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"Wir" oder "Du und Ich"?


Je****

Empfohlener Beitrag

Geschrieben

Also zuviel "wir" macht das "ich" kaputt.


Das "ich" muss es aber schon zulassen, quasi zu schwach sein. Das "ich" macht das "wir" erst so stark, in dem es sich - mehr oder weniger bewusst - zugunsten der Gemeinsamkeit zurückzieht. Und wer das zulässt, ihr "ich" Stück für Stück aufgibt, muss die Schuld folglich auch bei sich suchen.


Geschrieben

Es gibt auch in einer Beziehung Zeiten, in der ich mal gerne für mich bin. Und wenn mir das mein Partner nicht zugesteht, würde es sehr an meinen Nerven zerren... und genauso denke ich, sollte es andersherum sein.


Wo kann ich DAS unterschreiben?


Geschrieben

huldras "schnittmenge" gefällt mir in dem zusammenhang am besten bisher.

in meiner lebensphilosophie sieht das so aus: du + ich = 2 gleichgroße kreise.

die schieben sich ineinander, mal mehr, mal weniger, aber nie vollständig.

das WIR = der sich überlappende bereich ist mal größer, mal kleiner, und entsprechend verändern sich das ich und das du - aber immer im gleichen verhältnis.

man darf nur nie zulassen, daß die kreise unterschiedliche größen annehmen.

ich habe fertig


Geschrieben (bearbeitet)

Na das mit den gleich großen Kreisen ist der Idealzustand, in realen Partnerschaften wohl nie anzutreffen. Aber danach zu streben sollte lohnen.

Was uns dieses Bild aber auch zeigt ist, dass je größer die Überlappung, desto kleiner die Bereiche der Individualitäten. Nur was da das ideale Verhältnis ist, muss wohl jede für sich beantworten.


bearbeitet von Inkognizo
desto
Geschrieben

Den Idealzustand wird man wohl nicht erreichen, zumindest nicht dauerhaft, aber sich immer wieder darum bemühen.

In meiner letzten Beziehung gab es am Ende kaum noch ich nur noch du, aber auch kein wir mehr.

Da war die Trennung für mich nur eine Befreiung


Geschrieben

DAmit es ein vernünftiges "wir" geben kann, braucht es zwei "ich" und zwei "du".
Das "wir" kann erst dann zulasten eines "ich" zuviel oder zu stark werden, wenn das andere "ich" zu mächig wird und das "du" missachtet, so dass im Endeffekt das "wir" darunter leidet und ausschließlich zum anderen "du" mutiert.

Ist doch ganz klar, oder?


Geschrieben

[QUOTE=Brisanz2009;11842435]

Von außen als "Traumpaar" empfunden, fühlte ich mich eingesperrt...selbst in meinem Gedanken.

QUOTE]


wie kann man sich denn eingesperrt fühlen,wenn man offen über seine Gedanken redet- diese miteinander austauscht oder hast du diese Gedanken ehe für dich behalten?

ich würd mir ehe Gedanken machen wenn mein Partner da vollkommen interessenlos wäre...


Geschrieben

Wenn der permanente Austausch von Gedanken und Aktivitäten vom Partner praktisch gefordert wird (also über ein normales Interesse hinausgeht), ist das eine Einschränkung und Belästigung.


Geschrieben

Für mich persönlich hat dieses Thema eine besondere Bedeutung und ich möchte versuchen, das mal in Worte zu fassen.

Zuerst einmal, wäre ich der Meinung, alle Gedanken, Fantasien und Aktivitäten mit meiner Partnerin teilen zu müssen, wäre ich gar nicht erst hier. Wenn es nur ein bedingungsloses "Wir" gäbe, würde ich um solche Seiten entweder ein großen Bogen machen müssen oder mich von meiner Partnerin trennen. Aber ich sehe das nun mal anders.
Natürlich gibt es ein "Wir". Gemeinsame Aktivitäten, wichtige finanzieller Entscheidungen, größere Anschaffungen, das kann man in einer Beziehung nur gemeinsam entscheiden. Es gibt aber Dinge, bei denen man vor der Entscheidung steht, ob die persönlichen Bedürfnisse vor denen des Partners oder der Beziehung zurückstehen sollen oder nicht. Dann geht es um "Dich" und "Mich", dann muss man abwägen, womit man leben kann und und womit nicht.
Es ist kein Zeichen von Liebe, wenn man alles aufgibt, was dem Partner nicht gefällt. Es ist vielmehr ein Ausdruck von Unterwerfung und Abhängigkeit. Jeder Mensch hat individuelle Vorlieben und Bedürfnisse und das nicht nur beim Sex. In einer Beziehung zu leben bedeutet nicht, alle Interessen zu teilen und seine Individualität aufzugeben. Es geht vielmehr darum, die Dinge, bei denen der Partner anders ist, zu akzeptieren.
Es gibt viele Dinge, die ich gemeinsam mit meiner Partnerin genieße. Wir schauen uns viele Filme gemeinsam an und mögen oft die selben Songs. Auch kulinarisch sind wir häufig auf der selben Wellenlänge. Aber es gibt eben immer auch Ausnahmen. Und wenn man jemanden liebt, dann muss diese Ausnahmen akzeptieren.
Wie jemand seine individuellen Vorlieben, egal in welchem Bereich, dann wirklich auslebt, hängt von den Beteiligten ab. Es gibt da keine Pauschallösung. Wichtig ist nur, dass man nie vergisst, dass es ohne "Dich" und "Mich" gar kein "Wir" geben würde...

MfG

Er


Geschrieben (bearbeitet)

@willi_odaned schrieb:

"Es gibt auch in einer Beziehung Zeiten, in der ich mal gerne für mich bin. Und wenn mir das mein Partner nicht zugesteht, würde es sehr an meinen Nerven zerren... und genauso denke ich, sollte es andersherum sein.
Ein bisschen Freiraum sollte jeder haben, sonst fühlt man sich irgendwann wirklich eingesperrt."


Engelschen_72 antwortete daraufhin:

"Wo kann ich DAS unterschreiben? "

Lass' mir bitte noch etwas Platz auf dem Papier...


bearbeitet von holder68er
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