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Liebe auf Rezept


Empfohlener Beitrag

Geschrieben

Meine Grosseltern waren bis zu ihrem Tod zusammen und haben sich wirklich geliebt.Sie waren 65 Jahre zusammen.



Haben deine Großeltern dafür Pillen gebraucht?


Geschrieben

Ich bin ja selber durchaus Romantiker, aber so langsam werde ich vierzig und gewinne immer mehr den Eindruck, daß das was wir so im Allgemeinen "Liebe" nennen alles in allem ein ziemlich unrealistisches Konstrukt ist.

Liebe als reiner Kitt reicht meistens nicht für ein ganzes Leben ,denn sie kommt und geht.

Ich würde jetzt einfach mal behaupten, dass das, was ich imt meiner Frau seit 38 Jahren führe, eine stabile Liebesbeziehung ist, die auch noch eine Zukunft hat.

Dafür braucht es keine Pharmaka, und ich bin ehrlich gesagt auch gottfroh, dass es die nicht gibt.

Sicherlich sind auch Liebesgefühle das Resultat sehr komplexer biochemischer Reaktionen, aber die Wissenschaft ist noch weit davon entfernt, diese in vollem Umfang zu verstehen.

Da ja selbst die Liebestränke etc. in Märchen und Science Fiction Romanen auch keine scharfe Grenze zwischen Liebe und sexueller Begierde ziehen, ist das wahrscheinlich auch besser so.


Geschrieben

Ich sprach von Weiterentwicklung der Liebe, nicht der Ehe.

Eine Ehe, die auf lebenslänglich anlegt sein soll, aber nur das Rüstzeug mit auf den Weg bekommt um maximal 2-3 Jahrzehnte zu halten ist einfach eine Farce.
Eine Weiterentwicklung der Liebe könnte hingegen auch eine Ehe haltbarer (vorallem aushaltbarer) machen.

Das feste Band von dem du sprichst existiert ja auch längst nicht in jeder Ehe, langjährigkeit ist dafür auch kein Maß.
Nicht wenige Ehen halten einfach weil sie "funktionieren" und wirtschaftlich/sozial eine Trennung beide zu hart treffen würde.
Die emotionale Verbundenheit beruft sich denn auch eher auf Hass denn Liebe.

Und nein, mit Weiterentwickeln meine ich nicht rumhuren.
Freie Liebe wie sie tatsächlich oft praktiziert wird hat mit Liebe eigentlich auch wenig zu tun, eher ist sie ein verhindern von Liebe durch das Schaffen von Unsicherheit und somit Distanz.

Aber ich denke sehr wohl das die Liebe mehr Freiheit braucht um zu gedeihen.
Frei von fixen Vorstellungen darüber wie sie sich zu zeigen hat,
frei von Lasten die man ihr künstlich auferlegt hat,
frei von dem Leistungsdruck auch nach jahrelanger Vernachlässigung durch die Liebenden wie in früheren Zeiten zu erblühen..

So wie ich das rauslese siehst du ein großes Problem darin, dass es keine Garantie dafür gibt das der Ehepartner einem ein Leben lang erhalten bleibt.
Am Ende hat man sich so schön darauf eingestellt und dann spielt der nicht mehr mit.. will sich plötzlich trennen und das gerade jetzt wo mans sich so schön eingerichtet hat.. wie gut wenns da was vom Apotheker gäbe..

Aber ich sag dir was: wenn sich einer nach langer Ehe trennen will hat er immer sehr gute Gründe dafür.
Wenn du eine lebenslange Bindung aufrecht halten willst, dann geht das nur wenn die Bindung gleichermaßen zu beider Vorteil ist. Dann läufts wie von selbst. Herrscht ein Ungleichgewicht wird sich irgendwann einer vorzeitig verabschieden.

Eine Pille einzuwerfen die neue Verliebtheit hervorruft bekämpft dann die Symptome, aber nicht die Ursache.
Und schlimm daran ist: wenn sich bei einem die Liebe verflüchtigt hat, weil die Beziehung ihm schadet (zB die persönliche Entwicklung beschneidet), und er bleibt aufgrund falscher Verliebtheit über das natürliche Maß hinaus länger in der Beziehung, kann sich der Schaden vergrößern.
Und der Partner der das zuließe hat lediglich Eigenliebe im Kopf.

Das beherrschen der Gefühle war damals sehr angesagt, mitte 20.jhd.. und in allen Gesellschaften die nur durch-diszipliniert funktionieren.

In einem Zeitalter in dem Maschinen und Computer solcherlei Aufgaben erledigen können, sollte sich der Mensch seines wahren Stellenwertes besinnen, anstatt selbst zur Maschine zu werden.

Die alte Liebe rostet nicht, weil sie 1. nicht alt geworden wäre, wäre sie rostiger Natur 2. weil viele SuchtERLEBNISSE stattfanden.
Ein Geschichtsbuch ist nicht die Geschichte. Das Suchtgedächtnis ist nicht die Liebe.

Na viel Spaß beim Klonen. Ohne eine lebende Eizelle kannst du noch soviel DNA replizieren, da wird keine Kuh mehr draus. (und nein, heut gabs vegetarisch)

Das Psychopharmaka ihre Daseinsberechtigung haben will ich nicht bestreiten. Allerdings sehe ich keinen Grund wieso man einen in der Liebe nachlassenden Ehepartner medikamentös wie ein ***igungsopfer mit schwerer PTBS behandeln sollte.

Du hast nicht zufällig eine Idee wie deine Großeltern das geschafft haben, ohne Tabletten?


Geschrieben

sehr schön geordneter Beitrag June
gefällt mir gut




Ist der Mensch nicht erst dann frei,wenn er seine Gefühle beherschen kann?

Ist ein Beherrschen der Gefühle nicht eine Eigenschaft,die als besonders erstrebenswert gilt in unsere Gesellschaft?




Die meisten sind gar nicht so abhängig von den Gefühlen,
die sie haben,
sondern eher von den Gedanken,
die sie bedrängen.
Dabei sollen Gedanken doch unabhängig machen,
und Gefühle sollen zu Abhängigkeit führen.


Gefühle sind doch etwas wunderbares,
wovon sollte ein Mensch frei sein, wenn er seine Gefühle beherrscht, für mich wäre es eher eine Beschneidung statt Freiheit.


Geschrieben

Haben deine Großeltern dafür Pillen gebraucht?



Nein,aber schwere Zeiten/Kriegsende und eine Gesellschaft in der man es sehr wenig toleriert hat,wenn die Leute Ehebruch begangen haben.Ich finde Ehebruch sollte immer noch bestraft werden.

Wer ein Versprechen gibt sollte sich daran halten!Und wer einen Eid leistet sollte den auch halten.Ja ich weiß das es sich sehr konservativ anhört.Und es müssen vieleicht andere Wege gefunden werden.Aber so wie es jetzt ist,das alle nur rumvögeln,wird auch nicht etwas daraus.

Ausserdem kommen noch andere Faktoren dazu, wirtschaftliche Abhängigkeit der Frau vom Mann,Kinder und die Gelegenheiten um Fremzugehen waren auch noch nicht so gut vorhanden, wie heute mit dem Internet. Ich kann heute neben meinem Partner sitzen und über Whatss app oder ähnliches Naktbilder an irgendjemanden verschicken oder mit irgendjemanden flirten. Es ist heute sehr viel einfacher seinen Partner zu hintergehen als es damals war.

Und weil heute Liebe oft nur als Wohlfühlprogramm betrachtet wird,das man wechselt wenn es einem nicht mehr gefällt,oder der Partner sich als Quelle dieser Gefühle abgenutzt hat,weggeschmissen wird, sollte man andere Möglichkeiten finden, um der Liebe an sich wieder mehr Wert zu geben.


Geschrieben

Ein Geschichtsbuch ist nicht die Geschichte. Das Suchtgedächtnis ist nicht die Liebe.

Na viel Spaß beim Klonen. Ohne eine lebende Eizelle kannst du noch soviel DNA replizieren, da wird keine Kuh mehr draus. (und nein, heut gabs vegetarisch)

Das Psychopharmaka ihre Daseinsberechtigung haben will ich nicht bestreiten. Allerdings sehe ich keinen Grund wieso man einen in der Liebe nachlassenden Ehepartner medikamentös wie ein ***igungsopfer mit schwerer PTBS behandeln sollte.

Du hast nicht zufällig eine Idee wie deine Großeltern das geschafft haben, ohne Tabletten?


wow. was für ein geiler beitrag.




Und weil heute Liebe oft nur als Wohlfühlprogramm betrachtet wird,das man wechselt wenn es einem nicht mehr gefällt,oder der Partner sich als Quelle dieser Gefühle abgenutzt hat,weggeschmissen wird, sollte man andere Möglichkeiten finden, um der Liebe an sich wieder mehr Wert zu geben.



klasse !


Geschrieben

...eine Gesellschaft in der man es sehr wenig toleriert hat,wenn die Leute Ehebruch begangen haben........

.....Ausserdem kommen noch andere Faktoren dazu, wirtschaftliche Abhängigkeit der Frau vom Mann,Kinder und die Gelegenheiten um Fremzugehen waren auch noch nicht so gut vorhanden....



Auch wenn es Paare geben mag, die sich unter solchen Umständen tatsächlich innig lieben, denke ich, dass es in den allermeisten Fällen eher ein "sich mit der Situation arrangieren" ist.
Treue, weil die Gesellschaft Druck ausübt?
Treue, weil ich wirtschaftlich vom Partner abhängig bin und auch meine Kinder sonst nicht versorgt sind?
Treue, weil einfach die Gelegenheiten fehlen?

Mit romantischer Liebe hat das für mich herzlich wenig zu tun.

Warum ist es so ein Ideal, sein Leben mit einem einzigen Partner glücklich zu verbringen?
Ich kann doch auch mehrere glückliche Beziehungen im Leben haben (nebeneinander oder nacheinander) oder glücklich alleine durchs Leben gehen.

Eine Pille zu nehmen, wäre da für mich, als würde ich mit Scheuklappen durchs Leben laufen.



Kleiner Lesetipp:
Christiane Rösinger - Liebe wird oft überbewertet (als Taschenbuch im Fischer-Verlag erschienen)

Ab Seite 144 fasst die Autorin zusammen, wie und ab wann es überhaupt zu dem romantischen Liebesmodell kam.
Auch wenn die Autorin überzeugter Single ist und für die von ihr mit "RZB" abgekürzte romantische Zweierbeziehung nichts übrig hat - ich fand es durchaus lesenswert.


Geschrieben

Leben ist immer ein Arrangieren mit den Umständen und oft auch ein bekämpfen derselben.

Ich stelle mir vor,das durch die Umstände wie Gesellschaft usw. phasen in einer Beziehung überbrückt wurden,in denen die Liebe nicht so stark war.

Beispiel:

Eine depressive Frau bleibt mit ihren Mann zusammen,obwohl sie glaubt keine Gefühle (als ob ein Mensch sonst nichts Wert wäre...) mehr zu haben. Nach absetzen der Antidepressiva (was nichts mit ihrem Mann zu tun hatte) kamen ihre Gefühle wieder.

Mit dem Wissen,um solche Stoffe und wie wir die Liebe erhalten, jenseits dem allgemein beliebten rumhuren... könnte man andere Wege gehen,als durch Zwänge,eine Beziehung am Leben zu erhalten.

Leute nehmen die Pille,weil sie Kondome nicht möchten.Leute könnten eine Pille nehmen,weil sie die alternativen nicht möchten.


Gehen wir mal davon aus,das solche Stoffe auf eigenen Wunsch genomen werden.


Schließlich trinken wir auch Alkohol,kaffee,usw. Und das nicht unbedingt wegen dem Geschmack!


Geschrieben


Ich stelle mir vor,das durch die Umstände wie Gesellschaft usw. phasen in einer Beziehung überbrückt wurden,in denen die Liebe nicht so stark war.



Ich kann es noch immer nicht nachvollziehen. Die Pille wird doch nicht wegen der Gefühle für einander genommen, sondern um keine Kinder zu bekommen (sexuelle Revolution, freier Sex folgenlos für alle).

Eine Frau mit psychischen Problemen ist auch eher ein schlechtes Beispiel, da ist man ja auch insgesamt in seiner Wahrnehmung beeinträchtigt. Warum hat er sie denn aber nicht verlassen? Vermutlich weil er um ihre Krankheit wusste und sie (weil er sie liebte) nicht verlassen wollte und vielleicht auch noch ohne Pillen zu nehmen.

Liebe erhält man nicht mit Stoffen (okay, manche vielleicht mit Gold oder ähnlichem, ist ja aber auch eine Art von Zuwendung) es braucht nur gegenseitgige Zuwendung, Aufmerksamkeit ... (lässt sich beliebig erweitern und muss nicht materiell behaftet sein).

Ist doch logisch dass es immer mal gute und schlechte Phasen gibt im Leben, der eine geht besser damit um, der andere weniger gut, so sind wir Menschen eben, unterschiedlich! Pillen sollen also alle gleich machen?

Ich zwinge meine Frau jedenfalls zu nichts, die bleibt völlig freiwillig bei mir (und das immerhin seit 27 Jahren) und nimmt keine Pillen (abgesehen von der Verhütung). Könnte es vielleicht doch einfach an ihrem und meinem Verhalten liegen?


Geschrieben

sie sind 50 jahre verheiratet,haben sie schon mal an scheidung gedacht?
nein aber an mord


Geschrieben

Es gibt auch welche,die gar nichts mehr für einander empfinden und es erst merken,wenn die Trennung droht.


Geschrieben

Schade,wenn das thema hier tod wäre.

Mann könnte auch Familien damit therapieren...


Geschrieben



Verliebtheit ist in meinen Augen nur ein Trick der Natur zwecks Arterhaltung.
So richtig echte Liebe braucht Zeit zum Wachsen!



Stimmt vollkommen. Aber die Verliebtheit geht der wahren Liebe normalerweise voraus. Insofern ist sie genauso wichtig.

In dem Thread gibts mal wieder die typischen Begriffsverwirrungen zwischen Verliebtheit (Limerenz), Liebe und sexueller Anziehung.


Geschrieben

Soweit ich das richtig verstanden habe ,scheint Limerenz extrem Verliebtheit zu sein.


Geschrieben (bearbeitet)

Genau, so wie bei "Romeo und Julia"... Extreme Gefühlswallungen, positiv wie negativ... Und höchste Sensibilität dem LO (Limerenz-Objekt, Angebetete/r, Objekt der Begierde) gegenüber. Typisch auch die "rosarote Brille"... Negatives wird asgeblendet oder sogar ins Positive umgedeutet. Aus der Fremdgängerin wird eine "Freidenkerin", aus dem Perversen einer, der gerne "sexuell experimentiert" usw...

Und natürlich entspringt die Sehnsucht nach einem "Liebestrank" aus der eigenen Limerenz. Man wünscht sich ja nichts sehnlicher als die Erwiderung der Gefühle...


bearbeitet von K_Blomquist
Geschrieben

Mir würde Verständnis reichen,aber die meisten Mensche verstehen sie nicht mal selbst.


Geschrieben

Was willst du mit Verständnis? Glücklich macht dich das auf keinen Fall... vielmehr verlängert sowas dein Leiden, weil es dir erlaubt, dir daraus Hoffnungen zu ziehen...

Wer kein Interesse hat, sollte sich andere nicht warm halten sondern konsequent den Kontakt abbrechen. Nur so wird ein krankes Herz wieder frei...


Geschrieben

Genau, so wie bei "Romeo und Julia".....



Na ja...was aus den beiden wurde, das wissen wir ja....

und wie immer ging es um Erwartungen.
Viele setzen die Bedeutung " Liebe " mit den vom Partner erfüllten Erwartungen gleich. Sie suchen " den passenden " Partner, der sie versteht und schon allein das ist eine Erwartungshaltung, die ein wertfreies Kennenlernen unmöglich macht. Ein Teufelskreis..... dem ich mich nicht anschließen möchte.


Geschrieben

Man verliebt sich nie wenn man sucht... Erst wenn man nicht mehr sucht, klappts :-)


Geschrieben

mich erinnert das ganze ein bisschen an " a midsummer night`s dream " vom guten alten schüttelspeer. da verknallt sich die feenkönigin titania nach verabreichung einer magischen essenz auf die stirn in den eselköpfigen weber klaus zettel, wenn ich mich recht erinnere.

die problematik lieferte also schon vor einigen jahrhunderten stoff für komödien


Geschrieben

Die Limerenz hat viele Meisterwerke inspiriert... von den Leiden des jungen Werther bis zu "nothing compares to you"...


Geschrieben

Was genau ist wahre Liebe?

Der Wahnsinn, der alle unsere unangenehmen Kehrseiten zum Vorschein bringt...


Geschrieben

Du meinst wohl eher der Entzug des Verliebtheitsgefühles.


  • 5 Wochen später...
Geschrieben (bearbeitet)




Gefühle sind doch etwas wunderbares,
wovon sollte ein Mensch frei sein, wenn er seine Gefühle beherrscht, für mich wäre es eher eine Beschneidung statt Freiheit.




Ein Mensch der seine Gefühle beherrscht ist kein emotionsloser Mensch.
Vielmehr hat er die Wahl sich ihnen zu ergeben oder sie zu ignorieren.
Das hat weder etwas mit Beschneidung, noch mit Gefühlskälte zu tun.

Er ist lediglich Herr seiner selbst.


ist das so ? ich kann mich selbst doch total scheiße finden, und mich trotzdem tierisch verlieben in jemanden, den ich einfach klasse finde



Das Thema ist nicht verliebt sein, sondern Liebe.
Nur wer sich selbst liebt, kann auch Liebe geben.

.


bearbeitet von 1kiss4you
Geschrieben


Nur wer sich selbst liebt, kann auch Liebe geben.

.




Das ist auch so eine allgemeine Aussage, die nicht immer stimmt.

Diese Aussage hat Millionen von Menschen zu Verzweiflung gebracht,
die dann zwanghaft darüber nachgedacht haben, ob sie sich selbst lieben.


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