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Einfach Du! Unvergessen.


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Geschrieben

Ich sitze im Schneidersitz auf dem Boden im Wohnzimmer und versuche meine Gedanken zuzulassen. Der Meditationslehrer meinte, irgendwann werden die Dinger schwächer und schließlich könnte ich dabei zusehen, wie sie abziehen. Schön wäre es. Eigentlich geht es mir genau darum. Ich will meinen Geist beruhigen und ich will nicht mehr an dich denken. Doch immer wenn Ruhe einkehrt, tauchst du vor meinem geistigen Auge auf. Ich atme aus und sehe deine langen blonden Haare, die von Korn-gelben Strahlen der Abendsonne berührt werden. Ich atme ein, bis mir schwindlig wird, und sehe deinen nackten Rücken, der von deinen aufgefächerten Haaren halb bedeckt ist.

Nein, so funktioniert das nicht.

Ich schüttele mich. Soll ich mich schütteln? Keine Ahnung. Ich habe erst eine Stunde gehabt. Ich bringe mich wieder in Position und zähle bis zehn. Dann schließe ich die Augen und sehe dein Lächeln. Ich mach sie wieder auf und sehe das rote Telefon auf dem Wohnzimmertisch. Ich könnte anrufen und sagen, das ich mehr für dich empfinde. Betreten schaue ich auf den laminierten Boden vor mir. Damit würde ich zugeben, das ich die Regeln nicht mehr einhalte, die wir ausgemacht haben. Liebe ist ein verdammt großes Wort. Das passt einfach nicht in unsere Affäre. Zu sperrig, zu verantwortungsvoll, und zu überhaupt. Nein, wir sind nicht füreinander gemacht, nicht geistig. Deine Worte.

Körperlich sieht die Sache schon anders aus. Ich strecke mein Kreuz durch und atme tief ein und langsam wieder aus. Mir tut der Hintern weh, denn der Boden ist hart. Ein Kissen wäre sicher hilfreich. Darf man beim Meditieren aufstehen? Oder wäre das Selbstbetrug? Ich kann dir die Wahrheit nicht länger verschweigen. Jedes Mal, wenn wir zusammenkommen, wird es schlimmer. Ich verliebe mich immer mehr und mein Herz tritt in meiner Brust um sich wie ein brutaler Straßenschläger. Der kennt auch keine Regeln. Ein Anruf würde mir weitere dieser teuren Meditationsstunden ersparen. Doch wenn unsere Affäre, die rein körperlich sein sollte, damit endet, tickt der Hooligan in meiner Brust völlig durch. Der ist der Meinung, das man nicht begehren kann, ohne das ein kleines bisschen Liebe mit im Spiel ist. Keine Ahnung, warum er mir das nicht vorher gesagt hat. Bevor ich mich auf das Spiel mit dem Feuer einließ, das du besser beherrscht als ich. So viel steht fest.

Das hat keinen Sinn heute. Ich stehe auf und setze mich auf die Couch. Meine Gedanken sind bei dir. Dass sie schwächer werden bestätigt sich nicht. Sie werden nur anders. Intensiver. Eine Beziehung, reduziert auf körperliches Verlangen, das war es, was wir beide wollten. Was wir vereinbart hatten. Dein umwerfender Körper, kam in meinen schönsten Träumen vor, noch bevor ich dich überhaupt kannte.

Das klingt oberflächlich.

Genau so hätte es bleiben müssen. Aber dein Körper war in meinen Träumen kopflos, wie ein Schatten, komplett undefiniert. Schön zwar, aber nicht zu begreifen. Jetzt kenne ich jede einzelne Stelle an deinem Kopf, finde sie mehr als schön, und begreife gar nichts mehr. Vielleicht bräuchte ich eine ganz andere Art Meditation. "Nur an Sex denken"- Meditation. Blende aus das deine Affäre für dich mehr bedeutet. Denke nur an Sex. Denke daran, was ihr beiden schon alles gemacht habt. Wie geil das war. Ich schließe die Augen: Ohmmmm ... ich spüre die weiche Haut deiner Brüste an meinen Handflächen. Ohmmm ... deine Spitzen sind ganz hart. Ohmmm ... du küsst mich sanft.

Ohmmm ... in meiner bequemen Jogginghose steht er jetzt aufrecht. Das bringt mich kurzzeitig aus dem Konzept. Wieder bei mir, schließe ich die Augen und träume weiter. Die Sonne strahlt vom Himmel und flutet mit ihrem Licht unsere kleine Liebesoase. Du sitzt auf der blauen Stoffdecke, inmitten einer kleinen Waldlichtung, die auf einer Anhöhe liegt, die wir über einen nicht ganz ungefährlichen Aufstieg erklommen haben. Ich knie hinter dir und streichle mit einer Feder die Rückseite deiner Arme. Dein ruhiger Atem harmoniert mit der friedlichen Umgebung. Einzelne Vogelrufe und das Rascheln des Windes in den Baumkronen erzeugen ein Gefühl von Schwermut, das aus Schönheit geboren wird. Man erlebt diese einzigartige Schönheit, doch nie kann man sie in Worte kleiden, die ihr annähernd gerecht werden. Deine atemberaubende Schönheit ist in diesem Moment ein stiller Moment für die Ewigkeit an genau diesem Ort. Ich lege die Feder beiseite und küsse dich auf den Hals. Dein bezaubernder Duft legt sich süß auf meine Sinne, dabei flüsterst du mir schmutzige Worte ins Ohr.

Ich öffne die Augen und entledige mich meiner unbequem gewordenen Hose und Boxershorts. Achtlos schmeiße ich beides auf den Boden. Ich umfasse meinen harten Schwanz und massiere ihn, während ich wieder in meinem Tagtraum versinke. Du drehst dich um und drückst meinen nackten Körper mit dem Rücken auf die Decke runter. Deine Küsse zeichnen eine Linie von meinem Bauchnabel weiter abwärts, bis hinunter in meine Leistengegend. Noch einmal lächelst du keck. Ich spüre die nasse Wärme in deinem Mund und atme schwer. Ich lege meine Hand auf deine Haare, die an meinen Handflächen kitzeln. Wenn du bei mir bleiben würdest, dann würde ich dich behandeln, wie zerbrechliches Porzellan. Ich würde auf dich achtgeben. Du bläst wilder und ungehemmter. Mach so weiter und ich kann mich nicht mehr beherrschen. Du hast kein Problem damit meinen Saft zu schlucken. Das hast du mir ganz nüchtern gesagt, als wir unsere Absprachen trafen. Gott, kannst du dir vorstellen, das ich allein bei dem Gedanken hart wurde? Und das mit Dir! Ich spüre wie ich immer heißer und heißer werde.

Doch dann klingelt das rote Telefon.


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