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Zweitbeziehung??!!!


Tapsi76-5514

Empfohlener Beitrag

Geschrieben

@Geile

Warum seid Ihr jetzt nicht zusammen?

@Nils

Du hattest bisher keine Beziehung nebenbei?


Geschrieben

Diese Ansicht finde ich zu standardmäßig heruntergenudelt. Dass die katholische Kirche das so sieht, ist uns wohl allen klar

Aber wer sagt denn, dass am Anderen etwas fehlt, wenn man Lust auf eine (offene) "Parallel-Beziehung" hat!? (Parallel...! um mal diese Begrifflichkeit "Zweite-Geige" hier rauszukriegen )

...Ich esse nicht jeden Tag das Selbe und ich sehe mir nicht immer wieder den selben Film an. - Ebenso auch meine 'Beziehung' (bisher eine fast reine Sexbeziehung). Also warum sollte man dann immer mit der/dem Selben Sex haben bzw. nette Abende verbringen etc.
Eine feste Bindung ist ja schön und gut. Aber zwei oder mehr Bindungen... warum denn nicht?

Meiner Meinung nach wird es Zeit, dass wir mal so langsam von diesen alten Moralvorstellungen runterkommen! Heutzutage muss man natürlich aus biologischer Sicht vorsichtig sein (A.i.d.s. etc), aber moralisch finde ich es unverständlich, warum man sich nur an eine Person binden sollte.

Gibt doch viele nette Menschen

Lg
Nils
P.S.: Um das noch zu ergänzen: Meine vorherigen Beziehungen (3 mal, jeweils ca. 2 Jahre) sind eher deshalb kaputt gegangen, weil beide Partner mal 'was anderes' wollten, aber sich 'moralisch verpflichtet' fühlten, das nicht zu äussern oder auszuleben. - Das ist natürlich von Mensch zu Mensch verschieden. Aber eine 'einseitige', zu feste Bindung kann auch mehr Schaden bringen, als Nutzen.




Es ist MEINE Meinung , was ich nochmal betonen will !
Und sie ist nicht " runtergenudelt " , sondern basiert auf dem , was ich erlebt habe . Ich denke einfach so !
( Übrigens bin ich nicht katholisch )

Wenn ich in meiner Partnerschaft rundum zufrieden bin , dann hab ich doch gar nicht die Sehnsucht nach jemand anderem .
Erst wenn in meiner Partnerschaft etwas nicht stimmt , lass ich zu , daß mir jemand anderes nahe kommt .
Und wir sprechen hier nicht von " Sexbeziehungen " , sondern von Partnerschaften .

Ich habe keine alten Moralvorstellungen oder ähnliches . Es ist lediglich meine eigene , persönliche Meinung , die ich habe , weil ich das alles selber erlebt und gefühlt habe ....


Geschrieben

Offene Beziehung ist durchaus OK. Ich finde es halt wichtig seinem Partner gegenüber ehrlich zu sein.


Geschrieben (bearbeitet)

Hallo Freiherr...

Sicher darfst du fragen.

Er hat sich nicht von seiner Frau (Familie) getrennt, weil er Angst um die Stieftochter hatte. Angst, dass sie nicht mit der Trennung klarkommen wird.

Zum anderen denke ich aber auch, dass es reine Bequemlichkeit war. So hat man(n) alles in trockenen Tüchern. Frau, Kind, Haus war doch da.
Also warum das bisherige aufgeben? Dafür muss man(n) mutig genug sein,
und er war es halt nicht.
Als seine Frau von uns erfuhr, hat sich sich, von heute auf morgen,
still und heimlich zurückgezogen.


bearbeitet von Manjana
Geschrieben

@Geile

Warum seid Ihr jetzt nicht zusammen?




Weil er nie der Mann war , mit dem ich mir eine langfristige Beziehung oder überhaupt eine Partnerschaft vorstellen konnte !

Ich hätte immer die Angst gehabt , daß er sich in der Beziehung mit mir genauso verhält , wie in der Beziehung mit seiner Frau .
Sprich ... sich was " nebenher " sucht ...


Geschrieben

@geile und Manjana -
Seid mir nicht böse - auf Eure Antworten war ich gar nicht so gespannt - ich kannte sie ja schon, als ich gepostet habe...
Mir war auch bewusst, dass Geli keine Forderungen gestellt hat - aber da sie immer, wenn es konflikstark wird, betont dass das ja ihre Meinung ist und dass niemand ihr die verbieten kann, wollte ich das nochmal hören...
Nixdestotrotz ist Geli sehr apodiktisch, wenn sie sich äußert - fast so schlimm wie ich - da musste ich mal eben reinpieken...

Erstmal zur Schrift, aber nur kurz -
in der Netikette ist GROßSCHRIFT als schreien auszufassen (soweit ich mich erinnere), und ein wenig empfinde ich persönlich auf die Großschrift von Geli - die vielen Ausrufezeichen betonen diesen Aspekt noch -
Das blasse Grün ist schlecht leserlich auf dem Hintergrund und die Größe der Fonts (typisch für Geli) erschwert es sehr, einen Satz optisch zu erfassen - und da der Mensch ganzheitlich liest (zumindest ich) wird es dann einfach anstrengend -
insofern hatte ich ganz praktisch typographische Gründe, das anzusprechen... Aber das nur am Rande...

Freiherr:
Woher nimmst Du die Erkenntnis, wann eine Beziehung am Ende ist und beendet werden muss?

Mein Angebot. Kann es nicht sein, dass die an der Beziehung Beteiligten mit Ihrem Modell des Verständnis der Beziehung am Ende sind und die Beziehung durchaus weiter geführt werden kann, wenn das Modell des Verständnisses der Beziehung bei den Beteiligten erweitert wird?

Viel zu kompliziert - könnte fast von mir sein
Ich wollte das nicht mit Inhalt füllen - sondern nur prinzipiell formulieren - aber gut: wenn einer, oder beide der Meinung bzw. sicher sind,dass die Beziehung nicht zu retten ist - nothing more, nothing less...

Der Rest Deines Postings Freiherr - ist vom Widerspruchsgeist getrieben und muss nicht weiter kommentiert werden...

Christian40EBE Wenn jemand sexuellen Anreiz außerhalb seiner Beziehung sucht ist das ja OK wenn das mit dem Partner abgesprochen ist. Wenn nicht, finde ich das einen Vetrauensbruch seinem Partner gegenüber und das hat nichts mit Schubladendenken zu tun.

Das ist die sonderbare Scheinprogessivität von poppen.de auf den Punkt gebracht - aber ja:
es ist ein Vertrauensbruch und ich bahaupte ja lediglich, dass es Gründe gibt ihn zu begehen, wenn man eben damit einen nicht behebbaren Mangel einer sonst guten Beziehung ausgleichen kann.
(Ich kenne schon den oberflächlichen Einwand an dieser Stelle - werde ihn aber erst diskutieren, wenn ihn jemand macht...)
Insofern ist das schon ein wenig schmalspurmäßig gedacht..., obwohl ich betone: jeder hat das Recht so zu denken...

Geile: Punkt 3 : Nur weil ich solch eine Meinung vertrete , heißt das nicht , daß ich erwarte oder gar fordere , daß andere genauso denken und handeln ! Jeder , wie er mag !

Das wollte ich hören, weil ich mir bei Dir nicht sicher war... - find ich gut...

Zu Deiner "Anmerkung" - ich habe da auch einschlägige Erfahrung - auf der einen und der anderen Seite - eben deshalb bin ich aber anderer Meinung... Dinge können nämlich so, oder so laufen...
Das gleiche sage ich auch zu Manjana - mein Schaden war mein größtes Glück und ihre Ehe ist (laut eigener Aussage - immer mit Vorsicht zu genißen) jetzt besser als je zuvor...

Ich empfehle mal:
Peter Schellenbaum: "Warum hast Du mir das angetan?" ein ziemlich gutes Buch über Dreiecksgeschichten - das könnte einige Meinungen hier um Nuancen von der üblichen Suche nach Schuldigen (ist halt ein Drang des Menschen) zum Verständnis für die vielen Zwischentöne in dem Breich verschieben...


Geschrieben

@freiherr Vorteile? nee.. fallen mir spontan keine ein.

Ich hab mich mal überreden lassen zu so einer Affäre.. lange ging das nicht gut.
Am Anfang wird viel versprochen, was dann gar nicht einzuhalten ist. Aber wenigstens war er ehrlich und hat die Karten offen auf den Tisch gelegt.

Es ist ja schon schwierig hier im Netz Kontakt zu halten, da die gebundenen immer nur mal kurz on sind..


Geschrieben

Wie das so ist im Leben, so hat jede/r auf seine Weise Recht mit dem, was er hier aus "seiner/ihrer" Sicht zum Thema sagt.
Es kommt auf die Sichtweise an. Und da kann nur jede/r für sich selbst sprechen. Es kommt auch auf die Erwartung im Hinblick auf eine "Beziehung" an, die bei jedem unterschiedlich ist.
Dann spielt sicher auch eine Rolle, wie man den Begriff "Beziehung" für sich selbst definiert. Jeder hat sein eigenes "Ideal" oder versucht, es zu finden. Und manchmal ändert sich einfach auch die Sichtweise im Laufe der Zeit/der Erfahrungen die man macht.
Wenn in einer bestehenden Beziehung (wie auch immer man das definiert) etwas fehlt, suchen wir "Alternativen". Es spielen so viele Faktoren dabei mit...Angst, den Partner zu verletzen, selbst wieder verletzt zu werden, Angst etwas aufzugeben, auch Angst vor Neuem...
Es erfordert Mut, etwas zu verändern. Für mich war letztlich wichtig herauszufinden, dass ich jemand anderen i. d. R. nicht ändern kann, aber mich selbst. Das ist schon mal ein guter Anfang - um vielleicht den Weg zu sich selbst zu finden u. damit auch zu einem neuen Anfang, unabhängig davon, ob es eine Erst- oder Zweitbeziehung ist/wird. Ich hab da auch bereits mehrere Facetten gelebt u. deshalb weiß ich, dass es kein "Patentrezept" gibt.


Geschrieben

Liebster Samti

extra für dich schreib ich jetzt so *gg* ...


Geschrieben

Mirella bringt ein wenig auf den Punkt, was bei mir leicht immer etwas theoretisch gerät...

Gedankenexperiment:

1. Mal ne Frage: warum geht man in einen Club als Paar?

2. Der Kontakt zu anderen soll doch sicher rein körperlich bleiben?

3. Der Kontakt zu anderen wird also aus rein erotischen Gründen vom Parter toleriert.

4. Was wenn einer diesen Kontakt wünscht, ihn auch meint leben zu können, der andere aber strikt dagegen ist?

5. Trennung, obwohl die Beziehung sonst gut ist?

6. ich unterstelle - der eine erfährt nichts davon, der andere geht sorgsam damit um.

7. Einer würde gehen, wenn er es vom andern erfährt, der andere würde gehen, wenn er es nicht haben könnte...

8. es bleibt ein Vertrauensbruch, aber anstelle eine Beziehungsbruches...

Das sollte jetzt gar nicht zu einem logsichen Schluss führen, sondern nur ein Denkanstoß sein...

Castagna:Wobei wir schon beim nächsten Punkt sind.. wir Damen verlieben uns dummerweise immer ein bissl.. so wollen wir doch wenigstens die Illusion haben, dass mal mehr draus wird.

Das nenne ich gerne das "Bundesligaproblem"

@Geli - ich möchte wirklich nicht Deine persönliche Note unterdrücken - bleib so und schreib auch groß - ich krieg das schon gebacken - nur einfach bitte: dunkle Schrift auf hellem Grund...
aber die Ausrufezeichen sind wirklich etwas "derb" - ich würde in einem Brief, außer in ganz, ganz seltenen Ausnahmen niemals eines verwenden...

I knuddel all...


Geschrieben

Warum versuchst es dann nicht mal mit Deiner Frau , wenn Dir Vertrauen , Nähe usw so wichtig sind ??? Wenn man bereits gebunden ist wird man "es" nie so ausleben können wie in einer "richtigen" Beziehung , besonders was "fallen lassen " etc anbelangt .


Geschrieben

solltest Du mich meinen, Nordmann, so muss ich Dir etwas antworten, dass sich aus meiner Kritik am Schubladendenken ergibt: Du müsstest mich und meinen Lebensweg kennen und mich in Gesprächen weiter kennenlernen um mich zu verstehen - Deine Frage ist der Versuch Individualität doch noch in eine Schublade zu pressen...
nur falls Du mich gemeint haben solltest...


Geschrieben

Warum versuchst es dann nicht mal mit Deiner Frau , wenn Dir Vertrauen , Nähe usw so wichtig sind ??? Wenn man bereits gebunden ist wird man "es" nie so ausleben können wie in einer "richtigen" Beziehung , besonders was "fallen lassen " etc anbelangt .



Ich behaupte einfach mal, dass wir alle auf eine gewisse Weise "programmiert" sind, durch unsere Kindheit/Erziehung, Familie, Gesellschaft etc.
Manchmal kann es hilfreich sein, diese "Programmierungen" zu erkennen, zu hinterfragen und ggf. auch "umzuschreiben" ... und zwar dann, wenn sie uns unglücklich macht.


Geschrieben

@threaderöffner Laut deinem Profil, träumst du ja auch "nur" von einer Massage mit Öl. Das ist ja nicht gerade ein exotischer Wunsch.

In einem andern Thread zu dem Thema hab ich auch schon erwähnt, dass wir Singlefrauen keine Versuchskaninchen sind, mit denen ihr eure Träume ausleben dürft.
Wenn es um spezielle Praktiken, wie SM BDSM usw. geht, dann ist eine Trenneung sicher von Vorteil.


Geschrieben

hallo erst einmal an alle.

als "die neue" hier im forum möchte ich, als betroffene, mal meinen senf dazugeben.

Es gibt auch noch ne andere möglichkeit, als die hier behandelte.
Mein mann und ich haben darüber gesprochen. - Er ist sehr vie auf reisen - und es kam nichts dabei raus.
Er sagte nur, er will von nichts etwas wissen.
( Was er nicht weis macht ihn nicht heiß )
Also kein vertrauensbruch im herkömmlichen sinn.

Ja, nun suche ich das passende für mich, aber ohne engere bindung.

Ist das jetzt für euch verwerflich??


Geschrieben

@Samthandschuhe :
ich meine natürlich tapsi76 , der diesen thread eröffnet hat , wen sonst ???
Nur weil so viele dann hier ein thema "zerreden" kommt es zustande , dass sich dann auch viele ( u.a. nun du ) angesprochen fühlen , wenn man sich zum Ursprungs-Thema äußert . Bleibt doch mal dabei ( beim Thema ) .


Geschrieben

Ich frage mich immer, warum Menschen dann überhaupt heiraten bzw. eine solche Beziehung überhaupt aufrecht erhalten wenn man zum 'Fallen lassen' einen anderen Menschen braucht. Ich möchte keine Beziehung haben in der mich mein Partner hintergeht. Vertrauen ist das Wichtigste in einer Beziehung.




Menschen verändern sich, Beziehungen auch.
Ich kenne Leute, die mit Top-Voraussetzungen gestartet sind, und nach 5 Jahren hatten sie im Prinzip eine WG - und nicht den Mut zur Trennung.


Geschrieben

Warum kannst Du eine Beziehung, wenn diese Dir nicht gefällt, nicht beenden?



Ich könnte wenn ich wollte. Will nicht, sondern habe den "harten Weg" begonnen: reden, reden, reden.

Ein Bekannter von mir ist in einer etwas verfahreneren Situation. Beide sind selbständig, es läuft im Prinzip gut. Aber sie haben sich was gebaut, wechselseitige Bürgschaften... die können zum Beispiel nicht, ohne dass die Banken dann den Hahn zudrehen.

Solch verfahrene Situationen meine ich.


Geschrieben

@ ro60486

Warum werden diese Ausreden benutzt. Auch wechselseitige Bürgschaften sind kein Grund.

Hast Du schon mal darüber nachgedacht, dass es immer Alternativen gibt, die sich eventuell nicht ergeben, weil diese Alternativen nicht bekannt sind?

Reden, reden und reden ist kein Weg, wenn aneinander vorbei geredet wird.

@ Samthandschuh

In Deiner Welt gibt es keine Alternativen und die Beziehung muss beendet werden.

@ Mirella

"Ich behaupte einfach mal, dass wir alle auf eine gewisse Weise "programmiert" sind, durch unsere Kindheit/Erziehung, Familie, Gesellschaft etc.
Manchmal kann es hilfreich sein, diese "Programmierungen" zu erkennen, zu hinterfragen und ggf. auch "umzuschreiben" ... und zwar dann, wenn sie uns unglücklich macht."

Mirella, was Du da behauptest, ist seit ca. 30 Jahren bekannt und heißt NLP. Es stimmt, dass wir eine Programmierung besitzen und diese verantwortlich ist für unsere Landkarten von der Welt. Du hast eindrucksvoll aufgeschrieben, was mein Freund Samthandschuh, ich hoffe aus Unkenntnis, permanent ignoriert.


Geschrieben

Hi Freiherr -

meine Welt kennt viele, ja unendlich viele Zwischentöne und es gibt immer Alternativen - einer mag in meinem Gedankenexperiment die eine Lösujg, ein anderer wieder eine andere Lösung vorziehen - mir ging es nicht darum, die Entscheidungen zu hören, sondern um den inneren Denkprozess des Einzelnen - vor allem desjenigen, der resolut für Beziehungstreue entritt. Ich wollte zeigen, dass viele Facetten möglich sind, auch wennd er Einzelne trotzdem natürlich seine Meinung hat und auf ihr beharrt -

Es ist natürlich so, dass Zweitbeziehungen sehr gefährlich sind ud nach meiner Erfahrung für Frauen mehr, als für Männer (aber eben nicht immer).
Frauen haben es emotional oft schwer, eine - ich nenn das immer unabhängig vom Satus Single oder nicht - erotische Freundschaft aufrecht zu erhalten, weil Nähe nun einfach Gefühle auslösen kann, die man zuerst gar nicht haben wollte.

Deshalb kann ich die Frauen verstehen, die vehement keine Zweitbeziehung sein wollen und auch die, die sagen (schau mal in Profile): "nix gegen gebundene Männer, aber ich will vögeln, wenn ich Lust habe und nicht, wenn er Zeit hat..."

Ich möchte betonen, dass ads auch umgekehrt gilt - gebundene F, freie M und auch für den Fall, dass beide gebunden sind...

Man sagt ja so schön: "Wer sich in Gefahr begibt, kommt darin um..." aber manchmal prickelt es ja aucherst richtig, wenn es gefährlich ist, oder?

Absatz:

Für Freiherr - Weiterlesen für andere auf eigene Gefahr:

ich halte NLP für moralisch bedenklich - und es ist ja auch umstritten - aber es funktioniert...
Aber da wo NLP aber moralisch sauber arbeitet ist es eine Platitüde, bzw. eine Varianz von Verhaltenstherapie...
Bevor wir jetzt wieder einen Krieg der Zitate anfangen - das ist eine Einstellung und hat keinen apodiktischen Wahrheitsanspruch - ich will mal kurz, nein nicht beweisen, sondern durch einen Auflug zu Skinner andeuten, wo mein Bauchschmerz liegt:

Ich muss da immer an Walden II ein Buch von Skinner denken, indem eine Herrscherkaste von Verhaltenspsychologen die Menschen durch Methoden operanter Konditionierung, ich sag mal überspitzt zum wohlfeilen Handeln und zur "manipulierten" Glückseligkgeit bringt.
Es stellte sich die philosophische Frage, ob manipuliertes Glück erstrebenswert ist - der eine mag sagen: ja, hauptsache glücklich - der andere: niemals ich will "frei" sein, auch um den Preis einer weniger glücklichen Gesellschsaft...


Ich zitiere der Bequemlichkeit halber aus einem Internetaufsatz von Dr. C. George Boeree (kenn ich nicht - hab ich beim googlen gefunden) in deutscher Übersetzung, der ein wenig von der Problematik widerspiegelt:

Walden II

Skinner begann seine Karriere als Magister der Englischen Literatur, er schrieb Gedichte und Kurzgeschichten. Natürlich hat er auch eine große Anzahl Fachaufsätze und Bücher zum Behaviorismus verfasst. Doch für sein Buch Walden II wird er wohl am ehesten in Erinnerung geblieben sein, darin beschreibt er eine Utopia-ähnliche Kommune, die auf den Prinzipien aufgebaut ist, die er in seiner wissenschaftlichen Arbeit zusammengestellt hat.

Die Menschen, insbesondere die religiös rechts gerichteten Menschen, haben sein Buch massiv kritisiert. Sie waren der Auffassung, seine Ideen nähmen uns unsere Freiheit und unsere Würde als menschliche Wesen. Auf die umfangreiche Kritik antwortete er mit einem weiteren Buch (einem seiner Besten), das er Beyond Freedom and Dignity nannte. Er fragte: Was meinen wir, wenn wir sagen, dass wir frei sein wollen? Für gewöhnlich meinen wir damit, dass wir nicht in einer Gesellschaft leben wollen, die uns für das bestraft, was wir gerne tun möchten. Nun gut – aversive Stimuli funktionieren ohnehin nicht gut, also weg damit! Stattdessen werden wir nur verstärkende Impulse dazu nutzen, die Gesellschaft zu "kontrollieren". Und wenn wir uns für die richtigen Impulse entscheiden, werden wir uns frei fühlen, weil wir dann das tun, was wir als unseren Wunsch empfinden.

Ähnliches gilt für die Würde. Wenn wir sagen "sie starb in Würde", was meinen wir damit? Wir meinen, dass sie ihr "gutes" Verhalten aufrecht erhalten hat, ohne offensichtliche Hintergedanken. Im Grunde hat sie ihre Würde aufrecht erhalten, weil ihre Verstärkungs-Geschichte sie dahin geführt hat, das "würdevolle" Verhalten für bestärkender zu empfinden, als eine Szene zu machen.

Die Bösen tun Böses, weil das Böse belohnt wird. Die Guten tun Gutes, weil das Gute belohnt wird. Es gibt keine wahre Freiheit oder wahre Würde. Gerade jetzt sind unsere verstärkenden Impulse für gutes und schlechtes Verhalten chaotisch und außer Kontrolle geraten – entscheidend ist nur, ob man Glück oder Pech hat mit der eigenen "Wahl" der Eltern, Lehrer, Peers und anderen Einflüssen. Stattdessen könnten wir als Gesellschaft die Kontrolle übernehmen und unsere Kultur so erschaffen, dass das Gute belohnt und das Böse ausgelöscht wird! Mit der richtigen Verhaltenstechnologie können wir Kultur formen.

Sowohl Freiheit als auch Würde sind Beispiele für das, was Skinner als"mentalistic constructs"bezeichnet – sie sind nicht zu beobachten und damit nutzlos für die wissenschaftliche Psychologie. Weitere Beispiele sind Abwehrmechanismen, das Unbewusste, Archetypen, fiktionale Finalismen, Copingstrategien, Self-Actualization, Bewusstsein, ja sogar Hunger und Durst. Das wichtigste Beispiel ist das, was Skinner als den Homunculus – lateinisch für "der kleine Mann" – bezeichnet, dieser wohnt in uns und wird dazu herangezogen, unser Verhalten zu erklären, die Vorstellung von der Seele, dem Geist, dem Ego, dem Willen und natürlich auch der Persönlichkeit.

Skinner hingegen empfiehlt, dass Psychologen sich auf das konzentrieren, was sich beobachten lässt, nämlich auf die Umgebung und unser Verhalten in unserer Umwelt.


...und obwohl ich auch nicht an "wahre Freiheit" glaube bin ich der Meinung, dass Dinge wie NLP moralisch bedenklich sind und zu leicht faschistoid ausgedeutet werden. So setzt ja z.B. Werbung ganz klar auf massenpsychlogische Aspekte und z.B. Riemann und NLP sind eben Beispiele dafür wie an sich nicht blöde Ansätze instrumentalisiert werden.

Da wo NLP zur Selbstbeeinflussung eingesetzt wird, ist es noch ok - aber wo es von einem Kenner eingesetzt wird um die Umwelt zu programmieren, da wird es verwerflich.
Und wenn alle NLP anwenden würden, da würde es sich gegen null aufheben - aber da sei Gott davor (rhetorische Figur - ich glaub ja nicht dran...)


Geschrieben

@ Mirella

Mirella, was Du da behauptest, ist seit ca. 30 Jahren bekannt und heißt NLP. Es stimmt, dass wir eine Programmierung besitzen und diese verantwortlich ist für unsere Landkarten von der Welt. Du hast eindrucksvoll aufgeschrieben, was mein Freund Samthandschuh, ich hoffe aus Unkenntnis, permanent ignoriert.



Ich denke nicht, dass Samthandschuhe das ignoriert. Nur hat jeder seine ureigenste Methode, damit für sich umzugehen und das sollte man respektieren. Jeder geht anders damit um und das ist legitim, denn glücklicherweise sind wir alle verschieden.
Ich lehne jegliche Art von Programmierung für mich ab, die versucht, mich (gegen mein Wissen und meinen Willen) zu manipulieren - egal, was der "Verursacher" damit bezweckt. Aber ich "programmiere" - um mal bei dem Begriff zu bleiben - mich durchaus von Zeit zu Zeit selbst und zwar dann, wenn ich erkannt habe, dass ich etwas (für mich) besser "umprogrammieren" sollte, weil es mich im alltäglichen Leben und für "mein" zukünftiges Leben behindert, ausbremst, mir nicht gut tut - nach meinem eigenen "Gefühl".
Mal ein direktes Beispiel: Ich bin Rheumatikerin (PCP). Vor mehr als 20 Jahren sagte man mir wd. eines Kuraufenthaltes in einer Klinik, dass ich damit rechnen müsse, im Rollstuhl zu landen. Diese mir vermeintlich in der Zukunft drohende Beeinträchtigung meiner Lebensqualität wollte ich so nicht hinnehmen. Also habe ich recherchiert u. fand u. a. das Buch von Thorwald Detlevsen "Krankheit als Weg". Ich (für mich) begriff, dass die persönliche Einstellung auch eine Krankheit positiv beeinflussen kann. Das war kein leichter "Weg", weil ich mein eigenes Verhalten (bis dahin) selbst in Frage stellen musste u. dabei auch ein paar ziemlich unliebsame Einsichten über mich selbst gewann. Fakt ist jedoch, dass ich mich - u. das war ein langwieriger Prozess - damit "auseinander gesetzt" habe. Das Ergebnis: Wider Verständnis u. Nachvollziehbarkeit der Ärzte bin ich seit Jahrzehnten ohne Medikamente gesundheitlich stabil und "beweglich" geblieben. Damals konnte ich nicht mehr richtig laufen. Ich habe mit einer speziellen Methode (Teile aus Callanetics) eisern trainiert, bis ich es wieder konnte. Ich bin buchstäblich in die Schmerzen "hinein" gegangen - nicht nur physisch. Und es geht mir gut. Ich könnte aber keinem anderen Menschen erklären, wie er das für sich erreichen kann. Es funktioniert bei mir für mich.
Das ist ähnlich wie bei sog. "Spontanremissionen", die von der Wissenschaft - bisher vergeblich - erforscht werden. Sie funktionieren - aber kein Mensch weiß letztlich, warum.

Jeder sollte für sich selbst und "selbstbestimmt" seinen Weg finden. Manchmal ist es einfach hilfreich, sich über die verschiedenen Formen der Beeinflussung von außen klar zu werden, um Ballast loszuwerden, frei und offen zu sein für ein positives Leben.

Und um auf das Thema dieses Threads zurück zu kommen. Das Für und Wider ist bei jedem so vielschichtig, dass es keine allgmeingültige Antwort gibt und geben kann - glücklicherweise. *lächel*


Geschrieben

@ Butterflybln

Ich kann es nachempfinden.

Mein Mann will auch über 15 Jahre nichts mehr von mir. Er ist schlicht und ergreifend desinteressiert.

Ich habe alles versucht, Gespräche, Verführungsversuche, hat alles nix gebracht. Er hat keine Freundin. Er kann, er macht es sich selber, aber ist an Sex mit mir absolut uninteressiert. Allerdings würde er niemals tolerieren, dass ich einen Geliebten habe.

Unsere Ehe ist eine reine Interessengemeinschaft. Wir schlafen seit 8 Jahren in getrennten Räumen. Eine Trennung kommt für ihn nicht in Frage. Die würde ich nicht überleben. Wer jetzt meint, blöde grinsen zu müssen, nur zu. Wer meinen Mann nicht kennt, wird es kaum beurteilen können, wie er reagieren würde.

Ja, ich habe eine Zweitbeziehung zu einem gebundenen Mann und bin froh darüber und völlig zufrieden mit dem, was er mir geben kann.

Nach 12 völlig sexlosen (außer Selbstbefriedigung) Jahren, in denen ich meinem Mann absolut treu war, hat es mir einfach gelangt. Ich genieße die Zärtlichkeiten meines Lovers und er genießt, was ich mit ihm veranstalte. Ich bin gewiss kein verklemmtes, lustloses Weib und wenn mein Mann zu seiner Asexualität steht, soll er. Mein Ding ist es nicht.

Meine Hoffnung besteht darin, dass er zufällig jemanden kennenlernt und das Bestreben hat, sich von mir zu trennen.
Anders werde ich aus dieser Ehe niemals herauskommen.

Ob mein Doppelleben jemanden hier stört, ist mir reichlich egal. Versucht erst selber mal, ganze 12 Jahre ohne Sex auszukommen. Dann könnt Ihr vielleicht mitreden - vorausgesetzt, Ihr seid vorher nicht schon durchgedreht!


Geschrieben

@Pumakaetzchen
Ja, ich kann Dich gut verstehen und kenne aus dem weitläufigen Bekanntenkreis auch Situationen wie Deine. Bevor man zum seelischen Krüppel wird, ist die Alternative, die Du gewählt hast, sicher besser.
Ich weiß jetzt nicht, wie "gefährlich" es für Dich werden könnte, wenn Du Dich aus Deiner Ehe/festen Beziehung lösen wollen würdest, weil ich die Details nicht kenne, aber möglicherweise gibt es ja doch früher oder später eine Möglichkeit für Dich, damit du Dein Leben wieder "frei und selbstbestimmt" leben kannst. Das wünsche ich Dir. Liebe Grüße - Miri


Geschrieben

Danke Miri, das ist lieb von Dir!

Es könnte so enden, dass ich die Schlagzeile der BILD-Zeitung fülle und daher wage ich nicht, zu gehen.

Ich bin dankbar für die gestohlenen Minuten und Stunden voller Zärtlichkeit. Das lässt mich vieles ertragen.


Geschrieben

@pumakaetzchen

finde dein statement echt hardcore,nicht aus dem grund,das du ne zweitbeziehung hast,sondern weil du so lang ohne sex auskommen musstest!!
so ist es dein gutes recht,eine nebenherbeziehung zu führen!!
da darf sich dein mann überhaupt nicht beschweren,er ist ja selbst schuld!!
ich könnte mir das nicht vorstellen,eine frau so lange unberührt zu lassen,erstens weil ich es selbst geniesse und zweitens wegen der angst,das sich mich mal betrügen könnte!!
bisher bin ich immer treu gewesen,da ich auch glücklicherweise immer die richtigen frauen hatte,was das sexuelle betrifft!!
bei mir ist es nur anders in der hinsicht,was ihr vielleicht schon gelesen habt in meinem thread,das ich auf TS/TV nich verzichten kann und will,habe mich auch nie meinen freundinnen darüber mitgeteilt und habe früher oder später,sie deswegen verlassen!!!
was natürlich recht dumm war!!
habe beschlossen bei der nächsten frau die ich kennenlerne und die für ne feste beziehung in frage kommt,die karten gleich auf den tisch zulegen!!!!
aber eine frau zu finden die das toleriert bzw.die gleiche vorliebe hat,ist wohl eher unrealistisch!!

so long

Michael


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