Ein riesiger Wäschestapel hat sich gebildet. Ging eigentlich schneller als befürchtet. Die Anzughosen müssen nur gekürzt werden. Ist halt nicht einfach die passende Weite für meine Oberschenkel zu erwischen. Madame wird unruhig! Kommt vor. Keine Ahnung, was sie hat. *Klamotten werden unten bezahlt.*

Beim Heruntergleiten auf den ausladenden Rolltreppen stuppst sie mich an. *Nur mal gucken? Na nach einem Kostüm. Das gibt es doch bestimmt auch hier!* *OK, wenn wir schon mal hier sind*. Madames Mine hellt sich auf. Sie ist heiter. Glücklich, wie mir scheint.

Zwischenstop in der Damenabteilung. Madame steuert auf die Damenkostüme zu. Erst mit Geduld das Erste. Wird verworfen. Dann das Zweite. Ne auch nicht. Das Dritte, angehalten, im Spiegel am Körper geprüft. *Passt das?* *Keine Ahnung. Frag mal die Verkäuferin* Rundumblick: Tausend Kundinnen mit beschäftigter Mine drehen Wäschekreuze wie der Tibetaner seine Gebetsmühlen aber keine Verkäuferin weit und breit.

Eine Stunde später. Meine Füße schwellen an. Die Hitze macht zu schaffen. Madame hat hochrote Wangen. Immer noch nichts gefunden. Vierte oder fünfte Abteilung. Da muss es doch was geben! Verkäuferinnen? Mangelware. Kundinnen? Überall und Nirgends. Dieses, jenes, welches? Mir wird schwingelig. Muß mich setzen. Überlege. Mein Einkauf: eine Stunde. Ergebnis: alles bekommen. Muß nur noch zahlen. Ihr *Nur mal gucken*: bereits zwei Stunden. Ergebnis: nichts Passendes. Alles geschmacklos. Schund. Liegt nur an mir und den nicht aufzufindenden Kundenberaterinnen.

Eine weitere Stunde später, siebte oder achte Abteilung weiter; Kostümsuche wurde bereits aufgegeben, statt dessen nur nach einem leichten Sommerblüschen Ausschau gehalten, da muß doch was dabei sein. *Will jetzt endlich hier raus!* schnauzte ich sie an, weil sie immer bockiger und unzugänglicher wird. Sommerblusen sind wieder längst verworfen. Ein blumiges Kleid wäre doch auch nicht schlecht. Sie verzieht die Mine als hätte sie gerade eine Kröte verschluckt. Mir egal. Will hier endlich raus. Gehe einfach vor zu Rolltreppe, lass sie an einem Kleiderständer stehen. Sie hinter mir her: *Aber Schatz, wie willst Du ohne Portmanaie denn bezahlen?*

Verdammt, wo sie recht hat, hat sie recht! *Los, komm jetzt. Du findest eh Nichts!* Ziehe sie mit zur Rolltreppe und muß die Widerspenstige erst mal zähmen. Die dritte Stunde ist fast vorbei. Endlich stehe ich unten im Erdgeschoß in der Schlange am Bezahlcounter. Sie reicht mir mein Portmananaie. Zahle mit EC, reiche ihr die Karte nach hinten zurück, konzentriere mich auf das Einpacken der Ware. Erhalte einen Abholbeleg für die noch zu kürzenden Hosen. Raffe die Einkaufstüten, drehe mich um:

Sie ist weg!

Nicht bei den Socken, nicht beim Schmuck, nicht in der Parfumerieabteilung, nicht bei den Zeitschriften, nicht draußen vor der Tür, nicht im Eingangsfoyer, Nirgends. Erst mal draußen eine Zigarette. Gleich kommt sie bestimmt. Ist ja auch schließlich riesig, dieser Konsumtempel. Zweite Zigarette. Dritte Zigarette.

Vierte Stunde. Hitze. Ungeduldige Senioren, verschwitzte Hausfrauen, depperte Ehemänner, schwatzende ***s und halbstarke Jungpudel streichen an mir vor bei, doch das bekannte Gesicht in der Menge will sich nicht finden lassen.

Fünfte Stunde. Hunger. Keine Lust mehr auf´s Warten oder eine weitere Zigarette. Gehe zur Bushaltestelle. Schleppe die ganzen Tüten mit. Sie wiegen auf Dauer schwer. Steige ein. Will den Fahrschein lösen. Wo ist mein Portmanaie? Scheiße! War der Erste in der Reihe und drücke mich peinlichst berührt wieder rückwärts gewand hinaus. Der Busfahrer lächelt gequält. Ältere Dame knuffen mich wie beim Spießrutenlauf.

OK, dann eben zu Fuß nach Hause!

Sechste Stunde. Endlich ist meine Haustür in Sicht. Mein Parkplatz ist leer. Aha, Madame hat sich mit dem Wagen auf und davon gemacht. Das werde ich einfach mal anzeigen, sobald ich meine Klamotten oben habe. Shit! Wo ist der Haustürschlüssel? Na da, wo auch der Autoschlüssel ist. In ihrer Handtasche. Drehe mich um, festentschlossen zur nicht ganz so weit entfernten Polizei zu gehen und den Diebstahl sowohl meines Wagens als auch meiner Schlüssel anzuzeigen.

Reifen quitschen und im rasanten Tempo parkt Madame meinen Wagen auf meinen Parkplatz ein, drischt die Tür ins Schloss, hastet über die Straße, öffnet meine Haustür mit meinem Haustürschlüssel und hätte ich nicht einen Fuß dazwischen gestellt, hätte sie mich einfach vor meiner Haustür stehen lassen. Schnell hinter ihr her, mit in den Aufzug, gemeinsam hoch zur Wohnung, Wohnungstür aufgschlossen, rein in die Wohnung. Noch während ich zum Donnerwetter ausholen möchte, wirft sie sich auf´s Sofa und heult und schluchzt. Die Tränen fließen in Strömen.

Siebte Stunde. Sie hat sich beruhigt. Meine Wut ist leicht verköchelt. *WARUM?* Sie zuckt mit den Schultern. Setze mich zur ihr auf die Couch und flüster ihr ins Ohr: *Du und ich, wir Beide, werden nie wieder *shoppen* gehen. Das ist keine Drohung sondern ein Versprechen!*

Und dieses Versprechen halte ich bis heute eisern ein.


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