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moralische Fragen...


Empfohlener Beitrag

Geschrieben (bearbeitet)

Ich möchte mal eine moralische Frage anhand von zwei Beispielen stellen:

1. (selbst erlebt 20 Jahre her...) Ich bin neu verliebt, es geht mir gut in meiner Beziehung, als sich meine vorherige Beziehung, die ich sehr geliebt habe, bei mir meldet, weil es ihr sehr schlecht geht.

Ich möchte sie besuchen und ihr helfen, wenn es geht, bin aber auch so ehrlich und sage das meiner "Neuen". Die jedoch untersagt mir quasi den Kontakt.
Es war damals wirklich so, dass von meiner Seite aus nur noch Freundschaft für die andere da war und dass keine Gefahr eines "Rückfalles" bestand.

Ist es nun, wenn man sich überlegt, dass der Vertrauensentzug der neuen Partnerin jeder Grundlage entbehrt und deshalb womöglich Unrecht ist, erlaubt, die Verflossene heimlich zu treffen, oder nicht?


2. Beispiel (nicht erlebt): eine Frau hat ganz vage Verdachtsmomente, dass ihr Mann sie betrügt, aber keinen Beweis und kein wirklich greifbares Indiz.
Sie schnüffelt in seinem Handy und findet eine SMS seiner tatsächlichen Geliebten.
Sie stellt ihn zur Rede, doch er äußert sich dahingehend, dass sein Fremdgehen moralisch nicht verwerlicher sein, als ihre Schnüffelei...

Ist das so? Würde sich was ändern auf der moralischen Waage, wenn sie zumindest ein klares Indiz gehabt hätte und das Handy nur zur Absicherung durchsucht hättte?

Bin mal gespannt...


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben

Guten Morgen

Zu Deinem 1. Beispiel - wie hast Du denn nun vor 20 Jahren reagiert?

Da ich 'nur' die Position der Verflossenen kenne, kleine Zusammenfassung: Ich war 6 Jahre mit meinem Exspotzal zusammen - wir waren in der Beziehung schon die besten Freunde und haben uns einvernehmlich getrennt, weil wir die geistige Liebe erreicht haben und die Körperliche nicht mehr wichtig war. Diesen Monat feiern wir unser 11-jähriges Kennen und sind nach wie vor die besten Freunde.
Das Problem ist für neue Partner, die in diese 'Beziehung' reinkommen, dass sie das meistens nicht kennen, dass man mit dem Expartner befreundet ist - vor allem so gut, dass diese sich ohne Worte verständigen können und man überlegt sich, ob man dem Partner 'genügt' und sieht den Expartner nicht als Freund des neuen Partners sondern als potentielle Gefahr. 'Werde ich auch mal mit ihm so geistig verbunden sein? Wird er mit mir dasselbe erleben oder gar für mich auch mal soviel empfinden? Hat er mit ihr mehr Spaß als mit mir?' usw. Man fühlt sich automatisch unter Druck gesetzt und wird mißtrauisch. Meistens wird gedacht, dass da noch was laufen muss.

Ich kann die Seite der neuen Partner verstehen, aber der neue Partner muss auch verstehen, dass die Person davor auch ein Leben gehabt hat und Freundschaften gehören nunmal dazu - die meisten denken, eine Freundschaft zwischen Mann und Frau kann nicht exisitieren (dazu hab ich mal einen schönen Spruch gelesen: Freundschaften zwischen Mann und Frau entstehen, weil mindestens einer nicht will).

Ich kann dazu nur sagen - würden ich und mein Ex noch körperlich was füreinander empfinden, dann würden wir keine Dritten Personen mit hineinziehen. Wenn mir jemand, den ich neu kennengelernt habe, von Anfang an sagt, dass er ein Problem damit hat, dass mein Ex mein bester Freund ist, wird mit dieser Person an dieser Stelle das Gespräch beendet sein. Beziehungen kann man immer haben, Freundschaften weniger. Vertrauen baut man mit der Zeit auf und man sollte NIE jemanden vor die Wahl stellen....
Wir gehen damit so um, dass ein neuer Partner nicht zu kurz kommt aber wir lassen uns die Freundschaft auch nicht verbieten. Wenn ich ihn brauche, ist er da. Ich rufe ihn jedoch nicht, nur weil ein Wasserhahn tropft und auch nicht, weil ich gerade Langeweile habe..


zu Deinem 2. Beispiel:
Das ungute Gefühl muss ja irgendwo her kommen. In diesem Fall (auch wenn nicht selbst erlebt) hat sich zwar ihre Vermutung bestätigt, aber das Fremdgehen überwiegt würde ich sagen. Da sitzt der Vertrauensbruch tiefer. Ich hätte jedoch meinen Partner direkt angesprochen, ohne zu schnüffeln - gibt hervorragende Fangfragen - und seine Aussage ist m.E. eine billige Ausrede und rechtfertigt keinesfalls, was er getan hat.


Geschrieben

hmmmm...... schwieriges Thema.

zu 1. Ich hätte als neue Partnerin kein gutes Gefühl dabei, wenn mein Partner sich mit der Exfreundin oder -frau trifft, egal aus welchem Grund. Kann allerdings sein, dass ich da "vorbelastet" bin durch meinen Exfreund. Er sagte mir, er müsse seiner Ex helfen und traf sich mit ihr. Ich hatte ein ungutes Gefühl, habs aber noch verstanden.... Dann bekam ich immer mehr das Gefühl, das da was nicht stimme. Er verneinte immer und ich zweifelte irgendwann an meiner Wahrnehmung, an meinem Bauchgefühl. Er stellte mich als eifersüchtiges Weib hin.... Später kam raus, dass da wirklich was lief mit der Ex, diese rief mich nämlich an, weil er sie wieder hatte fallenlassen wegen mir.

Ich halte nichts von Kontaktaufrechterhaltung zu Exbeziehungen. Es sei denn, es sind Kinder im Spiel. Dann ist es was anderes.


Zu 2. Wenn jemand im Handy des Partners schnüffelt, gibt es wohl einen konkreten Verdacht, ein Bauchgefühl. Das Schnüffeln als moralisch gleichzustellen mit Fremdgehen oder Belügen ist ein Witz und unverschämt in meinen Augen.


LG
Manu


Geschrieben

Ach ja - sollte ich mal das Vergnügen einer neuen Beziehung haben und mein neuer potentieller Partner hat noch guten Kontakt zu seiner Ex - ich hätte kein Problem damit, denn schließlich ist er mit mir zusammengekommen und wenn ich merke, dass er noch an ihr hängt oder da mehr läuft o.ä. - so tief können die Gefühle anfangs nicht sein, dass man sich nicht einfach wieder trennt und wenn er meint, er müsse fremdgehen - muss er wissen, mit Verboten binde ich ihn sicherlich nicht an mich und wer gehen will, darf gehen, helfe gerne mit einem Tritt nach


Geschrieben

Perle - kommt es da nicht eher auf den Trennungsgrund an? Nur weil man nicht mehr zusammen ist, soll man alles wegschmeissen und mit dem Expartner nix mehr zu tun haben?!


Geschrieben

XmiaX - ich hab da so meine Erfahrungen gemacht.... die nicht schön waren.

Und mein Problem ist - ich hab ein Ausschließlichkeitsprinzip. Ich dulde neben mir keine andere Frau. Da bin ich ganz ehrlich. Klar - eine Freundin oder Bekannte, das wäre kein Problem. Aber keine Ex.


Geschrieben


1. (selbst erlebt 20 Jahre her...) Ich bin neu verliebt, es geht mir gut in meiner Beziehung, als sich meine vorherige Beziehung, die ich sehr geliebt habe, bei mir meldet, weil es ihr sehr schlecht geht.
.....
.....

2. Beispiel (nicht erlebt): eine Frau hat ganz vage Verdachtsmomente, dass ihr Mann sie betrügt, aber keinen Beweis und kein wirklich greifbares Indiz.
....
....





Zu 1. Ich pflege keine Kontakte zu Ex-Beziehungen. Ich möchte das nicht.

Zu 2. Ich halte nichts von Schnüffeleien, ich stell mich lieber gegenüber.
schau Ihr in die Augen und frage nach.

Und Blicke sagen viel aus.

Grüsse von der Klinge


Geschrieben

nun.... moral ist auch so ein verstaubter begriff mit dem ich nix anfangen kann.

zu 1)
ab einen gewissen alter, ist man eben kein unbeschriebenes blatt papier mehr.
natürlich kann man nie wissen, ob ein kleiner "nostalgiefick", oder mangelnder abstand die neue beziehung gefärden kann... und kann ein gewisses maß an unsicherheit verstehen, aber eine beziehung die bei der ersten kleinen 'prüfung' gleich die grätsche macht... wäre für mich nichts wert. niemand hat rechte auf meine vergangenheit... und diese würde ich selbst für regelmässigen guten sex an niemanden abtreten wollen.

zu 2)
meist amüsiert es mich eher, als das es mich stört von der partnerin 'kontrolliert' zu werden. imho hat eifersucht mit mangelnden selbstvertauen und/oder dem eigenen bewusstsein der 'fehlbarkeit' zu tun. in einem gewissen rahmen finde ich eifersucht bei frauen niedlich... steigert sich diese aber über ein akzeptables maß hinaus, würde sich mir schon die frage stellen, inwieweit der mangel an vertrauen den rahmen einer gesunden beziehung sprengen würde... und mit sicherheit meine konsequenzen daraus ziehen.

my-5-cents


Geschrieben

@ Spritzneuling

Zu deinem 1. Beispiel: Ich würde es feige (die Bezeichnung "moralisch verwerflich" hebe ich mir für - für mich - richtig derbe Umstände/Verhaltensweisen auf ) finden, wenn ich dem anderen ohne weitere Ansage oder Gegenwehr das Gefühl vermittle, sein "Verbot" fände bei mir eine Akzeptanz und ziehe dann trotzdem heimlich mein Ding durch.

Zum 2. Beispiel: Die Frau hat, meines subjektiven Erachtens nach, das Handy aufgrund eines "klaren Indizes" durchsucht. Sie hat wegen ihrer Zweifel, der Befürchtung, dass sie nur eine Lüge kassiert, den effizientesten aber auch einfachsten Weg gewählt, Klarheit zu bekommen. Der Anspruch des Mannes, seine Verfehlung durch ihre auszuhebeln, könnte man als kläglichen Versuch deuten, von seinem Vertrauensbruch abzulenken. Denn er wurde ausgetrickst und erwischt.

Was nun aber schwerer wiegt, oder ob beides gleichermaßen verwerflich ist, würde ich definitv davon abhängig machen, wie die Vorgeschichte der beiden gelaufen ist. Ich würde die Verwerflichkeit daran messen, wie viel jeder sich schon hat zu Schulden kommen lassen. Denn obwohl es im Moment so aussieht, dass die Frau den "kleineren" Fehler begangen hat, mag sie unberechtigterweise in der Vergangenheit schon zu ganz anderen Tricks gegriffen haben.

Eijeijei, was für ein schwieriges Thema...


Geschrieben


Ist es nun, wenn man sich überlegt, dass der Vertrauensentzug der neuen Partnerin jeder Grundlage entbehrt und deshalb womöglich Unrecht ist, erlaubt, die Verflossene heimlich zu treffen, oder nicht?
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meine meinung:nein. das ist nicht " erlaubt "


Ist das so? Würde sich was ändern auf der moralischen Waage, wenn sie zumindest ein klares Indiz gehabt hätte und das Handy nur zur Absicherung durchsucht hättte?

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meine meinung: zunächst ist ein betrug nicht vergleicbar mit handyschnüffelei, daher ist das argument des mannes haltlos.

2. ist es schwer, zwischen vagen verdachtsmomenten, gefühl, intuition und dem letztlich klaren indiz sauber zu trennen.
wer ein klares indiz hat, braucht keine handyschnüffelei mehr.
in diesem fall gibt es keine moralische waage, da der betrug an der partnerin eindeutig schwerer wiegt "moralisch ", als das suchen und finden der bestätigung auf einem handy.




lieben gruß

ese


Geschrieben

Liebe Leute - ich habe absichtlich so formuliert, dass die Frau eigentlich keine echte Veranlassung zur Schnüffelei hat und, Ihr schreibt was von Bauchgefühlen, dass man was nicht trennen kann usw.

Von Ese gibts zumindest mal ne klare Ansage: Betrug ist schlimmer als Schnüffeln, allerdings ohne Begründung.

Das kann man ja aus zweierlei Blickwinkeln sehen - erstmal aus einem subjektiven:
1a. Der Frau tut das Fremdgehen weh - das Schnüffeln ist lediglich Mittel zum Zweck
1b. Der Mann ist wütend, weil er so ertappt wurde und "überzieht" sein Argument
2. aus rein ethischen: beides sind Vergehen gegen die Vertrauensbeziehung und somit prinzipiell gleichwertig, bzw. gleich schwerwiegend

Man überlege mal folgendes:
1. Der Mann ist unschuldig und kommt dahinter, dass sie am Handy war -
verändert sich die moralische Bewertung ihres Handelns mit dem Ergebnis?

2. Sie sagt zu ihm: "Ich verzeihe Dir, wenn Du die andere verlässt" und er antwortet:"Aber ich Dir nicht, weil Du an meinem Handy warst! - Es ist aus!"

*****************************************************

Zur Ex: ob man Kontakt zur Ex will, oder ihn sich praktisch bei einer neuen Beziehung verbitten würde, mag zwar ganz interessant sein, aber dahin zielte meine Frage nicht -

Ich formuliere mal knallhart:
! Ich möchte aus wichtigen, ganz klar nicht-sexuellen und nicht-amourösen Gründen Kontakt zu meiner Ex.
! Meine Neue verbietet mir das bei Androhung der Trennung, die sie dann auch bereit ist durchzuziehen
? Sollte ich es heimlich tun, oder mich selbst trennen, weil unter derlei moralischen Vorgaben nicht leben will, obwohl die Beziehung sonst toll läuft? Auch es der Neuen zu sagen, bedeutet Trennung...
? Soll ich nachgeben und die Ex mit ihrem Problem sitzen lassen?

@not4me -

nun.... moral ist auch so ein verstaubter begriff mit dem ich nix anfangen kann.

Eine meiner Lieblingsplatitüden - mag sein, dass Du mit dem Begriff nichts anfangen kannst - vielleicht ist Ethik besser.
Jeder Mensch ist ein moralisches Wesen und wenn er 1000x sagt, er habe nix mit Moral am Hut. Jeden Tag begegnet er Menschen und entscheidet sich z.B. ihnen die Wahrheit zu sagen, oder ihnen zu helfen, oder nicht.
Wer eine Anweisung eines Vorgesetzen ausführt, oder ein Formular auf dem Arbeitsamt ausfüllt, lebt eine moralische Entscheidung, und wer als Anarchist einen Bankier erschießt ebenso.

Insofern gibt es keine Menschen die ohne Moral sind - und Moral wird eher gelebt, als erklärt -
und so existieren wir alle irgendwo auf der Zeitleiste vom Urzeitbarbar, über Machiavelli bis Gandhi...





Fast alle weichen der Frage aus bisher...


Geschrieben (bearbeitet)

na denn... dann auch mal knallhart formuliert @neuspritzer

zu 1)
was für ein weichei muss mann sein, um sich in einer nacht und nebel davon zu schleichen, nur weil die neue begatterin mit der rute fuchtelt. arsch in der hose vorausgesetzt, überlegst du dir was dir wichtig ist... setzt deine prios, führst ein klärendes gespräch und ziehst es durch... oder du lebst dein leben weiter als schosshündchen an ihrer seite... ganz nach deinem persönlichen gusto.

@moral... beinhaltet _für mich_ auch eine handlungskomponente... bzw. einen lerneffekt. und beides wage ich dir in abrede zu stellen. denn solche situationen löst man immer gerade so... wie man eben gestrickt ist... und situativ.

have fun


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben

hmmmm..... ich dachte eigentlich, ich hätte klar formuliert @ Spritzneuling. Ok, vielleicht zu sehr subjektiv.

Dann deutlicher meine persönliche Ansicht: Wenn meinem Partner der Kontakt zu seiner Ex so sehr wichtig ist, dass er die neue Beziehung aufs Spiel setzt (wenn die Beziehung ansonsten gut läuft), finde ich nicht, dass das Ganze mit Moral zu tun haben könnte, sorry. Sondern eher mit "sich nicht entscheiden können". Es sei denn, wie gesagt, es geht beim Kontakt mit der Ex um gemeinsame Kinder.

Das mit dem Handy.... ich finde immer noch nicht, dass das Schnüffeln im Handy moralisch gleichzusetzen ist mit dem Hintergehen. Und ich finds merkwürdig, dass jemand das gleichsetzen kann.

Nun ja, verschiedene Menschen, verschiedene Meinungen.....


Geschrieben


zu 1)
was für ein weichei muss mann sein, um sich in einer nacht und nebel davon zu schleichen, nur weil die neue begatterin mit der rute fuchtelt. arsch in der hose vorausgesetzt, überlegst du dir was dir wichtig ist... setzt deine prios, führst ein klärendes gespräch und ziehst es durch... oder du lebst dein leben weiter als schosshündchen an ihrer seite... ganz nach deinem persönlichen gusto.



bisschen hart formuliert, finde ich. Schosshündchen ist man nicht, wenn man Rücksicht auf die neue Partnerin nimmt. Und ich denke, es geht hier in diesem Fall um eine richtige Beziehung und nicht um eine Begattungsbeziehung, oder? Klar ist es einfacher und angenehmer, sein eigenes Ding durchzuziehen - ohne Rücksicht. Aber das ist nicht jedem gegeben.........


Geschrieben

Zu 1.

Ich halte es für schlecht, wenn die NEUE dem Partner verbietet, die EX zu treffen. Sicher könnte sie ihren Unmut oder ihre Bedenken äußern. Aber dabei sollte es auch bleiben. Durch ein Untersagen greift sie in einer Weise in die Freiheit des Anderen ein, ohne das es dafür eine Grundlage gibt. Der Partner ist doch kein Besitz, dem man untersagen kann, einen anderen Menschen zu treffen. Zudem zeugt das nicht unbedingt von einem funktionierenden Vertrauensverhältnis.

Vom Anderen, also hier dem TE, hätte ich es falsch gefunden, das Treffen "heimlich" stattfinden zu lassen. Denn dadurch trägt er seinen Teil dazu bei, am Vertrauensverhältnis zu rütteln.

Ich hätte meiner Partnerin ganz klar gesagt, es gibt einen Menschen, dem es schlecht geht, dem ich helfen möchte und Punkt. Würde die Partnerin deshalb mir mit irgendwelchen Sachen drohen, um dieses Treffen zu verhindern, würde ich ganz ehrlich die Beziehung in Frage stellen, denn ich hätte ein Problem damit, wenn meine Partnerin mir nicht das notwendige Vertrauen entgegenbringt, und Bedenken gegen dieses Treffen hätte.

Für mich ist Offenheit und Vertrauen das A und O einer Beziehung, und wenn ich Zweifel an etwas hätte, dann stimmt irgendwas in der Beziehung nicht.

Ich persönlich bin zwar auch ein Mensch, der keine Kontakte zu seinen ehemaligen Partnerinnen pflegt, würde aber auch, ungeachtet wie die Beziehung auseinander ging, einer EX-Partnerin immer helfen, wenn sie meine Hilfe bräuchte und würde von meiner Partnerin erwarten, das sie das unterstützt und nicht versucht, es zu verhindern. Eine vertrauensvolle Beziehung kann damit umgehen.

Zu 2.

Vielleicht keine richtige Antwort auf die Frage. Ich würde eine Beziehung überdenken, in der es dazu kommen würde, das der Partner hingeht und "schnüffelt" , denn auch hier denke ich, da stimmt etwas nicht. So wenig, wie ich hingehen würde, im Handy meiner Partnerin zu schnüffeln, würde ich es dulden. Ich rede hier allein vom Schnüffeln.

Allerdings hätte ich auch nichts dagegen, wenn meine Partnerin in mein Handy schaut. Wenn ein Vertrauensverhältnis besteht, gibt es auch nichts zu verheimlichen und ich hätte keinen Grund, meiner Partnerin mein Handy vorzuenthalten oder ihr den Zugriff zu untersagen, allein aus der Tatsache, das ich ihr nichts vorenthalten müßte.

Hinzu kommt für mich auch noch ein gewisser Respekt fremden Eigentums gegenüber, über das ich mich nicht hinwegsetzen würde.

Mit Moral hat das Thema allerdings für mich nichts zu tun.


Geschrieben

Klar grenzt das Verhalten der neuen Partnerin die Freiheit des Partners ein, der partout den Kontakt zu seiner Ex aufrechterhalten will. Mir käme es darauf an, um welche Art der Hilfe es geht. Das wäre mir persönlich wichtig.

Gerade in einer neuen Beziehung kann es doch noch garnicht viel Vertrauen geben. Woher? Ich musste mir dann so einen Scheiss von meinem Exfreund anhören wie "ich gebe Dir Vertrauensvorschuss und Du mir nicht" Ja, ich wusste schon warum. Ich würd mich auch nicht kontrollieren lassen wollen, wenn ich mit meinem Ex Kontakt pflege. Mal ganz klar ausgedrückt.

Und ich stimme Prickel zu - mit Moral hat dieses Thema eigentlich nicht wirklich zu tun.


Geschrieben

Gerade in einer neuen Beziehung kann es doch noch garnicht viel Vertrauen geben. Woher?



Sicher, viele mögen der Ansicht sein, das sich Vertrauen erst im Laufe einer Beziehung aufbaut, nach dem Motto, wenn man genug Situationen erlebt hat, lernt man den anderen einschätzen.

Trotzdem mag ich Dir aus anders gemachten Erfahrungen widersprechen. Ich hatte zu meiner Liebsten bereits ein sehr großes Vertrauen, bevor unsere Beziehung anfing, obwohl ich sie gar nicht persönlich kannte, das mal nebenbei.

Ich bin nicht unbedingt der Mensch, der argumentiert, Vertrauen müsse man sich erarbeiten. Ich hatte bereits zu Beginn meiner jetzigen Beziehung ein uneingeschränktes Vertrauen, an dem sich bis heute nichts geändert hat. Ich vertrete daher eher die Argumentation, die Vertrauensbasis besteht von Anfang an und kann nur durch den Partner selber erschüttert werden, und nicht, das er sich erst als vertrauensvoll im Laufe einer Beziehung profilieren muß. Ich könnte mich nicht in eine Beziehung stürzen, wenn nicht das notwendige Vertrauen bereits am Anfang bestünde, was allerdings nicht heißen soll, das man blind und naiv alles von sich fern halten soll.


Geschrieben

bisschen hart formuliert, finde ich. Schosshündchen ist man nicht, wenn man Rücksicht auf die neue Partnerin nimmt. Und ich denke, es geht hier in diesem Fall um eine richtige Beziehung und nicht um eine Begattungsbeziehung, oder? Klar ist es einfacher und angenehmer, sein eigenes Ding durchzuziehen - ohne Rücksicht. Aber das ist nicht jedem gegeben.........



naja in dem beschriebenen szenario... wenn die optionen sich auf:

a- entweder heimlich und still, oder
b- offen mit etwaigen konsequenzen, oder
c- den druck nachgeben, aufgrund der drohung verlassen zu werden

reduzieren, dann gibt es keinen goldenen mittelweg. dann gibt es _für mich gesprochen_ den a- falschen weg, b- richtigen weg.... oder c- den schosshündchenweg.


Geschrieben

Und gerade in einer neuen Beziehung sollte man jemandem nicht die Pistole auf die Brust setzen - damit schießt man sich selbst ins Abseits. Weil - wie mehrfach erwähnt, wenn jemand "neu dazukommt" und das Verhältnis - ohne sexuellen Hintergrund - mit dem Expartner freundschaftlicher Natur ist, würde ich mich persönlich von dem neuen Part trennen.

Genauso würde ich mich von einem Partner trennen, der anfangs nur so tut, als hätte er kein Problem damit und dann irgendwann das Zicken anfängt.


Geschrieben

aber - XmiaX, was ich nicht verstehe..... Aus welchem Grund ist einem das Verhältnis zur/zum Ex wichtiger als der neue Partner? wäre vielleicht mal ein Denkansatz. vielleicht hätte man sich dann nicht trennen sollen, wenn man noch garnicht so weit ist, loszulassen.

Natürlich kann ich mich jetzt auch in den Part desjenigen versetzen, der unbedingt Kontakt zum Ex haben möchte. Es würd mich auch stören, wenn mir da jemand dazwischenfunken würde. Dass dieser jemand aber auch Gefühle hat, weil er mit mir zusammen ist, das muss auch wichtig sein. Bei mir ist und war es immer so, dass mir die neue Beziehung wichtig ist. Es sei denn, es ist wirklich nur eine Bettgeschichte.

Mir ist wichtig, dass der Partner, den ich liebe, sich wohlfühlt. Wenn ich ihn damit verletze, dass ich unbedingt meinen Ex sehen muss, ihm helfen muss bei was auch immer, kann ich das nicht mit mir vereinbaren.

Ich glaub, ich steh mit meiner Meinung alleine da. Aber ich bin eh ein Querkopf


Geschrieben

Perlsche - hast Du mein erstes Posting gelesen? Wir - ich rede hier nur von mir und meinem Ex - kennen uns in 2 Wochen genau 11 Jahre. Wir hatten eine mehr als harmonische Beziehung und haben nach 6 Jahren festgestellt, dass die Freundschaft zueinander größer ist. Warum sollen wir auf Teufel komm raus zusammenbleiben? Wir haben das Körperliche hinter uns - er ist für mich asexuell und ich betrachte ihn als meine Familie und meinen Bruder. Sollen wir die Freundschaft in den Wind schießen, nur weil wir mal ein Paar waren?

Und Du gehst erst eine Beziehung ein, wenn die Liebe schon eingetreten ist? Also bei mir wächst die Liebe in der Beziehung, am Anfang ist es Symphatie und Mögen. Ich akzeptiere aber meinen neuen Partner mit allem, was ihn ausmacht und dazu gehört seine Vergangenheit, dazu gehören seine Familie und Freunde. Ich muss nicht mit jedem von denen klarkommen aber ich muss es akzeptieren oder sein lassen.

Du hast eine (oder mehrere) schlechte Erfahrung/en gemacht und nun Komplexe oder Minderwertigkeitsgefühle und dafür muss der Neue büssen?

Und noch einmal - mein Kontakt zu meinem Ex ist jetzt nicht so, dass wir ständig aufeinander hängen oder ständig alleine was unternehmen. Wir telefonieren öfter mal und sind in derselben Clique - also gehen wir auch - mit Freunden - am Wochenende auf die Piste und auch da kleben wir nicht aneinander - schließlich sind wir kein Synonym.

Mein Ex bändelt grad mit seiner Exex wieder an, die Beziehung ist damals - von seiner Seite - gescheitert, weil sie ihm die Pistole auf die Brust gesetzt hat und gesagt: entweder Mia oder ich.

Wir waren Samstag alle gemeinsam weg. Sie hat mittlerweile akzeptiert, dass sie da nicht zwischenfunken kann und hat auch verstanden, dass unsere Gefühle Vergangenheit sind - nur die Freundschaft ist gegenwärtig - und sie ist seine neue Liebe. Musste mir den Mund fusselig reden, damit sie es endlich kapiert...


Geschrieben

aber - XmiaX, was ich nicht verstehe..... Aus welchem Grund ist einem das Verhältnis zur/zum Ex wichtiger als der neue Partner? wäre vielleicht mal ein Denkansatz. vielleicht hätte man sich dann nicht trennen sollen, wenn man noch garnicht so weit ist, loszulassen.

Natürlich kann ich mich jetzt auch in den Part desjenigen versetzen, der unbedingt Kontakt zum Ex haben möchte. Es würd mich auch stören, wenn mir da jemand dazwischenfunken würde. Dass dieser jemand aber auch Gefühle hat, weil er mit mir zusammen ist, das muss auch wichtig sein. Bei mir ist und war es immer so, dass mir die neue Beziehung wichtig ist. Es sei denn, es ist wirklich nur eine Bettgeschichte.

Mir ist wichtig, dass der Partner, den ich liebe, sich wohlfühlt. Wenn ich ihn damit verletze, dass ich unbedingt meinen Ex sehen muss, ihm helfen muss bei was auch immer, kann ich das nicht mit mir vereinbaren.

Ich glaub, ich steh mit meiner Meinung alleine da. Aber ich bin eh ein Querkopf




Stehst du nicht !

Gruss von der Klinge


Geschrieben

@Perlenhexe, mal blöd gefragt, wie bringst Du Deinen eigenen Lifestyle mit Deinem moralischen Exclusivitätsanspruch zusammen?


Geschrieben

@Perlenhexe, mal blöd gefragt, wie bringst Du Deinen eigenen Lifestyle mit Deinem moralischen Exclusivitätsanspruch zusammen?



Das wusste ich, dass diese Frage kommt.... Es geht hier nicht um meinen Lifestyle, was immer Du auch darunter verstehst. Ich habe hier keine Dates en masse - die Gründe, warum ich noch hier bin, stehen in meinem Profil. Es geht mir darum, wie ich mich verhalte, wenn ich eine (wie hier beschrieben) Beziehung habe, in der sonst alles stimmt. Wie ich mich verhalte, wenn ich liebe...

XmiaX - es ist klar, dass Du das so siehst, denn Du bist die Ex, verstehst Du? Du hast gegenüber der neuen Frau im Leben Deines Exes die besseren Karten. Und ich wette mit Dir, dass diese Frau nicht besonders glücklich darüber ist.

Hey, ich bin nicht mehr jung, hab einiges erlebt. Hab auch eine Zeitlang versucht, meinen Kopf durchzusetzen ohne Rücksicht auf den Partner, den ich liebte (wohlgemerkt, den ich liebte).... Wenn ich, wie not4me beschreibt, nur eine "Begattungsbeziehung" habe, dann ist es was anderes. Und Rücksicht aus Liebe ist nicht unbedingt "Schosshündchen-Dasein"....

Herrjeh, ich komm mir bisschen blöd vor und altmodisch. Vielleicht kann ichs auch einfach nicht richtig rüberbringen, was ich meine...

LG
Manu


Geschrieben

Ich versuchs mal auf dem PN-Weg - hoffe, Dein Filter lässt mich durch


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