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Ist Monogamie noch zeitgemäß?


Ist Monogamie noch zeitgemäß?  

101 Stimmen

  1. 1. Ist Monogamie noch zeitgemäß?



Empfohlener Beitrag

Geschrieben (bearbeitet)

Wir Menschen sind evolutionsbiologisch, gesellschaftlich/moralisch und von Gefühlen geprägt.

Alle 3 Dinge spielen eine Rolle dabei, ob wir monogam leben oder nicht.

Evolutionsbiologisch gesehen, macht Monogamie keinen Sinn. Denn je breiter ein Erzeuger seinen Samen streuen kann, desto größer ist die Chance, dass a) seine Art an sich und b) die Art mit seinen Genen erhalten bleibt. Einfach ausgedrückt: Hätte Neandertaler nur mit einer Frau Nachwuchs gehabt und sie und die Kinder wären, während Neandertaler auf der Jagd war, in der heimischen Höhle von einem Säbelzahntiger gefressen worden, wäre sein Genpool vernichtet gewesen. Zumindest solange, bis er die nächste Frau geschwängert hätte. Aber das hätte a) wieder Zeit benötigt, bis der neue Genpool errichtet gewesen wäre und b) hätte wieder ein Säbelzahntiger daher kommen können und das Spiel hätte beliebig fortgesetzt werden können, ohne dass am Ende Nachkommen übriggeblieben wären (wenns dumm gelaufen wäre). Also hat die Natur es eingerichtet, dass Neandertaler sich breitgefächert vermehrt hat.

Irgendwann wurde der Neandertaler zum Homo Sapiens. Die Güter und Besitzansprüche veränderten sich. Neben dem Überlebenssinn kam der "Luxus" in die Welt. Die Welt war immer noch gefährlich genug, aber doch auch ein bißchen sicherer und angenehmer. Die Ehe wurde zur Gründung eines Familienunternehmens genutzt. Die Monogamie war dennoch noch nicht erfunden, denn die Ehe war ja lediglich eine Zweckgemeinschaft (im Normalfall).

Mit der Entstehung neuer und ausgeklügelter Gesetze merkte der Mensch irgendwann, dass das Erarbeitete nach seinem Ableben unkontrolliert in tausend Teile zersprang, wenn er sich weiterhin breitgefächert fortpflanzte. Wenn Homo Sapiens also irgendwo ein uneheliches Kind gezeugt hatte, so lief er Gefahr, dass dieses Kind bzw. seine Mutter ebenfalls Anspruch auf das Erbe erheben würde. Um zu verhindern, dass der sauer verdiente Besitztum sich in alle Winde zerstreute, erfand der Mensch die Monogamie. Was ihn jedoch nicht davon abhielt, auch weiter nichtmonogam unterwegs zu sein, wenn auch heimlich. Hinzu kam, dass die Kirche ebenfalls die Einstellung der Gesellschaft prägte, wonach das Begehren des Weibes, das dem Nachbarn gehörte, Sünde war.

Eines Tages entdeckte der Mensch, die romantische Liebe für sich. Nun war Monogamie erst recht erstrebenswert, galt es doch viele nachfolgende Jahrhunderte lang als DER Liebesbeweis. Nebenbei wollte man seinen Besitztum natürlich nach wie vor nicht in alle Winde zerstreut sehen, wenn einen das Zeitliche segnete. Und bei aller Liebe sah man sich auch weiterhin als wirtschaftlichen Zusammenschluss.

Angekommen in der Neuzeit ist Monogamie eine wählbare Lebenseinstellung. Jeder ist erst Mal ein Individuum und wirtschaftet für sich selbst. Die romantische Liebe ist das A und O. Und wer es ganz besonders ernst meint, der wirtschaftet nicht mehr alleine, sondern zu zweit. Und zeugt durch Monogamie erfolgreich von seiner Ernsthaftigkeit in Gefühlsdingen.

Kurzum: Wenn beide Partner die Monogamie leben wollen, ist sie nach wie vor zeitgemäß. Wollen beide Partner keine Monogamie, ist sie es nicht mehr. Und will der eine Partner so und der andere Partner so, wird sie zum Hinderniss.


bearbeitet von DieFotografin77
Geschrieben (bearbeitet)

Kann man so auch nicht sagen. Gegenbeispiel wären z.B. Hühnervögel.



In dem Beitrag geht es sicherlich nicht um domestizierte Tiere

...Irgendwann wurde der Neandertaler zum Homo Sapiens...



Nöö, wurde er nicht! Er (der Neanderthaler) entwickelte sich parallel, aber unabhängig von Homo sapiens aus einem gemeinsamen afrikanischen Vorfahren der Gattung Homo.


bearbeitet von Cunnix
Geschrieben

Heutzutage ist es modern und zeitgemäß, dass man, solang in Monogamie lebt bis sich etwas anderes ergibt um zu verhindern das man lebenslang unglücklich ist, falls die Beziehung nicht klappt.

Selbst bei der kirchlichen Trauung heißt es nicht mehr "bis, dass der tot euch scheidet" sondern man verspricht sich gegenseitige Achtung, solange die Liebe uns verbindet, so oder so ähnlich lautet der Wortlaut.


Geschrieben

Zitat von sexyrubensbln

...In anderen Kulturen, Orient, Afrika...ist Vielweiberei verbreitet, aber auch da haben Frauen die A....karte, weil nur der Mann Anrecht auf Polygamie hat! Warum eigentlich? In der heutigen Zeit?





Polygamie,
historisch bertachtet, war ursprünglich mal eine sehr soziale Einrichtung.

In Zeiten mit Kriegen und ohne Hinterbliebenenrente hatten Witwen nur eine Möglichkeit, den Lebensunterhalt für sich und ihre Kinder zu verdienen, Prostition.
Es sei denn, ein Verwandter oder guter Freund des Verstorbenen heiratete sie und nahm sich auch ihrer Kinder an.

Insofern war der Islam in seiner Entstehung im Vergleich zum Christentum schon recht fortschrittlich. Nicht umsonst durfte der Mann nur so viele Frauen heiraten, wie er auch ernähren konnte, und Bevorzugung oder "Lieblingsfrauen" waren untersagt.

In Regionen, in denen Frauen nach dem Tod ihres Mannes immer noch nicht die Möglichkeit haben, selber für ihren Unterhalt zu sorgen, ist Polygamie also durchaus noch zeitgemäß.

Bevor Ihr mich jetzt steinigt, was häufig daraus genacht wird, kann ich auch nicht gutheißen.


Geschrieben

Wenn man bei Wiki mal unter Polygamie nachschaut, klingt das dort ein wenig anders. Es gibt Kulturen mit Vielmännerei (v.a. in Asien/Ozeanien), aber deutlich häufiger die Vielweiberei. Das hatte meist wirtschaftliche Ursachen.

Dort liest es sich eher so, dass in alttestamentarischen Zeiten Witwen das Recht hatten, ihren Schwager heiraten zu dürfen, während im Koran dazu geraten wurde, Waisen zu ehelichen, damit diese versorgt waren. Schon Mohamed wählte neben einigen Witwen ja auch sehr junge Frauen (Aisha war 9!!!) und hatte deutlich mehr als 4 Ehefrauen gleichzeitig. Aber auch Karl der Große hatte diverse Frauen und Konkubinen. An die Mär der verantwortungsbewussten Männer, die die armen Frauen heirateten um sie zu versorgen, glaube ich einfach nicht. Der Hauptgrund dürfte in den meisten Fällen gewesen sein, dass sie schlicht scharf auf die Frauen waren!

Schon rein rechnerisch ergibt es Probleme: wenn viele Männer viele Frauen haben, muss es auch zahlreiche Männer geben, die keine einzige abbekommen.

Monogamie sollte daher nicht nur negativ gesehen werden, sondern sie bietet durchaus auch Vorteile. Durch Polygamie werden wohlhabendere Menschen begünstigt, während ärmere Männer keine Chance hatten und arme Frauen oft in Ehen mit wesentlich älteren Männern gezwungen wurden/werden.

Mehrfach wurde erwähnt, dass Monogamie bessere Chancen für die Nachkommen bietet. Doch der wohl wichtigste Vorteil der Monogamie: Gefühle! Die meisten Menschen teilen den Mensch, den sie lieben, eher ungern.

Von daher ist Monogamie durchaus zeitgemäß. Aber das muss heute eben jeder Mensch mit sich, seiner Gefühlswelt und seinem(n) Partner(n) ausmachen.


Geschrieben

Nein.
Treue innerhalb einer beziehung empfinde ich als super wichtig.
Doch nach einiger zeit lebt man sich einfach auseinander.
Dann kann man doch nicht seinem Expartner den rest des Lebens hinterherlaufen.
Der Mensch ist der gefählichste Jäger auf der Welt und jeder Mann schaut auch anderen Frauen hinterher, das ist einfach der Jagtinstinkt.
Darum geht das gar nicht mit der Monogamie


Geschrieben (bearbeitet)

@Sinnliche

Du widersprichst mir an Stellen, wo wir uns eigentlich einig sind.

Ich mach jetzt mal auf grün und pflücke Dein Post auseinander, ich hoffe, Du verzeihst mir das.

Zitat von SinnlicheXXL


Dort liest es sich eher so, dass in alttestamentarischen Zeiten Witwen das Recht hatten, ihren Schwager heiraten zu dürfen, während im Koran dazu geraten wurde, Waisen zu ehelichen, damit diese versorgt waren.

Schwiegermütter waren auch versorgt.

Schon Mohamed wählte neben einigen Witwen ja auch sehr junge Frauen (Aisha war 9!!!)

War sie eine Waise?

und hatte deutlich mehr als 4 Ehefrauen gleichzeitig.

Das Gestatten von nur 4 Ehefrauen ist eine Erfindung der Neuzeit, ein Kompromiss, um die von Dir weiter unten angeprangerte Ungerechtigkeit, dass reiche Männer viel mehr Frauen ehelichen durften, etwas zu relativieren.

Aber auch Karl der Große hatte diverse Frauen und Konkubinen.

Zu den Rechten der illegitimen Kinder von abendländischen Männern schrieb Ballou schon etwas.


An die Mär der verantwortungsbewussten Männer, die die armen Frauen heirateten um sie zu versorgen, glaube ich einfach nicht. Der Hauptgrund dürfte in den meisten Fällen gewesen sein, dass sie schlicht scharf auf die Frauen waren!

Zustimmung. Junge, hübsche Witwen hatten mit Sicherheit großere Chancen auf eine Zweitehe. Und ja, Männer heirateten auch, weil sie scharf waren und das der einzige Weg war, an die Frauen "heranzukommen". Tun sie doch häufig immer noch. Trotzdem war das für die Frauen häufig der einzige Weg, zu überleben und sich nicht prostituieren zu müssen. Ist es das nicht häufig immer noch, in unserer Zeit, auch in der Monogamie? (Stichwort Frauen aus dem Katalog)

Schon rein rechnerisch ergibt es Probleme: wenn viele Männer viele Frauen haben, muss es auch zahlreiche Männer geben, die keine einzige abbekommen.

Ich schrieb von Zeiten des Krieges. Da waren Männer eher "Mangelware".

Monogamie sollte daher nicht nur negativ gesehen werden, sondern sie bietet durchaus auch Vorteile. Durch Polygamie werden wohlhabendere Menschen begünstigt, während ärmere Männer keine Chance hatten

s.o.

und arme Frauen oft in Ehen mit wesentlich älteren Männern gezwungen wurden/werden.

In der heutigen Zeit nicht mehr akzeptabel.
Aber wenn eine junge Frau nur die Wahl hatte, einen alten Mann zu heiraten, oder zu verhungern, war ersteres wohl das kleinere Übel. Und wie viele junge Frauen heiraten heute freiwillig einen alten Sack, solange er nur reich ist und ihr einen Luxus bieten kann, den sie gar nicht braucht? Auch in der monogamen abendländischen Tradition!



Mehrfach wurde erwähnt, dass Monogamie bessere Chancen für die Nachkommen bietet.

Wenn es denn funktioniert...


Doch der wohl wichtigste Vorteil der Monogamie: Gefühle! Die meisten Menschen teilen den Mensch, den sie lieben, eher ungern.

Dieses Statement hätte ich von Dir nicht erwartet.
Bitte werte das nicht als Angriff, ich dachte nur einfach, Du siehst das anders.

Von daher ist Monogamie durchaus zeitgemäß. Aber das muss heute eben jeder Mensch mit sich, seiner Gefühlswelt und seinem(n) Partner(n) ausmachen.



In rot geschrieben sind meine Komentare.

PS: Ich habe nicht bei Wiki nachgesehen.


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben (bearbeitet)

es gab auch den gedanklichen Grundsatz, dass es legitim ist ,soviele Frauen " zu haben" und Kinder zu zeugen, wie man ernaehren konnte / sich leisten konnte. ( Siehe auch die Mormonen)
Letztendlich..Beckenbauer, Becker und Co.KG leben das heute noch. Viel Samen streuen, Erhaltung des Stamms, der auch bei spaetren Eigenerhalt eine moegliche Rescource darstellte.

In den Jahrhunderten davor , war es im Adelstand gegenueber dem platten Volk auch kaum anders. Man predigte dem platten Volk lediglich, das dies ein Vergehen sei aus Angst vor anderen Represalien.

gruss xirix


bearbeitet von xirix
Geschrieben

Vielleicht sollte man noch ein paar Jahrtausende weiter zurück gehen...
Was stand an erster Stelle? Überleben
Welche Aufgabe hatte der Mann? Sie die Frauen auszusuchen, die mit größter Wahrscheinlichkeit eine gute "Aufzucht" gewährleisten konnten. Dazu war es wichtig für ihn, seine Gene möglichst oft zu verbreiten.

Die Frau? Hatte alles in Schuss zu halten und die Nachkommen aufzuziehen.
Resüme?

Männer sind von Natur aus so "angelegt", sich mehrfach zu "paaren", Frauen eher nicht

Instinkt nennt man soetwas und ist im Urgehirn gespeichert, Hypothalamus und Amygdala lassen grüssen.


Geschrieben


Instinkt nennt man soetwas und ist im Urgehirn gespeichert, Hypothalamus und Amygdala lassen grüssen.



Ja, so ist die Lehrmeinung. Romantische Liebe gibt es aber auch seit einigen Tausend Jahren. Das ist allein mit Kleinhirn nicht zu beschreiben, sondern eher mit Poesie hach

Monogamie gibt es noch zuhauf (und hat handfeste Gründe in der Aufzucht des Nachwuchses), aber (lebens-)lange Partnerschaften sind bald eine Seltenheit.


Geschrieben (bearbeitet)

Eben, soviel hat sich seitdem auch gar nicht verändert.

Mehr und mehr ist aber diese sog. "Gleichberechtigung" der Frau
(die es eh nur allenfalls in Teilauszügen gibt, viele lassen sich da nur was vormachen) zum Problem geworden.
Irgendwann entdeckte die Politik, daß es fiskalisch gesehen geschickter ist, die Frauen, auch die Mütter, zur Erwerbsarbeit aufzufordern. Im Prinzip war das ein ganz verlogenes Programm, in meinen Augen jedenfalls. Man rekrutiert so neue Beitragszahler (die zuvor einfach mitversichert waren), durch das mehr vorhandene Geld werden neue Bedürfnisse und Wünsche bei den Menschen geweckt (die sie zuvor halt nicht hatten), sprich, das Geld wird doch oft postwendend gleich wieder ausgegeben, oft schon großteils für den Hort...
doch die Entwicklung verlieh dem Kapitalismus einen Schub und nützte auch der Wirtschaft, weil sie so zu billigen Arbeitskräften kam, die auch für wenig Geld zuverlässig (oft noch doppelt soviel) schuften wie Männer (ist einfach Fakt, nicht umsonst ist es doch so, daß "minderwertige" Frauenarbeit ebenso minderwertig honoriert wird).
Hintergedanke in der Politik ist freilich auch, längerfristig gesehen die Hinterbliebenenversorgung der Frauen abzuschaffen, indem man sie selbst für ihre (Mini)Renten schuften läßt (um das "auszugleichen", wurde die sog. "Grundsicherung" eingeführt)
und ein weiterer Hintergedanke ist meiner Meinung nach auch, daß man die höhere Lebenserwartung von Frauen senken will und auch wird, indem man ihnen Doppel- und Dreifachbelastungen zumutet (sie sollen ja nicht nur erwerbsarbeiten, Haushalt machen und Kinder betreuen, sondern neuerdings auch noch die Alten pflegen (dies wird dem Staat ja auch zunehmend zu teuer).
Mich wundert nur oft, wie wenige Frauen doch scheinbar dieses an und für sich einfache Strickmuster erkennen, das hinter all dem steckt und wie die Hamster rennen im Laufrad.
Gedankt wird ihnen all das selbstverständlich nicht.
Es gibt sehr viele (selbst schon junge), die leiden an chronischen Krankheiten, viele sind schon lange nicht mehr richtig gesund, sind schlecht ernährt (nur Fertiggerichte, da zum Kochen keine Zeit ist), unter permanentem Dauerstreß (auch unter dem, ständig "schön" aussehen zu müssen, um in der Arbeitswelt zu bestehen und nicht als "Alte" gleich rausgeschmissen zu werden), ganz zu schweigen von täglicher Pendelei sonstwohin, dem Gefühl, "mithalten" zu müssen, sich jetzt auch mal was zu "leisten" von dem zusätzlichen Geld. Das ist ebenfalls nur Streß.

Warum schreibe ich das alles, fragt sich gewiß manch einer.

Weil es eben etwas mit dem Zerfall der Familien zu tun hat.
Und Männer eben indirekt auch unter dauergestreßten und arbeitsüberlasteten Frauen mitleiden, die natürlich dann in der Nacht ziemlich kaputt sind nach dem Tagewerk mit zig Terminen, Pendelei zur Arbeit und zurück, abgehetzt mit den Kindern, die kurz nach Feierabend "erzogen" werden sollen (was freilich nicht geht) und oft noch der Pflege von Angehörigen.
Ich glaube, viele wissen schlichtweg nicht mehr, wo ihnen der Kopf steht vor lauter Arbeit und sind darum in der Nacht nur noch müde und kaputt und abgeschafft und eben nicht mehr die megageilen Geliebten, die ständig eine neue Stellung ausprobieren wollen u. ä.

Die ganze Unzufriedenheit führt dann zum Fremdgehen der Männer.
Es geht dabei nur darum, fehlenden Sex auszugleichen.
Keiner von denen hat vor, seine Frau zu verlassen, wer erzieht dann die Kinder, versorgt die Alten, macht die Arbeit und man würde noch das Haus verlieren?
Und sehr viele Frauen wissen sehr wohl längst, daß ihre Männer fremdgehen, hüten sich jedoch, etwas zu sagen, da sie letztlich froh drum sind, wenn er "es" woanders findet und sie selbst nicht mehr herhalten müssen.
So sieht das in der Praxis oft aus, nach meinen Beobachtungen hier vor Ort jedenfalls.


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben

Sternchen, wenn es aber Männer gibt, die "es" sich woanders holen, sind also noch Frauen vorhanden, die trotz der genannten Belastungen noch Lust auf Sex haben!
Daraus folgere ich mal, dass nur ein Teil der Frauen dieses von Dir beschriebene Leben führt.

Es geht auch anders, man muss nur wollen, und da liegt das Problem! Jeder sollte für sich entscheiden, was ihm in seinem Leben wichtig ist!

Und zum Thema: Es soll auch Menschen geben, die völlig freiwillig monogam leben, weil die Liebe zu ihrem Partner keinen Platz für Andere lässt!


Der Mann


Geschrieben (bearbeitet)

@ Hannah, ne, ne - du hast inhaltlich ja recht - nur klang es in deinem Posting so, als sei der Koran aus lauter Menschenfreundlichkeit dazu übergegangen, Polygamie zu erlauben. Ich fürchte aber eher, dass die Männer Gesetze zu ihren eigenen Vorteilen machten. Jedenfalls findet man umgekehrt nirgendwo den Vorschlag, dass manche Frauen mehrere Männer haben sollten, damit bei Männerüberschuss auch diese versorgt sind. Wenn man sich die Biografie Mohameds ansieht, stellt man fest, dass er sehr lange monogam mit einer (sogar etwas älteren) Geschäftsfrau verheiratet war und erst nach deren Tod polygam wurde. Tja - soziale Verantwortung oder Altersgeilheit???

Du wunderst dich, dass gerade ich schreibe, dass die meisten Menschen ungern teilen, wenn sie lieben? Tja, das war ganz allgemein gemeint und ich gebe gerne zu, dass ich durchaus ein Problem mit Eifersucht habe! Selbst wenn ich rational der Meinung bin, dass es in erster Linie auf emotionale Treue ankommt, kann es mir emotional dennoch einen Stich geben...

Dabei lebe ich derzeit gewissermaßen bigam - einen Mann für die Familienbeziehung, einen anderen fürs Bett, beiden emotional verbunden. Komischerweise scheint aber ausgerechnet mein Mann am wenigsten unter dieser Konstellation zu leiden. Ich fühle mich immer wieder zerrisssen und mein Liebster leidet darunter, dass er mich eben nur stundenweise haben kann. Tja, menschliche Beziehungen sind eben komplex!

@Silbersternchen: Auch wenn du in deiner Beschreibung teilweise Recht hast, so ist sie dennoch sehr einseitig:
- Frauen haben das gleiche Recht, einen Beruf auszuüben und Geld zu verdienen wie die Männer!

- Bis auf sehr wenige Frauen (Adel oder Bürgerinnen des 18. 19. Jhdts) mussten Frauen immer mitarbeiten. Die meisten waren nämlich Bäuerinnen und da ist es völlig normal, dass die ganze Familie arbeitet. Erst in den 50er Jahren wurden Frauen zu "Nur-Hausfrauen".

- Klar fühlen sich Frauen durch die Dreifachbelastung "Beruf-Familie-Geliebte" nicht selten überfordert, aber angeblich leiden gerade "Nur Hausfrauen" überdurchschnittlich oft unter Depressionen. Ich war jetzt 9 Jahre lang freiwillig daheim. Irgendwann geht dir dieser Alltag auf die Nerven. Du kochst, 10 Minuten später bleibt davon nur der Abwasch und oft das Gemecker der Kinder, die lieber Fischstäbchen wollen. Du putzt, eine Horde Kinder fällt ein, macht alles zunichte. Ewig der gleiche Trott!

Tja, und dass Hausfrauen den freien Vormittag nicht unbedingt im Sinne ihres "Ernährers" nutzen, zeigt mein Beispiel auch....


bearbeitet von SinnlicheXXL
Geschrieben

@silbersternchen: Eine interessante und sehr gute Analyse! Das Wirtschaftssystem hat Vorteile vom Doppelverdienertum. Für viele Frauen springen nur lausige Jobs raus, weil sie so quasi nebenbei noch eine Familie gründen wollen. In meinem Bekanntenkreis gibt es nur wenige gut verdienende Frauen, genau genommen: nur eine.


Geschrieben

Ich wollte mit meinem Posting auch der Monogamie nicht ihre Bedeutung absprechen, ich bin beispielsweise absolut "treu" innerhalb einer Beziehung. Ich wollte nur eine kleine Tür öffnen, um Gründe zu erahnen, warum sich der ein oder andere damit schwer tut. Als es noch hieß: Bis der Tod euch scheidet, wurden die Menschen ja auch nur 35 - 40 Jahre alt und die hab ich längst "geschafft".
Über die Emanzipation denke ich mir auch so meinen Teil ... Ich bin gerne Frau, aber darum nicht zwingend hilflos. Und ich liebe es, wenn das klassische Rollenverhalten erhalten bleibt, nur nicht um jeden Preis, ausnahmslos und nicht in jeder Situation. Frau sein, mütterliche Gefühle hegen, andere pflegen und trotzdem autark sein, hellwach, das gefällt mir. Und ich schaue sehr wohl, was mir mein Ego erzählen will und was die Realität ist. Egos sind manchmal äußerst anstrengend...


Geschrieben

Boah! Wie geil ist das denn!? So viele konstruktive Beiträge. Das freut mich aber sehr! Vielen herzlichen Dank!

Die Frage ist durch eine anstehende Hochzeit entstanden. Wenn 2 sich entscheiden zu heiraten, tun sie es in der Regel mit der Vorstellung, dass es eine lebenslange monogame Beziehung sein wird. Und wenn es dann nach einiger Zeit anders kommt, ist es Betrug und es gibt ein riesen Theater, meistens sogar Trennung, weil man dem Partner nicht mehr vertrauen kann.

Was mich eben wundert ist; dass es heutzutage noch nicht selbstverständlich ist, sich darüber klar zu sein, dass die Wahrscheinlichkeit, dass es so bleibt, eher gering ist. Also Liebe und körperliche Begierde bewusst zu trennen. So, wie es 'blaselfchen' schon über die Swinger-Paare schrieb.

Das wäre realistischer und würde weniger materiellen Schaden und emotionale Verletzung anrichten.


Geschrieben

Das Lustige/Ironische ist ja, dass Monogamie ursprünglich "allein" bzw. "einzig" bedeutet. Desweiteren gibt es die Monogamie in dem Sinn heutzutage nicht mehr. Denn die Menschen können sich scheiden lassen und wieder heiraten. Im Mittelalter beispielsweise wäre dies undenkbar gewesen. Und ich denke schon, dass man mit einem Partner auskommt, sofern einfach alles passt. Das ist aber bei vielen nicht der Fall. Ich möchte nicht wissen, wie viele Paare (sexuelle) Probleme haben. Wenn man rundum glücklich, dann ist die Wahrscheinlichkeit sehr gering, dass man fremd geht. Das ist nur ein Aspekt.


Geschrieben

Um MoS noch mal aufzugreifen und es auf die Spitze zu treiben:

Zu jedem fremdgehenden Mann gehört - vorausgesetzt es gibt gesellschaftlich keinen Frauenüberschuss - eine willige Frau, die sich am Fremdgehen beteiligt.
Und 10% Kuckuckskinder können nur entstehen, wenn die Mütter ihrerseits fremdgehen.

Die Geschlechterkeule ist daher etwas untauglich für eine Bewertung des Sinns von Monogamie.

Monogamie als Begriff ist in unserer Kultur heute durch und durch geprägt von der katholischen Sittenlehre - was wiederum nichts damit zu tun hat mit dem Wesenskern.

1. waren alle Urgesellschaften polygam - und auch wenn ich @MoreThanWords Weltbild zerstören muss: die frühen Gesellschaften waren davon geprägt, dass Frau einen sehr hohen Rang hatte, weil sie die Kinder zur Welt brachte und damit einen sehr wesentlichen Beitrag leistete, damit die Sippe oder der Stamm überleben konnte.
2. da der Zusammenhang zwischen Zeugung und der neun Monate später erfolgten Geburt gar nicht bekannt war, gab es auch nicht den Besitzanspruch auf die Frau. Es ist mehr als in Frage zu stellen, dass es partnerbezogene Liebe in dieser historischen Periode überhaupt gab. Das erhärten auch anthropologische Studien an Stämmen, die bis in unser Jahrhundert hinein isoliert in archaischen Formen leben.
3. Monogamie regelte in ihrer ursprünglichen Bedeutung tatsächlich nur das Erbrecht und setzte voraus, dass zu dieser Zeit schon der Zusammenhang zwischen Zeugung und Geburt bekannt war. Damit einher ging eine Änderung des Erbrechtes, da nunmehr den Kindern eineutig Vater und Mutter und damit auch deren Besitz zugeordnet werden konnte.
4. Monogamie ermöglichte dann natürlich auch die Entwicklung patriarchaler Strukturen - und so leid es mir tut - in dieser frühen historischen Periode waren diese absolut fortschrittlich: die Untergliederung der Sippe in Familienverbände, die Spezialisierung und Weitergabe von handwerklichem Wissen und auch Gerätschaften innerhalb der Familie wie auch die familliäre Arbeitsteilung brachten eine Periode technischen und wirtschaftlichen Fortschritts, welche die Städte und Gesellschaften wachsen und blühen ließen und ihnen Vorteile gegenüber weniger entwickelten Kulturen brachten - ein Ergebnis dieser ungleichmäßigen Entwicklung war auch die Versklavung rückständiger Kulturen und deren Integration in die eigene Gesellschaft.
5. Partnerschaftliche Liebe ist damit ein kulturelles Produkt: weder in unseren Genen festgelegt, noch vom Herrn geschickt.

Fakt ist, dass Monogamie heute keine zwingende Form der Lebensgestaltung mehr ist - nicht mehr und nicht weniger.

Also bleibt es doch den Menschen selbst überlassen, zu entscheiden, wie sie leben wollen - Eigentlich eine feine Sache!


Geschrieben

Die annahme , dass man bewusst Frauenleben verkuerzen will, mit Auflastung an Arbeit, wie morethanwords beschrieb, kann ich nicht ganz teilen.
A wie schon gesagt, war die frauen/famileinarbeit frueher , auch gerade jahrhunderte frueher, wesentlich drastischer.
Bishin vor 70 jahren auch hier zu Lande ( weltweit immer noch wo Kriege herrschen).
Frauen verloren Maenner durch Kriege..es gab also nicht nur die Aufforderung , das Frauen wohl oder uebel vielfach den Aufbau danach ableisten-ableisten mussten; bishin zur Nahrungsbeschaffung
Es gab auch Frauenueberschuesse durch den natuerlichen Maennerschwund der Kriege. Die wollten auch nicht alle monogam und ohne Nachwuchs weitermachen.
Nachwuchs bedeutete Versorgung im Alter, da ein soziales Netz , wie es heute existiert, entweder gar nicht vorhanden oder deutlich auf eine kleinere finanzielle Versorgung ausgerichtet war;rein nur zum Erhalt.Manche Seuchen taten noch das ihrige zur Dezimierung.

Sie sind halt zaeh, wie Leder..)))


Unangenehmerweise gibt es auch heute noch Nationen und Glaubensausrichtungen, die immer noch den Stellenwert eines
" Maedchens" als Nachwuchs als eine Strafe Gottes ansehen;
um es einmal zu versinnbildlichen. Faktoren dazu gibt es viele..bis zur ruinoesen Mitgift, die die Eltern mitgeben muessen.

Ordensschwestern leben in den meisten Faellen auch monogam
(sollten sie jedenfalls) mit dem Herrn. Wie lebt der Herr?


Mir stellte sich immer nur die Frage, so ich denn eine Beziehung hatte: wie leicht macht man es sich ueber das "gelehrte Normale unserer Kultur", die monogame Beziehung, einfach hinweg zu setzen. Oder wie verbindlich oder unverbindlich bleibt der Mensch am Ende.

gruxx xirix


Geschrieben

Zitatvon Silbersternchen

Irgendwann entdeckte die Politik, daß es fiskalisch gesehen geschickter ist, die Frauen, auch die Mütter, zur Erwerbsarbeit aufzufordern....



Jetzt mal off topic, aber das Recht der Frauen auf qualifizierte Erwerbstätigkeit war das Ergebnis eines langen zähen Kampfes von (bürgerlichen gebildeten) Frauen wie Helen Lange, Gertrud Bäumer und auch Clara Zetkin. ( Ein temporärer Männermangel half natürlich dabei.)Und der Kampf ist noch nicht vorbei, solange Frauenberufe noch wesentlich schlechter bezahlt werden als reine Männerberufe.

Und ich bin froh über diese Entwicklung, sichert mir mein Beruf doch mein Auskommen und meine Unabhängigkeit.
Die Vorstellung, als Hausfrau den Nachwuchs großzuziehen und dem "Ernährer" den Rücken freizuhalten und nebenbei noch meine ehelichen Plichten erfüllen zu müssen, und dazu noch finanziell abhängig zu sein, danke, nein!


Geschrieben

...Mir stellte sich immer nur die Frage:... wie leicht macht man es sich ueber das "gelehrte Normale unserer Kultur", die monogame Beziehung, einfach hinweg zu setzen. Oder wie verbindlich oder unverbindlich bleibt der Mensch am Ende...


Danke xirix,

ruft es doch bei mir noch weitere Fragen hervor:

- Soll/ will der Mensch verbindlich sein?
- Warum?

- Stellt sich die vermeintlich gewonnene Sicherheit tatsächlich ein?

- Ist der Mensch im denken und handeln beschränkt?

- Wie leicht oder schwer fällt es dem Menschen Verantwortung für sein Tun selbst zu übernehmen, anstatt sie auf andere zu übertragen?
- Wie weit verbreitet ist es Verantwortung abzugeben?
- Ist es eine Bürde die Verantwortung für sein Tun zu übernehmen?

- Werden/ wurden Kinder dazu erzogen Verantwortung für sich und andere zu übernehmen?

- Wie groß ist das Wissen um die Verantwortung für sich selbst?




Geschrieben

Ich habe mit Interesse die Beiträge zur Entstehungsgeschichte der Monogamie gelesen, aber finde es viel spannender, Meinungen über das "Zeitgemäss" ja oder nein zu lesen!

Denn heute brauchen die meisten Frauen keinen Ernährer für ihre Kinder, können sich scheiden lassen; wenn sie Witwe werden, sich einen neuen Lebenspartner suchen!Warum eigentlich heute noch an einer Gesellschaftsnorm festhalten, die nicht mehr notwendig zum Überleben wäre?
Könnte es nicht sein, dass Gefühle füreinander einfach wichtiger geworden sind, weil Partnerschaft nicht zwingend notwendig ist?
Heute heiratet/lebt man zusammen(Ausnahmen bestätigen die Regel), weil man sich liebt...und ist sich im günstigsten Fall genau aus diesem Grund treu!


Geschrieben

Noch nie gewesen würde ich sagen !
Schon immer gab es möglichkeiten aus der monogamie die durch die kirche zur festigung und kontrolle der gesellschaft zementiert wurde !!

Schaut euch mal die ganzen gesellschaften vor dem römischen diktat an !
Fast alle waren matriachatisch , der besitz ist auf der weiblichen linie ,monogamie ist die entscheidung der frau ob sie mit dem einen mann zufrieden ist oder befriedigt ist !!!

Und da ist glaube ich auch die antwort schon verborgen, warum die patriachate gesellschaft so monogam vorallem für die frau ausgeprägt ist !!!!

Die Frau die weis was sie sexuell haben kann ,kan nicht von einem mann alleine befriedigt werden !!!!

Aber wo kommt das her ???

Aus unseren genen , unser programm beinhaltet eine gruppe zu bilden in der die starken männer die gruppe schützen und die erfahrenen frauen die gruppe und das wanderverhalten organiesieren !!
Die bewährten männer habensex und vermehren sich ,und das am liebsten mit den jungen atraktiven frauen ,die erfahrenenfrauen werden dann natürlich vernachlässigt und geben dann jungen männern die vielversprechend aussehen sich zu paaren befor sie den stand des bewärten Herren haben !
Das ist eine zusammenfassung von verhaltensstudien frei lebender schimpansen und gorillas !
Dabei sind eine menge verhaltensmerkmale festgestellt worden die wir auch aufweisen ,die aber eigentlich nicht mehr zeitgemähs sind !
Ach ja erwischt ein pascha so einen jungspritzer wie er eine der frauen vögelt krigt er eins auf die fresse und wird meist mit sammt seinen halbstarken kumpels aus der gruppe verjagt !
Das kennen wir doch auch irgendwo her oder ??

Und noch so eine komische parallele ,mütter krigen auch bei den primaten streit mit ihren pupertierenden töchtern bis zur eskalation wo die töchter aus der gruppe von den müttern verjagt werden !!!!
Kenn ich auch aus meiner umgebung ,und wenn die tochter in einer eigenen wohnung hockt ist mutter und tochter plötzlich wieder ein herz und eine sele , auch ein genetisches verhalten um inzucht zu vermeiden !!!!!

Die monogami ist eine lüge ,schon immer gewesen , das modell heist : wir wissen das du dieses gebot nie halten kannst wenn nicht in taten so zumindest in gedanken und mit deiner schuld und schlechtem gewissen können wir dich dein ganzes leben lang manipulieren !!!!!


Geschrieben (bearbeitet)

Ich kenne zum Beispiel Singels die sind monogam und werdn es auch bleiben da gibt es garnichts daran zu rütteln.Wiederum kenn ich aber auch Paare die gleichermaßen ihre sexuellen Gelüste mit anderen in einer Affäre oder ähnlichen Beziehungen ausleben,dennoch aber mit ihrem Partner zusammen leben und auch genauso mit ihnen schalfen.

Singles sind wohl eher chorisgam oder von mir aus auch sinegam. Monogam stammt aus dem Altgriechischen und bedeutet so viel wie Einehe.
Das Wort bezieht sich also ausschließlich auf menschen, die in einer zumindest eheähnlichen festen Beziehung leben.
Auch Bigamie oder Polygamie hat nichts mit Fremdgehen oder Kuckuckskindern zu tun, sondern setzt eine festen Beziehung oder zumindest langjährige Daueraffaire voraus.

Tatsächlich war die Vorstellung einer 100% monogamen Gesellschaft schon immer eine große Illusion und die ebenso wie die einseitige Polygamie durch die monotheistischen patriachischen Kirchen geprägt. Ebenso wie die eheliche Treue als ausschließlicher Moralbegriff.

Ebenso wie Seitensprünge und Kuckskinder gab es auch schon feste Zweit- oder Drittbeziehungen zu allen Zeiten.

Noch ein paar Worte zu den vielfach angeführten biologistischen Argumenten. Ebenso wie DIE Männer, die ihren Samen möglichst breit streuen wollen und müssen, gab es schon immer DIE Frauen, die sich von einem (mehr oder weniger) treuen Mann versorgen und von einem anderen, körperlich attraktiveren mit den vermeintlich besseren Genen begatten lassen.

Im übrigen sind Vögel ähnlich monogam wie Menschen. Auch die lebenslange Treue von Höckerschwänen oder papageien gehört eher in den Bereich der Legende als in die Verhaltensforschung.


bearbeitet von Delphin18
Geschrieben

@all: endlich mal wieder ein TE wo nicht nur rumgespammt wird, sondern auch mal ein paar sachliche Meinugen abgeben wurden und ordentlich diskutiert wird.

@elfchen: genau, jeder soll die Freiheit haben, sich seine Beziehung, in welcher Form auch immer, so zu gestalten, wie er/sie es mag und beide/viele es wollen.

@Ballou: Saubere Analyse des Themas

@delphin: dem ist wenig hinzuzufügen

Auch sonst habe ich viele Wahrheiten, biologisch, gesellschaftspolitisch oder ethnologisch in den Beiträgen gelesen, was mich reißt, auch mal meinen "Senf" zu dem Thema abzugen.

Es kristallisiert sich wohl raus, daß weder Männlein noch Weiblen dazu geschafen sind, nur einen Sexpartner im Leben zu haben. Die Männer sind dazu ausgelegt, ihre Gene zu streuen und die Damen, sich den Partner zu suchen, der die besten Gene für das Überleben des Nachwuchses bringt.

Sprich die Weibchen suchen sich die Alphamännchen (breite Schultern, schmale Hüften = guter Läufer, erfolgreicher Jäger und Beschützer der Brut und der Frau) Gerne darf dann dann auch ein Anderer, soliderer die Brut großziehen.

Die Männer gucken halt gerne auf das "gebärfreudige Becken" und schauen, daß sie dann die Konkurrenten wegbeißen, damit sie sicher sind, daß der Nachwuchs auch von Ihnen ist. Ein Blick auf das, doch nahverwandte, Tierreich sollte reichen.

Monogamie, oder sollte man vielleicht auch "Monotonie" sagen, war schon immer eine wenig gelebte Praxis. Wie u.a. Ballou ausführte, auch nur eine Frage von Erbrecht oder eben eine Wirtschaftsgemeinschaft.

Ist ja auch ok. Andere Länder, andere Zeiten = eben auch ander Sitten, wirtschaftliche Notwendigkeit, oder der Arterhaltung eben auch dienlich.

Es gibt einige Kulturen (im asiatisch-pazifischen Raum), da dominieren die Damen. Sprich, die suchen sich die Lover ihrer Wahl) und die Herren der Schöpfung müssen einfach nur gut genug sein. Die Kinder werden dann in Gemeinschaft großgezogen.

@silbersternchen: vieles ist auch staatlich gesteuert. Ich frage mich immer wieder auf's Neue, warum plötzlich Vaterschaftstest, ohne Einwilligung der Mutter verboten wurden. Eigentlich logisch. Die Möglichkeit für die Väter festzustellen, ob das Kind nun von Ihm ist, oder eben auch nicht, kann eben auch dazu führen, daß der vermeintliche Papa feststellt, et is mal eben nicht von Ihm.
Nur "Zahlmeister" und nicht auch noch der "Rittmeister" zu sein, schmeckt halt den wenigsten Männern.
Folglich stellt er dann die Beziehung nebst Unterhaltszahlungen ein. Bei einer "Kuckucksquote" von 10 - 30 %, käme dann für den Staat eine erhebliche Quote von Mehrausgaben an Hartz 4 heraus. Weil die meisten Damen sich eben nicht selbst versorgen und gleichzeitig die "Brut" großziehen können.

Monogamie, sprich sexuelle Treue, ist wohl eher die Ausnahme oder ein Wunschtraum, kultuerell oder gesellschaftspolisch gewollt oder wirtschaftlich notwendig.
Ware Liebe zu einem Partner, der einem alles gibt, was man braucht, führt auch oft zur Monogamie und ist wunderschön, so lange das funktioniet.

Und wenn nicht, dann sucht sich die Frau/der Mann eben etwas nebenbei. Das kann eben heimlich passieren, oder in freundlicher Absprache oder Duldung, oder in gemeinschaftlicher Auslebung der Sexualität.

So lange, wie dabei keinem ein Mangel entsteht, ist das doch ok.

Es gäbe noch ne Menge zu dem Thema zu sagen, aber das überlasse ich auch gerne Anderen.


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