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Blinddate eimal wörtlich genommen Teil1


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Geschrieben

Blind Date – mal wörtlich genommen

Lange habe ich überlegt, ob ich diese Geschichte wirklich weitererzählen soll. Nicht das ich irgendwelche Hemmungen hätte - warum auch, ist schließlich anonym. Nein, vielmehr befürchte ich, dass mir diese Geschichte nicht abgenommen wird. Wie dem auch sei, ich erzähle sie trotzdem und ich versichere euch, es ist genau so passiert. Ich hoffe nur, sie ist nicht zu lang!

Eigentlich hasse ich Computer. Ewig funktioniert irgend etwas nicht und dieser Blechtrottel scheint seine Erfüllung darin zu finden, grundsätzlich nicht das zu machen, was ich will. So auch in einem Chatroom, in dem ich plötzlich an eine 27-jährige Gesprächspartnerin geraten war, die ich eigentlich gar nicht „sprechen“ wollte. Nun gut, besser als nichts dachte ich mir und wir legten los. Ungewöhnlich schnell kamen wir auf das interessanteste aller Themen. Da wir uns diesbezüglich viel zu schreiben hatten, fuhren wir mit E-Mails fort. So ging das über 4 – 5 Wochen. Die Mails wurden immer offener und intimer. Wir erkannten viele Gemeinsamkeiten. Vor allem die Lust, nein, die Gier nach Abenteuern. Abenteuern wohlgemerkt, nicht die Hau-Ruck – Treffen mit Cappucchino trinken und ab in die Kiste. Sicherlich hat auch das seinen Reiz, aber wir wollten mehr. Viel mehr.

„Überrasch mich, dann ist alles möglich“, lautete die klare Ansage Sonjas. Sie heißt nicht wirklich so, erlaubt mir aber bitte ein Pseudonym zu gebrauchen. Ich wollte sie beim Wort nehmen und war gespannt, wie weit sie bereit war zu gehen. Wo hörte „alles“ bei ihr auf?

Ich ließ meine nicht eben dürftige Phantasie spielen und kam auf eine Idee, die uns beide auf eine harte Probe stellen sollte. Vor allem deswegen, weil wir nicht voneinander wussten wie wir aussahen. Wir tauschten aus gutem Grund keine Fotos aus – wir wollten die Spannung so lange wie möglich aufrecht erhalten. Wir wussten nur Augen- und Haarfarbe, sowie Größe und Gewicht voneinander. Der Plan brauchte fast eine Woche bis er gereift war, dann sendete ich folgende E - Mail:.

Liebe Sonja,

Du willst unbedingt etwas wirklich Außergewöhnliches erleben? Du bist zu fast allem bereit? Wie wäre es mit dieser Idee:

Ich möchte ein Blind-Date mit Dir verabreden. Allerdings kein Blind-Date wie Du es im herkömmlichen Sinne kennst, sondern eins, welches Du wörtlich nehmen darfst. Ich reserviere für den (Datum, Tag, Uhrzeit) einen Tisch in einem Kölner Restaurant, dass sich „Unsichtbar“ nennt. Das ist ein Restaurant, indem es absolut dunkel ist. Versuche es bitte so einzurichten, dass Du sehr pünktlich dort hinkommst. Ich werde ca. 15 Min. vorher dort erscheinen und mich schon zum Tisch begeben, somit ist gewährleistet, das wir uns nicht vorher über den Weg laufen. Bevor ich Dich sehe, möchte ich Dich hören, fühlen, vielleicht sogar auch riechen und schmecken.

Keine 500 m von diesem Restaurant ist ein nettes Hotel in dem ich ein Zimmer reservieren werde. Sollte es mit uns beiden passen, haben wir noch die Möglichkeit uns anschließend dort hin zurück zu ziehen und die Nacht zu genießen. Muss natürlich nicht, sollten wir nicht miteinander klar kommen, steht es Dir jederzeit frei aufzustehen und zu gehen. Oder Du kannst Dich nach dem Essen verabschieden. Entscheide Du – ich werde jede Entscheidung ohne Theater akzeptieren.

Die Antwort auf diesen Vorschlag dauerte länger als ich gedacht hatte. Nanu – war hier schon Ende mit „alles“?
Zwei Tage später kam ihre Antwort. Sie entschuldigte das Zögern, aber sie bat um Verständnis – einen Typen den sie nicht kannte in einem Restaurant zu treffen in dem man NCIHTS sieht... natürlich hatte ich Verständnis. Selbst ich als Mann hatte ein mulmiges Gefühl im Bauch wenn ich versuchte mir das vorzustellen. Meinem Kribbeln im Bauch zu urteilen, hatte ich aber genau die Idee, die wir beide suchten, ohne zu wissen, dass wir sie suchten. Ihr Gefühl war ein Ähnliches. Sie sagte zu.

Ich ging noch einen Schritt weiter. Ich schrieb ihr erneut, mit der Bitte im Mini-Rock zu erscheinen. Im November ;-). Des weiteren bat ich sie darum, mir nach der Vorspeise unaufgefordert ihr Höschen auszuhändigen. Wenn schon, denn schon. Spätestens jetzt musste sie mir einen Vogel zeigen. Tat sie aber nicht.. Sie schrieb zurück dass sie es täte – wenn denn die Chemie zwischen uns passen würde. Konnte ich mit leben, was ich ihr auch schrieb. Dann vergingen zwei nicht enden wollende Wochen, schließlich war es soweit: Tag „X“ war da.

Die Stunden zogen sich wie lauwarmer Karamell. Schließlich war es soweit, ich begab mich in die Unsichtbar. Dort angekommen, muss man zunächst im Hellen sein Menue und das 1. Getränk im Foyer aussuchen. Geht nicht anders, drinnen sieht man ja nichts. Zunächst wollte man, dass ich auf meine Partnerin warte, bevor ich an den Tisch geführt wurde. Ich intervenierte und machte ihnen klar, dass ich vorher rein musste, Stichwort „Blind-Date“ in seiner höchsten Vollendung. Die schauten mich ungläubig an. Unverständlich, da sie auch damit (Blind-Date) auf ihrer Homepage werben. Nun wunderten sie sich, dass zwei den Mut gefunden hatten, dieses Wort wörtlich zu nehmen. Schließlich gewährte man mir Eintritt. Ich wurde zunächst in eine Lichtschleuse geführt. Das ist ein kleiner Raum, vergleichbar mit einer großen Umkleidekabine. Sobald die Tür des Voyers hinter uns geschlossen war, öffnete sie die Tür zum Speisesaal. Sobald sie die Klinke drückte, erlosch das Licht in der Schleuse, es war jetzt stockduster. Wir traten ein.

Man sieht dort wirklich nicht die Hand vor Augen. Ich musste beide Hände über die Schultern der blinden Kellnerin legen und so wanderten wir als „Mini-Polonaise“ zu unserem Tisch. Es war ein 6er Tisch. Ich setzte mich. Zu meiner Rechten war eine Wand. Gott sei Dank, das war zumindest ein kleiner Fixpunkt an den ich mich orientieren konnte, ohne völlig das Gefühl für den Raum zu verlieren. Ich saß nicht alleine an dem Tisch. Zwar war der Stuhl neben mir frei, auf dem übernächsten Stuhl saß aber eine junge Frau, ihr gegenüber ihre Freundin. Die beiden waren schon beim Dessert angekommen. Ich sagte kein Wort, was eine der beiden dazu veranlasste mich anzusprechen, ob ich denn alleine im Dunkeln essen wollte. Ich erzählte ihnen von meinem Date. Sie würden es sowieso mitbekommen, was sollte es also. Zunächst brachten sie ein erstauntes „boahh“ heraus, dann warteten auch sie gespannt, wer denn da noch eintrudeln würde. Ich bekam meine Cola, die ich vorsichtig auf 12:00 Uhr vor mir hinstellte. Das muss so sein, sonst findet man sie nicht wieder. Instinktiv „schaute“ ich mich um – man sah wirklich nichts. Zigaretten und Handys, sowie jegliche Lichtquelle ist dort verboten. Kam Sonja wirklich, oder war von ihrer Seite alles nur ein gigantischer Fake? Ich konnte und wollte es mir nicht vorstellen – zu gut glaubte ich sie schon zu kennen. Zu offen und ehrlich waren die Mails. 10 Minuten später kam die Kellnerin, Sonja im Schlepptau...


Drachenhaut2000
Geschrieben

na hier hast du mich aber neugierig gemacht


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