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Hoden mit Kanülen durchstechen


Devote28

Empfohlener Beitrag

Geschrieben

Ein Zitat hierzu von der Sklavenzentrale, etwas lang, lohnt sich aber zu lesen:

 

Hoden durchstechen

Die Hoden zu durchstechen ist absolut keine gute Idee. Die übereinstimmende Meinung im Zirkel SMAMED ist, dass wir es für äußerst gefährlich erachten, von außen parenchymatöse Organe (alle "inneren Organe") anzustechen. Warum? Es besteht die Möglichkeit des Funktionsverlustes.

Das fällt bei Bindegeweben im Regelfall nicht gravierend auf (Narbe), bei Organen, die aktiv Aufgaben erfüllen (ja, auch Hoden tun das) könnte eine Zeugungsunfähigkeit infolge Verletzung und konsekutiver Vernarbung, Einblutung, und vor allem Infektionen die Folge sein. Oder simpler ausgedrückt: Beim Nadeln der Hoden kann es zu Hämatomen kommen, die viel Platz einnehmen können und damit Gefäße abdrücken könnten – bis zur Unfruchtbarkeit. Nicht zu vergessen ist hierbei auch das Risiko, dass die Hormonproduktion leidet, was im schlimmsten Fall einer Kastration gleichkäme.

Zu den Hoden und Nebenhoden führt nur eine Arterie (Arteria testicularis) und das Venengeflecht (Plexus testicularis) verlässt diesen Bereich wieder. Von der Anlage her findet man in den Hoden nur wenige Leukozyten, so dass diese erst „herangeschafft“ werden müssen. Daher ist das Infektionsrisiko und das damit einhergehende Entzündungsrisiko in den Hoden und Nebenhoden wesentlich höher als im Bereich des Hodensackes.

Parenchym-Organe reagieren ziemlich empfindlich auf Keime in ihrem Inneren. Weiterhin könnten bei einer Nadelung der Nebenhoden, die Gefäße (Arterie, Vene und Venen-Plexus sowie Samenleiter und Nerven) verletzt werden. Gerade eine versehentliche Verletzung des Venen-Plexus kann zu heftigen Einblutungen in den Hodensack führen ("Hämo-Scrotum"), was wiederum für die innen befindlichen Organe (Hoden, Nebenhoden) schädlich ist. Deshalb: Bleiben lassen!

Im Extremfall (wir wissen, der kommt sehr selten vor, was aber denjenigen, bei denen er vorkommt normalerweise herzlich egal ist) kann eine Orchiektomie (= "Hoden raus OP") die Folge einer Nadelung der Hoden sein und eine Hormonersatztherapie für den Rest des Lebens notwendig machen.

Wir sind der Meinung, dass auch irgendwo Grenzen sind. Das Durchstechen der Hoden oder Nebenhoden gehört für uns eindeutig dazu. Die Gründe sind Infektionsgefahr, unberechenbare Zwischenfälle wie Einblutungen, Gewebezerstörung, usw. und die Unsicherheit der Maßnahme: etwas anzustechen, was man nicht sehen kann hat etwas von Blinde-Kuh-Spielen.

Nur weil die Hoden und Nebenhoden so gut zu erreichen sind - liegen sie doch außerhalb des Körpers – ist dies keine Einladung, ihnen zu nahe zu kommen. Schließlich würde ja auch niemand auf die Idee kommen, Nieren oder Eierstöcke anstechen zu wollen: Diese Organe sind physiologisch gesehen vom selben Typ wie Hoden und Nebenhoden.

 

  • 2 Wochen später...
Geschrieben

Ich kann- und muss ja zum Glück nicht nachvollziehen können, warum man eine solche Behandlung haben möchte, noch, aus welchem Grund eine MTA eine solche Frage stellen kann....

 

Ob alle das nachvollziehen können, was mir gefällt, bezweifle ich ja auch. Nur, das Geschilderte überschreitet meine Auffassung nach so ziemlich alles. Als MTA, mit einem gewissen Fachwissen, könnte man sich ja getrost auch mal an einen Arzt (Urologen) wenden oder sich im Internet schlau machen. Dass bis heute nichts schief gelaufen ist spricht sicherlich nicht vom "Können".

 

Gruss Hans

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