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GyD - Männermassen 3 - Knorpel & Flunsch


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GYD - MÄNNERMASSEN 2 - KNORPEL & FLUNSCH

Mimi hätte sich ohrfeigen können. Ihre Erfolge bei der Partnersuche waren bisher erfolglos geblieben. Die Gründe dafür suchte sie einerseits bei den Männern, die zu sehr dem Klischee entsprachen. Was andere Frauen über den Verlauf ihrer Versuche, einen passenden Mann zu finden, berichteten, deckte sich in den meisten Fällen mit ihren eigenen Erfahrungen. Andererseits standen ihr hohe Ansprüche im Weg. Sie weigerte sich, Kompromisse einzugehen, die ihr nichts anderes eingebracht hätten, als Wiederholungen bereits erlebter Enttäuschungen. Nun hatte sie ein Exemplar von einem Mann getroffen, der entweder ein begnadeter Schwindler war, oder tatsächlich zu den Treffern von Mann gehörte, von denen eine Frau nur selten einen zu Gesicht bekommt. Und ausgerechnet diesem Mann bietet sie das jämmerliches Bild einer sexuell ausgehungerten Bürodame mit Klimakteriums-Vorahnung . Das Gesagte konnte sie nicht mehr rückgängig machen. Sie hoffte, Adrian würde die Grimasse, mit der sie ihren letzten Satz als Jux erscheinen lassen wollte, nicht als das verstehen, was sie war.


 

Adrian nahm das Angebot an, einen Scherz in ihrer spontanen Fotolust zu erkennen. Sein weiblicher Freundeskreis war nach der Scheidung auf ein Minimum zusammengeschrumpft und die Abenteuer mit Bekanntschaften aus dem Internet waren zu selten, um Mimis offensichtliche Sympathie aufs Spiel zu setzen. Er hatte ihre Empfänglichkeit für Frivolitäten bemerkt und erwiedert, doch die Vorstellung eines postkoitalen Abgangs-Scenarios, bei dem Mimis Koffer auf dem Pflaster auf ein schnelleres Tempo als bei ihrer Ankunft schließen ließe, versprach eine Konsequenz morgendlichen Spontanverkehrs, die ihm nur zu gut bekannt war.


 

Adrian erlaubte sich, die Situation mit einer Notlüge zu retten. Er Schaute Mimi mit ernster Miene an und sprach mit besorgter Stimme. Er gab vor, seine Kamera sei schwer beschädigt worden, als sein erschlaffender Penis mit voller Wucht auf die Kamera traf und diese in zwei Hälften gespaltet hätte. Mimi war ebenso dankbar für die Auflösung des Dilemmas wie Adrian. Beim Frühstück schlugen sie sich ausgiebig die Bäuche voll und redeten über Geheimnisse, die jeweils Frauen und Männer für sich zu behalten pflegen.

"Es ist kein wohlbehütetes Geheimnis, aber manchmal wundere ich mich, wie viele Gedanken im Bruchteil einer Sekunde gleichzeitig in meinem Kopf herumschwirren. Vor allem, wenn ich zu einer spontanen Entscheidung gezwungen bin. Gehts dir genauso?" fragte Mimi und Adrian antwortete:

"Naja, ich muss jetzt auch entscheiden, welche Antwort ich dir gebe. Sie soll ja schließlich zu deiner Eloquenz passen."

"Oho, Eloquenz, ein großes Wort. Sagst du auch Wörter wie adäquat? Wie lange hast Du denn studiert, bis dein Wortschatz voll war?"

"Ich hab nicht studiert, hab nicht mal Abitur. Viel gelesen als Kind, viel zugehört und von schlaueren Menschen abgekupfert. Dabei hoffe ich meistens, dass die Wörter auch passen. Bin mir nie ganz sicher."

"Also, mein Herr, jetzt wollen wir den Fischen mal Butter geben. Was hast du gedacht, als ich mich zum Frühstück bei dir eingeladen hatte? Sei ehrlich!"

Adrian musste nicht lange überlegen, da er sich die Antwort bereits am Morgen aus seinem Floskel-Pool herausgefischt hatte.

"O.K. So ehrlich es möglich ist. Ich dachte: Oha!"

Mimi wartete, doch Adrian sprach nicht weiter.

"Das war alles?"

"Ich bin ein Mann."

"Ach komm!"

"Na gut, um ehrlich zu sein, in meinem Kopf geht es seltsam zu. Du kennst das ja, was man so sagt von inneren Stimmen. Gut und böse, Engelchen und Teufelchen und so. Ich würde nicht so nennen, was in meinem Kopf miteinender um die besten Ratschläge streitet. Ich nenne sie 'Knorpel und Flunsch' Hinter meinen Ohren sitzen sie und warten nur auf ihren Einsatz. Knorpel hat mir geraten, dir noch an der Haustür, im Treppenhaus ungefragt meinen Schwanz in die Muschi zu rammen. Und Flunsch . . ."

"Ein wilder Knorpel, meine Güte. Aber gar nicht mal so böse." antwortete Mimi.

"Und Flunsch?"

Adrian strich die karierte Tischdecke glatt. Einen Moment zu lang für eine spontane Antwort, fand Mimi.

"Flunsch hat überhaupt nichts gesagt. Er hat dich aus meinen Augen heraus gemustert und dabei gewichst." Mimi sah Adrian verblüfft, mit offenem Mund an und wusste nicht, ob sie Adrian witzig oder hinterlistig finden sollte. Adrian fragte:

"Und wenn ich sagen würde: 'Lass den Mund offen und mach die Augen zu! Würdest du das tun? Wie weit könnte ich gehen?"

 

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