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Prostitution, Moral und Vorurteile...


Kicksearcher

Empfohlener Beitrag

Geschrieben (bearbeitet)

@Thorben-Hendrik

Die psychoanalytische Perspektive auf die Prostitution ist nur eine Perspektive von vielen und für sich alleine vermag sie das Phönomen der Prostitution nicht erschöpfend auszuleuchten. Ich habe mich auch in meiner obigen Skizze auf die entwicklungspsychologischen Grundlagen beschränkt - es gibt noch weitere Umstände, insbesondere traumatische Entwicklungsstörungen, so zB den Zusammenhang zwischen Kindesmißbrauch und Prostitution. Alldies soll natürlich auch nicht bedeuten, daß von der Psychoanalyse die Notlagen- oder Zwangsprostitution verleugnet werden soll. Die Psychoanalyse kann aber eine Erklärung dafür bieten, warum auch Menschen jenseits von Not und Zwang, mit guter, manchmal sogar akademischer Ausbildung, solidem Beruf und gesundem sozialen Umfeld "in die Prostitution abrutschen", womöglich sogar die ausbeuterische Zuhälterei geraten und dort auch aller sozialer Bemühungen zum Trotz verbleiben.

Sie kann - und das möchte ich insofern noch nachschieben - möglicherweise auch erklären, warum Menschen, vornehmlich Männer, "die es doch gar nicht nötig hätten" zu leidenschaftlichen Freiern werden, eine sie erfüllende Sexualität eigentlich nur noch mit Prostituierten leben können. Und während ich zum Prostituierten und zum Zuhälter einiges gesagt habe, kommt mir der Freier in meiner obigen Darstellung etwas stiefmütterlich behandelt vor - zumal er, meiner Meinung nach, ein komplexeres Phänomen darstellt, als der Prostituierte.

Mancher Freier, der sein Geld zum Prostituierten bringt, wiederholt im tiefenpsychologischen Sinne das Kot-Geschenk des Kindes für seine Eltern am Beginn der "analen Phase". Die Hingabe des Geldes ist für ihn nicht weniger lustvoll, als die dafür "erkaufte" Sexualität. Das kann so weit gehen, daß die Hingabe des Geldes die körperliche Sexualität sogar völlig verdrängt, wie es bei den "Geldsklaven" der Fall ist. Das kann man übrigens sehr schön beim (semi-)professionellen camsex beobachten, bei denen einigen der "tipper" die Gegenleistung des "Performers" merkwürdig gleichgültig zu sein scheint. Hier kann sich die infantile Analerotik auch mit dem "moralischen Masochismus" (Freud) verbinden, einer Autoaggression, die sich von der körperlichen Ebene abgelöst und sich auf diesen Sektor des Lebens konzentriert hat. Einige Fälle, in denen sich Männer aus soliden Mittelstands-Existenzen heraus für solche Prostituierten - professioneller camsex ist ja nichts als "Prostitution light" - regelrecht ruiniert haben, geistern immer wieder durch die Medien.

Da gibt es einen weitern Typus, für den es gerade die Verachtung für die Nutte als Sexualpartner ist, die eine befriedigende Sexualität überhaupt erst möglich macht, weil dieser Typus in besonders hohem Maße unter dem unbewußten Heruntergehen der Inzestschranke in heterosexuellen (oder auch: heteronormativ geprägten) Paarbeziehungen leidet. 

Und da gibt es - möglicherweise - einen dritten Typus, der im Grunde dem der Prostituierten entspricht - nur daß die Rollen hier im Unbewußten ins Gegenteil verkehrt worden sind. Die "Umgekehrung ins Gegenteil" ist ein geläufiger "Abwehrmechanismus" gegen eine verdrängte Erinnerung an ein Trauma. Es ist also durchaus denkbar, daß der Freier genauso wie die Prostituierte eine Regression in die orale Phase vornehmen will, nur eben mit umgekehrter Rollenverteilung. Ich muß aber zugestehen, daß dies bislang nur eine theoretische Spekulation von mir ist. Für meine psychoanalytischen Fingerübungen hatte ich bislang zwar hinreichendes Material von Prostituierten, aber kaum welches von den Freiern.

An der Grenze zwischen der Tiefenpsychologie und der Bewußtseinsebene schließlich findet sich eine mögliche Motivation darin, daß so einige Männer mit der Rollenzuweisung der Heteronormativität nicht klar kommen, nach welcher die Frau passiv, der Mann aktiv bei der Anbahnung von Sexkontakten zu sein hat. Die Frau reizt den Mann hierzu auf und weißt ihn zunächst zurück. Diese Zurückweisung hat der Mann in einer Art Kampfspiel zu überwinden, daß man wohl allgemein "Erotik" nennt. Diese Rollenverteilung wird auf der Bewußtseinsebene als überholter Chauvinismus zwar "offiziell" zurückgewiesen, wirkt jedoch fort: "Die Frau ist die einzige Beute, die ihrem Jäger auflauert." Sie will - in ihrem sehr zahlreichen Typus der "femininen Masochistin" (Freud) - erobert, verführt und sodann "genommen" werden, was natürlich der offiziellen Doktrin von der Gleichheit der Geschlechter radikal widerspricht, in höchstem Maße politisch unkorrekt ist. Dieser unauflösliche Widerspruch ("Dichotomie") zwischen emanzipatorischem Dogma und fortbestehendem Patriarchat behindert in unseren Zeitläuften die Sexualität der Geschlechter untereinander in nicht unbeträchtlichem Maße. Ein Indiz hierfür ist für mich nicht zuletzt die große Zahl von "Jammerthreads" von Männern hier im Forum, die darüber klagen, zu Frauen trotz aller Bemühungen keinen Sexualkontakt finden zu können. Daß so manche heterosexuellen Männer, gerade weil sie der offiziellen Doktrin Glauben schenken und daher die tatsächlich fortgeltenden Regeln der patriarchalischen Erotik nicht mehr begreifen, geschweige denn befolgen können, irgendwann entnervt aufgeben und sich den Prostituierten zuwenden, erscheint mir nur allzu verständlich.

bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben (bearbeitet)
vor 11 Minuten, schrieb NikiLE:

An der Grenze zwischen der Tiefenpsychologie und der Bewußtseinsebene schließlich findet sich eine mögliche Motivation darin, daß so einige Männer mit der Rollenzuweisung der Heteronormativität nicht klar kommen, nach welcher die Frau passiv, der Mann aktiv bei der Anbahnung von Sexkontakten zu sein hat. Die Frau reizt den Mann hierzu auf und weißt ihn zunächst zurück. Diese Zurückweisung hat der Mann in einer Art Kampfspiel zu überwinden, daß man wohl allgemein "Erotik" nennt. Diese Rollenverteilung wird auf der Bewußtseinsebene als überholter Chauvinismus zwar "offiziell" zurückgewiesen, wirkt jedoch fort: "Die Frau ist die einzige Beute, die ihrem Jäger auflauert." Sie will - in ihrem sehr zahlreichen Typus der "femininen Masochistin" (Freud) - erobert, verführt und sodann "genommen" werden, was natürlich der offiziellen Doktrin von der Gleichheit der Geschlechter radikal widerspricht, in höchstem Maße politisch unkorrekt ist. Dieser unauflösliche Widerspruch ("Dichotomie") zwischen emanzipatorischem Dogma und fortbestehendem Patriarchat verhindert in unseren Zeitläuften die Sexualität der Geschlechter untereinander in nicht unbeträchtlichem Maße. Ein Indiz hierfür ist für mich nicht zuletzt die große Zahl von "Jammerthreads" von Männern hier im Forum, die darüber klagen, zu Frauen trotz aller Bemühungen keinen Sexualkontakt finden zu können. Daß so manche heterosexuellen Männer, gerade weil sie der offiziellen Doktrin Glauben schenken und daher die tatsächlich fortgeltenden Regeln der patriarchalischen Erotik nicht mehr begreifen, geschweige denn befolgen können, irgendwann entnervt aufgeben und sich den Prostituierten zuwenden, erscheint mir nur allzu verständlich.

Toll geschrieben, das kann ich bestens nachvollziehen, es hat mich schon immer befremdet. Wäre ich allosexuell, dann könnte das in der Tat ein Grund sein, die Dienste einer Prostituierten in Anspruch zu nehmen, schlichtweg wegen des Wegfalls dieser albernen  (in meinem Empfinden) Rollenverteilungsspiele im Vorfeld von Sex.

Ich halte dies aber für eine eher seltenere Motivationslage, die meisten Männer scheinen sich ja in dem ihnen zugewiesenen Rollenverhalten ausnehmend wohl zu fühlen (klar in nen Kopp habe ich noch nie reinschauen können).

bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben

@Thorben-Hendrik

Es ist für mich einer der größten Vorzüge der Psychoanalyse, daß sie genau dies ermöglicht: man kann in die Köpfe anderer reinschauen, manchmal bis auf den tiefsten Grund. Es gibt Menschen, die dem Analytiker ihre Seele geradezu auf dem Silbertablett servieren - selbst so einem autodidaktischen Dilletanten wie mir.

Geschrieben

Ich halte es für ausgemachten Quatsch , wie häufig und offen Prostutition in Anspruch genommen wird ,

liegt an den jeweiligen moralischen Einschätzungen und

hat mit dem jeweiligen Männer-Frauenbild wenn überhaupt nur ganz am Rande zu tun .

Geschrieben (bearbeitet)
vor 2 Stunden, schrieb NikiLE:

@Thorben-Hendrik

Es ist für mich einer der größten Vorzüge der Psychoanalyse, daß sie genau dies ermöglicht: man kann in die Köpfe anderer reinschauen, manchmal bis auf den tiefsten Grund. Es gibt Menschen, die dem Analytiker ihre Seele geradezu auf dem Silbertablett servieren - selbst so einem autodidaktischen Dilletanten wie mir.

Na ja, oft ist es doch auch eher eine "Projektion", nämlich wie sich die Person selbst sehen möchte, oder?

vor 1 Stunde, schrieb Nitrobär:

Ich halte es für ausgemachten Quatsch , wie häufig und offen Prostutition in Anspruch genommen wird ,

liegt an den jeweiligen moralischen Einschätzungen und

hat mit dem jeweiligen Männer-Frauenbild wenn überhaupt nur ganz am Rande zu tun .

Das sehe ich allerdings nicht so. Das Rollenverständnis spielt m.E. schon eine Rolle, ebenso wie enttäuschte Erwartungen an Frauen im realen Leben.

Den psychologischen Aspekt sieht man schon allein daran, dass es von den meisten Männern kaum verknust würde, von einer Prostitutierten abgewiesen zu werden. So nach dem Motto "noch nicht einmal so eine läßt mich ran". Ein gewisses gefühltes Machtgefüge spielt nicht selten schon eine Rolle, weil man(n) denkt, wer bezahlt bestimmt auch welche Musik bestimmt wird.

Aber auch hier, die "Motivationslage" dürfte individuell sehr verschieden sein und ein ziemlich breites Spektrum umfassen. Einschließlich Männer, die sich einfach dolle freuen wenn sie von einer menschlich freundlichen Prostituierten tollen Sex bekommen. Da würde ich wohl auch zu gehören, wenn ich allosexuell wäre, ich wäre dann auch einfach dankbar, ungeachtet des gezahlten Obulus. (also wenn ich nicht "auch so" Sex hätte)

"Moral" ist natürlich wiederum ein ganz anderes Feld. Ich kenne Prostituierte, welche ich in ethischer Hinsicht erheblich mehr wertschätze, als so manche "Bürgerliche".

 

bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben

@Thorben-Hendrik

Ich denke die Griechen und Römer waren von der Problematik völlig befreit und da Prostitution weit verbreitet .

In allen Hafenstädten der Welt ebenfalls .

Ich bin der Meinung das die meisten Männer eine Prostituierte aufsuchen ,

um eben schnell , unkompliziert sexuellen Druck ab zu lassen und 

nicht weil da irgendwelche tiefenpsychologische Probleme bearbeitet werden . 

Für mich gibt es in dieser Thematik exakt einen moralischen Aspekt , nämlich ob die Frau Das aus freiem Willen macht .

Könnte man Das irgendwie sicher stellen , was in meinen Augen durchaus möglich ist , würde es mich moralisch gar nicht tangieren  .

 Selbst das Argument Frauen als Ware ,würden ein falsches Frauenbild propagieren ,

 dem ich in der momentanen Situation , aber eben dieser Situation geschuldet , durchaus zustimmen würde ,

wäre dann für mich nicht mehr stichhaltig . 

Frei bestimmt , wird aus der Ware , eine Dienstleisterin die ihren Dienst auch jederzeit verweigern kann .

Geschrieben
vor 32 Minuten, schrieb Nitrobär:

@Thorben-Hendrik Ich bin der Meinung das die meisten Männer eine Prostituierte aufsuchen ,

um eben schnell , unkompliziert sexuellen Druck ab zu lassen und 

nicht weil da irgendwelche tiefenpsychologische Probleme bearbeitet werden .

Das wird oft so sein, möglicherweise sogar überwiegend (Studien zum "Freier" gibts ja wohl noch nicht).

Allerdings gibts in der Szene auch den Ausdruck des "Sabbelfreiers", was durchaus oft vorkommen soll. Rein um Sex gehts denen offenbar nicht.

Geschrieben

@Thorben-Hendrik

Natürlich gibt es noch alle möglichen anderen Gründe .

Studien gibt es da schon , aber Die sind für´s Thema nicht relevant denke ich .

Geschrieben

Ich muß noch ein zweites Postscriptum nachschieben: indem ich mich bemüht habe, einige tiefenpsychologische, dh unbewußte Motivationen zur Prostitution aufzuzeigen, will ich nicht behaupten, daß diese bei jedem, der Prostitution betreibt oder in Anspruch nimmt, vorliegen müssen. Was aber das wesentliche ist für mich: diese unbewußten Motivationen können so stark werden, daß sie keinen Widerstand mehr dulden. Diese Menschen "arbeiten" dann nicht als Prostituierte, wie vielleicht viele andere, sondern sie "sind" Prostituierte, können nicht mehr anders zufrieden leben. Das führt zu traurigen Lebensläufen vor allem dann, wenn sie auf die Strecke der ausbeuterischen Zuhälterei geraten. 

Weil diese unbewußten Motivationen jedoch durch traumatische Kindheitserlebnisse und deren Verarbeitung in der kindlichen Psyche entstehen, können sie nicht "ausgerottet" oder "abgeschafft" werden. Solche Erlebnisse sind gerade in den "entwickelten Gesellschaften" ganz ausserordentlich häufig. Alleine 5-10% aller Kinder im deutschen Sprachraum werden sexuell mißbraucht. Hinzu kommen die Fälle "häuslicher Gewalt" und der Vernachlässigung. Es ist für mich durchaus denkbar, daß ein Kind, daß ab dem Beginn der analen Phase, die so um das 2. Lebensjahr beginnt, vernachlässigt wurde, weil die Eltern anderen Interessen den Vorzug gaben, als Erwachsener eine solche Regression in die Allererste Kindheitsphase vornimmt, in der die Welt noch in Ordnung war und sich dann der Prositution zuwendet, insbesondere wenn andere, begünstigende Umstände hinzutreten. Es muß sich also keineswegs immer um sexuelle Kindheitstraumata handeln und diese Traumata sind auch nicht schichtspezifisch. 

Prostitution ist also ein Phänomen, mit dem wir leben müssen - ob es uns passt oder nicht. Die Geschichte zeigt uns auch, daß die Versuche ihrer Unterdrückung ebenso erfolglos gewesen waren, wie die Versuche der Unterdrückung von Homosexualität. 

Geschrieben

Davon abgesehen, dass hier manche zuviel Zeit haben um hier rein zu sudeln..

Prostitution ist prinzipiell nur dann verwerflich, wenn Menschen dazu gezwungen werden. In anderen Fällen kann man von einem Job sprechen. Es wird in der Regel gut bezahlt und wenn man sich freiwillig dafür entscheidet und daran spaß hat, ist es nicht im geringsten verwerflich. Was andere sagen kann einem egal sein. Fakt ist: Man verdient mit hohem Körpereinsatz Geld. Stellt man deshalb zum Beispiel Maurer oder Rettungssanitäter an den Pranger? :)

Eher weniger. Ich finde, wer sich hier auf poppen.de rumtreibt, hat sich schlicht nicht das Maul über Prostitution zu zerreißen. Ein Nutte ist wengistens ehrlich und heuchelt einem nichts vor. Es geht nur ums Geschäft.

Geschrieben (bearbeitet)
vor 9 Stunden, schrieb Shadowwulf:

 Ein Nutte ist wengistens ehrlich und heuchelt einem nichts vor. Es geht nur ums Geschäft.

Na ja, zumindest das Segment "Escort" (Escort nennt sich viel, ich spreche hier von dem Segment in dem es ziemlich teuer ist) lebt schon davon Illusionen zu bereiten und gerade davon abzulenken, dass es sich um ein Geschäft handelt. Denn dafür gibt es auch viele Kunden, die sich dann eher als "Lebemänner" verstehen, denn als "ordinäre Freier". Also auch kundenseitig sozusagen eine Art "Abgrenzung" der illusorischen Art, denn würde man bei diesem "Deal" die Komponente Sex weglassen, würde der Kunde ziemlich angepisst reagieren ...

bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben (bearbeitet)

Vielleicht findet Mann auch mal das Abbild seiner kühnsten Träume und kann es sich "kaufen"

 

--> die aus Ebenholz geschnitzte Gazelle mit den endlos langen Beinen, samtweiche dunkelbraune Haut, exotische Afro-Haare, perfekt volle Lippen, elfenbeinweiße Zähne und eine wunderschön behaarte Pussy

 

Wieso soll er nicht zugreifen? Diese Dame wird er real wahrscheinlich nie auf diese Art treffen können!

 

Nur mal so zusammen gesponnen ;)

bearbeitet von waterwild
Geschrieben (bearbeitet)

In Deinem Szenario, er kauft ihre Zeit, ihre mehr oder weniger intensive Hinwendung, einschließlich Sex, und die Illusion, dass sie ihn zumindest theoretisch auch toll finden könnte.

Natürlich gibt es auch Kunden, die das viel nüchterner sehen. Und solch eine Frau einfach mal "mieten", so wie sie über ein Wochenende mal einen Lamborghini mieten. Aber wehe die Kupplung tuts nicht richtig ....

bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben (bearbeitet)
vor 3 Stunden, schrieb Nitrobär:

Es gibt durchaus auch sexfreien escort service .

Gibt es, allerdings im deutschen Raum meines Wissens eine einzige Agentur. Die Honorare sind auch deutlich anders als im Escort mit "private time", typischerweise 1/3 oder noch weniger (bezogen auf die unterschiedlichen Preise der "normalen" Agenturen, also mit Sex). Wobei dabei manche "Bucher" meinen da ginge auch noch mehr, nein tut es nicht (es mag natürlich auch Ausnahmen geben, dies aber sehr selten).

Bei dieser Agentur steht im Internetauftritt auch ganz klar, dass Intimitäten jeglicher Art kategorisch ausgeschlossen sind

Bei den Agenturen, wo  sinngemäß steht "Das Honorar ist für die Begleitung, was Menschen dann privat tun ist ihre Sache", meinen sich mit dieser "Klausel" aus den gesetzlichen Anforderungen in Hinblick auf Prostitution heraus zu mogeln (dazu auch der Euphemismus "private time"). "Bucher" erwarten dort selbstverständlich die Sexdienstleistung und würden einen Aufstand machen, wenn einmal ein Mädel nach dem Abendessen sich "unverrichteter Dinge" vom Acker machen würde.

Kurz, wenn beispielsweise ein ganzer Abend von 4-5 Stunden ca. 300,-- kostet, dann ist das "reines" Escort im Wortsinne von "nur Begleitung", wenn das aber eher pro Stunde berechnet wird, ist Sex selbstverständlich inkludiert und wird erwartet.

Etwas unübersichtlich wird es natürlich auch dadurch, dass sich "Mädelbringdienste" im Niedrigpreissektor Escort nennen. Da wird dann für 1 oder 2 Stunden ein wenig oder gar kein deutsch sprechendes Mädel angeliefert, von einem Igor, der unten im Auto wartet. Und der dem Mädel danach gleich vor Ort den Großteil des Honorars wieder abnimmt ("Provision für Vermittlung, Limodienste und Schutz") und eventuell herumzickenden Kunden ebenfalls gleich vor Ort eins aufs Maul gibt. Teilweise sind das dann auch Nebengeschäfte eines normalen Bordellbetriebes.

Auch Frauen, die normalerweise im Bordell werkeln, unabhängig von Agenturen oder "Beschützern", haben mitunter einen "Escort-Geschäftszweig", allein schon wegen der attraktiv(er)en Stundenhonorare. Eine ähnliche Entwicklungen gibts auch unter dem Begriff "Tantra", was daher mittlerweile fast schon ein verbrannter Begriff geworden ist, was auch daran erkenntlich ist, dass Tantra im ProstSchG klar der Prostitution zugeordnet wird (ebenso wie Escort).

Selbstverständlich gibt es auch die "independent" Escorts, ohne "Hintergrund" oder Bordellnebentätigkeit, die Escort (natürlich mit Sex) anbieten und in der Tat neben dem Sexteil auch Bespaßung im non-Sex Bereich anbieten, und das durchaus angenehm und unterhaltsam.

Also, eine Frau, die wirklich nur Begleitung, oder Tantra im eigentlichen Sinne, anbietet, tut mittlerweile gut daran, diese Begriffe zu vermeiden. Alternativbegriffe, welche schon Anwendung finden, ist beispielsweise "Managerbegleitung". Mal schauen wie bald auch das vom Biz vereinnahmt wird.

bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben

@Thorben-Hendrik

Escort heißt ja erst mal Begleitung und es gibt schon mehr als Eine Agentur .

Das da  die Abgrenzung fließend , ist weil die Frau frei entscheiden kann , halte ich für normal . 

Das es Anbieter gibt die Das nur offiziell vortäuschen natürlich auch .

Ist aber selbst mit inkludierter sexueller Dienstleistung für mich ein Bereich ohne jegliche Problematik . 

Geschrieben
vor 13 Minuten, schrieb Nitrobär:

@Thorben-Hendrik Ist aber selbst mit inkludierter sexueller Dienstleistung für mich ein Bereich ohne jegliche Problematik . 

Grundsätzlich ja, solange die Frauen in keinster Weise unter Druck gesetzt werden.

Allerdings gibt es zumindest in Berlin eine nicht unerhebliche Anzahl von sogenannten "Escort-Agenturen" mit klarem Milieuhintergrund bis hin zur organisierten Kriminalität.

Geschrieben

@Thorben-Hendrick

Jo aber wurde schlichtweg der Begriff gekapert , ich denke die jeweiligen Zielgruppen unterscheiden sich da stark .

Geschrieben

Das mit dem Kapern ist so, bei Tantra ists ja ganz genauso. Aber gibt mal bei google "Escort" und Deine Stadt ein. Du bekommst seitenweise P6 Treffer, aber vermutlich nicht eine einzige "seriöse Begleitung".

Geschrieben
vor 17 Stunden, schrieb Shadowwulf:

 Ein Nutte ist wengistens ehrlich und heuchelt einem nichts vor. Es geht nur ums Geschäft.

Hättest du Hure geschrieben, dann hätte ich dir sogar zugestimmt!  28751369eb.gif

Geschrieben

Es gibt bei "den Huren" sogar auch menschlich feine Menschen, ebenso wie bei "den Polizisten", "den poppen.de Usern" oder "den wasweissich" ;)

Geschrieben
vor 59 Minuten, schrieb Cunnix:

Hättest du Hure geschrieben, dann hätte ich dir sogar zugestimmt!  28751369eb.gif

Ja, es soll immer noch Menschen geben, die den kleinen aber feinen Unterschied nicht kennen :)

Ich bin lieber ne Nutte - da kann ich mir das Recht raus nehmen, es eben nicht nur ums Geschäft gehen zu lassen. Und wer weiss, wenn mir der Typ zusagt, dann gibts eben kein Geschäft - aber ne lange Nacht wird es dennoch ;-)

Geschrieben (bearbeitet)

Ich dachte, dass all jene, die dabei auch noch womöglich Spaß haben, schlichtweg käufliche Schlampen seien? :joy:.

Immer diese begrifflichen Irrgärten, wer soll sich da noch zurecht finden .... :D

bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben
vor 6 Minuten, schrieb Thorben-Hendrik:

Ich dachte, dass all jene, die dabei auch noch womöglich Spaß haben, schlichtweg käufliche Schlampen seien? :joy:.

Immer diese begrifflichen Irrgärten, wer soll sich da noch zurecht finden .... :D

:clapping:

Vermutlich muss man eine Schlampe sein, um (dabei) sowas wie Lust empfinden zu können :D

 

Geschrieben (bearbeitet)
Am 26.10.2018 at 09:02, schrieb Thorben-Hendrik:

Na ja, zumindest das Segment "Escort" (Escort nennt sich viel, ich spreche hier von dem Segment in dem es ziemlich teuer ist) lebt schon davon Illusionen zu bereiten und gerade davon abzulenken, dass es sich um ein Geschäft handelt. Denn dafür gibt es auch viele Kunden, die sich dann eher als "Lebemänner" verstehen, denn als "ordinäre Freier". Also auch kundenseitig sozusagen eine Art "Abgrenzung" der illusorischen Art, denn würde man bei diesem "Deal" die Komponente Sex weglassen, würde der Kunde ziemlich angepisst reagieren ...

Aber - du weißt dass es nur ums Geschäft geht. Eine Escort (die billigen, nuttigen) heuchelt dir nicht vor wie toll doch eine gemeinsame Zukunft wäre - sie sagt: Es geht ums Geld - ohne Moos nix los. :)

Am 26.10.2018 at 16:30, schrieb Cunnix:

Hättest du Hure geschrieben, dann hätte ich dir sogar zugestimmt!  28751369eb.gif

Hättest du mal einen Duden gelesen, wäre dir bewusst, dass es zwischen Hure und Nutte keinen Unterschied gibt. Es steht beides für den gleich Job. :)

bearbeitet von Shadowwulf
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