Gelöschter Benutzer Geschrieben November 25, 2007 Autor Geschrieben November 25, 2007 man findet es nur in sich selbst. ich habe allerdings nie sehr in mir selbst gewühlt, da ich es nicht für dringend notwendig halte, glücklich zu sein " quelle: max goldt " sehr wenig vom glück", TITANIC ,oktober 2007 manchmal wird man gezwungen, in sich selbst zu wühlen......wenn man sein leben neu ordnen muss vor meinem ausscheiden aus dem berufsleben sah mein glücksempfinden anders aus..als es sich heutzutage darstellt vielleicht hat jemand lust, darüber zu philosophieren, warum wir menschen meinen, einen anspruch auf glück zu haben, bzw warum das gefühl von glück so hoch und die abwesenheit des subjektiven gefühls von glücklichsein so negativ bewertet wird, denn alles in dieser gesellschaft deutet ja daraufhin, dass es notwendig und erstrebenswert ist, glücklich zu sein. warum? das glücksgefühl..kurbelt das kleine chemielabor, was sich mensch nennt, an....glückliche menschen......laufen nicht amok, lassen keine kinder verhungern....schon die neandertaler..hatten sich das recht auf glücklichsein gepachtet....sonst gäbe es uns nicht...denn nachwuchs..wurde nur in zeiten des sattseins geschaffen [anmerkung: natürlich läuft nicht jeder unglückliche mensch amok und frißt kleine kinder - drastisch gesprochen- es dient hier als metaffa um das glücklichsein zu erklären]
po**** Geschrieben November 25, 2007 Geschrieben November 25, 2007 das ist ja gerade das glück...dass wir es haben dürfen, ohne ein recht darauf zu haben oder gar eine pflicht daraus zu machen. sonst wär´s ja keins......
sl**** Geschrieben November 26, 2007 Geschrieben November 26, 2007 Ich habe immer viel Glueck gehabt und erwarte das irgendwie als mein gutes Recht. Auch bei mir gibt es Rueckschlaege, aber irgendwie bringen die immer eine Wende zum Besseren. Allerdings hatte ich auch schonmal einen Ex-Freund, der immer Pech hatte. Alles, was der versuchte, ging grundsaetzlich schief. Der hat aber auch immer gedacht, er haette das Recht, ueber Leichen zu gehen. Als ich ihn endlich rausgeworfen hatte, rief er meinen Chef an und versuchte, mich feuern zu lassen, indem er behauptete, ich wuerde privat von Arbeit aus nach Europa telefonieren und klauen und weiss-der-Geier... Mein Chef meinte, er vertraue mir, aber falls der Typ auch andere Leute angerufen haette, waere es besser, meine Telefon- und PC-Protokolle freiwillig pruefen zu lassen... Also gut. Dabei stellte sich heraus, dass ich fast jeden Tag 1-2 unbezahlte Ueberstunden geleistet hatte (schliesslich wollte ich nicht heimgehen, weil der Typ vor meinem Haus abhing). Aber meine Vorgesetzten waren so beeindruckt, dass ich eine super-fette Gehaltserhoehung bekam... Ich glaube an Karma - ich helfe gern anderen und mir wird auch geholfen. Und auch wenn wir das hier nicht schreiben duerfen: kleine Dinge machen mich gluecklich. Im Spaetherbst ein bluehendes Bluemchen am Strassenrand zu sehen, oder ein Vogel (der auf mich haette kacken koennen) entscheidet, auf meiner Schulter zu landen und erschreckt schimpfend wegzufliegen, bringen mich zum Schmunzeln. Glueck ist auch Einstellungssache. Man muss bereit sein, es wahrzunehmen.
Gelöschter Benutzer Geschrieben November 26, 2007 Autor Geschrieben November 26, 2007 Auch beim Glück gibt es den Unterschied zwischen Haben und Sein. Glück zu haben bedeutet, dass das Glück um einen herum geschieht, Glück(lich) sein bedeutet, dass das Glück in einem ist. Manchmal bedeutet es sogar Glück zu haben, wenn man das glücklich sein zulassen kann. Und es gibt viele Leute, die (äußeres) Glück haben, aber nicht glücklich sind, während manch ein scheinbarer Pechvogel voll inneren Glücks ist. Das liegt daran, dass wir unsere Vorstellungen von Glück auf andere übertragen, und as sogar gelegentlich mit Vorstellugnen von Glück tun, die noch nicht einmal unsere eigenen sind. Wenn wir dann selbst beginnen diesen Vorstellungen nachzulaufen, verlieren wir unseren persönlichen Weg zum Glück aus den Augen und wundern uns am Zile des Irrweges, dass wir zwar (scheinbar) Glück haben, aber nicht glücklich sind... Glück zu haben bedeutet nicht immer glücklich zu sein, aber glücklich zu sein, bedeutet das größte Glück zu haben, dass man sich wünschen kann. Und auch wenn Ese vom Blümelein am Wegesrand nichts hören will - ich glaube in gewisser Wiese (oder: Weise - aber, ich hab das absichtlich so geschrieben) schon, dass das Glück nicht (nur) in den kleinsten Dingen ist, aber die kleinen Dinge verweisen auf etwas Großes, in dessen Zusammenhang sie gebettet sind - und so kann man die überwältigende Natur manchmal im nahen Anblick einer Biene auf einer Blüte stärker empfinden, als im fernen Anblick eines Bergpanoramas - und auch diese Beschreibung ist wieder ein Bild für das Glück, dass sich in sonderbarer Weise einer Definition entzieht - oft können wir nur in Bildern und persönlichen Beispielen von ihm reden - und selbst wenn wir alle körperlichen Reaktionen aufzählen, die wir in Glücksmomenten erleben, so können wir es doch nicht zur Gänze beschreiben...
Gelöschter Benutzer Geschrieben November 26, 2007 Autor Geschrieben November 26, 2007 (bearbeitet) lieben dank ihr alle für all die tollen postings! um nochmal max goldt anzuführen im selben kontext:" ich möchte vorschlagen, an einer sauberkeit der begriffe interessiert zu sein und eine angenehme körperdurchflutung lieber angenehme körperdurchflutung zu nennen als immer gleich glück ". max goldt, gleicher artikel ein recht auf glück kann es nicht geben...da bin ich eurer meinung. wir haben überhaupt kein recht auf irgendwas, mal streng genommen. aber worin besteht nun wahres glück und warum ist es so wichtig in unserer kultur, möglichst dauernd glücklich zu sein? ist doch "nur" ein gefühl. ese p.s. man beachte bitte, dass max goldt ein ernster humorist ist, der durchaus satirisch schreibt. ich finde dieses thema aber durchaus wert, es zu diskutieren, denn ein "glücklicher" mensch erfährt meist mehr achtung und respekt, als ein "unglücklicher". glück ist also erstrebenswert scheinbar. ist es glück, sauberes parkett und einen golden retriever zu besitzen und eine 60qm küche und gebildete freunde mit tollen jobs und viele bildbände, die die reisen in entlegene regionen der erde dokumentieren? oder ist glück, wie viele schmerzpatienten berichten, die abwesenheit von schmerz? ist es freiheit? geht`s dir/euch gut? ach ja. ich verspüre eine angenehme körperdurchflutung, wenn ich euch lese. ohne streit, so offen und zugewandt und freundlich. jeder von euch. das ist kurzes glück gerade, euch zu lesen. jeden von euch.danke! bearbeitet November 26, 2007 von Gelöschter Benutzer etliche fehler
Gelöschter Benutzer Geschrieben November 26, 2007 Autor Geschrieben November 26, 2007 (bearbeitet) " ich möchte vorschlagen, an einer sauberkeit der begriffe interessiert zu sein und eine angenehme körperdurchflutung lieber angenehme körperdurchflutung zu nennen als immer gleich glück ". Ich glaube ja nun konsequent an psychophysische Parallelität und sehe am Glück nichts, was nicht eine bestimmte Art von positiver Körperdurchflutung ist. Im Prinzip sollte man Konsens darüber erzielen, ab welchem Grad welcher positiven Durchflutung von Glück gesprochen werden kann. Da das aber kaum möglich ist - der Alkoholiker wird das Fluten der Kehle mit köstlichem Gerstensaft ebenso positiv finden, wie der Natursektfan die scheinbar gegenteilige Durchflutung der Harnröhre - sollten wir uns genau daran freuen und nicht daran verzweifeln, dass das Glück ja eben immer ein persönliches ist... Vielleicht ist ein Mangel am Recht auf Glück (es ist ja nicht einklagbar) der Grund warum die amerikanische Verfassung "lediglich" das Recht auf Verfolgung des Glückes (Pursuit of Happiness) einräumt. Dass wir überhaupt kein Recht auf irgendwas haben, wie Ese einräumt, kann diskutiert werden. Die philosophischen Väter dessen, was später seinen Niederschlag in eben jener amerikanischen Verfassung gefunden hat, haben ja lange den Begriff des Naturrechtes diskutiert - nämlich den Anspruch auf gewisse unveräußerliche Rechte, die dem Menschen von Natur aus (resp. auch von Gott) verliehen sind. Selbst wenn manche Denker diese Rechte als nicht naturgegeben ansahen, so waren sie der Meinung, dass diese Rechte mit der Gesellschaftsgründung auf der Basis des Konsenses enststünden, dem alle Mitglieder der Gesellschaft verpflichtet waren, während für die Ersteren das Naturrecht unumstößliche Voraussetzung von Gesellschaft überhaupt war. Will sagen: das Universum kennt kein Recht - die Gesellschaft schon - und so kann man sich in einer Gesellschaft nicht auf die "universelle" Freiheit berufen alles zu tun, zumal auch das Universum das ja so gar nicht formuliert - Recht und Unrecht sind in ihm schlicht keine Kriterien, sofern der Mensch oder ein anders vernunftbegabtes Wesen (na ja...) sie nicht einführen... bearbeitet November 26, 2007 von Gelöschter Benutzer
Gelöschter Benutzer Geschrieben November 26, 2007 Autor Geschrieben November 26, 2007 Worin besteht wahres Glück? Gute Frage... Es mag für den einen durchaus in der 60 qm Küche und den gebildeten Freunden zu bestehen, für einen anderen ist es vielleicht eine warme Mahlzeit. Glück ist die Erfüllung unserer eigenen, situationsbedingten Erwartungen. Ich kann noch heute als armer Bettler eine warme Mahlzeit als größtes Glück sehen und morgen, nach einem Lottogewinn, ist es die möglichst schnelle Vermehrung meines Vermögens, die mein Glück ist. Der "Anspruch" ans Glück ändert sich je nach Lebenslage und -situation. Als Single macht mich die Freiheit glücklich, als Ehefrau sind es die Kinder. Glück ist, könnte man sagen, quasi immer das, was wir gerade nicht haben. Also ist es wirklich möglich, jemals glücklich zu sein? Und selbst wenn wir jemals in den seltenen Zustand geraten, in dem wir alles, aber auch wirklich alles haben, was wir uns wünschen, sind wir dann glücklich? Oder sehen wir dann unser Glück in der Zeit, als wir noch nicht alles hatten? Glück ist eine Lebensmotivation, das Streben nach Glück hält uns bei Laune, lässt uns morgens aufstehen und den Tag durchstehen. Ich persönlich habe mir abgewöhnt, zu sagen oder gar zu denken, dass ich glücklich bin. Ich tue es in sehr seltenen Momenten, ganz vorsichtig und nicht, ohne mich umzuschauen. Denn ich habe die Erfahrung gemacht, dass immer dann, wenn ich glücklich war, wirklich glücklich, und es auch laut ausgesprochen habe, kurz darauf etwas passiert ist, dass mir sehr unglücklich gemacht hat. Ich strebe nicht nach Glück. Ich strebe nach innerer Zufriedenheit, einem Zustand, der dauerhafter und angenehmer ist, als Glück.
Ju**** Geschrieben November 26, 2007 Geschrieben November 26, 2007 geht`s dir/euch gut? ach ja. ich verspüre eine angenehme körperdurchflutung, wenn ich euch lese. ohne streit, so offen und zugewandt und freundlich. jeder von euch. das ist kurzes glück gerade, euch zu lesen. jeden von euch.danke! glück ist, oder hat der, versprochene post zu bekommen... glück ist das einzige, was sich verdoppelt, wenn man es teilt! viele menschen versäumen das kleine glück, während sie auf das große vergebens warten (peral s. buck)
Free1983 Geschrieben November 26, 2007 Geschrieben November 26, 2007 meine güte ihr habt doch alle keine ahnung 10 willige frauen ! alle superschön und machen alles für einen und lesen einem jeden wunsch von den augen und ne kiste WEIZEN dazu die niemals leer wird ! achja und nur die frauen gehen arbeiten ! das nennt man GLÜCK ! haahaa das wärs ! bitte meldet euch bei mir (also die 10 willigen Frauen *g)
Gelöschter Benutzer Geschrieben November 26, 2007 Autor Geschrieben November 26, 2007 Dass wir überhaupt kein Recht auf irgendwas haben, wie Ese einräumt, kann diskutiert werden. das glaube ich auch! danke, dass du das nochmal aufgegriffen hast! ich meinte es so, wie ich schrieb...das wort " strenggenommen " ist dabei wichtig. wenn ich nicht von einer gottesexistenz ausgehe, also mich als ins sein hineingeworfenes begreife ( nur als these!), wenn ich jegliche instanz da draußen verneine, dann habe ich zunächst mal überhaupt kein recht auf irgendwas. sogar das leben an sich ist ja kein " recht", eher zufall oder , wenn wir von absichtlichem schöpfertum ausgehen, ein geschenk. gesellschaftlich gesehen hat du natürlich vollkommen recht. wir als eine gemeinschaft von in`s leben geworfenen müssen natürlich regeln formulieren. da wir uns nicht alle niedermetzeln können bei meinungsverschiedenheiten, gibt es eben so etwas wie menschenrechte und feinere abstufungen des gegenseitigen zugeständnisses. aber ein kosmisches recht auf irgendetwas....haben wir das? ich glaube nein. so wie ein schwein kein recht auf unversehrtheit hat. @booty, danke für den beitrag. ich finde mich da wieder...so wie in vielen anderen beiträgen. es ist interessant, wie unterschiedlich und doch wie ähnlich unsere vorstellungen von " glück" sind. ese @free....10 männer und ne kiste chardonnay auf einer südseeinsel wäre meine alternative
sl**** Geschrieben November 27, 2007 Geschrieben November 27, 2007 ...ist es freiheit?... Fuer eine, die als ***ager unter Gefahr von Gefaengnis fuer ihre Freiheit demonstriert hat und (mit Hilfe von ein paar hunderttausend Anderer) dadurch den Umbruch ihrer ganzen Weltordnung bewirkt hat: eindeutig JA! Fuer mich sind Freiheit und Glueck ganz eng verbunden. Ich lebe in einem Teil der Welt, von dem ich als Kind wusste, dass ich ihn nie sehen koennte. OK, ich habe kein "geregeltes" Einkommen, mein Auto ist 18 Jahre alt, mein Motorrad 22 Jahre... aber ich weiss, dass ich alles erreichen kann, was ich mir zum Ziel setze - ich habe es schliesslich schon mehrmals erlebt. Das ist Glueck - fuer mich jedenfalls! ...so wie ein schwein kein recht auf unversehrtheit hat... Na, das Recht hat das Schwein schon, aber die meisten armen Schweine haben einfach kein Glueck!
Gelöschter Benutzer Geschrieben November 27, 2007 Autor Geschrieben November 27, 2007 Irgendwie erinnert mich dieser Thread an wenig an "Die Suche nach dem Sinn des Lebens - gibt es ihn wirklich" (nicht bös gemeint) Wir haben kein Recht auf irgendwas, aber wir haben das Recht zu entscheiden was wir annehmen. Glück aussen zu suchen, Glück von Umständen, von Personen abhängig zu machen ist m.M. falsch. Glücklichsein hat nur etwas mit jedem selbst zu tun. Wenn man es schafft glücklich zu sein, weil man es möchte und nicht weil man sich über dies oder jenes erfreut, hat man es gefunden, das eigene persönliche Glück.... Genau in diesem Moment bin ich glücklich ! Warum? Hm....ganz easy: weil ich ich BIN !
Gelöschter Benutzer Geschrieben November 27, 2007 Autor Geschrieben November 27, 2007 Irgendwie erinnert mich dieser Thread an wenig an "Die Suche nach dem Sinn des Lebens - gibt es ihn wirklich" (nicht bös gemeint) Wenn man es schafft glücklich zu sein, weil man es möchte und nicht weil man sich über dies oder jenes erfreut, hat man es gefunden, das eigene persönliche Glück.... Genau in diesem Moment bin ich glücklich ! Warum? Hm....ganz easy: weil ich ich BIN ! kann sein, dass du dich erinnert fühlst, obwohl ich hier nicht nach sinn frage, ist sinn vielleicht mit glück eng verbunden. ich finde die aussage: "glücklich zu sein, weil man es möchte" sehr interessant.das glück als bewussten willensakt jeden tag neu zu fühlen. ich denke, dass ich glücklich bin, also bin ich glücklich. denken-fühlen-handeln dies erklärt, warum viele menschen trotz äußerlich eher bedürftiger umstände trotzdem glück ausstrahlen, andere wiederum trotz objektiv tollen lebens dauernd mit ihrem schicksal hadern. danke für die inspiration @angel ese
Gelöschter Benutzer Geschrieben November 27, 2007 Autor Geschrieben November 27, 2007 Es ist eigentlich das erste Mal, dass ich mich mit dieser Frage befasse:"Bin ich glücklich?!" Gestern hatte ich ein Telefonat mit einer guten Freundin und sie fragte mich, was mit mir los sei, ob es mir nicht gut ginge, weil ich seit einiger Zeit etwas traurig scheine...für sie. Meine Antwort an sie war:"Ich bin nicht unglücklich!", sondern nur ein wenig traurig, vielleicht ist es auch eine leichte Depression, wegen den langen dunklen Abenden und das man nicht mehr so viel Sonne tanken kann. Aber bin ich jetzt glücklich, weil ich nicht unglücklich bin? Geht es mir gut, nur weil es mir nicht schlecht geht? Ich bin zufrieden und sicher könnte es immer besser sein, aber wenn ich in meinem Job sehe, wie es Menschen auch gehen kann, dann bin ich froh, dass ich gesund bin und sehe dies auch als "ein Glück" an. Es sind kleine Glücksmomente und manchmal ist es einfach nur ein Lächeln oder eine nette Geste, die mir zeigen, dass es mir "eigentlich" gut geht. Macht mich ein Lottogewinn glücklich, wenn ich schwer krank bin? Vielleicht liesse sich meine angeschlagene Gesundheit durch Geld besser ertragen und mein Leben annehmlicher gestalten oder meine Chancen auf eine bessere medizinische Behandlung steigen, aber bin ich dann glücklich? Ich finde, dass es das grosse Glück nicht gibt, sondern viele kleine Glücksmomente, die einen zufrieden machen. Früher habe ich viele Dinge nicht gesehen, keine Ahnung warum und heute freue ich mich schon, wenn ich im Frühjahr sehe, wenn an einer Hecke kleine neue grüne Blättchen spriessen und eine wärmere Jahreszeit ankündigen. Es kann vorkommen, dass ich einen mir sehr lieben Menschen in den Arm nehme und eine Träne "vor Glück" verdrücke, weil ich in diesem Moment froh bin, dass er bei mir ist. Einige Tage später kann es sein, dass ich den selben Menschen in meine Armen habe und keine Träne kullert. Manchmal ist es besser die Dinge nicht in Werte messen zu können, sondern ganz alleine für sich und auf die Situation gebunden zu sehen. So ist es auch mit Liebe. Wann liebe ich und wie macht es sich bemerkbar? Liebe ich meine Schwester anders oder mehr, als meinen Bruder? War die Liebe zu meinem jetztigen Ex-Mann stärker, grösser, als zu meinen Geliebten danach? So sehe ich das auch mit dem Glück. Es ist einfach nicht definierbar und wirkliches Glück ist auch manchmal nicht in Worte zu fassen.
Gelöschter Benutzer Geschrieben November 27, 2007 Autor Geschrieben November 27, 2007 lieben dank für all eure beiträge, auch und gerade für die sehr persönlich gefärbten. ich habe in letzter zeit öfters freunde und bekannte gefragt, ob sie " glücklich" sind. ich habe nie ein "ja" gehört. glück kommt wohl nur in kleinen dosierungen und wie jemand hier schön schrieb....wenn man glück hat, ist man sehr vorsichtig damit, versucht es festzuhalten wie eine kostbare vase, damit sie nicht zerbricht.man schaut sich nicht um, um dieses fragile zerbrechliche teil zu schützen.... viele reden auch nicht über glück, weil es wie ein geheimer schatz ist. es gibt dieses alte sprichwort: teile niemandem dein glück mit, denn jeder trachtet danach, es dir wegzunehmen. meine frage gilt aber nicht so sehr dem : " wann bin ich glücklich und warum", sondern eher: ist es wichtig, glücklich zu sein? sind glückliche menschen freundlicher als unglückliche? ese
la**** Geschrieben November 27, 2007 Geschrieben November 27, 2007 Sehr interessant finde ich in dem Zusammenhang übrigens folgende Begebenheit aus meinem bewegten Leben: Ich bin generell ein sehr positiver Mensch. Es gab eine Zeit, da war ich mit einer Frau recht eng befreundet, der es immer schlecht ging. Dieses Wehwehchen, jenes Wehwehchen, hier ein Problemchen, da ein Problemchen... ich habe sie auf die Frage: "Wie gehts Dir??" nicht ein einziges Mal "Gut!" antworten hören. Mir ging es zu der Zeit sogar sehr gut. Ich war, ja, ich war GLÜCKLICH. Und wenn sie mich gefragt hat, wie es MIR geht, dann habe ich auch gesagt: "Danke, alles tutti!" Woraufhin sie mir eines Tages die Freundschaft gekündigt hat, mit der Begründung, sie könne nicht glauben, daß es einem Menschen NUR und DAUERND gut gehe, ergo lüge ich sie an und mit dieser Unehrlichkeit könne sie nicht länger leben...
Gelöschter Benutzer Geschrieben November 27, 2007 Autor Geschrieben November 27, 2007 Und wenn sie mich gefragt hat, wie es MIR geht, dann habe ich auch gesagt: "Danke, alles tutti!" ja. das kenne ich auch. furchtbar der neid auf glück. daher muss man es oft verstecken;-) das kleine samtige scheue glück chronisch unzufriedene menschen mögen glückliche menschen nicht sehr. aber wir schweifen ab.... ese
Gelöschter Benutzer Geschrieben November 27, 2007 Autor Geschrieben November 27, 2007 Ich meine,dass jeder seine eigene Definition von Glück hat...für den Einen ists der Lottogewinn,für den Anderen eine funktionnierende Partnerschaft. Ich kann also nur von mir selber sprechen.Ich suche das Glück nicht, eher die Zufriedenheit. Manchmal durchströmt mich ein Glücksgefühl...ein Moment in meinem Leben, der mir dann auch lange in Erinnerung bleibt.Solche Momente sind für mich wichtig,aber ich glaube nicht,dass ich ein Anrecht darauf habe.
Gelöschter Benutzer Geschrieben November 27, 2007 Autor Geschrieben November 27, 2007 "Recht" auf Glück? Schwer zu sagen. Ich betrachte das Glück wie einen hochwillkommenen Gast: Ich empfange es mit offenen Armen, genieße jede Minute, in der es bei mir ist, und verabschiede mich mit der Hoffnung auf ein baldiges Wiedersehen. Jegliches Drängeln und Quengeln, jeder Vorwurf über zu lange Abwesenheit und zu viele Besuche bei anderen halte ich für gefährlich - sie setzen das Glück unter Druck. Wer besucht schon gerne jemandem, bei dem er dann nur Vorwürfe zu hören bekommt? Ich sehe keine Recht auf Glück, ich freue mich aber über jeden Augenblick, an dem ich glücklich bin. Und was die Berggipfel angeht: Die würde ich hier mitnichten ausschließen. Wenn ich auf einem Berg stehe und mir der Wind ins Gesicht bläst, die Welt unter mir, den Himmel in mir - dann blubbert und sprudelt es in mir, daß ich denke, ich zerberste jeden Augenblick vor lauter Glück. Dann habe ich nicht nur Besuch von einer Person, sondern im ganzen Seelenhaus ist eine einzige Glücksparty mit dicht an dicht gedrängten Gästen... @ladydingsda Das hast du aber schön gesagt! @all Aufmerksame Leser werden festgestellt haben, dass mitnichten ein Recht auf Glück sondern lediglich das Streben danach verfassungsrechtlich verbrieft ist. Für mich klingt das wie: "Du darfst dir wünschen was du willst und soviel du willst. Nur schau selbst wo du es herbekommst." Aber zur Sache: Ich bin gern glücklich. Jedoch weiß ich, dass es den Zustand ewiger Glücksseeligkeit nicht geben kann. Es ist biochemisch nicht möglich das menschliche Belohnungssystem dauerhaft mit Glückshormonen (Dopamin) zu fluten ohne dass es abstumpft.
Gelöschter Benutzer Geschrieben November 27, 2007 Autor Geschrieben November 27, 2007 Wenn uns etwas aus dem gewöhnlichen Gleise wirft, bilden wir uns ein, alles sei verloren. Dabei fängt nur etwas Neues, Gutes an. Solange Leben da ist, gibt es auch Glück Leo N. Tolstoi
Gelöschter Benutzer Geschrieben November 27, 2007 Autor Geschrieben November 27, 2007 meine frage gilt aber nicht so sehr dem : " wann bin ich glücklich und warum", sondern eher: ist es wichtig, glücklich zu sein? sind glückliche menschen freundlicher als unglückliche? Ich glaube, dass das glücklich sein an sich nicht so wichtig ist, wie das Streben danach. Wie ich schon schrieb, glaube ich, dass das Streben nach Glück das ist, was uns am Leben erhält. Was uns motiviert, tagtäglich. Wir arbeiten, sparen Geld in der Hoffnung auf ein "besseres Leben", auf einen langersehnten Urlaub, der uns glücklich machen würde. Wir zahlen die Raten für unser Haus, das wir gebaut haben in der Hoffnung, dort ein glückliches Leben für uns, unsere Partner und Kinder aufbauen zu können. Wir stehen jeden Morgen auf mit dem Vorsatz, das Beste aus dem Tag zu machen, ihn möglichst glücklich zu überstehen, etwas schönes zu unternehmen, etwas schönes zu kaufen, ein schönes Buch zu lesen, einen schönen Abend mit Freunden zu verbringen. Es ist das Streben nach dem Glück, im Kleinen (der nette Abend mit Freunden) oder im Großen (das Sparen für ein eigenes Haus oder Auto), dass uns die Lebensmotivation gibt. Was hätte es für einen Sinn, morgens aufzustehen, wenn es kein Ziel gäbe? Keine Träume, die verwirklicht werden wollen? Kein Ereignis, auf das man sich freuen kann? Jeder Mensch ist auf seine Art, zumindest ab und zu mal, glücklich. Es gibt auch Menschen, die das höchste Glück in ihrer Unglücklichkeit finden und die einfach unglücklich werden, wenn sie mal glücklich sind. Ich finde FromHell72s Worte ziemlich gut: Glücklich zu sein, weil man es will. Ich denke auch, dass Glück und Glück empfinden viel mit der inneren Einstellung dazu zu tun hat. Wenn ich partout nicht glücklich sein will oder meine, es nicht zu können, dann werde ich es auch nicht sein, werde das Glück blockieren. Aber wenn ich wirklich glücklich sein WILL, dann kann ich, in guten und starken Momenten, alle Probleme unwichtig werden lassen und ganz starkes Glück empfinden. Man muss sich nur darüber im Klaren sein, dass es kein Dauerzustand ist, dass es Hand in Hand mit dem Unglück geht, aber man sollte das Unglück genau so annehmen und durchleben, wie das Glück. Ob glückliche Menschen freundlicher sind? Dafür müsste man den Menschen ansehen können, ob sie glücklich sind. Zugeben wird es, wie Ese schon festgestellt hat, ja keiner. Wahrscheinlich ist Glück an sich so schwer definierbar, dass niemand bemerkt, wenn er es hat, weil Glück doch meistens das ist, was andere haben aber nicht man selbst. Das beste Beispiel dafür ist folgende Antwort auf meine Frage, ob man glücklich sei: "Glücklich? Ach, was heißt schon "glücklich". Aber ich bin zufrieden." Aber wie oft reden wir andererseits über andere, die "sich glücklich schätzen können", das oder jenes zu haben oder zu sein. Wir können das Glück bei anderen sehr gut festmachen, aber bei uns? Wie würden wir auf die Frage antworten, was für uns das höchste Glück bedeuten würde? Und WENN es eine Antwort auf diese Frage gibt... empfinden wir es als Glück, wenn wir dieses Ziel erreicht haben? Was ich sagen will? Keine Ahnung, ich hab den Faden verloren und mir schwirren tausend Gedanken gleichzeitig durch den Kopf, die ich gerade nicht wirklich ordnen kann. Sorry dafür... Aber danke, Ese, für diesen wirklich inspirierenden und nachdenklich machenden Thread.
Gelöschter Benutzer Geschrieben November 27, 2007 Autor Geschrieben November 27, 2007 Zu Ladys Beitrag möchte ich gerne etwas erwidern: Glücklichsein hat nichts mit dem eigentlichen Lebensumstand oder der Gesundheit zu tun. Wenn ich behaupten würde, das mein Leben rund läuft, das ich keine Probleme ätte, das ich nicht bald täglich Steine ausm dem Weg kicken müßte und ebenso seit Jahren mit Schmerzen zu leben muß, würde ich lügen. Trotzdem bin ich glücklich, warum auch nicht ??? Vielleicht ist es auch mein ganzes Leben, alles was ich erfahren mußte, das mir den starken Willen gab, niemals lange down zu sein..... Wenn es mir einmal extrem schlecht geht, bin ich traurig, weine mir diesen Zustand aus der Seele damit das Glück wieder einkehren kann. Schafft es doch ein Zustand (schlechte Beziehung) das ich mich nicht wirklich glücklich fühle, ändere ich diese Situation...denn ICH entscheide über mein Glück, niemand anderes hat das Recht mir dies zu nehmen. Wenn man sich Mühe gibt, schafft man es in fast allem Glück zu sehen....irgendwann einmal ist man somit in der Lage, das Gefühl ohne das etwas erfreuliches geschieht zu erleben.....alles eine Sache der Übung ! Sind glückliche Menschen freundlicher?? Ich glaube eher das Gegenteil, denn der chronisch unglücklich Mensch erwartet meist etwas von seiner Umwelt - Mitleid - also muß er ergo freundlicher sein, damit die Menschen in seinem Umfeld sich kümmern <- zumindest meine Erfahrung.
Gelöschter Benutzer Geschrieben November 27, 2007 Autor Geschrieben November 27, 2007 ...ein recht auf glück kann es nicht geben...da bin ich eurer meinung. wir haben überhaupt kein recht auf irgendwas, mal streng genommen.... Doch haben wir. Das ist mein Lebensrecht als Mensch, nach Glück zu streben und glücklich zu sein (biologisch gesehen im Sinne einer angenehmen Körperdurchflutung mit "Glücks"hormonen etc.), genau so wie es als Mensch mein Lebensrecht ist, auch traurig sein zu dürfen. Da. aber die "angenehme Körperdurchflutung" weitaus angenehmer ist, streb ich doch lieber danach. LG xray666
sl**** Geschrieben November 27, 2007 Geschrieben November 27, 2007 ...Woraufhin sie mir eines Tages die Freundschaft gekündigt hat, mit der Begründung, sie könne nicht glauben, daß es einem Menschen NUR und DAUERND gut gehe, ergo lüge ich sie an und mit dieser Unehrlichkeit könne sie nicht länger leben... WOW! Genau das ist mir auch schon passiert. Meine Freundin hat mir erklaert, dass ich ihr zu schoen, zu erfolgreich und zu gluecklich sei. Und das zu einer Zeit, wo ich Studentin mit billiger Nickelbrille und selbstgestutzten Haaren und nahezu ohne Geld war... aber eben auch ohne Probleme und gluecklich. Aber sie ist so ein Mensch, wenn sie keine Probleme hat, dann macht sie sich welche. Oder in dem Fall, da wir uns vorher jede Woche mehrmals gesehen haben, hat der ploetzliche und unerwartete Entzug ihrer Freundschaft mich tatsaechlich ungluecklich gemacht. Aber dann hat sie nicht mehr gefragt...
Gelöschter Benutzer Geschrieben November 27, 2007 Autor Geschrieben November 27, 2007 (bearbeitet) Subjektiv und persönlich ist immer das Verhältnis zwischen Glück "haben" und glücklich "sein". Oberflächlich ordnen wir unseren und fremden Glücksgefühlen auch immer ein gewisses Glückhaben zu, dass zumindest als Auslöser für das Glücklichsein unterstellt wird. Und so fällt eben auf, dass in unseren Augen der eine weniger Glück "hat", aber damit glücklicher "ist", als ein anderer, der über scheinbar mehr Glück verfügt, aber nach außen hin weniger glücklich wirkt... Und jenen gesegneten Wesen, die bei offenbar wenig glücklich stimmenden Äußerlichkeiten eine größere Menge Glück ausstrahlen, unterstellen wir nur allzu gerne Narren zu sein, die ohne Grund und damit irgendwie "wertlos" glücklich sind... Wir sollten aber berücksichtigen, dass das Glück ein Gefühl ist, und dass es auf dieser Ebene keine "Falschheit" gibt - auch wer aus einem Irrtum heraus glücklich ist, ist es dennoch, und manchmal eben mehr, als derjenige, dessen glücklicher Umstände wir sicher zu sein scheinen. Ich glaube, dass das Glück ein flüchtiges Gefühl ist, dass sich sonderbarerweise zumeist in Lebensphasen äußert, die ebenso die Gefahr des Unglückes bergen, und dass Glück und Unglück immer recht nah beisammen liegen. Dies aber nicht nur, weil das Glück ja häufig die Angst vor dessen Verlust zu beinhalten scheint, sondern auch weil das Glücklichsein nur möglich ist, wenn man einen größtmöglichen emotionalen Kontakt zu seinem inneren Kern zulassen kann, ohne dass der Verstand als vermittelnde, aber auch die Seele schützende Instanz zu sehr dazwischen funkt und zur Vernnuft ruft, wo man doch einfach nur feiern möchte... In solchen Phasen sind wir aber auch für das Unglück sehr offen, weil wir uns ungeschützt machen und Emotionen zulassen, wo wie sie sonst durch Vorbehalte und Schutzmaßnahmen kastrieren. Wenn wir selber glücklich sind, rührt und das Unglück anderer häufig mehr, aber nicht immer - manche sind auch "blind vor Glück", nehmen den Schmerz anderer nicht mehr wahr, oder rennen blindlings ins eigene Verderben, weil alle Sicherungen durchgebrannt sind. Wir sehen also, dass das Glück in seinen Voraussetzungen, seiner Tiefe, seiner Unbedingtheit und in seinen Folgen eine höchst persönliche Sache ist - und dass das Glück in unterschiedlicher Intensität auch ein "sich Riskieren" bedeutet - das Risiko sich auf einen Schwebezustand einzulassen, der auch einen bösen Sturz nach sich ziehen kann... Am glücklichsten ist vermutlich derjenige, welcher mit wenig "glücklich ist", weil sich das "Wenige" öfter und dauerhafter erreichen und gewinnen lässt, und der zugleich viele Gefühle zulassen kann, ohne diese Gefühle über den Verstand zu kanalisieren und zu domestizieren - aber auch hier zeigt sich eine Paradoxie - wer zuviel Glück empfindet, dem wird es manchmal gewöhnlich, dem verliert es an Reiz und er strebt womöglich nach mehr, um das Glücksgefühl früherer Tage wiederzuerlangen, das ihm nicht mehr möglich ist - und so sind viele fanatische und damit unglückliche Glücksritter eigentlich die Glückspilze von gestern, während manch einer, der das Glück nur schwerlich zulassen konnte nach einer Grenzerfahrung zum glücklichsten Wesen der Welt werden kann... In allem hier sieht man, dass das Glück unfassbar ist, dass es kommt und geht, dass es sich wandelt, zurückzieht und in neuem Gewand wieder zu uns kommt, wenn wir es wollen und es riskieren können... bearbeitet November 27, 2007 von Gelöschter Benutzer
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