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Sexueller Mißbrauch- Das Leben danach


Xenia24Xenia

Empfohlener Beitrag

Geschrieben

Es ist doch bis dato genau so wie ich mir gedacht habe und weshalb ich dagegen war/bin. Viele Interessierte sind dafür, dass Thema zu behandeln. Viele Theoretiker die es nicht betrifft, auch wenn sie irgend wen kennen der betroffen ist.

Wer betroffen ist, ich bin es, der wird sich doch im seltensten Fall an eine Plattform wie ausgerechnet p.de wenden und dort einen "Seelenstrip" hinlegen, um dann Anteilnahme zu hören oder elementare Hilfe zu erfahren, denn das man diese nicht hier bekommt dürfte ja wohl jedem interessierten klar sein.

Wenn man sich ehrlich für das Thema interessiert, dessen Komplexität, die jahrelange Belastung der betroffenen Personen und die lebenslange Beeinflussung um nicht zu sagen Zerstörung deren Lebens, der wird ausreichend Informationen im Internet finden.

Poppen.de ist definitiv eine Plattform, wo sich zu viele Gestalten herumtreiben, die sich an den einzelnen Schicksalen aufgeilen und auch noch einen widerlichen Lustgewinn daraus ziehen. Als Betroffener kann man sowas nicht wollen und wer sich schon nicht dem engsten Freundeskreis oder der Familie öffnet der wird nun nicht hier grade damit anfangen. Selber wenn man in der Verarbeitung soweit fortgeschritten ist, dass man offen über das Thema sprechen kann, so frage ich mich, was eine Plattform für Sexkontakte ausgerechnet zu der Verarbeitung beitragen soll.

Sexueller Missbrauch ist halt nicht irgendein Diskussionsthema - ich schließe mich hier den Worten von Ese an - und es gehört hier einfach nicht hin und wie man bis dato sieht befürworten auch primär interessierte und nicht Betroffene diesen Thread.

Aber natürlich, wenn es im Sinne von Xenia ist, dann diskutiert darüber. Es steht außer Frage, dass das Moderatorenteam den Thread entsprechend schützen wird, was für mich persönlich nix dran ändert, dass es eine Diskussion von am Thema interessierten bleibt die nicht wirklich den weit greifenden Einschnitt ins Leben nachvollziehen können.

Da ich also nicht über meine Geschichte schreiben werde und will, bin ich hier raus, da ich nix effektives beizutragen habe. Xenia du kannst mich aber jederzeit gerne anschreiben, wenn du dies möchtest.

Sumse


Geschrieben


Sexueller Missbrauch ist halt nicht irgendein Diskussionsthema - ich schließe mich hier den Worten von Ese an - und es gehört hier einfach nicht hin und wie man bis dato sieht befürworten auch primär interessierte und nicht Betroffene diesen Thread.



Das würde ich so nicht sagen. Und das nicht jeder hier offen über seine Geschichte schreiben möchte, heißt nicht, dass er nicht trotzdem Kontakt zur TE aufnimmt.

Ich bin eine "Betroffene" und ich finde nicht, dass dieses Thema hier tabuisiert werden sollte.


Geschrieben (bearbeitet)


Denkst Du aber nicht, dass es möglich sein sollte, diese Fragen der TE
zu beantworten? Im Thread oder besser noch per PN. Ich würde es jedenfalls gut finden.



Ich sehe eher das Problem, dass hier viele Schreiben, die ihr "Wissen" vom Hörensagen oder aus diversen Medien beziehen, irgendwo mal was gelesen haben oder meinen zu wissen, wie ein Mensch fühlt, der Missbrauch erlebt hat.
Meiner Meinung nach, werden die wenigsten Opfer eines Missbrauchs nicht so ein öffentliches Forum aufsuchen und darüber schreiben.
Mir wird flau bei dem Gedanken, dass evtl. Menschen diesen Thread verfolgen (wie auch schon von MaLekma erwähnt) die ihren ureigensten Nutzen aus dem Erlebten der TE ziehen möchten und unter dem Deckmantel des "Helfenwollens" sich an sie wenden.

Vor Jahren hatte ich die Erfahrung schon einmal in einem Forum, dass dort ein User, mit dem ich über viele Monate chattete sich plötzliche als Freund von misshandelten und ***igten Opfern zeigte und diese bat sich bei ihm "auszusprechen".
Ich gebe zu, dass ich dort zum Erstenmal unter einem Zweitnick rein bin und ihm "meine" natürlich frei erfundenen Missbrauchsgeschichte erzählte und er mich drängte doch bitte mehr Details zu schildern, weil er mir ja sonst nicht "helfen" könne.
Meiner Meinung nach geilte es diesen User einfach auf, was die Frauen ihm erzählten.
Habe mich dann später auch geoutet und ihm die Freundschaft gekündigt.

Ich gebe zu, dass ich diesem Thema hier im Forum auch zwiespältig gegenüber stehe, aber auch finde, dass die TE bestimmt selber weiss, was für sie gut ist und selber entscheiden kann, an wen sie sich mit ihrem Problem wendet.


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben (bearbeitet)

Ich hätte nun wirklich nicht erwartet, hier erstmal so etwas wie eine Rechtfertigung für diesen Thread abgeben zu müssen. Ich denke aber auch, das es dringend notwendig ist, meine Intention zu diesem Thread zu erklären.
Ich denke sehr wohl, das dieses Thema hier eine Daseinsberechtigung hat. Ich habe die Poppen Community so kennen gelernt, das wir hier über alles reden können. Die Schwierigkeiten im Umgang mit diesem Thema zeigen mir, das es absolut notwendig ist, das Thema genau hier zu diskutieren.
Wer sich schon mal in Mißbrauchsforen begeben hat, wird feststellen, das auch diese einem nur begrenzt weiter helfen können. Mir ist der Umgang zu engstirnig. "Opfer" reagieren nun mal nicht alle gleich und ich kann bei meinem derzeitigen Stand der Heilung für mich keine Hilfe in einem Mißbrauchsforum finden. Ich brauche Leute, die davon nicht betroffen sind, bzw auf Ihrem Weg der Heilung soweit fortgeschritten sind, das Sie keine Probleme mit einer Seite namens Poppen. de haben.

Ich bin dafür angegriffen worden, daß ich mich mit einem Profil hier auf dieser Seite freizügig präsentiere. Als müsste ich mich nun dafür schämen, das ich wieder eine einigermaßen normale Sexualität habe.
Genau aus diesem Grund habe ich dieses Forum gewählt. Angesprochen fühlen, sollen sich alle, die mit mir diskutieren wollen, ob per PN oder im Forum, beides ist OK. Ich suche also hier auch Betroffene, die sich hier gut aufgehoben fühlen, die eine einigermaßen normale Sexualität für sich wieder entdeckt haben. (Was ist schon normal?)

Als ich Kind war, und Hilfe gesucht habe, da habe ich keine bekommen, weil die 80 iger nun mal gesellschaftsmäßig nicht so weit waren. Ich will nicht mit diesem Problem ausgegrenzt werden, indem man mich an Profis verweist und auf spezielle Foren hinweißt.
Ich will es hier diskutieren. Ich möchte mit diesem Thread auch ein Zeichen setzen, das es möglich ist, wieder normal zu leben.
Wenn ein Täter der Meinung ist, mich anschreiben zu müssen, weil es ihn aufgeilt. Bitte, dafür gibt es den Löschbutton und die Igno Taste. Damit kann ich umgehen.

Ich will noch ein Beispiel geben. Es gibt diverse Bücher, die in allen Ausführlichkeiten beschreiben, wie der Mißbrauch verlaufen ist und mit Einzelheiten wird dabei nicht gespart.
Das ist sicherlich gut zu verkaufen und die Menschen, denen es nicht passiert ist, können diese Bücher in dem angenehmen Wissen verschlingen, das es sie ja nicht betrifft.
Auch ich habe in einer bestimmten Phase diese Bücher verschlungen, weil ich mir dadurch Erkenntnisse erhofft habe, die mich weiterbringen.
Diese Bücher enden meist mit der letzten Mißbrauchserfahrung.
Es gibt, meines Wissens weniger als eine Handvoll Bücher, die darüber hinausgehen und den Weg der Heilung beschreiben.
Als ich neulich Amazon nach diesen Büchern durchsucht habe, ist mir bei einem Buch eine Rezension einer "Nicht Betroffenen" aufgefallen, die mich wirklich wütend gemacht hat.
Sie schrieb dort, das Sie das Buch nicht so interessant gefunden hat, weil es sich zu wenig mit dem Mißbrauch und zu viel mit der Zeit danach beschäftigen würde.
Das wäre eher langweilig zu lesen.

Genau das ist ein Problem in dieser Gesellschaft. Man hört immer nur von den Gerichtsverhandlungen, wo der Täter diese oder jene Strafe bekommen würde. Man hört selten, wie die Heilung verläuft, das sollen die "Opfer" in einer Therapie oder in einer Selbsthilfegruppe klären.
Wie wollt ihr denn Menschen zur Seite stehen, die ihr kennt, wenn ihr gar nichts über die Heilung wisst? Die Person soll sich an einen The***uten wenden und diese in Ihrer Gruppe diskutieren?
Es geht uns alle an. Ich bin auf euer "Normalodenken" angewiesen, weil Betroffenen meist viel zu sehr involviert sind. In der Therapie lernt man ne Menge, das ist richtig und das hat mir ein einigermassen normales Leben ermöglicht, aber irgendwann gibt es einen Punkt, da brauche ich einfach die normalen Menschen.

Ich werfe mal eine Frag in den Raum, vielleicht versteht ihr dann, was ich meine.
Ich habe noch keine Kinder. Aber ich mache mir natürlich Gedanken darum, was dann ist.
Ganz konkret.
Wenn ich einen Jungen bekomme, wie soll ich ihn dann normal im Intimbereich pflegen, ohne Angst haben zu müssen, das ich vielleicht Grenzen überschreite? Wie verhalte ich mich "normal" ihm gegenüber, wenn er eine Erektion bekommt?
Was macht die Mutter, die solche Erfahrungen nicht gemacht hat? Das kann ich keinen fragen, der die selben Erfahrungen gemacht hat wie ich.
Dafür seid ihr wichtig, dafür ist dieser Thread wichtig. Vielleicht geht es noch nicht mal so sehr darum, hier jedes Detail zu klären, aber es geht darum, hier überhaupt die Möglichkeit zu haben "tabulos" auch dieses Thema zu diskutieren. Wenn ich "Sexuellen Mißbrauch" in die ForumsSuche eingebe, als Interessierter in diesem Forum, dann soll es auch die Möglichkeit geben, hier bei Poppen, etwas über dieses Thema zu erfahren.
Ich hoffe, Ihr versteht nun, was ich meine.
Liebe Grüsse
Xenia


Nachtrag: Sumseline, leider kann ich dich aus Filtergründen nicht anschreiben. Es geht mir nicht darum hier mit Details um mich zu schmeissen oder irgendwelche Erlebnisse zu veröffentlichen. Mich interessiert viel mehr, wie das Leben heute verläuft. Wenn ich schreiben würde, das es mich nicht im Alltag belastet, dann würde ich lügen, dann hätte ich diesen Thread nicht eröffnet.
Ich will die Fesseln abstreifen und andere Strategien entwickeln.
Darum gehts. Ich will mich nicht im Kreis drehen, indem ich über Vergangenes schreibe. Ich will optimistisch in die Zukunft schauen und mein Leben lebenswert und Qualitativ hochwertig leben.


bearbeitet von Xenia24Xenia
Geschrieben

Warum soll das Thema Missbrauch nicht in so einem Forum behandelt werden????

letzendlich müssen die Betroffenen immer selbst entscheiden wann und wo sie es anbringen wollen.

Getriggert fühlen sie sich sowieso gegebenenfalls überall, das kann auf der straße passieren.

Wir sollten ihnen auf jedem fall das gefühl geben hier willkommen zu sein wie weit sie wollen, wie gut sie wollen, wie lange sie wollen.

Schädlich würde ich es finden wenn der eindruck entstehen würde wir wollen dies Thema abwimmeln.
Also sollte jemand der betroffenen opfer der meinung sein oder den willen haben sich hier zu äussern, sollten wir ihm auch diese plattform voll respeckt bieten.

Missbrauch wird leider immer noch zu stark taburisiert und opfer zu oft bevormundet.





Das sehe ich genauso! Und ganz besonders stimme ich dem letzten Satz zu!!


Geschrieben (bearbeitet)

Es geht uns alle an. Ich bin auf euer "Normalodenken" angewiesen, weil Betroffenen meist viel zu sehr involviert sind. In der Therapie lernt man ne Menge, das ist richtig und das hat mir ein einigermassen normales Leben ermöglicht, aber irgendwann gibt es einen Punkt, da brauche ich einfach die normalen Menschen.



eigentlich wollte ich da meinen Senf nicht dazugeben, aber du fragst ja extra, also tue ich das mal.
Mir hilft es wenn ich weis wie das Gehirn arbeitet, unangenehme Situation zu bewältigen.

schlimme erfahrungen speichert das Limbische System (Zentralhirn, wo die Gefühle entstehen)ab. Wenn du in irgend ne Situation gerätst die an damalige Situationen erinnert kommt die Angst. Ich denke da ist es egal ob man von andren verprügelt, ausgeraubt, ***igt, liebeskummer oder sonstige schlimme erlebnisse hatte.

Wenn jetzt so ein ungeliebtes Gefühl kommt, dann frage ich mich bewusst mit dem Verstand. Wieso habe ich das gefühl.Das ist doch totaler schwachsinn, dass ich so fühle. Es ist alles in Ordnung, mir gehts gut.
Dann stelle ich mir intensiv vor, dass alles in Ordnung ist, das ganze ne Fehlfunktion des Gehrins ist, aber ich bin schlau und kann das selber beheben.

Das kontrollieren der Gefühle mit dem Verstand geht nicht von heute auf morgen, es erfordert Übung.

Aber jedesmal wenn das doofe gefühl kommt, und du bekommst es weg durch deinen Verstand, kannst du Stolz sein, dass du es geschafft hast deine Gefühle zu kontrollieren.
Da kannst du dann glücksgefühle erleben

Das kannst du auch dazu nutzen, dass du keine Angst davor hast, wenn das Gefühl später nochmal auftritt, weil du ja weist, je öfters das gefühl kommt, desto mehr lernst du es zu unterdrücken udn je weniger nervt es dich


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben

Ich kann Deine Argumentation nachvollziehen und sehe diese Gefahr auch. Aber ich glaube, auch die TE ist sich dieser Gefahr bewusst und wird sich davor schützen.

Denkst Du aber nicht, dass es möglich sein sollte, diese Fragen der TE



zu beantworten? Im Thread oder besser noch per PN. Ich würde es jedenfalls gut finden.

Sich darauf zurückzuziehen, dass dies kein Thema für dieses Forum läuft in gewisser Weise auch auf eine Bevormundung der TE hinaus - und auf eine Weigerung, ihr zu helfen.




ich habe pn mit der TE kommuniziert und sie hatte keine fragen.
sie möchte sich hier öffentlich austauschen.

ich vertraue der lady, die hat schon das nötige gespür.

im übrigen bin ich hier privat lieber delphin...vielleicht egoistisch, aber ich möchte hier eher entspannen, nicht mein tagewerk fortführen


Geschrieben

ich habe pn mit der TE kommuniziert und sie hatte keine fragen.
sie möchte sich hier öffentlich austauschen.

im übrigen bin ich hier privat lieber delphin...vielleicht egoistisch, aber ich möchte hier eher entspannen, nicht mein tagewerk fortführen


Liebe Malekma,
Ich habe nicht von dir verlangt, das du dein Tagwerk hier fortführen sollst.
Du hast dich selber und von alleine in diesem Thread geäussert.Du hast mich per PN nicht gefragt, ob ich Fragen hätte.Aber Ich habe Fragen.

@all:
Ich habe meine Gründe, warum ich hier nachfrage. Ich bin an einem Punkt angekommen, wo mir weder meine The***utin, noch eine Selbsthilfegruppe weiterhelfen kann.
Zumindest keine Selbsthilfegruppe, wie ich Sie kennen gelernt habe.

Der Anfang ist für mich mit diesem Thread gemacht. Ich denke, daß ich hierdurch neue Anregungen bekommen werde, die mich weiterbringen. Und ich hoffe, das andere Betroffene, die hier eventuell gar nicht posten, einfach durch die Existenz dieses Threads ebenfalls positive Anregungen für sich bekommen.
Warum ist das so ein Tabu?
Ich triggere (hoffentlich) nicht.
Ich befriedige keine Sensationsgeilheit. Ich will nur dieses verdammte Thema enttabuisieren.
Ich will hier gar keine Ersatztherapie. Ich möchte einfach weitere Anregungen bekommen.


Geschrieben

Hallo Xenia,

warum man dem Thema als solchem auch hier auf p.de unbedingt Beachtung schenken sollte, habe ich bereits geschrieben.

Aber dir persönlich zu helfen, ist schwer, denn keiner , der es nicht selbst erlebt hat kann sich in deine Lage versetzten. Ok, du willst das Normalo Denken zu der Sache.
Ich denke da an Fälle, denen man Ihren Seelenschmerz von aussen bereits ansehen kann z.B. Trauernde oder Behinderte oder, was hier auch immer wieder Thema ist, "unatraktive Menschen". (Letzteres will hier aber keiner hören, denn es geht ja um ....... richtig)
Weit gefehlt, denn es ist immer nur das was ein aussenstehender in die Lage des Anderen hineininterpretiert, was aber mangels eigener Erfahrung völlig daneben liegt.
Es führt dazu, daß derjenige lieber gar nicht mehr angesprochen wird als falsch.

Ist es das, was du willst, alle sollen wissen was passiert ist, aber sich so verhalten, als ob sie es mit einem unbelasteten Menschen zu tun haben?

Das wird nicht einfach und die Mods werden, obwohl du es eigentlich gar nicht willst (oder doch?) ,einiges von dir fernhalten wollen (müssen).

Dir wünsche ich, daß dein Mut belohnt wird und du hier am "normalen" Lebensgefühl ohne Vorurteile und falsche Rücksichtnahme teilnehmen kannst.

Liebe Grüße Balou

Übrigens, wäre das Thema nicht so ernst, würden einige intollerante Zeitgenossen schon wieder eine ganz bestimmte Schublade aufziehen.


Geschrieben

weil " sexueller missbrauch" kein diskussionsthema ist.
wir diskutieren heute mal den sexuellen missbrauch?

es ist ein straftatbestand, der extrem sensibel behandelt werden sollte, da er in 80% der fälle zu traumatisierungen führt.

und weil es auf einer erotikplattform nun mal menschen gibt, die sich genau an diesen verletzungen aufgeilen.



hier stimme ich dir 100% zu


Geschrieben

@balou
Du hast recht, mir ist aufgefallen, das es total bescheuert klingt, "ist es das, was du willst, alle sollen wissen was passiert ist, aber sich so verhalten, als ob sie es mit einem unbelasteten Menschen zu tun haben?"
Das geht nicht.

Ich denke, ich habe zuviel erklärt. Ich rechtfertige mich nur noch.Also weg vom Rechtfertigen und hin zu meinen Fragen.
Meine Anfangsfragen bestehen immer noch.
Wie geht Ihr mit Betroffenen in eurem Umfeld um?
Wie gehen diese mit sich und Ihrem Leben um?

Ich will nicht über Sexuellen Mißbrauch diskutieren. Ich will über die Heilung reden.

eines noch: "und weil es auf einer erotikplattform nun mal menschen gibt, die sich genau an diesen verletzungen aufgeilen." Zitat Malekma.

Soll ich immer nur Rücksicht darauf nehmen, was Täter tun könnten? Das tun Sie sowieso. Darauf habe ich keinen Einfluß. Das verstecken soll hier und an dieser Stelle für mich aufhören. Es gibt keinen geschützten Raum oder Ort, wo man sicher ist und drüber reden kann. Die Sicherheit für mich kommt nur aus meinem Inneren.


Geschrieben

hallo Xenia,

erstmal: ich finde deinen mut beachtlich. ich finde diesen thread gut, weil ich glaube, dass das thema nicht totgeschwiegen werden sollte, die betroffenen nicht in therapiegruppen o.ä. "abgedrängt" werden sollten.
zum thema kann ich leider nichts sagen, denn ich kenne - wissentlich - keine betroffenen.
wenn ich aber welche kennen würde, ich würde ihnen normal begegnen, ganz einfach. bei sexuellen themen wäre ich natürlich ausserordentlich vorsichtig; aber über "sowas" redet man ja eh nicht mit jedem menschen.

gruß und mut,

MariaG


Geschrieben

im übrigen bin ich hier privat lieber delphin...vielleicht egoistisch, aber ich möchte hier eher entspannen, nicht mein tagewerk fortführen


Ach liebe Ese, das geht mir doch genauso. Ich hätte auch keine Lust, mich in diesem Forum über Mikrobiologie und Umwelttechnik auseinander zu setzen (vor allem nicht, wenn ich wieder mal das ganze Wochenende durcharbeiten darf un Poppen nur im Hintergrund offen ist).

Es ging mir ja auch nicht darum, dass Du Dich in diesem Thread verstärkt einbringen sollst, sondern nur dass er nicht zu voreilig abgewürgt wird.

@Xenia
Da ich tatsächlich nichts wirklich Konstruktives beitragen kann, ziehe ich mich jetzt endgültig aud Deinem Thread zurück.
Ich wünsche Dir alles Beste und vielleicht schaffst Du es ja, ein Poppen-internes Netzwerk betroffener Frauen auf PN-Basis ins Leben zu rufen. Allein in diesem Thread haben sich ja bisher schon zwei geoutet und ich vermute, es gibt hier noch sehr viel mehr.


Geschrieben



Wie geht Ihr mit Betroffenen in eurem Umfeld um?
Wie gehen diese mit sich und Ihrem Leben um?



Anfangs war es verkrampft, was sich aber mit der Zeit etwas entspannt hat.

Sie gehen (bisher ohne Komplikationen) ihren normalen Lebensweg mit Unterstützung der Familie. Reinschauen kann man in die Köpfe nicht und jeder Mensch verhält sich anders.
Im Gegensatz zu dir würden sie z.B. niemals offen darüber reden.
Aber trotzdem sieht es nach aufsteigender Tendenz aus.

Von anderen Menschenmit ähnlich gelagerten Problemen, z.B. mit starken Depressionen , bekommt man auch nur etwas mit, wenn eine akute Verschlechterung eingetreten ist.
Sonst leben die recht unauffällig.



Ich will nicht über Sexuellen Mißbrauch diskutieren. Ich will über die Heilung reden.

eines noch: "und weil es auf einer erotikplattform nun mal menschen gibt, die sich genau an diesen verletzungen aufgeilen." Zitat Malekma.

Soll ich immer nur Rücksicht darauf nehmen, was Täter tun könnten? Das tun Sie sowieso. Darauf habe ich keinen Einfluß. Das verstecken soll hier und an dieser Stelle für mich aufhören. Es gibt keinen geschützten Raum oder Ort, wo man sicher ist und drüber reden kann. Die Sicherheit für mich kommt nur aus meinem Inneren.



...

Gruß Balou


Geschrieben

Es ist überaus mutig hier das Thema aufzugreifen und hier gehört es auch hin, überall gehört es hin.
Laut schreien muss man in die Gesellschaft das der Missbrauch "alltäglich"ist und durch die Taburisierung, und "ja es ist ja schrecklich aber bitte nicht hier" Will ja nur die Opfer schützen und kein Täter soll sich hier aufgeilen (tun die überall)
Seid Jahren kämpfe ich gegen Missbrauch wenn ich es schaffe bin ich jedes Jahr (letzmalig vor zwei in Hamburg) am Tag gegen Missbrauch.
Es gibt gute Verbände, gute Selbsthilfgruppen, wo es auch geschützte Bereiche gibt.
Mein gesamter respeckt gebührt den Opfern die sich öffentlich machen aber auch meine größte Sorge (Sorge das sie nochmals zusammenklappen) Gerade aber die besten und größten verbände fordern das öffentlich machen und reden drüber.
Die Betroffenen fühlen sich eben nicht aabgeschoben
"Bitte macht das doch in Selbsthilfegruppen, besorg dir Fachliteratur aber hier nicht.
Hört sich für viele Betroffene an wie ich will nicht.
Auch versteh ich die Angst von vielen das Thema zu behandeln, aber da müssen wir durch.
Als ich vor vierzehn Tagen den Bielefelder CSD besucht habe, habe ich auch einen guten Freund von mir besucht der dort in der Traumaklinik war, mein Freund hatte schon soviel "Werbung" gemacht das viele und die meisten Missbrauchsopfer mich kennen lernen wollten.
Am Schluss waren wir zu 8 auf dem CSD und es waren sogar Männer dabei die durch Männer missbraucht wurden.
Aber genau sie brauchten, für den weiteren Weg ihrer Besserung (endgültiges heilen gibt es nicht, kann es auch nicht geben) diesen Tag und diesen Rahmen. Und jeder schützte den anderen, es war eine so harmonische Stimmung, trotz auch einiger kleiner Rückschritte der einzelnen.
Aber jederzeit war jedem bewusst wenn es für dich nicht geht du bist nicht allein,auf wunsch wirst du sofort zurück in die Klinik gebracht.
Eine der betroffenen mit großen triggern Schwierigkeiten gegenüber besoffenen hielt es sogar aus, das ein Besoffener fünf Minuten mit am Tisch saß.
Warum weil wir dabei warenm weil wir da waren und ihn beschützten und den sicheren Rahmen gab.
Mit meinem zu 90% schwulen Freund ist es nicht immer einfach, das Thema zu behandeln, selbst wenn er es will.
Auch liegt es oft an seiner momentanen Verfassung. Aber auch er ist für das öffentlich machen des Themas in jedem bereich.
Aber wie gesagt das können nur die Betroffenen selbst entscheiden. Wir können ihnen nur unser Ohr bieten, hilfe soweit wir dazu fähig sind jegliche Plattform die sie sich wünschen egal wo.
Wer meint er kann das nicht weil er beruflich z.B. damit zu tun hat brauch hier ja nicht zu lesen.
Verbrecher, Idioten,Kranke die sich daran aufgeilen gibt es leider überall.
Also Hand ausgestreckt und durchstehen auch Missbrauch bei p.de. Großartig wir entziehen uns nicht.


Geschrieben

*Durchatme... wirklich ein seltsamer Ort darüber zu sprechen.
Gibt es einen geeigneten Ort dafür ?

Keiner wird dir eine Patentlösung anbieten können, weil wir Menschen nunmal unterschiedlich ticken, fühlen und handeln.
Du musst deinen Weg für dich finden.. es wird immer ein steiniger Weg sein.

Mich hat der Mißbrauch nur in jungen Jahren einmal im Zusammenhang mit Sex niedergemetzelt. Ein Schlüsselerlebnis. Danach lud ich den Täter zu einem Gespräch ein und konfrontierte ihn mit meinen Vorwürfen. Ein hilfreiches Gespräch für mich, ein Leidensweg für ihn.

Meist ärgere ich mich darüber, dass der Mißbrauch mein normales Leben geprägt hat. Ich bin ein Kontrollfreak, völliger Kontrollverlust kommt bei mir selten vor. Nicht ganz einfach, da ich lernen musste, meine Kinder nicht ständig zu kontrollieren. Als mein Sohn "aus der Rolle" fiel und wir vom JA eine Sozialpädagogin zur Seite gestellt bekamen, wurde mir bewusst, dass ich einmal durch die Hölle und zurück gehen würde, um meinen Sohn wieder auf die richtige Bahn zu bringen. Schwer habe ich an mir gearbeitet, manche innere Mauer eingerissen, manche nur etwas überschaubar gemacht.
Mein Umfeld beschreibt mich als eine "starke Frau" und manche bewundern mich für meine Klarheit. Meine "Stärke" ist manchmal mein Verhängnis, denn wenn es mir mal nicht gut geht, zieht sich mein Umfeld zum Teil erschrocken zurück, da es so mit mir nichts anfangen kann.
Meine Mutter und ich haben ein etwas gestörtes Verhältnis, weil ich sie manchmal für ihre "verweichtliche" Art verabscheue. Heulsusen sind mir ein Greuel, weil ich es selber nicht kann.
Ich bin in der Lage für andere Menschen große Gefühle zu zeigen, für mich selber nicht. Sehr oft gehe ich zu hart mit mir ins Gericht, überfordere mich und lasse selten Schwächen zu. Es gibt eine Handvoll Menschen, die meine innere Grenze überschreiten dürfen. Die, die es geschafft haben, haben dafür viel Blut und Wasser geschwitzt. Schön, dass sie nicht nachgelassen haben.
Ich bin machtgeil, in vielen Beziehungen. In meinem Job, wie soll es anders sein, bekleide ich eine führende Position. Beim Sex bin ich meist dominant. Wenn ich im Alltag überfordert bin, muss ich beim Sex ganz besonders dominant agieren, um im Alltag wieder klar zu kommen.
Meine Familie beschütze ich wie ein Löwe, was für sie nicht immer einfach ist. Sie üben Nachsicht.
Meinem Mann bin ich dankbar für seine Geduld. Dafür, dass er nicht immer wissen will, wie es mir im Moment geht (irgendwann sag ich es ihm auch so). Das er mich liebt, wie ich bin..das er mich meine ich-bin-stark-Nummer leben lässt und mich in vielen Dingen unterstützt. Das er mich weder zu ändern, noch dominieren versucht.
Meine Kinder behaupten kackfrech, ich sei die tollste Mutti, auch wenn ich so manches hätte anders machen müssen.
Bei meinen Kindern hatte ich nie Sorge, dass ich eine Grenze überschreiten würde. Sexualität habe ich ihnen gefühlvoll und ehrlich nahe gebracht.
Im Großen und Ganzen bin ich zufrieden. Ich habe gelernt mich zu lieben und mit meinen Macken zu leben. Jeden Tag lerne ich ein Stück dazu..jeden Tag bröckelt ein klitze kleines Bißchen meiner Mauern. Meist unbewusst.
Ja ich bin glücklich. Glücklich, weil ich so vieles geschafft habe.
Weil ich ein geregeltes, gutes Sexleben habe (ich hatte nie Angst vor Männern) und beim Sex auch genießen kann. Das ich mich hier frei bewegen und meine Wünsche ausleben kann.
Mitleid stand nie zur Debatte, eher ein unsicheres Zurückweichen meines Umfeldes. Was will man auch dazu sagen ? Sowas sieht man im Tv oder liest davon.
Meist ist es allerdings so, dass Menschen mich einfach fragen, wie ich gelernt habe damit zu leben und meist zeigt sich, dass auch sie, wenn auch in ganz anderen Bereichen, mit ihrem eigenen "Mißbrauch" zu kämpfen haben. Jeder Mensch ist von irgendetwas geprägt worden. Manche habens leichter, manche schwerer. Wir lernen aus den Erlebnissen anderer und unseren eigenen.
Das ist Leben..lernen...mitfühlen..helfen...
Kopf hoch...du findest deinen Weg.


Geschrieben

hallo ,

ich weiß gar nicht so recht wie ich anfangen soll, weil mitlerweile so viel geschrieben wurde und jeder einzelne hier ein bißchen mehr oder weniger recht hat. Leider kann ich gar nicht jeden hier zitieren und auf den einzelnen reagieren weil ich dafür gerade viel zu aufgewühlt bin.
mal ganz blöde und einfach gesagt: ja ich bin betroffen und es ist eine extrem harte zeit gewesen und ich bin den leuten dankbar die mir vor 11 jahren zur seite gestanden haben.

jemand hat geschrieben : na wenn sie schon nicht mit ihrer familie reden kann .... : dazu kann ich nur sagen : meine familie , vater u. mutter haben mich damals wahnsinnig gemacht , nicht´s "durfte" ich mehr, ich bin noch nicht mal mehr dazu gekommen mir von der anderen strassenseite zigaretten zu holen ohne das einer von beiden mich begleitet hat. meine freunde wussten nicht wie sie mit mir umgehen sollten, wenn mal einer nen frauenfeindlichen witz erzählt hat hab ich ne 10 minütige entschuldigung bekommen da frag ich mich doch HALLO ? GEHT´S NOCH ? das ende vom lied war, ich hab an selbstmord gedacht weil ich dachte ich kann meiner familie und meinen freunden nicht länger diese qualen antun....
naja ihr seht ich leb noch. aber jetzt mal wieder zum ernst.
ein weiter hat geschrieben, er kannt zwar niemanden persönlich aber wenn dann wäre er vorsichtiger und genau das ist es doch was wir NICHT wollen, sind wir nicht schon bestraft genug weil wir sowas erlebt haben und damit bis an unser lebens ende leben müssen. denkt ihr wirklich wir denken nach jahren nur an diese geschichte , also ich nicht es verblasst mit der zeit aber vergessen nie mals , dafür ist es viel zu presänt... aber dürfen wir dann bitte ohne das wir mit samthandschuhen angefasst werden weiterleben? denn genau solche leute ,die , die vorsichtig mit uns umgehn , das sind die leute die uns daran erinnern das da mal was gewesen ist!!!
oh man ich seh gerade ich kann nicht mehr viel schreiben dabei hät ich noch so viel dazubeizutragen, naja ich mach erst mal eine pause und beruhig mich erst mal wieder
vielleicht schreib ich später weiter ....


Geschrieben

@Nicole79bi
@alex und
@alle anderen
großartig danke für deinen beitrag und kopf hoch (so gut es eben geht)
das ist der teufelskreis für die nichtbetroffenen.
selbst mit größter anstrengung kann man selten unbefangen mit betroffenen umgehen.
Weil ein wort, eine geste zur falschen zeit kann das triggern auslösen, zwangsläufig geht man in eine etwas vorsichtigere haltung.
Mit meinem freund kann ich den einen tag völlig unbefangen umgehen an einem anderen eben nur super vorsichtig.
Er hat es gelernt mir das mitzuteilen ich habe es gelernt darauf einzugehen eben mein übervolles herz auch einmal zurück zu nehmen.
es ist nicht einfach gerade wenn einem die heillose wut packt.
In hamburg wurde ich wieder durch viel geschichten die öffentlich erzählt wurden oder in einzelgesprächen mir offenbart wurden zu tiefst erschüttert durch welche ewige hölle die opfer gehen.
gerührt war ich weil die eine und auch der andere spontan sagte kannst du mich einfach mal in den arm nehmen.
Somit ganz vorsichtig wen du dazu bereit bist fühl dich umarmt von mir.
nicht betroffen sind hie enorm gefordert euch zu stärken euch den schutz zu bieten, ein ohr die arme aber auch mit euch und für uns in die öffentlichkeit zu gehen druck auf die politik zu machen usw.usw.


Geschrieben (bearbeitet)

Wenn man vor Männern Angst hat ist das ja auch irgendwie normal. Meine Mutter hatte noch nie schlimme Erlebnisse, trotzdem will sie nie nachts wenn kaum Menschen unterwegs sind allein auf die Strasse. Da hat sie Angst und vermeidet es.

Wenn man mal Missbrauch selber erlebt hat und Angst davor hat, solte man also nicht denken, dass Frauen die sowas nie erlebt haben keine Angst haben.

Es gibt hier auch nen Thread, wo man sich das erste mal trifft.
Da las man, dass sehr viele Frauen nicht gleich das erste mal zu dem Typen in die Wohnung gehen oder ihn in der Wohnung haben wollen.treffen an nem öffentlichen Ort. Die Vorsicht ist eben angebracht finde ich.

Selbst als Mann kann man Angst haben heutzutage.

Ich bin mal Zug gefahren von Frankfurt nach Hause. War spät, ich sass alleine im Wagen, und 10-15 Fussballfans kamen dann gröhlend in den Wagen und setzten sich hin.Der Schaffner wollte Karten kontrolieren, aber als der Wagen an der Reihe war, sah man wie der nach oben ging um denen aus dem Weg zu gehen denke ich. Der Wagen war 2 stöckig.

naja und ich sass da ne Weile und die Typen gröhlten dauernd rum, alberten neben mir rum und einer sass auch neben mir und rempelte mich auch unabsichtlich bei der Spassrangelei mit seinen Kumpels an, auf einmal sagte einer zu mir, willste ein Bier mit mir trinken und hielt mir ein Bier hin.

Ich sagte ne danke, er war dann hartnäckig und ich verstellte mich dann so dass ich lallte und sagte dann nen längeren Satz, ne danke, ich hab schon genug. Darauf drückte er mir das Bier in die Hand und lachte und sagte dann trinkst es eben später.

Nach ca 20 Minuten sind die dann zum glück ausgestiegen, und ich bekam keine Prügel, ich hatte die ganze Zeit aber ne ziemliche Angst und nen flauen Magen

tja nun habe ich eben gelernt vorsichtiger zu sein, in vollere Wagen mich zu setzen. Das ist ja nix schlimmes wenn man Angst hat, nur wenn es übertrieben und oft ist, das ist schlimm. oder wenn ich jetzt an die Situation denke und wieder Angstgefühle hätte, obwohl mir hier nix passieren kann.


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben (bearbeitet)

hm @langzärtlich das ist ein thema was mit sexuellem missbrauch nicht zuvergleichen ist...

es gehört zwar auch in die rubrik gewalt, soll aber hier nicht zur debatte stehen da dafür bereits ein thread besteht der sogar recht aktuell ist...

angst vor gewalt hat hier sicherlich jeder mehr oder weniger...

und niemand kann sich dem entziehen... denn alle von uns sind bereits wenigstens einmal im leben in eine prekäre lage gekommen...

sexuelle gewalt ist nochmal ein anderes kapitel und mit kinnhaken nicht zuvergleichen... schlichtweg weil es um etwas intimes geht!

bitte zurück zum thema..


edit I: wo du aufführst frauen treffen sich nicht mit einem mann in der wohnung - die häufigsten missbrauchssituationen finden im familien- und bekanntenkreis statt und das zumeist im kindes- und jugendalter...

es wäre schön wenn das mit beachtet wird... denn sich wirklich wehren ist in genau dem alter noch weitaus schwieriger

eine "stille" betroffene erbse

edit II: ich habe die TE persönlich angeschrieben, kann aber hier auch noch kurz etwas dazu sagen: mir hilft es im hier und jetzt zu sein und eben nicht ständig auf vergangenes und verborgenes zu blicken - mich persönlich quält es nur und ich bin weitaus glücklicher, seitdem ich mich auf die kleinen dinge im leben konzentriere...

viele lachen mich aus wenn ich länger an einer ampel stehen bleibe um die augen zu schließen und die wärme der sonne auf mich wirken zu lassen... ( wenn die wüssten was sie verpassen ) genauso wie ich einfach einen blick für details entwickelt habe... ebenso bin ich schon glücklich darüber (wenn man das so nennen kann) dass im real life eben keiner so genau bescheid weiß... ich will allein stehen können - vielleicht mit einer säule die mich stützt wenn es hart auf hart kommt, aber mehr auch nicht...

wir sind damit erwachsen geworden und nur wir wissen, was in uns abgeht - wir kennen unsere lösungen und können lernen, mit krisensituationen konstruktiv umzugehen...



*smile*

- auf etwas anderes und vor allen dingen jetzt akutelles konzentrieren - das hält mich aufrecht... -

ps.. das mit der kontrolle kenn ich auch... mehr aber den teil, mich selbst nicht lieben und annehmen zu können... das war ein hartes stück arbeit von 11 jahren ... aber ich bin dank ein paar lieber menschen in meinem leben sehr weit gekommen - eben bis hier hin... das was ich jetzt bin


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben

Genau aus den Gründen, die Nicole angebracht hat, habe ich nie jemanden von der Geschichte erzählt. Mein privates Umfeld, Familie, Freunde, wissen nichts davon und ich möchte auch, dass es so bleibt.
Ich möchte kein Mitleid, keine guten Ratschläge, keine Kontrollen und Hinweise, was ich machen dürfte und was nicht. Ich möchte mein Leben so normal wie möglich weiterführen, nicht in eine Schublade gesteckt werden und mich nicht zum Opfer machen lassen.
Gleiches betrifft auch meine Sexualität. Kein Mann dieser Welt hat das Recht, mich kaputtzumachen und mein Leben derart zu beeinflussen.

Ich habe mich in vielem, was AlexundJo geschrieben hat, wiedergefunden. Ich kann andere Menschen unendlich lieben, aber bei mir selbst habe ich stellenweise Probleme. Ich bin auch ein Kontrollfreak, zwar habe ich keine Kinder, aber ich merke es im Alltag, in gewöhnlichen kleinen Dingen. Ich muss immer Übersicht über die Dinge haben, alles im Blick haben, immer mit dem Rücken zur Wand. Mit Arschloch-Typen habe ich kein Problem, aber bei Männern, die es wirklich ernst meinen und Gefühle zeigen, weiche ich zurück, kann ich die Nähe nur sehr schwer und zögernd zulassen. Und ja, es gibt Schuldgefühle, das Gefühl, es vielleicht verdient zu haben, dass es eine Bestrafung ist.
Ich kann weinen, ich kann eine Heulsuse sein, aber nur für mich allein. Ich kann hier sitzen und an mir verzweifeln, aber anderen Menschen gegenüber kann ich Gefühle nur schwer zeigen, geschweige denn, mich irgendwo ausheulen.
Mir wurde schon oft gesagt, ich wirke kühl und abweisend, obwohl ich eigentlich ein sehr herzlicher und warmer Mensch bin.
Im Bett bin ich dagegen eher devot als dominant, ich möchte die Kontrolle dann abgeben, mich fallenlassen und nicht mehr darüber nachdenken, ob alles "richtig läuft". Mich einfach beschützt fühlen von einem starken Partner.
Wirkliche Angst vor Männern habe ich nicht, eher gesundes Misstrauen, Vorsicht.

Es ist nicht zuende, das ist es wohl nie, aber es geht weiter, das Leben, der Alltag, die zwischenmenschlichen Beziehungen. Die Welt fragt nicht danach, wie es uns geht, sie dreht sich einfach weiter... und manchmal sollte man vielleicht einfach aufspringen und weitermachen, nicht verdrängen oder vergessen, aber sich auch nicht blockieren und bremsen lassen.


Geschrieben (bearbeitet)

hm
sexuelle gewalt ist nochmal ein anderes kapitel und mit kinnhaken nicht zuvergleichen... schlichtweg weil es um etwas intimes geht!



vieleicht sollte man es mal nüchtern und logisch betrachten und fragen wieso trauen sich eigentlich die Frauen nicht darüber zu reden oder sofort Anzeige zu erstatten.

Was ist der Unterschied, ob ein wildfremder einen verprügelt und in die Eier tritt und das Opfer mit nem Kieferbruch im Krankenhaus liegt oder rippenprellungen/Brüche etc hat.

Oder ein Ehemann seine Frau+ Kind verprügelt
Oder ein Ehemann seine Frau nicht verprügelt aber ***igt.
Oder ein Ehemann sein Kind ***igt, seine Frau verprügelt.

alles ist doch demütigent und tut verdammt weh und assozial.

Aber nur im 1. Fall(bei dem fremden) ist das Opfer eher bereit gegen den Täter auszusagen und sich sofort zur wehr zu setzen.

klar man kann nen moralischen unterschied machen, so wie man immer wieder hört, prostituierte ist kein anständiger beruf.
Aber logisch gesehen ists genauso ein beruf wie andre auch.

vieleicht ist es ja leichter für Opfer sich so zu fühlen wie wenn sie ein wildfremder verprügelt hat und es hilft besser drüber weg zu kommen oder Anzeige zu erstatten als sich in irgend was intimes reinzusteigern, über das man nicht sprechen sollte, so wie die prositituierte nicht gerne ihren Beruf nennt.


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben

Meist, weil die Frauen, noch keine Frauen sondern Kinder sind.
Oft wird Liebe genutzt, um den Mißbrauch durchzuführen.


Geschrieben

Anzeige zu erstatten macht es öffentlich. Es kommt evtl. zu einer Verhandlung, jeder erfährt davon und jeder weiß dann, dass dieser Mann da gewaltsam in mich eingedrungen ist, mich zum Sex gezwungen hat, mich erniedrigt und gedemütigt hat.

Ich kann nur von mir persönlich sprechen, aber ich möchte nicht, dass jeder es weiß. Ich möchte nicht, dass die Leute mich ansehen und in mir nur "das Opfer" sehen, bestenfalls. Es gibt nämlich auch noch die Leute, die sagen "selbst schuld", die, wenn man sich danach je wieder etwas freizügiger anzieht, sagen "kein wunder, dass sie ***igt worden ist". Die, die in Deiner Gegenwart keine anzüglichen Witze mehr machen, nicht mehr über Sex reden und total befangen sind.

Mal ganz abgesehen davon, dass es nicht gerade einfach ist, vor Polizisten, Richtern, Anwälten darüber zu reden, was mit einem gemacht wurde, wie das ganze passiert ist, etc.


Geschrieben

Der Unterschied ist der, daß man erst von einer sexuellen Gewalttat spricht, wenn das Opfer sich zur Wehr gesetzt, bzw. es dafür deutliche Anzeichen gegeben hat.

Also Opfer kann man es sich aussuchen, ob man es über sich ergehen läßt (also keine/kaum Gegenwehr), oder ob man im Ernstfall zu sterben bereit ist (womit dem Gesetz dann Genüge getan ist).

Sowohl Ermittlungsbehörden wie auch die Justiz machen das Opfer zum Täter und diese Tortur auf sich zu nehmen, ist nicht jede Frau bereit. Verständlich.

Der erste Weg sollte möglichst in ein Frauenhaus sein oder in eine Frauenorganisation und nicht zur Polizei.

Baba Nina


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