Advent X

[Gelöschter Benutzer]

Gefesselt an der Eiche Rinde,
Muster in die Haut gedrückt.
In Kälte ich Dich nackt hier finde,
Frierend,..bin spontan entzückt.

Im Finster jetzt bei Nieselregen,
Ohne Reu ein Tännchen schlagen,
Später mich zum Weibe legen,
Und über Christbaumpreise klagen.

Diesem Plan kann ich jetzt nicht,
Die hehre Tat auch folgen lassen.
Entkneble Dich im Dämmerlicht,
Und will danach den Zapfen fassen.

Erst löse ich die kalten Ketten,
Und spüre wie Dein Kiefer taut.
Wie gut ist es, Dich heut zu retten,
Ich wärme Dich mit Händehaut.

Der Eiche Spuren wegmassieren,
Von Hüfte Bauch und Brüsten,
Dich schützen jetzt vor wilden Tieren,
und Förstern mit Gelüsten.

Dein Zähneklappern wird nun leise,
Vom Zapfen nur noch Reste,
Dir helfen ist sehr gut und weise,
Die Gute Tat zum hohen Feste.

Du zeterst, und beginnst zu schlagen,
Ich soll gefälligst schnell dich binden,
Und neuen Zapfen bald her tragen,
So soll dein Dom dich nicht hier finden.

Gewünscht hast Du Dir diese Not,
Statt Schuhen oder Taschen,
Und weil er dir das gerne bot,
Darf er dich kalt vernaschen.

So kette ich Dich wieder an,
an dieser alten Eich´,
Biet Dir den neuen Zapfen an,
Der kalt ist, und nicht weich.

Den Knebel steck ich Dir noch rein,
Dich an die Rinde drück´,
Such mir alsbald ein Tännchen fein,
Dein Herr ist bald zurück.

Geschlagen und auch gut gebunden,
Nehm´ ich jetzt froh von dannen,
Den schönsten Baum den ich gefunden,
Von zirka tausend Tannen.

Am Waldesrand mein Auto steht,
Dorthin schlepp ich die Tann´,
Doch sehe ich dass es nicht geht,
In Not ist hier ein Mann.

In schwarzem Leder gut geschützt,
Mit Lederriemen ausgestattet,
Hat ihm das Schleichen nicht genützt,
Er wurde wohl beschattet.

Ganz recht geschieht dem Übeltäter,
Man klaut auch keine Fichten,
Um seinem Weibe dann viel später,
Vom Kauf derselben zu berichten!

Advent ist eine schöne Zeit,
ich möchte sie nicht missen,
Freu mich dass es jetzt leise schneit,
Werd´ bald mein Liebchen küssen.

[Gelöschter Benutzer]

Nicht schlecht, nicht schlecht....