Jump to content

Wurzeln und Flügel


No****

Empfohlener Beitrag

Geschrieben

Du kommst also aus der " Baumschule " und wurdest verpflanzt. Dann hattest du das Glück, einen besonders schönen Platz zum Wachsen zu bekommen...


Das merk ich mir, hat was


Geschrieben

Woher weist du das?



Wie gesagt kann man die Abhandlungen in den Universitäten finden. Evtl. auch leihen. Das hängt davon ab wie "offen" die Bibliothek ist oder ob sie auf eine Immatrikulation bestehen.
Natuerlich darf man sich aber als Gast in die Bibliotheksräume setzen und am Tisch sitzend, lesen.

Stichwort: Maori.


Geschrieben

Ich definiere den Spruch für mich so: Du brauchst starke Wurzeln um dich überhaupt entwickeln zu können. Nur so bekommst du Nahrung, Kraft und Stärke, kannst wachsen und dich zu einem starken Menschen entwickeln. Als Aufgabe für Eltern bedeutet das, dass sie fürs leibliche, intellektuelle und seelische Wohl ihres Kindes sorgen sollen. Sie sollen ihm einen Platz gebe, wo es sich gut entwickeln kann.

Wird das Kind älter, braucht es aber Flügel um eigenständig zu werden. Eigene Freunde, eigenes Denken und auch die Fähigkeit, eine eigene Familie zu gründen. Das Kind braucht die Kraft um sich aus der Herkunftsfamilie zu lösen und unabhängig zu werden.

Ich denke schon, dass ich - mit kleinen Einschränkungen - von beidem genug habe. Meine Familie hält zusammen und gibt Kraft, aber dennoch lebt jeder von uns ein ganz eigenständiges Leben. Im Notfall kann sich jeder von uns auf die Eltern und Geschwister verlassen - aber es gibt keine Abhängigkeiten.


Geschrieben

Ich sehe das für mich ein wenig komplizierter.

Als Kind wurden meine Wurzeln fest verpflanzt.Die Familie gab halt und Schutz.Aber mir wurden auch die Flügel gestutzt,da ich lange vom Vater an kurzer Leine gehalten wurde und kaum raus kam.

Als ich 16-17 wurde fing ich an zu Rebellieren, die Wurzeln wurden faul und ich fing an mit den Flügeln zu flattern wie wild.Ich brach aus der Familie aus und lebte.Hab fast alles mitgenommen incl. 2x Heirat,2x Scheidung.Hab einige Bundesländer als Wohnsitz abgeklappert und auch sonst einiges ab und an gewechselt.

Dann kam ein für mich schwerer Schicksalsschlag welcher mich wieder nach Hause verschlug.Ich wurde in meiner Familie aufgenommen als wäre nie etwas gewesen.
Die Wurzeln wuchsen nach,auch wenn ich immer wieder mit den Flügeln schlage um zu merken,dass ich lebe.


Geschrieben

"Wurzeln schlagen" hat so einen gewissen endgültigen Touch.

Die Flügel würden nicht nur mich, sondern auch meine Phantasien tragen....überall hin.

Also würde ich mich für letztere entscheiden.


Geschrieben

"Die Flügel würden nicht nur mich, sondern auch meine Phantasien tragen....überall hin.

Also würde ich mich für letztere entscheiden.



dürfen wir das entscheiden? oder werden wir entschieden?

Ich hatte nur ein einziges Mal im Leben gefühlte Wurzeln (und das war nicht in meiner Kindheit)... dann kam ein Vandale und hackte sie ab....

und jetzt: breite ich bei jedem Windhauch die großen und starken Flügel aus.....

Wenn ich es mir hätte aussuchen können, hätte ich mich sicher auch für Flügel entschieden....auch wenn der Preis dafür ist, dass du dich niemals und nirgends wirklich zu Hause fühlst....

Ich bin überrascht, dass es hier doch einige gibt, die beides haben.... ihr Glücklichen!


Geschrieben

Ich verstehe das genauso wie "Sinnliche" - Eltern sollten ihr Kind nie als Eigentum oder Anschaffung betrachten. Sie sollten es lieben, seine Entwicklung fördern und es ziehen lassen, wenn es soweit ist.
Solche Eltern gibt es viel viel seltener als man vielleicht vermutet. Es reicht auch schon, wenn ein Elternteil so drauf ist. Natürlich können auch solche wirklich guten Eltern Fehler machen, perfekt sind sie auch nicht. Aber die Grundvoraussetzungen müssen stimmen - wie ein Psychologe in irgendeiner Doku mal so schön sagte: Einfach nur Liebe - dann klappt schon alles.
Die Persönlichkeitsentwicklung ist das psychologisch wichtigste Thema überhaupt - ich finde das hoch interessant und versuche mich da viel zu belesen. Allerdings geht das für mich nur mit Hilfe eines psychologischen Wörterbuchs, weil ich durch die vielen Fachausdrücke oft nur die Hälfte verstehe. Trotzdem ist es ungeheuer aufschlußreich solche Bücher zu lesen, man versteht das Verhalten anderer Menschen viel besser. Das heißt nicht, daß man sich nicht trotzdem darüber ärgern kann, man versteht nur, warum es so ist, das hilft (auch wenn man selbst meist nicht helfen kann).


Geschrieben

Das hier mal eine Diskussion mit dem Aufhänger der Kinder-Erziehung stehen gelassen wird?
*staun*


Ich finde den Spruch zwar nett, aber tatsächlich sagt mir meine Lebensbeobachtung, das Wurzeln und Flügel - oder Realismus und Fähigkeit zu träumen - oder Zugehörigkeitsgefühl und Soziale/geitige Beweglichkeit

Schon Konzepte sind, die sich eher wiedersprechen.
Jeder versucht mehr oder weniger, das ins Gleichgewicht zu bekommen - manche können es besser als andere.
Aber am Ende vermute ich mal, das jeder von uns entweder denkt "ich würd auch gern so träumen können" oder eben "warum bekomme ich Sachen nie geerdet realisiert?"...


Beide Eigenschaften wichtig - aber doch schwer nebeneinander stehen zu lassen.

LG
FT


Geschrieben

wurzel hat jeder..(natur gesetz).wie tief sie verankert sind,hängt von jeden einzelner mensch..ist eher psychisch..
Flügeln hätte jeder gern..die braucht man auch um sich zu entwurzeln..es fehlt eingentlich nur den mut sich flügel wachsen zu lassen um dem alltag zu entfliehen..


Geschrieben (bearbeitet)

"Wurzeln schlagen" hat so einen gewissen endgültigen Touch.




für mich bedeuten Wurzeln nur die Erdung, die wichtig ist, um das Gleichgewicht nicht zu verlieren,
zwischen Tanz, Flug und Erdverbundenheit



dürfen wir das entscheiden? oder werden wir entschieden?


Ich bin überrascht, dass es hier doch einige gibt, die beides haben.... ihr Glücklichen!



gute Frage,
ich glaube, dass doch vieles in unserem Leben festgelegt ist, allerdings glaube ich auch an die Selbstbestimmtheit, Dinge verändern zu können,
dem Einen wird es leichter fallen, als dem Anderen, und Manche haben mehr Spielraum als Andere,

braucht man nicht immer beides?
ich seh durchaus bei meinen Freunden immer beides, bei anderen, die ich nicht so gut kenne kann ich es einfach nicht beurteilen,
aber um wirklich fliegen zu können braucht man glaube ich auch die Wurzeln, um sich nicht zu verfliegen, und den Sinn für die Realität nicht zu verlieren

und nur mit Wurzeln, und ohne Flügel wär für mich nicht vorstellbar, das erinnert mich an Mitschüler, die nie ihre Heimatstadt länger verlassen haben, und noch immer das tun und denken, was sie immer getan und gedacht haben.

nur Flügel wär auch gefährlich


bearbeitet von Drachen_Blume
Geschrieben

Ich zum Beispiel,meine beides zu haben,
ich bin mit meiner Heimatstadt sehr verbunden,liebe es aber auch in der Fremde zu sein!
Habe 4 Jahre in Ungarn,2 Jahre in Frankreich und ein Jahr in Nürnberg gewohnt!
Aber immer wieder zu meiner Heimatstadt,wo ich nun auch Wohne und bleiben werde!


Geschrieben

Ich interpretiere diese Volksweisheit für mich persönlich so:

Meine Tochter soll wissen, dass wenn Sie ins Leben hinausfliegt, immer zu mir kommen kann, wenn etwas ist. Aber vielmehr versuche ich ihr zu vermitteln, Vertrauen in ihre eigenen Wurzeln zu haben (was kann ich, wer bin ich). Sie soll sich ausprobieren, eigene Fehler machen, Konsequenzen tragen und dadurch letztlich da hingelangen, wo sie hinwill mit ihren Flügeln


Geschrieben

Für mich sind meine Wurzeln das, was mich an Ort und Stelle hält, und meine Flügel das, was mich weiterbringt. Sozusagen Startplatz sowie die Möglichkeit, mich auch woanders hinzubegeben. Alles, was dazu nötig ist, sind der Wille, sich auf den Weg zu machen, und ein Ziel, das lohnenswert erscheint.
Sollte das Ziel sich als wenig lohnenswert erweisen, kehrt man eben zum Ausgangspunkt zurück. Nur so kann man auch dann weitermachen, wenn man scheitert. Auf den Weg zu neuen Ufern sollte man sich aber hin und wieder immer machen, um das Alte mit dem Neuen anzureichern.
Oder ebenfalls mit einem Zitat ausgedrückt:
Die Traditionen zu verfolgen, heisst nicht, die Asche weiterzutragen, sondern das Feuer.

D.


Geschrieben

Ich seh das so

Starke Wurzeln geben Sicherheit und den Mut die Flügel
zu benutzen, sozusagen das Ur-Vertrauen.


Geschrieben

Wenn die Wurzeln mit den Flügeln verbunden sind, wird's nix ... mit dem Fliegen.


Geschrieben

Ich selber würde von mir behaupten, dass ich so gut wie keine Wurzeln, dafür ein paar sehr gute Flügel habe..

Da kannst Du mal sehen, wie schlecht Du Dich einschätzen kannst. Jeder Mensch hat Wurzeln, von denen er geprägt ist und sich auch selten von ihnen lösen kann. Je mehr Flügel Du hast, desto mehr kannst Du Dich über Deine Wurzeln hinaus entwickeln. Du kannst dabei Deine Wurzeln vergessen machen oder auch mit den gegebenen Wurzeln weiterwachsen.


Geschrieben

Unter Wurzeln verstehe ich eine gewisse Erdung der eigenen Person.

Damit meine ich eine Zufriedenheit mit sich selbst, gleich wo man sich befindet. Eine seelische, emotionale Ausgeglichenheit und Eigenliebe.

Die Flügel...um über sich hinauszuwachsen. Die Fähigkeit die Grenzen der elterlichen und der gesellschaftlichen Erziehung zu sprengen. Die Kreativität und gleichwohl den Mut zu haben sein individuelles Ziel zu verfolgen und zu verwirklichen.


×
×
  • Neu erstellen...