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Die Leinwand


_M****

Empfohlener Beitrag

Der Text ist hei

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Geschrieben

Wir fahren nun schon eine ganze Weile in meinem Auto. Du fragst dich wohin es geht aber ich bleibe dir eine Antwort schuldig. Du wirkst nervös, zappelig, denn du weißt nicht was auf dich zukommt. Ich habe dich abgeholt, dir Gentleman like die Türe aufgehalten, jedoch bin ich sehr still gewesen, habe kaum mit dir gesprochen. Das macht dich nervös.

Während du noch immer überlegst wohin die Fahrt geht biegen wir in ein Industriegebiet ein. Wir fahren an Lagerhallen und Bürogebäuden vorbei. Du wirkst verunsichert. Dann endlich ist unsere Fahrt zu Ende und wir halten vor einer mittelgroßen Lagerhalle. Deine Nervosität steigt, denn du weißt nicht was hier fernab der sicheren Stadt passieren wird.

Du erschrickst als ich dir die Türe öffne und dich heraus bitte. Du blickst mich unsicher und fragend an. Das Einzige das dir in diesem Moment Halt gibt ist meine Hand, an der ich dich zu einem Eingang in die Lagerhalle führe. Wir betreten die Halle, es ist nur sehr schwach beleuchtet und du lässt dich von mir führen. Wir betreten einen Raum. Ich sage dir, dass ich gleich zurück sein werde und du dich ruhig umsehen sollst. Ich verlasse den Raum und lasse dich alleine zurück.

Du weißt immer noch nicht was hier passieren wird und von Neugier getrieben beginnst du dich um zusehen. Der Raum ist sehr schwach beleuchtet und so beginnst du dich zur Wand vorzutasten um einen Eindruck von der Größe des Raums zu bekommen. Als deine Hand die Wand erreicht erschrickst du kurz, da die Wand nachzugeben scheint. Du wagst einen erneuten Versuch, vorsichtiger als zuvor. Die Wand ist nicht massiv, sondern aus Stoff. Es ist wie eine Wand aus einem großen, gespannten Laken. Du beginnst die Wand ab zufahren bis du zur ersten Ecke des Raumes gelangst. Dort angekommen setzt du deinen Weg weiter fort.

Auf einmal spürst du wie dich dort etwas berührt! Du zuckst zurück. Zaghaft wagst du es deine Hand wieder auf den Stoff aufzulegen. Du spürst eine Hand auf der anderen Seite, die anscheinend ebenso erstaunt darüber ist deine Hand dort vorzufinden. Du bist also nicht allein hier. Keiner von euch Beiden traut sich etwas zu sagen und ihr wandert Beide mit euren Händen weiter. Als du glaubst die Ausmaße des Raums ausreichend erforscht zu haben, kehrst du zur Mitte des Raums zurück und wartest auf meine Rückkehr.

Es dauert noch eine kleine Ewigkeit bis ich hinter dir auftauche. Du zuckst zusammen. Du hast jede Sekunde auf meine Rückkehr gewartet und doch überrascht es dich, dass ich jetzt so plötzlich wieder bei dir bin. Ich weise dich an neben mir auf die Knie zu gehen. Du folgst meiner Weisung wie in Trance, da meine Stimme jetzt gerade das einzige Vertraute für dich ist. Eine unbehagliche Stille setzt ein. Es war auch zuvor schon still aber nun liegt eine unbeschreibliche Spannung in der Luft.

Wie aus dem Nichts wird der Raum von einem hellen Scheinwerfer stark erleuchtet. Du drehst dich zum Licht um, blickst dabei hinein und bist für einen Moment geblendet. Als dein Blick zurück wandert und du langsam wieder etwas sehen kannst nimmst du auf den umliegenden, weißen Leinenwänden Schatten wahr. Es sind jeweils zwei Schatten die nebeneinander sind. Die eine Person steht, die daneben kniet. Dir wird bewusst, dass die Anderen unsere Schatten wahrscheinlich genauso wahrnehmen müssen.

Ich beuge mich zu dir runter und flüstere dir leise ins Ohr: "Das Spiel beginnt".


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