Gelöschter Benutzer Geschrieben Oktober 5, 2009 Autor Geschrieben Oktober 5, 2009 ............und nur zivilisatorische verhaltensregeln hindern ihn daran sein wissen auszusprechen . Das ist doch Quatsch. Seit wann lassen sich Frauen daran hindern etwas auszusprechen. Egal ob sie genaueres Wissen haben oder nicht.
Ballou1957 Geschrieben Oktober 5, 2009 Geschrieben Oktober 5, 2009 @Schmuse Deine Grundeinstellung, die ich übrigens gut verstehen kann, geht von einer grundsätzlichen Beziehungskonstellation aus, die in dieser Form in der Realität so oft gar nicht gegeben ist: viele Beziehungen und Ehen sind im Lauf der Jahre zu durchaus gut funktionierenden Arrangements geworden, von denen der eine oder andere Moralapostel empört sagen würde, es sei besser, sich zu trennen, als eine solche Lebenslüge zu leben. Stößt man jedoch etwas weiter vor, dann ist die Lebenslüge gar keine, sondern ein durchaus für die Beteiligten gut funktionierendes Arrangement und Frau ist so wenig daran interessiert, seine Eskapaden offenzulegen, wie umgekehrt er ihre - was auch nichts mit Lieblosigkeit zu tun hat. Solche Arrangement sind eben nicht nur funktioneller Natur. Absolute Ehrlichkeit als Dogma ist eine Geisel, mit der sich Menschen weit mehr verletzen können als mit den kleinen Verschwiegenheiten und Lügen, die uns allen tagtäglich über die Lippen kommen. Selbst die katholische Kirche hat nicht umsonst das Beichtgeheimnis und die Vergebung erfunden: die Verschwiegenheit über die Geständnisse wirkt ebenso systemerhaltend wie gegebenenfalls die Vergebung. Moral ist ein Mittel gesellschaftliches Zusammenleben zu ermöglichen, nicht, es zur Qual zu machen. @Sinnlich40 Ist das Entscheidende bei Deinem Beispiel nicht, ob sie ihr Zusammenleben mit ihrem Mann noch genießen kann und sich daran erfreuen kann. Ich weiß nicht, ob es so ist - aber ich weiß, dass mein Vater in jüngeren Jahren nicht immer treu war - habe aber erlebt, dass meine Eltern ein sehr inniges Altern erlebt haben und dass der Tod meines Vaters ein riesiges Loch für meine Mutter gerissen hat, obwohl er vorher ein Pflegefall war. Ich möchte nicht urteilen müssen, ob es für die beiden besser gewesen wäre, wenn sie sich vor 40 Jahren getrennt hätten.
DikeDuke Geschrieben Oktober 5, 2009 Geschrieben Oktober 5, 2009 @ ballou Du willst doch wohl nicht allen Ernstes die katholische Kirche mit dem Begriff der Moral in einem Satz nennen wollen??? Sündigen gegen jedes Gebot und dann Sonntags beichten und Absolution erhalten??? Ehebruch ist da ja wohl noch das Harmloseste... Von den Schandtaten der Vertreter dieses Vereins mal gar nicht zu reden... denn das sprengt den Rahmen hier wirklich. Die Frage die sich hier viel eher stellen sollte gibt es (eine) Moral oder driften alle immer mehr zur Doppel- oder Multipelmoral ab, die je nach Fall mal gegen diesen mal gegen jenen Grundsatz verstößt. Die Lebenslüge: Beide wissen es - aber keiner gibt es offen zu. Das ist doch auch nur ein inszeniertes Theaterstück für Dritte, weil die Menschen nicht einmal den Mut aufbringen zu sich selbst zu stehen. Es gibt 2 Kriterien, die für alle Menschen gleich sind: Geburt und Tod. Interessanterweise haben aber alle, die Ihr Leben mit Lügen verbringen das unbändige Bedürfnis diese zu beichten, wenn der Tod bevor steht, weil sie diese Welt genauso unschuldig verlassen wollen, wie sie sie betreten haben und damit verletzen und zerstören sie erst recht und alles aus reinem Egoismus. Wenn jemand Betrügen und Lebenslügen schon unbedingt nötig hat, dann soll er sie auch gefälligst schweigend mit ins Grab nehmen und nicht das Leben aller anderen Beteiligten ad absurdum führen. Aber diese Konsequenz bringt eben kaum ein Mensch auf...
Gelöschter Benutzer Geschrieben Oktober 5, 2009 Autor Geschrieben Oktober 5, 2009 (bearbeitet) @Ballou Das spreche ich ja nicht ab und wenn es in einer Partnerschaft dieses Verständnis gibt und beide so miteinander leben können, dann wäre ich die Letzte die gegen so eine Verbindung sprechen würde. Ich bewundere Frauen die so leben können, denn ich konnte es in meiner Ehe nicht und ich denke, dass ich es heute noch viel weniger könnte. Was ich nur mit meinem Beispiel sagen wollte ist, dass mir keiner sagen kann, dass der betrogene Partner diesen Betrug über so einen langen Zeitraum nicht bemerkt. Wenn ich so viele Jahre mit einem Menschen zusammenlebe, ihn liebe oder einmal geliebt habe, dann spüre ich solche Veränderungen und mir kann keiner etwas anderes sagen. Sollte der betrogene Partner sagen, dass er es nicht merkt, dann verdrängt er oder er will es nicht wahr haben. (ich habe sogar bei meinem ehemaligen Chef bemerkt, dass er eine Geliebte hatte ) Das kann viele Gründe habe...ein kleines Beispiel: Ein Ehepaar seit über 20 Jahren verheiratet, ein kleines Haus im Grünen, 2 erwachsene Kinder. Sie geht halbtags arbeiten, spielt in ihrer Freizeit Tennis, trifft sich mit Freundinnen zum shoppen. Er hat einen gut bezahlten Job im öffentlichen Dienst und hat seit mehreren Jahren eine Affäre mit einer Arbeitskollegin. Er fängt plötzlich das Rennradfahren an und ist jeden Tag mehrere Stunden unterwegs (natürlich nicht zum Rad fahren ) und sie geht ihren Hobbies nach. Würden sie sich trennen, dann müsste sie sich einen Vollzeitjob suchen und könnte vielleicht nicht mehr ihren teuren Hobbies nachgehen, das Häuschen müsste verkauft werden und die gemeisamen Freunde evtl. geteilt werden. Wer will das noch mit Mitte/Ende 40? Also besteht sie für ihr Umfeld darauf, dass er ihr treu ist, denn wenn er es nach aussen nicht wäre, dann müsste sie handeln, aber das will sie doch gar nicht, weil es ihnen beiden so gut geht und sie sich freundschaftlich noch mögen. Ich finde das nicht schlimm und wie gesagt, wer so leben kann...wunderbar. Aber zu sagen, dass man dies über Jahre verbergen kann ohne das der Partner das merkt...sorry, aber das bezweifel ich. bearbeitet Oktober 5, 2009 von Gelöschter Benutzer
Ballou1957 Geschrieben Oktober 5, 2009 Geschrieben Oktober 5, 2009 @DikeDuke Zuviel Empörung und Entrüstung ist nie gut - es ist einfach ein historischer Fakt, dass jede Moral - sei es die christlich abendländische oder die ihrer Vorgängergesellschafen immer darauf ausgerichtet waren, ein Zusammenleben zu ermöglichen - und deshalb auf Überspitzung verzichteten. Das sagt nichts über ihre Qualitäten aus, sondern stellt lediglich fest, dass lebbare Moralvorstellungen stets beinhalteten das Fehlverhalten integriert und ausgeglichen werden konnte, während die überzogenen Moralvorstellungen eben gut deklamierbar sind - aber eben nicht lebbar - eben mehr für den Gottestdienst am Sonntag. Was eine Lebenslüge ist und was nicht - ich finde, dass ist ein sehr heißes Eisen: bei so manchen, die sehr schnell mit diesem Urteil über andere sind, hatte ich schon den Eindruck, dass gerade diese wilde Entschlossenheit oft selbst eine Lebenslüge darstellt. Was z.B. meine Mutter angeht, war sie eine extrem dominante Frau und ich kann die Not meines Vaters seinerzeit verstehen. Und ich glaube, im Alter bekam sie selbst die Einsicht, dass sie auch zu weit gegangen war und ihren Anteil hatte an dem was, damals geschah. Solche Einsicht scheint mir - ehrlich gesagt - die gesündere Moral, weil sie Lösungen aus dem Verstehen heraus sucht und nicht aus dem Verurteilen. Verurteilen ist auch ein probates Mittel, nicht verstehen zu müssen - und als solches eben dann auch eine Lebenslüge.
Gelöschter Benutzer Geschrieben Oktober 5, 2009 Autor Geschrieben Oktober 5, 2009 (bearbeitet) Die Lebenslüge: Beide wissen es - aber keiner gibt es offen zu. Das ist doch auch nur ein inszeniertes Theaterstück für Dritte, weil die Menschen nicht einmal den Mut aufbringen zu sich selbst zu stehen. Wo ist bitte das Problem wenn beide damit gut leben können? Wer hat das Recht diese von Beiden selbst gewählte Lebensform ein Theaterstück zu nennen? Wer gibt vor wie ich oder mein Partner zu leben hat und wer bestimmt wie erwachsene Menschen miteinander zu leben haben? Versteh mich nicht falsch, denn ich kann mir so ein Zusammenleben zum jetzigen Zeitpunkt (aber was weiss ich was noch alles auf mich zukommt) auch nicht vorstellen, aber ich habe nicht das Recht mein Lebensbild als allgemeingültig anzusehen und auf andere Menschen zu projezieren. bearbeitet Oktober 5, 2009 von Gelöschter Benutzer
Gretchen70 Geschrieben Oktober 5, 2009 Geschrieben Oktober 5, 2009 (bearbeitet) Sollte der betrogene Partner sagen, dass er es nicht merkt, dann verdrängt er oder er will es nicht wahr haben. Es gibt auch Fälle wo trotz feinster Antennen, genügend Realitätssinn und Einfühlungsvermögen, genügend Eigenkritik und guter Beobachtungsgabe etc. genau das nicht der Fall ist..."verdrängen oder nicht wahr haben wollen". Ich lass das jetzt mal so stehen.......einfach als Korrektiv. bearbeitet Oktober 5, 2009 von Gretchen70
Schmuseloewe51 Geschrieben Oktober 5, 2009 Geschrieben Oktober 5, 2009 (bearbeitet) @Schmuse Deine Grundeinstellung, die ich übrigens gut verstehen kann, geht von einer grundsätzlichen Beziehungskonstellation aus, die in dieser Form in der Realität so oft gar nicht gegeben ist: viele Beziehungen und Ehen sind im Lauf der Jahre zu durchaus gut funktionierenden Arrangements geworden, von denen der eine oder andere Moralapostel empört sagen würde, es sei besser, sich zu trennen, als eine solche Lebenslüge zu leben. stimmt ballou ich selber habe im bekanntenkreis solch einen fall . er hat schon seit jahren eine geliebte und glaubt das er pfiffig genug ist und es seiner frau bis heute verheimlichen konnte . sie weiß davon (mehr oder weniger) sagt sich aber "na gott sei dank" weil sie keine lust mehr auf sex mit ihrem mann hat . im prinzip sind beide zufrieden mit diesem arrangement belasten sich jedoch gegenseitig mit ständigen lügen . würden sie es schaffen sich einmal auszusprechen wäre es durchaus möglich das die "ehe" so wie bisher weiterbestehen könnte , aber eine gewisse gereiztheit beim täglichen umgang miteinander könnte sich legen , das haus (das bei diesen beiden der grund ist sich nicht zu trennen) wäre gerettet und ein ehrlicher umgang mit der thematik könnte sogar dazu führen das die sie sich auch einmal traut vielleicht einmal wieder kontakt zum anderen geschlecht aufzunehmen . denn das ist es was mir bei solchen beziehungen wirklich leid tut , es führt schnell dazu das der eine teil des paares unfreiwillig auf einen nicht ganz unwichtigen teil seines lebens verzichtet . bearbeitet Oktober 5, 2009 von Schmuseloewe51
Gelöschter Benutzer Geschrieben Oktober 5, 2009 Autor Geschrieben Oktober 5, 2009 Ich lass das jetzt mal so stehen.......einfach als Korrektiv. Sicher, es gibt nichts was es nicht gibt! Dies werde ich auch gar nicht werten, sondern lasse es ebenfalls einfach mal so stehen.
Gelöschter Benutzer Geschrieben Oktober 5, 2009 Autor Geschrieben Oktober 5, 2009 Hier ist nun immer nur die Rede davon, dass ein partner fremd geht, wenn der andere keinen oder zu wenig Sex will. was ist mit den Männern, die Zuhause täglich sex haben (können) und dennoch Fremdgehen als Hobby haben?
Gelöschter Benutzer Geschrieben Oktober 5, 2009 Autor Geschrieben Oktober 5, 2009 @Mandarina Jetzt muss ich dir widersprechen, denn ich habe dies in keinem Post in diesem Thread gelesen. Sollte ich es überlesen haben, dann wäre es nett von dir, wenn du eine Passage zitieren würdest. Es geht auch nicht wirklich um die Gründe des Fremdgehens, sondern um Argumente zu finden die den gegangenen Weg des TE´s für die Zukunft festigen. Sollte es nicht so sein, dann habe ich den Thread wohl nicht verstanden.
Schmuseloewe51 Geschrieben Oktober 5, 2009 Geschrieben Oktober 5, 2009 ups , erwischt . auf diese frage habe ich jetzt auch keine pauschale antwort . nach etwas überlegung fallen mir aber zwei fälle in meinem bekanntenkreis ein . fall eins (die bessere lösung) das paar hat sich getrennt , sie ist wieder glücklich verheiratet , er poppt sich als single durchs leben . fall zwei (dumm gelaufen) er ist jahrelang fremdgegangen , hat bei dieser fremdgeherei ein kind gezeugt . hat seine frau verlassen (die jetzt auch wieder in einer glücklichen beziehung ist) und betrügt seit dem seine zweite frau genauso eifrig wie vorher seine erste . es wird nie wirkliche lösungen geben die für alle beteiligten zufriedenstellend sind . man könnte auch sagen : alle wollen immer den goldenen mittelweg gehen und wundern sich dann das er verstopft ist . trotz allem bin ich der meinung man sollte es mit möglichst viel ehrlichkeit versuchen auch wenn ein solcher weg anfangs der schwierigere zu sein scheint . und bevor jetzt jemand meint ich könnte so klug schreiben weil ich ein kleines engelchen bin und glaube niemals etwas verkehrt zu machen seit ganz beruhigt , ich war auch schon einmal in der situation das ich etwas mit einer verheirateten frau hatte obwohl ich solches eigentlich ablehne . es sind einfach situationen in die man(n) trotz bestem willen irgendwie hineinschliddert . ich bin also auch nicht besser als der rest der menschheit .
Gelöschter Benutzer Geschrieben Oktober 5, 2009 Autor Geschrieben Oktober 5, 2009 Jetzt muss ich dir widersprechen, denn ich habe dies in keinem Post in diesem Thread gelesen. Es war nur eine Frage von mir, ganz allgemein zum thema fremdgehen.
Gelöschter Benutzer Geschrieben Oktober 5, 2009 Autor Geschrieben Oktober 5, 2009 und bevor jetzt jemand meint ich könnte so klug schreiben weil ich ein kleines engelchen bin und glaube niemals etwas verkehrt zu machen seit ganz beruhigt , ich war auch schon einmal in der situation das ich etwas mit einer verheirateten frau hatte obwohl ich solches eigentlich ablehne . Komisch dieses "Eigentlich" begleitet mich auch durch mein Leben... Eigentlich bin ich ganz anders...ich komm nur viel zu selten dazu... es sind einfach situationen in die man(n) trotz bestem willen irgendwie hineinschliddert . ich bin also auch nicht besser als der rest der menschheit . Ja, der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach! Und wer es nicht kennt...na was? Der werfe den ersten Stein!
Schmuseloewe51 Geschrieben Oktober 5, 2009 Geschrieben Oktober 5, 2009 Ja, der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach! das ist wohl das problem , ich hatte diese sache geschrieben weil ich es nicht mag : wasser predigen aber wein saufen .
Gelöschter Benutzer Geschrieben Oktober 5, 2009 Autor Geschrieben Oktober 5, 2009 (bearbeitet) Die jetzt hier sich häufende Darstellung von "Fällen aus dem Bekanntenkreis" sind für sich betrachtet "Fälle aus dem Bekanntenkreis". Menschen die ich nicht kenne, dessen Leben ich nicht kenne, dessen Motivationen ich nicht kenne. Dazu kann ich also nichts sagen. Es geht auch nicht wirklich um die Gründe des Fremdgehens, sondern um Argumente zu finden die den gegangenen Weg des TE´s für die Zukunft festigen. Sollte es nicht so sein, dann habe ich den Thread wohl nicht verstanden. Dann wohl eher nicht. Ich wollte nur den ewigen Moralaposteln ein wenig Denkanstoss mittels einer Diskussion über das Thema "Treue und was ist das" geben. Wer das hier als Hilferuf meinerseits verstanden hat, mag meine Ausdrucksschwäche entschuldigen. bearbeitet Oktober 5, 2009 von Gelöschter Benutzer
DikeDuke Geschrieben Oktober 6, 2009 Geschrieben Oktober 6, 2009 (bearbeitet) Was z.B. meine Mutter angeht, war sie eine extrem dominante Frau und ich kann die Not meines Vaters seinerzeit verstehen. Und ich glaube, im Alter bekam sie selbst die Einsicht, dass sie auch zu weit gegangen war und ihren Anteil hatte an dem was, damals geschah. Solche Einsicht scheint mir - ehrlich gesagt - die gesündere Moral, weil sie Lösungen aus dem Verstehen heraus sucht und nicht aus dem Verurteilen. Verurteilen ist auch ein probates Mittel, nicht verstehen zu müssen - und als solches eben dann auch eine Lebenslüge. Das schließt aber nicht aus, dass man auch eine Meinung aus dem Verstehen heraus haben kann. Der gewaltige Unterschied ist aber, daß man um zu verstehen immer bei sich selbst anfangen muß nach dem möglichen Fehler zu suchen. Streng genommen sind alle diese Fragen binärer Natur und die Beantwortung würde zu einer Logikkette und damit zu Ergebnissen führen. Das setzt aber eben Geradlinigkeit voraus. Eine der häufigsten Formulierungen der heutigen Tage ist doch "JA - ABER" oder "NEIN - ABER" Zusammen mit "Eigentlich" haben wir schon die Philosophie der Mehrheit komplett. Und all das, um Fehlverhalten von vorn herein in das Zusammenleben integrieren zu können? (Die Art, wie sich die k. Kirche um das Zusammenleben und Integrieren mit den "Ungläubigen" nicht erst seit der Zeit der Kreuzzüge bemüht hat, lasse ich dabei einmal unkommentiert) Kann man nicht viel einfacher Fehler auch als solche einstufen, zugeben, korrigieren und abhaken? Denn was ist das wichtigste Merkmal an einem Fehler oder Fehlverhalten? - Es ist definitiv falsch!!! Und daran ändert weder Rechtfertigung noch Absolution etwas. Ein früherer Chef von mir hat mal so schön treffend ein Firmenmotto ausgegeben - allerdings mehr im Bezug auf Arbeitsqualität: "Wer das Wort Eigentlich in den Mund nimmt, der mache es besser gleich nochmal neu" Da ist verdammt viel Wahrheit dran. Entweder die Toleranzen der Bauteile passen und das "Ding" funktioniert oder eben nicht. "Eigentlich müßte es passen" ist da auch eine klare Aussage. Ich weiß, das das "Ding" nicht funktioniert, habe den Fehler aber nicht gefunden oder kann oder will ihn nicht zugeben. Niemand ist frei von Fehlern! Das ist nun mal ein Fakt und nur aus Fehlern kann man lernen und sich entwickeln. Die Frage ist, wie man mit Fehlern umgeht. Solange der Trend immer mehr in Richtung Rechtfertigung oder Einholen von Absolution geht sehe ich schwarz für eine bessere Zukunft... bearbeitet Oktober 6, 2009 von DikeDuke
Gelöschter Benutzer Geschrieben Oktober 6, 2009 Autor Geschrieben Oktober 6, 2009 Das Problem setzt früher ein. Um ein Verhalten als Fehler einzustufen, müsste ich erst die Gültigkeit der Bewertungsgrundlage akzeptieren. Für mich ist das Ding schief. Alle um mich herum erzählen, es wäre gerade. Wie viele sehen es ebenfalls schief, sie werden dass nur nicht laut sagen bzw. es wird ihnen nicht bewuß, weil ihnen lange und intensiv genug eingehämmert wurde, dass das Ding so wie es aussieht, gerade ist?
Gelöschter Benutzer Geschrieben Oktober 6, 2009 Autor Geschrieben Oktober 6, 2009 (bearbeitet) Die jetzt hier sich häufende Darstellung von "Fällen aus dem Bekanntenkreis" sind für sich betrachtet "Fälle aus dem Bekanntenkreis". Menschen die ich nicht kenne, dessen Leben ich nicht kenne, dessen Motivationen ich nicht kenne. Dazu kann ich also nichts sagen. So ein Thread entwickelt schon mal Nebenschauplätze und Beispiele dienen halt ab und an dem besseren Verständnis. Dich und deine Situation kennen ja auch die wenigsten und da du den Thread nicht allgemein gehalten, sondern auf deine Person bezogen hast, ist dies auch nicht gerade einfach. Die ganzen letzten Postings drehen sich zwar nicht ausschliesslich um deine Person, aber du hast doch trotzdem erreicht, dass man sich mit dem Thema auseinander setzt. Dann wohl eher nicht. Mag sein.Es gibt eben Menschen die kein Verständnis füreinander haben und dann passiert so etwas schon mal. Ist aber kein Beinbruch. Und trotzdem lese ich aus deinem Eingangspost einen unterschwelligen Ruf nach Zustimmung für deine Situation oder wie du diese händelst. Sorry, aber da bin ich stur, auch wenn du etwas anderes behauptest. bearbeitet Oktober 6, 2009 von Gelöschter Benutzer
Gelöschter Benutzer Geschrieben Oktober 6, 2009 Autor Geschrieben Oktober 6, 2009 Kann man nicht viel einfacher Fehler auch als solche einstufen, zugeben, korrigieren und abhaken? Denn was ist das wichtigste Merkmal an einem Fehler oder Fehlverhalten? - Es ist definitiv falsch!!! Und daran ändert weder Rechtfertigung noch Absolution etwas. Es geht hier aber um menschliches Verhalten und nicht um Dinge, Gegenstände. Menschliches Verhalten beinhaltet eben auch menschliche Schwächen, in einer Beziehung übrigens auf beiden Seiten. Wer bestimmt letztendlich, was "Fehlverhalten"überhaupt genau ist? Die Gesellschaft?Die Kirche? Ich meine, dass wir es selbst sind! Wenn ein Fremdgeher sein Verhalten als Fehler empfindet, ja, dann sollte er etwas daran ändern...zugeben muss vielleicht nicht unbedingt sein, aber das muss auch jeder für sich entscheiden! Ich persönlich finde es schade, dass sich die betrogene Ehefrau nach der Beichte genötigt fühlt sich zu trennen, falls diese dann wirklich ernst gemeint war! Im Umkehrschluss kann eine Partnerschaft, die eben gut mit dem "Fehler" funktionniert, durchaus glücklich sein, da dieser ja nur ein Baustein der Beziehung ist. Warum dann das ganze Gebäude zerstören? So eine Beziehung als Lebenslüge zu bezeichnen, finde ich maßlos übertrieben, vor allem da ich auch der Meinung bin, dass gerade Frauen es durchaus wissen, wenn der Partner fremdgeht. Ich gehe mal davon aus, dass Sex in der Partnerschaft, denn darum geht es beim Fremdgehen,schon angesprochen wurde, aber das Problem eben keine für Beide zufriedenstellende Lösung gefunden hat. Genau da scheiden sich die Geister, die Einen predigen "trennt euch, in einer Beziehung muss eben auch Sexualität stimmen, mit einem anderen Partner habt ihr vielleicht mehr Glück!", die Anderen meinen "Sex ist nicht alles, arrangiert euch, wie auch immer!" Beide Einstellungen haben ihre Berechtigung, aber es zählt letztendlich nur die eigene Meinung und die des Partners(die der andere durchaus kennt!) Nur in diesem Punkt sehe ich wirklich ein Problem. Wenn der Fremdgeher weiß, dass der Partner Treue als Hauptmerkmal einer Beziehung sieht(also nicht Gefühl, Kinder, gemeinsames Leben.....), dann ist es einfach nur unfair und egoistisch so weiter zu machen.
Mi**** Geschrieben Oktober 6, 2009 Geschrieben Oktober 6, 2009 Ist vielleicht auch mal ein Denkansatz nach möglichst objektiven Kriterien... Leider ist auch dieser Denkansatz wenig objektiv! Und Deine "bessere Zukunft" - bezieht sich jetzt auf weiteres Posting von Dir - ist nicht die bessere Zukunft aller, denn meine bessere Zukunft stelle ich mir schon mal ganz anders vor! Im übrigen hat anonyma hier schon die passende Antwort gegeben: Moralische Standpunkte sind nichts anderes als Konvention, eine Übereinkunft dahin gehend bestimmte Einstellungen und damit verbundenes Handeln als richtig oder falsch zu beurteilen.
Gelöschter Benutzer Geschrieben Oktober 6, 2009 Autor Geschrieben Oktober 6, 2009 So eine Beziehung als Lebenslüge zu bezeichnen, finde ich maßlos übertrieben, vor allem da ich auch der Meinung bin, dass gerade Frauen es durchaus wissen, wenn der Partner fremdgeht. Irgendwie bin ich ein wenig beruhigt, dass ich mit dieser Meinung nicht ganz alleine dastehe! Sicher gibt es Ausnahmen, aber die Mehrheit der Frauen wird es spüren, auch wenn sie es nicht zu 100% wissen/wissen wollen. Und auch wenn manche Männer vielleicht meinen, dass eine Frau dieses offene Geheimnis nicht für sich behalten können und ihn sofort drauf ansprechen würde, weiss ich aus eigener Erfahrung, dass man/Frau schweigen und leiden kann, weil sie festhalten möchte was sie liebt, auch wenn´s weh tut.
Gretchen70 Geschrieben Oktober 6, 2009 Geschrieben Oktober 6, 2009 Der gewaltige Unterschied ist aber, daß man um zu verstehen immer bei sich selbst anfangen muß nach dem möglichen Fehler zu suchen. Meine Ansicht: um zu verstehen, oder zumindest versuchen zu verstehen, sollte man erstmal das ganze "Konstrukt" betrachten. Nichts geschieht..gerade in einer Beziehung, einfach mal so. Auch da gibt es "Aktion und Reaktion". An welcher Stelle man ansetzt ist da letztlich völlig beliebig. Kann man nicht viel einfacher Fehler auch als solche einstufen, zugeben, korrigieren und abhaken? Denn was ist das wichtigste Merkmal an einem Fehler oder Fehlverhalten? - Es ist definitiv falsch!!! Das Problem dabei ist doch...woher willst Du wissen was ein "Fehler", was "Fehlverhalten" ist ? Gemeinhin stellt man dies doch erst im Nachhinein fest. Ganz davon ab das es auch da unterschiedliche Wahrnehmungen gibt...was für den einen ein "Fehler", ist für den anderen noch lange keiner ? Und selbst wenn Außenstehende eine Situation als "Fehler" einstufen, bedeutet das noch lange nicht das Betroffene es selbst so sehen bzw. das es wirklich einer ist. Da spielen so viele Dinge mit hinein das es einer Anmaßung gleichkommt da zu werten und schlimmer noch zu urteilen. Ganz allgemein: irgendwie bezeichnend wie wenige sich hier "outen". Glaubt man den kursierenden Zahlen ( und dem was man um sichherum so wahrnimmt), so handhaben das eine ganze Menge Menschen genau so........in einer Beziehung bleiben, eben weil es genügend (individuelle) Gründe gibt die dafür sprechen und sich dennoch außerhäuslich manche Bedürfnisse erfüllen.
Ballou1957 Geschrieben Oktober 6, 2009 Geschrieben Oktober 6, 2009 Ich sehe es nicht ganz so locker, was Mika mit moralischen Konventionen anspricht: diese Konventionen machen Sinn, weil sie uns ein Zusammenleben ermöglichen. Man kann provokativ aber auch mal eine Umkehrfrage aufwerfen: im Unterschied zu früheren Jahren dieser Republik, als Trennung und Scheidung noch gesellschaftlich geächtet waren und eine geschiedene Frau sich in die Anonymität der Städte zurückziehen mußte, ist dies heute als reguläre Option akzeptiert. Sind verbitterte Singles, die ihren zerbrochenen Ehen und Beziehungsversuchen nachtrauern, weil beim ersten wirklichen Problem, das in der Realität aufgetreten ist. tatsächlich die bessere und erfüllendere Lebensform? Immer dann, wenn es Schwierigkeiten gibt, den andern abschießen und sich auf die Suche "nach beserem" begeben. Ich glaube nicht, dass die Realität so einfach ist - und entsprechend können auch moralische Konventionen nicht so einfach sein.
Gelöschter Benutzer Geschrieben Oktober 6, 2009 Autor Geschrieben Oktober 6, 2009 Nur in diesem Punkt sehe ich wirklich ein Problem. Wenn der Fremdgeher weiß, dass der Partner Treue als Hauptmerkmal einer Beziehung sieht(also nicht Gefühl, Kinder, gemeinsames Leben.....), dann ist es einfach nur unfair und egoistisch so weiter zu machen. Deinem Beitrag stimme ich im Wesentlichen zu Saavik. Nur dieser letzte Satz hat mich wieder etwas zurückgeworfen, weil er meine Grundaussage die ich bereits im Eingangsposting formulierte und mehrfach versuchte zu erläutern über den Haufen wirft Im Übrigen finde ich es scheisse, dass der Begriff "Treue" zumeist auf "sexuelle Treue" reduziert wird. Für micht impliziert der Begriff "Treue" eben ein ganzes Spektrum von Verhaltensweisen und Einstellungen. Gefühle, Kinder und gemeinsames Leben sind da sogar ganz starke Pfeiler.
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