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Lohnt es sich, vehement um eine Liebe zu kämpfen?


Empfohlener Beitrag

Geschrieben

Ich liebe Euch alle und ich liebte es diesen Thread lesen zu dürfen.

Ich liebe es, wenn Menschen denken, philosophieren und so viel wertvolle und weise Wortmeldungen dabei heraus kommen. In solchen Momenten z.B. liebe ich mein Leben und das "hier sein".

Danke dafür!

Geschrieben
vor 4 Minuten, schrieb Anaconda_XS:

@MissSerioes►Hab ich dich verletzt? smilie_tra_188.gif

Nein...in keinster Weise.

Der Thread ist gut ..und gut auch die Erinnerung.

Es zählt nur noch das jetzt und heute!:balloon:

Geschrieben
vor 19 Minuten, schrieb v1980er:

Wow... ich habe jetzt den Thread nur überflogen. Ist aber ein interessantes Thema. Eigentlich ganz einfach. Liebe = Gott = Lebensenergie. Ist alles das Gleiche. Gott ist keine menschenähnliche Gestalt. Gott ist die Energie, die uns alle am Leben erhält, die jede Pflanze, jedes Tier und jedem Menschen das Leben überhaupt erst ermöglicht. Wenn wir uns dieser Energie einfach hingeben und diese im unendlichen Maß konsumieren (z.B. durch Meditation) konsumieren wir auch unendlich viel Liebe. So etwas können wir niemals von einem Menschen erfahren... Das ist ein Irrglaube, dass man denjenigen Menschen finden muss, der einen selbst abgöttisch liebt. Das ist völlig falsch und total egoistisch. Und die schlechteste Basis jeder Beziehung. Trotzdem machen es die meisten genau so... Finde Gott (=universelle und bedingungslose Liebe). Dazu brauchst du keine Kirche oder Sekte. Durch diese Liebe erlangst du Erkenntnis und eine besondere, abziehende Ausstrahlung. Dadurch kommst du unweigerlich mit anderen Menschen in Kontakt, weil du attraktiv bist. Und wenn du mit dir im Reinen bist, kommen die passenden Menschen von alleine in dein Leben. Übrigens kann man (und sollte es sogar) auch mehrere Menschen lieben, nicht nur einen. Wer diese Erkenntnis hat, ist auch frei von Zwängen und Eifersucht... LEBE!!!

Sorry, aber glaubst du selbst an das, was du schreibst? 🤔

Mein Leben z.B. haben mir meine Ellis ermöglicht, da war kein dritter(dein Gott) anwesend. Du darfst natürlich daran festhalten....jeder nach seiner Facon. Aber ich find solche Aussagen Schwachsinn. (meine Meinung) 

deinkleinesgeheimnis
Geschrieben
Gerade eben, schrieb Knut_Schmund:

Sorry, aber glaubst du selbst an das, was du schreibst? 🤔

Mein Leben z.B. haben mir meine Ellis ermöglicht, da war kein dritter(dein Gott) anwesend. Du darfst natürlich daran festhalten....jeder nach seiner Facon. Aber ich find solche Aussagen Schwachsinn. (meine Meinung) 

Genau das isses ja! Du denkst Gott wäre menschenähnlich! Neee, lies nochmal...

Gott = Liebe

Und ich glaub schon, dass die im Spiel war, als du entstanden bist ;-)

Geschrieben

@MissSerioes

Ich hatte im letzten Jahr schon mal in einem anderen Thread von deinen Erlebnissen gelesen. Du gehst da ja offen mit um, was ich übrigens als sehr stark empfinde. Ich wollte hier auch bestimmt keine Türen auftreten. Gegen eine Enttäuschung in so einer verletzenden Form fehlen mir auch wirklich die Worte. Vielleicht nur, dass dieser Mensch in seiner Gegenwart deine Liebe auch nicht mehr verdient hatte. Oft kommt die Reue mit den Jahren. Eigentlich wünsche ich diesen Charakteren, dass ihnen Gleiches widerfährt. Ich kann deine damaligen Empfindungen durchaus nachvollziehen. Diese Hilflosigkeit, in einem Boot ohne Ruder zu sitzen habe ich selbst schmerzhaft erlebt. Ich hatte noch nicht einmal ein Ventil zum Ablassen. Das Schicksal hatte alles bestimmt. Ich habe meine Frau fast drei Jahre lang, Nacht für Nacht immer und immer wieder verloren und tagsüber ist das Leben an mir vorbeigezogen wie an einen Autisten.

Wenn es damals den weißen Ring nicht gegeben hätte, würde ich dir diese Zeilen garantiert nicht schreiben. Wenn dir mein Thread zu blauäugig oder vielleicht sogar überheblich erscheint, dann war das wirklich nicht meine Absicht. Und Frauen hatte ich irgendwie überhaupt nicht richtig auf meiner gedanklichen Agenda als ich von Vehemenz schrieb. Diese kämpfen meist in einer anderen Liga mit ihren eigenen Waffen. Vehemenz protegieren Frauen mehr in ihrer verbalen Verurteilung. Mir ging es mehr um diese Männerding, dass die Karre immer weiter in den Sand schiebt. Loslassen, ohne eigenen Grund, ist für Männer fast schlimmer als Betrug. Und wenn es da keinen plausiblen Grund für gibt, dann bastelt Mann sich halt selbst einen. Jetzt bekomme ich bestimmt wieder Schelte von Männern die sich meinen Schuh anziehen.

Und nein, ich wollte auch nicht den Anschein erwecken, dass es sich nicht lohnt jemanden seine Liebe zu zeigen oder zu gestehen. So arrogant wäre ich nicht mal vor meinem eigenen Spiegelbild. Liebe sollte man immer zeigen und es ist bestimmt ein täglicher Kampf seine Liebe aufrecht zu erhalten. Aber wenn es vorerst zu spät ist? Die Liebe kann mir doch nur mein Partner schenken. Ich sehe das ähnlich wie mir dem Respekt. Den kann man auch nicht einfordern oder erbetteln. Den muss man sich genauso verdienen wie die Liebe eines Menschen. In meinen Erwartungen bin ich zurückhaltend. Ich wäge für mich ab womit ich leben kann ohne bei meinem Gegenüber irgendwelche Messlatten zu legen. Bei mir selbst bin ich nicht ganz so entspannt. Und wenn ich eine Aussage treffe, dann ist sie spontan, offen, ehrlich, aus Kopf und Herzen und genau das was ich in dem Augenblick empfinde.

Wer selbst seine Bedienungsanleitung versteckt oder sie mir nicht übersetzen kann, der muss sich natürlich auch nicht wundern, dass ich die falschen Programme auf meinem Schirm habe. Aber es geht hier weder um mich noch um Weisheiten. Ich wollte nur einen Blickwinkel zu ins Forum werfen. Mittels kämpfen kann ich zwar siegen, aber niemanden, außer mir selbst, etwas beweisen. Und wenn mir jemand sagen würde, beweis mir deine Liebe, dem würde ich sagen, dafür ist es jetzt nach deiner ausgesprochenen Forderung leider schon zu spät. Aber spätestens am nächsten Tag, hätte diese Person einen Brief mit meinen Empfindungen, in 200 Teile zerrissen, auf seinen Kopfkissen liegen.

Ich sehe grad, MissSerioes hat geantwortet. Bin ich ja beruhigt, mal kein Fettnäpfchen betreten zu haben.

Geschrieben
vor 1 Minute, schrieb v1980er:

Genau das isses ja! Du denkst Gott wäre menschenähnlich! Neee, lies nochmal...

Gott = Liebe

Und ich glaub schon, dass die im Spiel war, als du entstanden bist ;-)

Nein, glaube ich nicht. Liebe ist Liebe. Sonst würde sie ja Gott heißen. Und sicherlich war bei meiner Zeugung Liebe im Spiel. Aber Gott jedenfalls nicht. 

Geschrieben

Hey, ich bitte euch, bevor nun aus der Esoterik eines einzenen Exoterik propagiert wird: Glaube und Gott ist eines jeden privatsache und sollte es auch bleiben. Ich bin auf dieses Thema eingestiegen weil es um Liebe geht und weniger um religiöse Klugscheußerei

deinkleinesgeheimnis
Geschrieben
vor 1 Minute, schrieb Knut_Schmund:

Nein, glaube ich nicht. Liebe ist Liebe. Sonst würde sie ja Gott heißen. Und sicherlich war bei meiner Zeugung Liebe im Spiel. Aber Gott jedenfalls nicht. 

Jetzt nochmal meine persönliche Definition:

Gott=Liebe=Lebensenergie

Englisch: God. Kommt von Good. Bedeutet also "Gut".

Gott ist meiner Meinung nach nicht menschenähnlich oder weißbärtig (nicht zu verwechseln mit dem Weihnachtsmann). Denn das ist genau das, was uns die Kirchen erzählen, damit wir ja nicht darauf kommen, dass es anders sein könnte ;-)

So, das ist meine Meinung und ich fühle mich ganz gut damit ;-)

Was ist denn für dich Gott?

Geschrieben
vor 11 Stunden, schrieb Anaconda_XS:

Warum lieben wir? - Ist Liebe eine Entscheidung oder ein Gefühl? - Verwechselt man Liebe vielleicht nur mit sexueller Anziehung? - Ist Liebe Geschenk oder Erwartung?

Warum wir lieben?

Es ist eigentlich ein "chemischer" Prozess in unserem Körper, nicht ohne Grund sagt man "die Chemie muss stimmen". Ein anderer Mensch löst durch sein Handeln, seine Aussehen, durch seine Geruch usw.  in uns Gefühle aus, d.h. in uns passiert etwas, was wir dann als Liebe empfinden.

Ist Liebe eine Entscheidung oder ein Gefühl?

Nach meinem Denken ist Liebe einer der “Fähigkeiten“ des Menschen die wir nicht lernen, sondern die wir haben und jeder Mensch strebt danach geliebt zu werden. Wie wir lieben und versuchen geliebt zu werden, entscheidet unsere Erziehung und Entwicklung. Welchen Menschen wir dann lieben, ist dann ein Gefühl das in uns wächst. Man kann es zu lassen oder sich dagegen wehren, aber es ist da.

Verwechselt man Liebe vielleicht nur mit sexueller Anziehung?

Ich glaube jeder definiert "Liebe" anders. Umso wichtiger ist es dies in jeder Beziehung zu klären und darüber zu sprechen.

Ist Liebe Geschenk oder Erwartung?

Beides. Jedoch ist Liebe auch etwas was gepflegt werden muss, wo man sich bemühen muss.

Lohnt es sich, vehement um eine Liebe zu kämpfen?

Um eine Beziehung kann man m.E. “kämpfen“, jedoch darum nicht geliebt zu werden. In der Paarberatung habe ich nach der Frage “möchtest Du diese Beziehung noch“ (natürlich etwas umfassender formuliert) die Frage gestellt “was ist für Dich Liebe“.

Fehlt die Liebe ist es dann eher nur eine Zweckgemeinschaft oder ein Abhängigkeitsverhältnis.

Geschrieben
vor 2 Stunden, schrieb FoldyFlaps:

Erst mal: Der Unterschied zwischen einem Liebestrank und Parfüms, guten Leistungen, schönen Kleidern, Gedichten und Geschenken ist: ►Das eine wendet man am Gegenüber an, das andere an sich selber.

So steht es aber nicht im Thread.

vor 2 Stunden, schrieb FoldyFlaps:

Vielleicht entstehen spätere Feindschaften ja genau daraus, dass man sich selbst für seinen Partner aktiv zurückestellen musste, damit es "Liebe in seiner reinsten und höchsten Form" ist. Das führt natürlich auf Dauer zu der Verdruss oder Erwartung von Gegenleistung, dessen Verschulden dann auf den Partner projeziert wird.

Dafür kann sich der Zurückstehende nur bei sich selbst beschweren. Ich glaube auch das bequeme Menschen die zu sehr mit Liebe überhäuft werden, sehr schnell verlernen selbst mal Liebe zu zeigen.

Geschrieben
vor 7 Minuten, schrieb v1980er:

Was ist denn für dich Gott?

NICHTS und NIEMAND! 

deinkleinesgeheimnis
Geschrieben
Gerade eben, schrieb ChabuQ:

Hey, ich bitte euch, bevor nun aus der Esoterik eines einzenen Exoterik propagiert wird: Glaube und Gott ist eines jeden privatsache und sollte es auch bleiben. Ich bin auf dieses Thema eingestiegen weil es um Liebe geht und weniger um religiöse Klugscheußerei

Es wurde nach Liebe gefragt. Und nach unseren Meinungen dazu. Und meine Meinung ist, dass das nun mal irgendwie zusammen gehört...

Habe natürlich nicht daran gedacht, dass manche bei dem Wort "Gott" sofort allergische Reaktionen bekommen. Wer meine Posts gelesen hat, versteht vielleicht, dass Gott für mich persönlich etwas anderes ist als uns die Kirche erzählen will...

Nämlich pure Liebe. Aber egal... Jeder kann seine Meinung haben und ich werde das Wort "Gott" hier nicht mehr verwenden, versprochen!

Frieda Gold: Liebe ist meine Religion!!!

Geschrieben (bearbeitet)
vor 6 Minuten, schrieb Anaconda_XS:

Dafür kann sich der Zurückstehende nur bei sich selbst beschweren.

Das sehe ich genau so. Wenn ich etwas schenke, ist das meine eigene, persönliche Sache und man kann beim besten Willen dem anderen keinen Strick draus drehen, wenn dieses nicht so geschätzt wird, wie ich es erwarte... sonst gleicht es ja eher einem Kauf, der mit Liebe ja wohl nichts gemeinsam hat.

bearbeitet von Gelöschter Benutzer
deinkleinesgeheimnis
Geschrieben
vor 9 Minuten, schrieb Knut_Schmund:

NICHTS und NIEMAND! 

Das ist völlig in Ordnung. Und was ist "Liebe" für dich? Damit wir wieder beim Thema sind ;-)

Geschrieben

Als gebranntes Kind denke ich mittlerweile, Liebe und Selbstliebe müssen sich unbedingt das Gleichgewicht halten.

Da überlegt man sich dann vielleicht doch mindestens zweimal, welcher Einsatz angemessen ist.

 

vor 3 Stunden, schrieb Weibsbild1979:

Aber ich hatte eine Art Verantwortung und manchmal schiebt man die gern vor.

Wenn man die Verantwortung für sich selbst vor sich her schiebt, wird es ganz, ganz schwer.

 

 

Geschrieben

So, gleich 12 Uhr Meeting auf das ich mich noch ein wenig vorbereiten muss. Ich bin dann mal weg smilie_sh_078.gif

Geschrieben
vor 3 Stunden, schrieb FoldyFlaps:

Vielleicht entstehen spätere Feindschaften ja genau daraus, dass man sich selbst für seinen Partner aktiv zurückestellen musste, damit es "Liebe in seiner reinsten und höchsten Form" ist. Das führt natürlich auf Dauer zu der Verdruss oder Erwartung von Gegenleistung, dessen Verschulden dann auf den Partner projeziert wird.

Meine Theorie zum Thema "spätere Feindschaften" ist noch eine andere. Jeder Mensch hat Fehler und kleine Eigenheiten. Der Partner nimmt diese hin, weil sie nicht wirklich wichtig sind. Ist aber die Liebe weg, werden diese Kleinigkeiten plötzlich ganz groß und treten in den Vordergrund.

"Ich hab seine/ihre Sturheit/Unpünktlichkeit/wasauchimmer schon ewig gehasst!"

"Wie er/sie ständig andere Männer/Frauen angeschaut hat, hat mich irre gemacht!"

"und wieder war die Zahnpastatube zerquetscht und der Deckel fehlt".

Banalitäten, die von "unwichtig" zu "Hassobjekt" werden. Und schon ist der Rosenkrieg da.

Ist aber nur so meine Theorie.

Geschrieben

nein lohnt sich nicht ich habe es versucht und bin reingefallen

Geschrieben

Also meine Theorie dazu, ohne zu pauschalisieren: wer sich so extrem nach geliebt werden sehnt und dafür so ziemlich alles tun würde, hat im Leben entweder niemals Liebe erfahren oder hat extreme minderwertigkeitskomplexe. Die verzweifelte Suche nach Liebe würde für mich das Leben nicht lebenswert machen, im Gegenteil, dadurch würde mir alles andere durch Lappen gehen. Zum Leben gehört für mich viel mehr, als nur Liebe. Und klar, das ist nur ein Gefühl, um uns nicht wertlos auf der Welt zu fühlen. Ich sehe das aber nicht als das wichtigste an, was erstrebenswert wäre. Gut zu leben, das ist mir wichtiger: Gesundheit und paar Leute um sich zu haben, die man gerne mag...aber nicht unbedingt lieben muss...

Geschrieben
vor 11 Stunden, schrieb Anaconda_XS:

Warum lieben wir? - Ist Liebe eine Entscheidung oder ein Gefühl? - Verwechselt man Liebe vielleicht nur mit sexueller Anziehung? - Ist Liebe Geschenk oder Erwartung?

Die Sehnsucht, geliebt zu werden, steckt tief in uns Menschen. Doch Liebe lässt sich schwer erzwingen. So ist der Traum von einem Liebestrank, der im geliebten Gegenüber die Liebe entfacht, vermutlich so alt wie die Menschheit. Dürfte man eine andere Person mittels eines Elixiers dazu bringen, dass Sie uns liebt? Zunächst scheint die Antwort so klar: Nein, schließlich soll sich die andere Person ganz frei für mich entscheiden. Aber ist Liebe wirklich immer eine freie Entscheidung?  Versuchen wir fremde Gefühle nicht auch mit anderen Mitteln zu beeinflussen? Mit Parfüms, guten Leistungen, schönen Kleidern, Gedichten und Geschenken?

Die Liebe ist ein Thema, das unzählige Fragen aufwirft. Zwei Fragen sind aus meiner Sicht dabei besonders interessant, da sie auf das Grundlegende zielen: “Was suche ich eigentlich in der Liebe?“ Und: “Kann ich meine Liebe begründen?“ Auf die erste Frage, was wir in der Liebe suchen, gibt uns allein die Tradition schon passende Antworten: “Geborgenheit, Verständnis, Anerkennung, Intimität, Intensität, Einzigartigkeit, Anregung, Selbsterkenntnis, Selbstvergessenheit, Fortpflanzung oder (ganz unbescheiden)..Unsterblichkeit“. smilie_engel_186.gif    Bei der zweiten Frage nach dem Grund wird es dann schon schwieriger.  smilie_denk_11.gif

Philosophisch gibt es unter anderem die These, die Liebe sei nichts Geringeres als die Lösung des Grundproblems der menschlichen Existenz. Sie erlöse uns nämlich von der Einsamkeit, an der unsere Seelen leiden. Die Liebe reißt die Mauer nieder, die unser Ich von anderen Menschen trennt. Um dafür bereit zu sein, müssen wir allerdings die Fähigkeit besitzen oder erlangen, unseren Narzissmus zu überwinden. Das würde meiner Meinung nach auch sehr gut die Tatsache begründen, dass in der heutigen Selfie-Kultur die wahre Liebe langsam ausstirbt und der Narzissmus zunimmt. Ich frage mich: “Sind die Gründe, warum man jemanden liebt, bloße Einbildungen?“ Mir drängt sich manchmal dieser Verdacht auf. Etwa bei einer Trennung: Plötzlich hasst man Eigenschaften, die man zuvor an einer Person geliebt hat. Ich spreche hier nicht von Paaren, die unter Trennungsschmerz leiden, sondern von diesen Frauen und Männern, die nach dem Ende einer romantischen Beziehung zu Erzfeinden werden. Wie lässt sich die vorherige Liebe begründen?

Es existiert die These: Wer auf die Frage, warum er einen Menschen liebt, eine Antwort geben kann, der liebt noch nicht wirklich -bedingungslos-. Mit der Begründung: Man liebt eben einen Menschen und kein Bündel von Eigenschaften. Wer liebt kann aber doch Merkmale nennen, die er an der geliebten Person besonders mag? Wie zum Beispiel: die Herzensgüte, das Lachen, die Spontanität usw." Die Frage ist aber: Liebt man die Person wirklich deswegen? Würde man sie auch lieben, wenn sie sich verändern und diese Eigenschaften verlieren würde?

Ein einfaches Gedankenexperiment zeigt mir persönlich, dass es nicht die Eigenschaften der Person seien können, die wir lieben, sondern die Person selbst. Man braucht sich nur einmal vorzustellen, es käme jemand dahergelaufen mit denselben Eigenschaften, die man an seiner/seinem Geliebten so mag, aber zusätzlich noch angereichert mit weiteren positiven Merkmalen. Würde man auf Grund des­sen spontan tauschen wollen? Nein. Und warum nicht? Skeptiker behaupten diesbezüglich gerne, man teile mit einem Partner etwas, dass man sonst mit niemandem teilt: “Eine gemeinsame Geschichte und unzählige Erinnerungen“. Demzufolge verschmelzen in einer Liebesbeziehung zwei Biographien zu einer einzigen. Die Liebenden bilden sozusagen ein erweitertes Ich, nämlich ein Wir. Sich einen anderen, besseren Partner zu wünschen, wäre demnach so, wie sich ein anderes Ich zu wünschen. Die wenigsten von uns haben derartige Gedanken, obwohl jeder weiß: “Niemand ist perfekt“.

Aus meiner Sicht sind all diese Überlegungen egoistisch und könnten meinem Verständnis von wahrer Liebe nicht gerecht werden. Wenn es sich oft auch so anfühlt, Liebe ist kein Märchen. Liebe endet, im Gegensatz zum Märchen, mit dem Satz: “Es war einmal". Und dieser Satz wird in den seltensten Fällen von Beiden unterschrieben. Am Ende zeigt sich die Wahrhaftigkeit einer selbstlosen Liebe. Was bedeutet Liebe in seiner reinsten und höchsten Form? In meinen Augen bedeutet es: Jemanden so sehr gern haben, dass man: ► ihn bedingungslos so sein lässt, wie er ist. ► ihm den Freiraum und die Freiheit schenkt, sich selbst entfalten zu können. ► ihn dabei unterstützt. ► sich mit und für ihn freuen kann. ► und vor allem: seine eigenen, egoistischen Bedürfnisse für diese Liebe hinten anstellt.

Ich höre schon die protestierenden Stimmen in meinen Ohren. Es kann und darf jeder so sehen wie er möchte.  Lasst mir aber bitte auch meinen Standpunkt. Meiner Meinung nach kann man die wahre Liebe nicht einfach abstellen, aber man sollte niemals um eine Liebe ernsthaft aktiv kämpfen. Nicht zu kämpfen bedeutet nicht resignieren. Für mich bedeutet loslassen, Liebe in seiner reinsten und höchsten Form. Wer kämpft vertritt seine eigenen Interessen. Wenn man seine eigenen Interessen vertritt, geht es nicht unmittelbar um die Interessen des Anderen. Kann man von Liebe sprechen, wenn man die eigenen Interessen durchsetzen will? Was man durch diese Scheuklappen wirklich sieht, ist nur sich selbst. Eigentlich ist es noch nicht mal das Selbst in seiner Gesamtheit, sondern nur ein kleiner Teil davon: Das EgoDie Liebe steht über allem und hat keinen Kampf nötig. Wo kein Kampf ist, da gibt es kein Gewinnen, kein Verlieren und auch kein Aufgeben!

Es mag zwar sein, dass man durch einen Kampf jemanden dazu bewegen kann, zurück zu kommen. Aber das ist meist mehr Schein als Sein. Oft ist es ein kurzes Gastspiel und der Rückkehrer ist bald schon wieder verschwunden. Warum? Weil er nicht aus freien Stücken, sondern dem Partner zuliebe zurückgekehrt ist. Vielleicht aus Mitleid, weil er den Partner nicht länger leiden sehen wollte. Vielleicht hatten Versprechungen gewisse Hoffnungen geweckt und diese sich am Ende nicht erfüllt. So gibt es viele Beweggründe und Motive die allesamt eine sehr schlechte Basis wären.

Wenn man mit solchen Mitteln jemanden zurückgewinnt, dann wird man auch niemals “mehr“ mit diesem Menschen haben können, als die Befriedigung solcher Bedürfnisse. Ich kann jedem nur raten loszulassen, auch wenn es zunächst Verlust bedeutet. Es gibt einen großen Unterschied zwischen Liebe und Abhängigkeit bzw. klammern und diesen entscheidenden Punkt erkennt man in solchen Situationen meist nicht, weil für viele gerade eine Welt zusammenbricht. Sinnloses festhalten macht keinen Sinn, wenn eine “Liebe“ nicht erwidert wird. Das hat dann auch nichts mehr mit Liebe zu tun, es ist eher eine Sucht geworden.

Man tut alles, um nicht mit der wirklichen Wahrheit konfrontiert zu werden. Diese Wahrheit möchte man nicht sehen, denn man braucht den anderen Menschen und will ihn auf keinen Fall loslassen. Im schlimmsten Falle droht man damit, sich selbst umzubringen. Spätestens hier dürfte den Letzten klar werden, dass so etwas nichts mit Liebe zu tun hat. Die Liebe wird in unserer heutigen Welt leider zu oft als Deckmantel für andere Probleme benutzt. Für Probleme… besonders mit sich selbst. 

Es ist verrückt, eine Beziehung behalten zu wollen, die einem nicht mehr gutgetan hat. Viele merken erst, dass sie das Ticken überhört haben, wenn ihnen das Leben um die Ohren fliegt. Erkennen und Akzeptieren der Situation, in welcher man sich befindet, und vergeben und verzeihen können, stärkt unser positives Denken zur Veränderung und lässt uns offen werden für einen Neuanfang. Loslassen ist eine Kopfsache und eine innere Einstellung. Es ist wichtig und keine Schande, sich seinen Schmerz und seine Trauer einzugestehen. Aktivität und Freunde helfen sicherlich, die plötzliche Leere und Einsamkeit zu füllen. Außerdem schaffen sie Ablenkung. Und die kann helfen, die Zeit zu überbrücken, bis der Schmerz vergeht.

Dann kommt der Neuanfang oftmals unbemerkt und von ganz alleine, aber deutlich sichtbar: Frauen zum Beispiel probieren sich aus oder erfinden sich neu. Sie wollen sich wieder gut fühlen und attraktiv aussehen. Männer fangen meist mit dem Sport an, gehen wieder öfter mit den Freunden aus, fahren in Urlaub oder legen sich ein neues Auto zu. Und mit etwas Abstand kann man dann auch ganz anders über die vergangene Beziehung nachdenken und aus Fehlern lernen. Man kann sein bisheriges Leben neu überdenken, sich vielleicht Lebensträume erfüllen, die man für den Partner zurückgestellt hat.

Man hat Zeit, das eigene Leben neu zu ordnen. Ist der eigene Job wirklich die Erfüllung? Wer nur für sich selbst verantwortlich ist, dem fällt es manchmal leichter, einen sicheren Job zu kündigen und die Erfüllung in einem ganz anderen Bereich zu suchen oder die Selbstständigkeit zu wagen. Manche Menschen krempeln ihr Leben nach der Trennung völlig um und machen Träume wahr, die sie lange versteckt hielten. Trennung kann durchaus eine neue Chance auf ein erfülltes Leben sein.

Und wenn man erst ein erfülltes Leben nach eigenen Wertvorstellungen führt, ist man generell glücklicher und weniger bedürftig. Man verspürt mit der Zeit wieder Liebe in seinem Leben und ist nicht darauf angewiesen, sie von anderen zu bekommen. Mehr noch: Man findet so viel Liebe in seinem Leben, dass man irgendwann wieder das Bedürfnis verspürt, sie mit jemandem zu teilen. Und was zieht einen anderen mehr an? Ein Mensch, der vor Liebe überläuft und sie teilen will oder einer, der vor Mangel fast eingeht und Liebe aufsaugt, wie ein Vampir? Zu guter Letzt sei noch gesagt, dass nur so ein Neuanfang mit dem Ex-Partner möglich wäre, wenn die Trennung zeigt, dass auf beiden Seiten noch Gefühle vorhanden sind.

Das ist meine Meinung zu der Frage: Lohnt es sich, vehement um eine Liebe zu kämpfen?

„PS“  Ja, ich habe viele Situationen (Kinder-Krankheit-Verschuldung) nicht berücksichtigt. Wollte im Wald der Finsternis nur ein paar Bäumchen fällen und kein Buch schreiben.

                                                                                                                                                                                                                                                                       Es heißt ja auch nicht umsonst FORUM   smilie_sm_005.gif

Du stellst viele Fragen über die sich die Menschen bestimmt schon seit ihrem Bestehen nachdenken, ich glaube kein Thema wird in mehr Büchern oder Liedtexten verarbeitet.

Leider sehr unromantisch aber wahr, verlieben ist zunächst ein biochemischer Vorgang. Oxytocin, Dopamin, Serotonin und Adrenalin spiele dabei eine Rolle aber das alles erklärt nicht warum wir uns verlieben. Vielleicht damit wir das Leben weitergeben an eine nächste Generation, oder wir nur so fähig sind unser Leben mit jemanden zu teilen, ich weiß es nicht.

Für mich ist Liebe eine Entscheidung und das ausgesprochene Wort des Gefühls, auch eine Verpflichtung an das Handeln.

Es gibt zwar ca. 23 Millionen Wörtern im deutschen aber doch nur ca.148 Synonyme für das Wort Liebe. Man liebt die roten Schuhe und das schwarze Kleid, rote Rosen , Fußball oder schnell Auto zu fahren, laute Musik und Erdbeeren unser Eltern, die Kinder und den Hund.

Wir lieben sehr viel, zu viel in meinen Augen, und natürlich verwechseln wir Liebe, und das nicht nur mit sexueller Anziehung.

Liebe ist ein Geschenk und sollte wie ein solches auch behandelt werde. Leider erwartet Liebe Gegenliebe und das macht es so schwer, wenn diese eben nicht erwidert wird.

 

Ich weiß nicht was uns dazu bringt zu lieben oder nicht, und ich suche auch keine Begründung dafür, denn das würde der Liebe, den Rest des Zaubers für mich auch noch nehmen.

In meinen Augen lohnt es sich natürlich um etwas zu kämpfen was einem wichtig ist.

Und ja natürlich zeige ich mich von meiner besten Seite wenn ich jemanden für mich gewinnen will, aber mein Verstand sagt mir auch, das ich mich nie auf Dauer so verändern kann, damit ich geliebt werde, wie auch das man einen Kampf aufgeben muß wenn er sinnlos ist.

Gegen ein Gefühl wie Liebe habe ich keine Chance, aber gegen ein Handeln was nichts mehr mit Liebe zu tun hat, denn das kann ich bestimmen.

 

 

Geschrieben

Solange es nicht zum Lebensinhalt wird, man sich nicht aufgibt, lohnt es sich immer, um etwas zu kämpfen, was einem wichtig ist.

Geschrieben
vor 14 Minuten, schrieb SevenSinsXL:

Banalitäten, die von "unwichtig" zu "Hassobjekt" werden. Und schon ist der Rosenkrieg da.

Diese Banalitäten können zu tiefster Abneigung führen, das kenne ich von mir selber (er spült anders als ich, er knallt die Autotür zu fest zu), weswegen die Beziehung dann beendet werden muss.

Aber ich kann nicht nachvollziehen, dass das zu Hass führen kann. Ich bin mir immer darüber bewusst, dass es eigentlich Banalitäten waren, und habe daher nach der Trennung eher Mitgefühl als Hass.

Geschrieben
vor 23 Minuten, schrieb SevenSinsXL:

Banalitäten, die von "unwichtig" zu "Hassobjekt" werden. Und schon ist der Rosenkrieg da.

War es dann zuvor überhaupt Liebe?

vor 12 Minuten, schrieb Kismet60:

Wir lieben sehr viel, zu viel in meinen Augen, ....

oder gehen vielleicht auch nur leichtfertig mit dem Wort um

Geschrieben
vor 3 Minuten, schrieb Joe_2016:

War es dann zuvor überhaupt Liebe?

Liebe und Hass liegen direkt nebeneinander. Fühlt man sich nicht mehr geliebt, kann das eine starke Gefühl ganz schnell in das andere Extrem umschlagen.

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