En**** Geschrieben November 25, 2018 Geschrieben November 25, 2018 Der Auslöser für die Depression war sein Tod, wenn ich das richtig gelesen habe. Was du so beschreibst klingt für mich teilweise schon nach dem, was ich als "Weg" in solch ein Feeding beschrieb... fehlende Selbstliebe, eine innere Leere. Ich weiß gar nicht genau, wie ich das jetzt schreiben soll, ohne das es falsch ankommt @sexy_aischa . Der Tod eines geliebten Menschen ist immer hardcore , nicht jeder findet alleine den Weg aus der Trauer und solch ein Erlebnis kann natürlilch auch zu seelischen Erkrankungen führen. In deinem Fall denke ich grade (und jetzt kommt der Teil, wo ich einfach hoffe, daß du das nicht falsch verstehst!!!!) , daß sein Tod auch irgendwie deine Rettung war. Nochmal danke für diese tiefen Einblicke
Gelöschter Benutzer Geschrieben November 25, 2018 Autor Geschrieben November 25, 2018 vor 28 Minuten, schrieb Engelschen_72: Der Auslöser für die Depression war sein Tod, wenn ich das richtig gelesen habe. Was du so beschreibst klingt für mich teilweise schon nach dem, was ich als "Weg" in solch ein Feeding beschrieb... fehlende Selbstliebe, eine innere Leere. Ich weiß gar nicht genau, wie ich das jetzt schreiben soll, ohne das es falsch ankommt @sexy_aischa . Der Tod eines geliebten Menschen ist immer hardcore , nicht jeder findet alleine den Weg aus der Trauer und solch ein Erlebnis kann natürlilch auch zu seelischen Erkrankungen führen. In deinem Fall denke ich grade (und jetzt kommt der Teil, wo ich einfach hoffe, daß du das nicht falsch verstehst!!!!) , daß sein Tod auch irgendwie deine Rettung war. Nochmal danke für diese tiefen Einblicke Nun, ich wollte eigentlich an seiner Seite alt werden. Kurz nach seinem Tod sind noch 2 unerfreuliche Dinge passiert, die ich aber schon mal beschrieben hatte. Alles zusammen hat sie dann wohl ausgelöst. Ich kann den genauen Zeitpunkt aber nicht eingrenzen, da es so nach und nach über mich kam. Nein, ich verstehe das nicht falsch. Im Nachhinein betrachtet, hast Du ja Recht.
Gelöschter Benutzer Geschrieben November 25, 2018 Autor Geschrieben November 25, 2018 Der psychoanalytische Ansatz für die Erklärung dieses Phänomens liegt im Zusammenhang zwischen Sexualität und Ernährung, die in der allerersten extrauterinen Lebensphase des Menschen noch miteinander verbunden sind, sich erst später trennen (Freud: Drei Abhandlungen zur Sexualtheorie). Diese Trennung ist auch niemals eine vollständige. Sehr viele Menschen nehmen Ausscheidungen ihrer Sexpartner auf: Speichel, Penis- und Vaginalsekrete, Extremente … und auf der sublimierteren Ebene ist das Liebesmahl bei der Anbahnung von Sexualkontakten immer noch nicht wegzudenken. Aber zurück zum Säugling: seine Welt besteht ausschließlich aus seiner Mutter (oder der Person, die diese Rolle einnimmt). Es schläft, wacht auf, begehrt und bekommt die Mutterbrust (oder deren Surrogate), saugt seine Nahrung daraus - und schläft wieder ein. Sonst tut es nichts. Erst in dem Moment, in dem es die Augen öffnet, beginnt sich seine Welt zu erweitern ... Und der Mensch, der sich in die Position des Gefütterten begibt, unternimmt schlicht eine Regression in genau diese allererste Lebensphase. "Regression" - das heißt ein "Umdrehen" der psychischen Entwicklung, ein Schritt zurück oder gleich mehrere Schritte. Solche Regressionen sind nicht ungewöhnlich - die Regression gehört zu den berühmten "Abwehrmechanismen", die unerträgliche Inhalte vom Bewußtsein fern halten - in vielen Fällen auch fernhalten müssen, um die völlige Auflösung der psychischen Organisation, den "psychischen Tot" zu verhindern, der irrevisibel ist. Solche Menschen können dann nur noch ruhiggestellt werden und dämmern in der "Verwahrpsychiatrie" auch ihrem körperlichen Tot entgegen. Diese Regressionen sind allerdings idR nicht von langer Dauer - die Betroffenen kehren zumeist alsbald wieder in ihren ursprünglichen Zustand zurück. Und solche Regressionen haben wir eigentlich alle schon mal erlebt: es ist zB der Zustand, in dem wir "die Nerven verlieren", haltlos zu schreien, zu weinen und zu toben beginnen, kopflos davonlaufen, um uns schlagen, Dinge kaputtschlagen, die uns zufällig in die Hände kommen … auch das ist eine solche Regression: wir regredieren in das Stadium eines wütenden präödipalen Kindes, meist ausgelöst durch eine starke Aggression, starke Angst. Die Psyche regrediert, weil sie die Situation in der dem Entwicklungszustand entsprechenden Phase nicht mehr gewachsen ist, und schaltet in frühere Phasen zurück, deren Mechanismen noch funktionieren. Pathologisch wird eine Regression dann, wenn sie länger anhält, "sich chronifiziert", den Menschen dauerhaft überlebensunfähig macht. Und eine solche Regression liegt hier wahrscheinlich vor. Ausgelöst ist sie möglicherweise durch ein schweres Trauma, das in dieser oder der unmittelbar nachfolgenden Lebensphase eingetreten ist und unverarbeitet im Unbewußten herumspukt. Der Fütterer übernimmt dabei die Rolle der Mutter - und man kann davon ausgehen, daß es auch dem "fütternden Partner" dieser merkwürdigen disfunktionalen Beziehung bewußt ist, was er da tut. Hier greift wahrscheinlich ein weiterer Abwehrmechanismus ein: die Verkehrung ins Gegenteil. Der Fütterer hat also wahrscheinlich einen "korrespondierende" psychischen Defekt, ähnlich wie beim sexuellen Kannibalismus. Aber spätestens hier habe ich die Grenze zur Spekulation schon lange überschritten ...
Gelöschter Benutzer Geschrieben November 25, 2018 Autor Geschrieben November 25, 2018 vor 3 Minuten, schrieb NikiLE: Diese Regressionen sind allerdings idR nicht von langer Dauer - die Betroffenen kehren zumeist alsbald wieder in ihren ursprünglichen Zustand zurück. Und solche Regressionen haben wir eigentlich alle schon mal erlebt: es ist zB der Zustand, in dem wir "die Nerven verlieren", haltlos zu schreien, zu weinen und zu toben beginnen, kopflos davonlaufen, um uns schlagen, Dinge kaputtschlagen, die uns zufällig in die Hände kommen … auch das ist eine solche Regression: wir regredieren in das Stadium eines wütenden präödipalen Kindes, meist ausgelöst durch eine starke Aggression, starke Angst. Die Psyche regrediert, weil sie die Situation in der dem Entwicklungszustand entsprechenden Phase nicht mehr gewachsen ist, und schaltet in frühere Phasen zurück, deren Mechanismen noch funktionieren. Glaubst du, dass das auch auf Menschen zutrifft, die gezielt nach jemandem suchen, der sie in die frühkindliche Phase zurückführt? Deine beschriebenen Handlungen lassen ja eher auf impulsives Verhalten schließen und nicht nach einer bewusst herbeigeführten Situation.
Gelöschter Benutzer Geschrieben November 25, 2018 Autor Geschrieben November 25, 2018 (bearbeitet) vor 18 Minuten, schrieb kissingdragon: Glaubst du, dass das auch auf Menschen zutrifft, die gezielt nach jemandem suchen, der sie in die frühkindliche Phase zurückführt? Deine beschriebenen Handlungen lassen ja eher auf impulsives Verhalten schließen und nicht nach einer bewusst herbeigeführten Situation. Nein - die Regression läuft, wie alle Abwehrmechanismen, im Unbewußten ab. Ihr Zweck ist es ja gerade, unerträgliche Inhalte vom Bewußtsein fernzuhalten. Dabei gehen die Abwehrmechanismen buchstäblich über Leichen - mich selbst hätte meine Abwehrmechanismen während meiner Analyse 2x beinahe umgebracht, um zu verhindern, daß gewisse Erinnerungen wieder bewußt werden. Man empfindet eine Lust, gewisse "unvernünftige Dinge" zu tun, auch einen Zwang, der immer unerträglicher wird. Man kann es vielleicht mit Suchtverhalten vergleichen: der Trinker, der immer wieder zur Flasche greifen muß, obschon er weiß, daß er sich damit zugrunde richtet, der "Ritzer", der sich immer wieder Verletzungen zufügen muss und ähnliches mehr. In vorwissenschaftlichen Zeiten betrachtete man Menschen, die unter einem solchen Zwang litten, als "Besessene", von denen der Teufel oder ein Dämon Besitz ergriffen hatte und versuchte sich an Teufelsaustreibungen, dem aus Horrorfilmen berüchtigten "Exorzismus", den man als einen frühen Versuch der Psychotherapie begreifen kann. Interessanterweise liegt diese vorwissenschaftliche Vorstellung garnicht mal so weit neben der Sache, wenn die psychisch kranken ein sogen. "Introjekt" ausgebildet haben - das bitte ich, bei Wiki nachzulesen. Ich will aber nochmal unterstreichen: es handelt sich hier um Menschen, die psychisch krank sind - also auch diese "Feeder" und "gainer". Ob und inwieweit diese Erkrankung sie im juristischen Sinne "geschäftsunfähig" oder "schuldunfähig" macht, kann man nur im Einzelfall feststellen. Und ich will nochmals klarstellen: es handelt sich hierbei um Vermutungen eines "Hobbyanalytikers" - analytische Erfahrungen mit "feeding" habe ich nicht, auch speziell hierrüber (noch) keine Fallbeschreibungen gelesen. Der prinzipielle Zusammenhang zwischen Sexualität und Ernährung ist mir jedoch aus anderen Zusammenhängen einigermaßen vertraut. bearbeitet November 25, 2018 von Gelöschter Benutzer
Gelöschter Benutzer Geschrieben November 25, 2018 Autor Geschrieben November 25, 2018 (bearbeitet) Ich habe den Thread gestern gelesen, hatte aber noch keine Zeit etwas zu schrieben. Es gibt zwei Denkfehler. Der "Feeder" will nicht füttern oder umsorgen, er will mästen und den Partner nach dem eigenen Bild verändern. Also möglichst dick züchten und das auch so schnell es geht. Sicher wird es da Abstufungen geben, aber letztendlich ist die Gewichtszunahme das Ziel. Wenn man es nur als Füttern und umsorgen sieht, dann sind fast alle Frauen "Fütterer". Mütter sowieso, da sie erst den Säugling stillen, später füttern und noch später das Essen zubereiten. Meist ist auch die Frau in der Rolle das Familienessen zuzubereiten. Dabei achtet sie natürlich darauf, dass es auch noch einigermaßen gesund und wohlschmeckend ist. Das ist bei den "Feedern" aber nicht der Fall. Da wird die Sprühsahne eingeflößt, alles nochmal extra in Fett getränkt. 10 000 und mehr Kalorien täglich und immer wird neues Essen vorgesetzt. Man kann auch liebevoll "füttern". Abends das Butterbrot machen. Statt 5 Brötchen mit dick Butter und Nutella, 3 Scheiben Schwarzbrot mit Frischkäse. Statt 5 Tafeln Schokokale, 3 Paprika, 2 Gurken, eine Kohlrabi mit Sauerrahm Dip. Ein liebevoller "Fütterer" ist also wie die Mami, die für das Kind sorgt und darauf achtet, dass es sich gesund ernährt. Grenzen setzt und die Schokolade hin und wieder durch einen Apfel ersetzt. Das alles ist bei dem Feeder Festisch nicht gegeben. Warum sich jemand freiwillig mästen läßt, weiß ich nicht. Ich kann mir nur die Verlustangst vorstellen. Der Feeder züchtet die Frau nach seinem Bild, vermutlich auch in dem Wissen, dass es für extrem dicke Frauen auch nicht so viele Abnehmer gibt. Die Gemästete fühlt sich endlich mit ihrem Gewicht geliebt und weiß auch sehr genau, dass es da wenig Männer gibt, die das reizvoll finden. Ab einer gewissen Körperfülle wird Sex sicher auch unmöglich werden. Ich hab da mal Berichte zu gesehen. Wenn die Frau nur noch im XXL Bett liegen kann. Nicht mehr aufstehen kann, sich nicht mehr alleine Waschen kann, die Haut in den massiven Hautfalten entzündet ist. Da kann mir doch niemand erzählen, damit wirklich glücklich zu sein. Im Thread wurde auch Rauchen und Alkohol und Drogen angesprochen. Der Unterschied ist, dass sich mit dem Stoppen des Konsums alles sofort beginnt zu regenieren. Bei 300kg mit dem Fressen aufzuhören, verändert die gesundheitlichen Belastungen fast gar nicht. Man muss das ganze Fett erstmal wieder loswerden. Von den Hautlappen mal ganz abgesehen, die ja immer noch wiegen und auch bei einfachen Gehbewegungen schon sehr hinderlich sein können. Man braucht Monate oder Jahre, um die gesundheitliche Belastung auf ein angemessenes Maß zu reduzieren. bearbeitet November 25, 2018 von Gelöschter Benutzer
Gelöschter Benutzer Geschrieben November 25, 2018 Autor Geschrieben November 25, 2018 vor 2 Minuten, schrieb NikiLE: In vorwissenschaftlichen Zeiten betrachtete man Menschen, die unter einem solchen Zwang litten, als "Besessene", von denen der Teufel oder ein Dämon Besitz ergriffen hatte und versuchte sich an Teufelsaustreibungen, dem aus Horrorfilmen berüchtigten "Exorzismus", den man als einen frühen Versuch der Psychotherapie begreifen kann. Interessanterweise liegt diese vorwissenschaftliche Vorstellung garnicht mal so weit neben der Sache, wenn die psychisch kranken ein sogen. "Introjekt" ausgebildet haben - das bitte ich, bei Wiki nachzulesen. Meine Schlussfolgerungen dazu sind eher, dass es sich bei "Dämonen" schlicht um Projektionen des eigenen Unterbewusstseins handelt, das dem Bewusstsein eine Welt suggerieren möchte, in der sich dieses wiederfindet. Nicht in böswilliger Absicht, viel mehr scheint das UB zu wollen, dass sich das Bewusstsein "wohl" fühlt - auch wenn es dabei zu ungesunden Handlungen verführt wird. Und Unterbewusstsein ist nicht gleich Unterbewusstsein.Das Unterbewusstsein ist nicht alles zusammen. Ich habe bisher 7 unterschiedliche Variationen ein und desselben Unter-Bewussten ausgemacht, die teilweise zu konkurrieren scheinen, sich aber auch gerne mal gegenseitig blockieren. So als hättest Du da oben 7 "unbewusste" Systemadministratoren, die zwar irgendwie zusammen arbeiten, aber jeder für sich, eine eigene Interpretation haben und versuchen, diese durchzusetzen.
Gelöschter Benutzer Geschrieben November 25, 2018 Autor Geschrieben November 25, 2018 vor 14 Minuten, schrieb NikiLE: Nein - die Regression läuft, wie alle Abwehrmechanismen, im Unbewußten ab. Ihr Zweck ist es ja gerade, unerträgliche Inhalte vom Bewußtsein fernzuhalten. Dabei gehen die Abwehrmechanismen buchstäblich über Leichen Ok - bisher habe ich das nicht mit bewussten Handlungen in Verbindung gebracht - aber das Beispiel mit dem Ritzen ist nachvollziehbar. Ich möchte an dieser Stelle allen Danken, die dieses Thema konstruktiv begleiten und es nicht in einen Bashing-Thread ausarten lassen! So mag ich mein Forum!
Gelöschter Benutzer Geschrieben November 25, 2018 Autor Geschrieben November 25, 2018 vor 10 Stunden, schrieb sexy_aischa: Meine Schlussfolgerungen dazu sind eher, dass es sich bei "Dämonen" schlicht um Projektionen des eigenen Unterbewusstseins handelt, das dem Bewusstsein eine Welt suggerieren möchte, in der sich dieses wiederfindet. Nicht in böswilliger Absicht, viel mehr scheint das UB zu wollen, dass sich das Bewusstsein "wohl" fühlt - auch wenn es dabei zu ungesunden Handlungen verführt wird. Und Unterbewusstsein ist nicht gleich Unterbewusstsein.Das Unterbewusstsein ist nicht alles zusammen. Ich habe bisher 7 unterschiedliche Variationen ein und desselben Unter-Bewussten ausgemacht, die teilweise zu konkurrieren scheinen, sich aber auch gerne mal gegenseitig blockieren. So als hättest Du da oben 7 "unbewusste" Systemadministratoren, die zwar irgendwie zusammen arbeiten, aber jeder für sich, eine eigene Interpretation haben und versuchen, diese durchzusetzen. So wie der "Dämon" als eine praeanalytische Beschreibung eines Introjektes gesehen werden kann, so kann man auch das "Gespenst" der klassischen gothic novel als eine solche Beschreibung eines Traumas beschreiben, daß dem Wiederholungszwang folgend, zu bestimmten, an äusserlichen Symbolen "aufgehängten" Anlässen aus der Finsternis erscheint und nach "Integration" drängt. Und jedes einzelne Trauma hat wie jedes einzelne Gespenst seinen Charakter - wenngleich sich von beiden Typen bilden lassen. In dem kleinen Bändchen "Bewußtes und Unbewußtes" von C.G. Jung findet sich darüber viel Lesenswertes - auch der "Archetypen-Text", der das Unbewußte aufgliedert in persönliches und kollektives Unbewußte, wo es "das Wasser" gibt, den "Schatten", die Anima, den Alten Mann usw. Die Psyche ist kein Monolith, kein Mechanismus - ich versuche, sie eher als eine 'soziale Organisation' verschiedener Instanzen zu begreifen, die teilweise kooperieren, aber auch Fraktionen und Koaltionen bilden, sich gegenseitig unterstützen, behindern und blockieren … am komplexesten ist die Organisation wohl bei den multiplen Persönlichkeiten, die idR aus einigen Dutzend selbstständiger Persönlichkeiten bestehen, die in einem Menschen zusammengesperrt sind, wie die Insassen einer Anstalt. Diese "Multis" sind auch "geborene" Transgender, weil sie aus Personen beider Geschlechter und auch kindlichen Anteilen bestehen. Ich habe über einige Jahre im online-Kontakt mit zwei solcher "Multis" gestanden, der ausserordentlich fruchtbar gewesen war. Man kann kaum je im Einzelfall sagen, aus wievielen autonomen "Instanzen" eine Psyche besteht, geschweige denn im Allgemeinen und Theoretischen. Das ist zwar psychologisch unbefriedigend, die Psychoanalyse indessen, die keine Wissenschaft, sondern eine Kunst ist, kann gut damit leben. Ihre Begriffe sind ohnedies sämtlich Hilfsvorstellungen. Die psychoanalytische Sicht auf diese Dinge kann ich natürlich nur anreissen, grobe, holzschnittartige Skizzen versuchen - es wäre ein Unding, hier eine "Einführung in die Psychoanalyse" geben zu wollen. Wer sich für diese Sichtweise auf die Sexualität interessiert, kommt nicht umhin, sich selbst zu belesen, wie ich es getan habe. Wer dies tun will, dem möchte ich raten, sich an die Klassiker der 1. und 2. Generation zu halten - Freud selbst und seine Schüler. Die Psychoanalyse Freuds ist ohnehin die einfachste Psychoanalyse der Welt. Später und bis in die Gegenwart wurde alles nur komplizierter, aber nicht besser. Die Akademisierung hat der Psychoanalyse nicht gutgetan, die arkanische Logik der Forschung ist nämlich das Parkinsonsche Gesetz der nach unten wachsenden Pyramide - Wissenschaft ist eben immer auch: Anhäufung nutzlosen Wissens und heutezutage im industriellen Maßstab. Meine promiskuitive Erfahrung hat mir beim Begreifen der Psychoanalyse sehr geholfen - die Psychoanalyse ist schließlich die Metaphysik des rumsauens !
Empfohlener Beitrag