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Vielfalt jeder Form ist in Gefahr


ba****

Empfohlener Beitrag

Geschrieben

Eines der grossen Probleme bei den ganzen Überwachungsplänen momentan ist nicht, das überhaupt solche Techniken angewendet werden, sondern das nach und nach alle Kontrollmechanismen dafür abgeschafft werden, z.B. das sowas vorher durch Richter abgesegnet werden muss. Und wer sich mal n bißchen mit Geschichte beschäftigt wird sehen, das ausser Kontrolle geratene Sicherheitsorgane einer Gesellschaft weit mehr schaden als irgendwelche obskuren Terrororganisationen.

Die beste Verteidigung gegen Terrorismus ist nämlich nicht ein riesiger Sicherheitsapparat, sondern eine Gesellschaft deren Werte und Grundsätze es wert sind verteidigt zu werden. Wenn man glaubt Freiheit und Demokratie opfern zu können um ein bißchen mehr Sicherheit zu kriegen dann ist das eine Milchmädchenrechnung. Und allen die hier meinen ne grossflächige Überwachung geht eh nicht, denen empfehle ich mal die aktuelle Entwicklung im Auge zu behalten, da geht schon einiges und es wird immer mehr.


Geschrieben

...Wenn man glaubt Freiheit und Demokratie opfern zu können um ein bißchen mehr Sicherheit zu kriegen dann ist das eine Milchmädchenrechnung...


Meine Rede!


Geschrieben

Was gibt es denn noch zu verteidigen, wenn man die Freiheit und Demokratie opfert? Einzig das Leben als solches noch, inwiefern das noch lebenswert ist, sollte jeder für sich selbst beantworten.


Geschrieben

...wurde heute auf ndr-info ein buch vorgestellt...was sich mit dem thema beschäftigt...
es wurde die frage gestellt, wann das ende der fahnenstange erreicht ist....

wenn das letzte bisschen intimsphäre dahin ist, dann gibt es keine individualität mehr, dann
gibt es keinen funktionierenden demokratischen rechtsstaat mehr.

der verfassungsschutz möge dies bedenken: die vielzitierte "freiheitlich demokratische grundordnung" ist in gefahr. wann schreitet ihr ein???? wann erteilt ihr den betreibern dieses
unwesens berufsverbot?


Geschrieben

"Wer nichts zu verstecken hat, hat nichts zu befürchten." ist auch so ein beliebter Satz.

Der Terrorismus ist nur ein vorgeschobener Grund. Nur als Beispiel: Die Planung der Autobahnüberwachung mit Option auf Kennzeichenerkennung hat schon vorher angefangen. Für die Maut hätte es ein Aufkleber für 2Cent/Stück getan. Im nächsten Schritt wird das System auf die Bundesstrassen und dann auf alle Fahrzeuge erweitert. (Vermutlich mit einem guten Vorsatz, wie Kinderschänder, Terroristen..). Und das ist nur EIN Beispiel.

Die Datenmenge ist schon jetzt kein Problem. Es kommt nur noch auf gute Software an.

Gelegentlich erleben wir, wie eine Politikerkariere wegen eines halben aus dem Zusammenhang gerissenen Satzes beendet wird. Solche 'verwertbaren' Aussagen machen wir jeden Tag. Denkt doch mal darüber nach, was wir hier schreiben, an manche ironisch-provokativen Bemerkungen... oder über die einzelnen Aussagen am Telefon (nicht die Inhalte oder die Absichten).

Jedoch: Eine 'Totale Überwachung' wird es vermutlich nie geben. Im Laufe der Menschheitsgeschichte hat jede Regierungsform versucht an möglichst viele Daten zu kommen. (Meist mit guten Vorsätzen.) Die Mittel der Datensammlung ändern sich, aber auch die individuellen 'Abwehrmöglichkeiten' ändern sich.
Der 'Bundestrojaner' wird vermutlich innerhalb von Stunden nach seinem Erscheinen geknackt sein. (Allein der Sportgeist einiger Leute wird dafür sorgen.) Diese Software wird ein 1/2 Jahr später für illegal erklärt und der Verbot wird dann innerhalb von wenigen Tagen umgangen usw. usf.

Es ist einfach nur ein Interessenkonflikt zwischen dem Sicherheitsgefühl von Seiten des jeweiligen Systems und dem Freiheitsgefühl des Einzelnen. Und daraus ergibt sich ein fliessendes Gleichgewicht. Vor 20 Jahren sind einige wegen der Volkszählung bereit gewesen, eine Gefängnisstrafe auf sich zu nehem. Heute geben Menschen ihre persönlichen Daten preis, um vielleicht einen Polo zu gewinnen.

Und vielleicht in einer nahen Zukunft wird eine Überwachngskamera in jedem Raum Pflicht sein...
Nur das Leben wird mir irgendwie weniger Spaß machen, wenn jeder meiner Schritte überwacht wird. Aber... ich habe ja nichts zu verstecken.

Es ist ja schon lange kein Geheimnis mehr, daß unsere Demokratie von wirtschaftlichen Sachzwängen mit geprägt ist.


Da stellt sich die Frage, welche wirtschaftliche/finanzielle Vorteile die Überwachung denn langfristig haben kann/wird. Beende doch bitte den Gedanken.


Geschrieben

Was bislang nicht eingeflossen ist, aber erwähnt werden sollte, ist die Tatsache, daß das Abhören eines Telefones auf Anordnung bzw. nach Genehmigung der Staatsanwaltschaft bereits gestattet ist. Diese Genehmigung wird erst bei einem erhärteten Verdacht erteilt und dient zum Schutz der Bürger und zur Klärung von Verbrechen. So ist auch der Einsatz des Trojaners geplant.



Soweit die Theorie. Allerdings würde kein Provider den Ermittlungsbehörden Zugang zu seinen Telefosystemen verschaffen, solange kein entsprechender Gerichtsbschluß vorliegt; er würde sonst gegen das Telekomunikationsgeheimnis verstoßen. Diese inoffizielle Kontrollinstanz fehlt aber beim Bundestrojaner, dieser wird ja von den Behörden direkt eingesetzt. Und genau damit ist dem Missbrauch Tür und Tor geöffnet! Dabei spielt es überhaupt keine Rolle, ob die Initiative von einem voreiligen Staatsanwalt ausgeht, ein Kripo-Beamter eigenmächtig handelt, weil er von seinem Verdacht zwar überzeugt ist aber keine Beweise hat oder oder ein IT-ler bei der Kripo das Programm für seine Zwecke umstrickt, weil er glaubt, seine Frau hat ein Verhältnis. Oder nur neugierig ist, was der Chef privat so treibt. Oder.. oder.. oder..
Das gern gebrauchte Argument "wer nichts zu verbergen hat.." zieht nicht; jeder(!) hat etwas zu verbergen! Völlig egal, ob das ein Stundungsantrag an den Gläubiger ist, der Liebesbrief an die Sekretärin oder die heissen Pics vom letzten 4er. Bei vielen Selbständigen kommen noch hochsensible Kundendaten dazu. Nichts davon ist illegal - trotzdem geht es niemanden was an, auch keinen Staatsschützer.
Dazu kommt: Vorsichtig geschätzt, dauert es höchstens ein paar Monate, dann ist der Code geknackt. Ein paar Tage drauf steht der Trojaner in einschlägigen Foren zum Download, mit hübschem Script zur persönlichen Anpassung. Womit auch die Terroristen die Kripo ausspioniren können

Eigentlich geht es sowieso um was anderes. Die Unkontrollierbarkeit des Internets ist Politikern aller Welt schon lange ein Dorn im Auge. Das ganze ist nur ein neuer Versuch, etwas Kontrolle zu bekommen. Der Terrorismus ist wieder mal nur eine Ausrede. Man macht Panik, um schärfere Gesetze durchzudrücken. Wie vorher mit der Kinderpornografie. Und davor mit dem Jugendschutz. Und davor die bösen Hacker. Und davor..


Geschrieben

zum anderen macht man die böcke zu gärtnern....denn auch sicherheits- und ordnungskräfte
haben reichlich zu verbergen....allein ihre häufigen befugnisüberschreitungen, fehleinschätzungen und falschen anordnungen. von vorsätzlichen kriminellen handlungen abgesehen. (tornado-einsätze im inneren!!!! )

und das ist es ja: sie machen es längst alles ohne die rechtlichen grundlagen zu haben.

es ist doch gar nichts dagegen einzuwenden, wenn es tatsächlich der verbrechensbekämpfung dient....aber die erfahrungen zeigen doch, dass die anwender nicht zu bremsen sind.
allein die tatsache, dass sie nach neuen methoden schreien, wenn sie gerade erfolg hatten...
wenn der alte besen sauber fegt...warum brauch ich dann ´n neuen? aus stahl?


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