la**** Geschrieben Juli 6, 2007 Geschrieben Juli 6, 2007 Wenn der andere das Handy daläßt - klar darf man rangehen. Fragen darf man auch - es gibt nichts, was es zu verbergen gälte. Aber ungefragt irgendwas durchstöbern ist schlicht NoGo. Für MICH. Ich würde nicht mal eine POSTKARTE lesen, die mein Partner bekommt - nicht, weil ich denke, daß er irgendwas zu verbergen hat, sondern weil ich finde, daß sich das so GEHÖRT. Eine gewisse Privatsphäre muß einfach bleiben - und mit dem nötigen Vertrauen ist die auch kein Problem.
Gelöschter Benutzer Geschrieben Juli 6, 2007 Autor Geschrieben Juli 6, 2007 Aber für den ein oder anderen ist es vielleicht schwer zu vertrauen. Ich kann da ja auch nur von mir reden, aber Vertrauen muß wachsen und wenn mein Partner es als Vertrauensbruch sehen würde, wenn ich in sein Handy schaue, dann wäre bei mir einfach kein Wachstum möglich! Ich verstehe wirklich nicht, warum wir alle offensichtlich mehr Privatsphäre benötigen als noch vor 10 Jahren, als kaum jemand ein Handy oder einen privaten Internetzugang hatte...
My**** Geschrieben Juli 6, 2007 Geschrieben Juli 6, 2007 ...aber auch damals galt,das man nicht die Post von anderen las Ob,nun Postkarte oder sms,da ist doch kein Unterschied.
Gelöschter Benutzer Geschrieben Juli 6, 2007 Autor Geschrieben Juli 6, 2007 Nein, man hat die Post natürlich nicht gelesen. Aber man wußte, wenn plötzlich drei nach Parfum duftende Briefumschläge angekommen sind, weil man sie ja aus dem gemeinsamen Briefkasten geholt hat...
Achim_Mano Geschrieben Juli 6, 2007 Geschrieben Juli 6, 2007 Zu 1. Verdachtsmomente, Vertrauen, Trösten usw. sind sicherlich zu bedenken. Was ich als besonders kritisch hier ansehe, ist die Erpressung. ! Meine Neue verbietet mir das bei Androhung der Trennung, die sie dann auch bereit ist durchzuziehen Reisende sollte man nicht aufhalten. Entweder ist diese Beziehung bereits tot oder sie wurde es gerade durch dieses Ultimatum. Ich habe so etwas schon häufiger beobachtet, dass ein Partner einem Ultimatum nachgab, um den/die andere/-n nicht zu verlieren, nur um diese Person kurze Zeit später zu verlieren. Warum? Eigentlich ganz einfach: Bei eine Erpressung der Art entweder-X-oder-ich-gehe wie hier geschildert, gibt es grob folgende Scenarien: - Die 'richtige' Lösung (dazu später) - Er bleibt stur + sie (aus Stolz?) auch = Ende - Er macht's heimlich? Lassen wir diese Variante. Taugt eh nichts. Sie merkt's = Ende - Er gibt nach = fast sicheres späteres Ende. Erstaunt? Ein Nachgeben schafft neue Machtverhältnisse, die auf Dominanz basieren. Denn sie wird beim nächsten Interessenkonflikt wieder einen Zwang ausüben (die Scheu davor hat sie bereits abgelegt). Zusätzlich verliert die erpressende Seite auch noch die Achtung vor dem, der sich erpressen ließ. Damit fällt eins der wichtigsten Standbeine einer Beziehung. Beides zusammen ist ein (fast) sicheres Todesurteil für die Beziehung. Wer ein Ultimatum stellt, hat sich von der Gemeinsamkeit einer Beziehung bereits verabschiedet. Miteinander reden und, wie Perlenhexe schon geschrieben hat, aufeinander Rücksicht nehmen, ist die beste Lösung in solchen Fällen. Oder besser: Die EINZIGE. Beziehungen kann man immer haben, Freundschaften weniger. Mir hat dieser Satz noch nie wirklich gefallen, auch wenn er häufig genug der Wahrheit entspricht. Er ist in meinen Augen nur so lange richtig, wie lange es um eine Art kurzfristiger 'Sex-Beziehung' geht und keine Partnerschaft. Denn die letzte beinhaltet die Freundschaft. Zumindest sehe ich es so. Und damit wäre die Freundschaft in der Beziehung weniger wichtig als die andere. Nö, so geht das nicht. „Freundschaft hat absolut NICHTS mit Egoismus zu tun“; @XmiaX: Darüber könnte man Stunden lang diskutieren. Zu 2.: Sicherlich ist die Missachtung des 'Postgeheimnisses', wie es Lady schreibt, auch ein Vertrauensbruch. Ein Fremdgehen sehe ich aber als sehr viel schwerwiegender an. Es gibt zwar Menschen, die gerne rumstöbern, kontrollieren, fremde Post lesen. Ich verurteile solche Menschen nicht, sie sind halt so. Es ist jedoch recht unwahrscheinlich, dass so jemand, meine Partnerin werden könnte. ... Schosshündchen ist man nicht, wenn man Rücksicht auf die neue Partnerin nimmt. *kopfnick* Meistens nicht. Außer, man übertreibt damit. Ich denke, dass da eine sehr verwaschene Grenze existiert. Rücksicht von sich aus ist das absolut Richtige. Aber über die Forderung nach Rücksicht werden manchmal Menschen zu Sachen bewegt, die sie eigentlich gar nicht haben/machen wollen. Das Leben ist ein Kompromiss. Und das bedeutet, dass beide sich irgendwo in der Mitte treffen müssen... äh: sollten. ... Klar ist es einfacher und angenehmer, sein eigenes Ding durchzuziehen - ohne Rücksicht. Aber das ist nicht jedem gegeben......... Ich denke: Weder einfacher noch angenehmer. Denn langfristig ist man dann allein mit sich selbst. Vor allem emotional. Und ich bin heilfroh, dass so eine Denkweise nicht jedem gegeben ist. btw: Klasse Thread!
Ku**** Geschrieben Juli 6, 2007 Geschrieben Juli 6, 2007 Sauber getroffen! Das ding mit dem Handy hab ich durch. Da kriegst du einen von Kinder kriegen erzählt und nebenbei läuft was anderes.
Ne**** Geschrieben Juli 6, 2007 Geschrieben Juli 6, 2007 also mal der reihe nach... am ersten punkt is meiner meinung nach nix schlimmes dran, ich kann aber die "neue" verstehen, das sie das nicht möchte. mir is das selber schon mal so ergangen, das mir meine neue es nicht gut fand. aber wenn es dir darum geht, deiner ehemals geliebten zu helfen, ohne das hintergedanken da sind, wieso nicht? du standest der anderen mal nahe und wenn sie deine hilfe braucht und du helfen kannst, dann mach es... lass dich aber net erwischen, denn ich weiß aus erfahrung, das frauen sowas gar nicht ab können, wenn man sich ihren "anweisungen" widersetzt. auch wenn sie für einen selber erstmal nicht plausibel sind zu 2. erstmal finde ich rumschnüffeln daneben... wenn es soweit kommt, is das vertrauen nicht besonders groß oder etwas läuft ziemlich schief. allerdings is fremdgehen, meiner meinung nach, mit nix zu verzeihen... rumschnüffeln bricht vertrauen, fremdgehen bricht herzen.
Gelöschter Benutzer Geschrieben Juli 7, 2007 Autor Geschrieben Juli 7, 2007 Zum Fall eins: für mich wäre es moralisch vertretbar, dass du da lügst. Du kannst deiner Ex helfen, und brauchst die neue Freundin nicht belasten, sie muß sich nicht mit den Qualen der Eifersucht rumplagen und eure Beziehung hat noch eine Chance. Da du schreibst, dass du emotional mit deiner Ex abgeschlossen hast, sehe ich nicht, wie deine neue Freundin dahinter kommen sollte, da bei dir keine emotionale Veränderung stattfindet ... ausser, du bist sauer über ihr Verbot. Die Lüge sollte aber ein Einzelfall bleiben. Und ich halte es für ratsam, wenn deine Neue sich deiner sicherer ist, das Ganze nochmal zu besprechen. Fall zwei: Schnüffeln ist blöd. Ich frag auch lieber nach, als die Privatsphäre von jemandem zu verletzen. Aber wenn ich total unsicher wäre, und glaube, belügt zu werden schwache Indizlage ... aber der Griff zum Handy verschafft mir ja auch keine Sicherheit. Wenn ich nichts finde, steh ich ja genauso dumm da wie zuvor .. Und wenn ich was finde, muß ich zugeben, geschnüffelt zu haben, oder das Wissen in mir vergraben .. auch blöd. Ne, ich würde die Privatsphäre beachten, und nicht schauen. Ich hasse es selber, wenn ich überwacht werde, das ist höher zu bewerten für mich. Aber ich war auch noch nicht in der Situation, dass ich meinem Partner da nicht getraut habe, also hab ich leicht reden. Wenn sie schon ein klares Indiz hat, braucht sie das Handy nicht mehr. Finger weg davon. Immer. Belogen zu werden.. ich hab das schon woanders geschrieben. Ich werde lieber belogen als verletzt. Solange mein Partner seine Gefühle im Griff hat, und mir nichts abgeht. Aber ich habe auch schon verletzt, statt zu lügen .. und werd jedesmal wieder unsicher, und überlege, was ich tun soll. Gibt keine eindeutige Antwort, Balanceakt. Das mit der Wölfin von Grayhat gefällt mir gut. Wäre schön gewesen.
Gelöschter Benutzer Geschrieben Juli 7, 2007 Autor Geschrieben Juli 7, 2007 Das mit der Wölfin von Grayhat gefällt mir gut. Wäre schön gewesen. Danke für die Blumen! Irgendwann sollten wir doch alle alt und erfahren genug sein, um zu merken, daß wir einen Menschen so lieben wie wir ihn kennengelernt haben und nicht ein Abziehbild, das wir manchmal, aus Verlustangst oder welchen Gründen auch immer, ignorant aus ihm zu machen versuchen... Abziehbilder sind nicht liebenswert... Wer einen Menschen verändern will, der hat am Ende nicht mehr den an seiner Seite, in den er sich mal verliebt hat.
Aeggydia Geschrieben Juli 7, 2007 Geschrieben Juli 7, 2007 Ich möchte aus wichtigen, ganz klar nicht-sexuellen und nicht-amourösen Gründen Kontakt zu meiner Ex. *** Dann tu es!!! Lass es Dir NICHT verbieten! Sollte die Ex vielleicht schwer krank sein und bald sterben dann würdest Du es Dir selber nie verzeihen, nicht noch einmal mit ihr gerdet und ungesagtes geklrärt zu haben. ---- Meine Neue verbietet mir das bei Androhung der Trennung, die sie dann auch bereit ist durchzuziehen. *** Ist Deine Neue seit neustem die Staatsgewalt, Anwalt und Richter in einem? Bist Du ihr Leibeinger, ihr Sklave? Läßt Du Dich an die kurze Leine nehmen und kontollieren? Willst Du Dich wirklich in Deiner Feiheit einschänken und dich dieser berauben lassen? Dann kannste aber auch gleich lebenslänglich hinter Gitter gehen! ---- Sollte ich es heimlich tun, oder mich selbst trennen, weil unter derlei moralischen Vorgaben nicht leben will, obwohl die Beziehung sonst toll läuft? Auch es der Neuen zu sagen, bedeutet Trennung... *** Nein, in dem Falle würde ich es nicht heimlich machen sondern dieser Gefängniswärterin sagen dass Du Dich nicht Deiner Freiheit berauben und einsperren läßt und dass Du die Ex doch besuchst und die das nicht verbieten kann! Besuche sie! lass Dich davon nicht von einer eingebildeten und eifersüchtigen Furie abbringen!!! Dazu fällt mir spontan ein: Eifersucht ist eine Leidenschaft, die mir Eifer sucht was Leiden schafft. ---- Soll ich nachgeben und die Ex mit ihrem Problem sitzen lassen? *** Ganz klar: NEIN!!!! Gib ihr nicht nach!!! - Bist Du ein Mann oder eine Memme, ein Weichei? Haste Angst vor dieser Frau? Vor einer Trennung sollst Du jedenfalls keine Angst haben so oder so, die würde die Spreu vom Weizen trennen und Dir Deine Freiheit erhalten und einen Neuanfang bedeuten! Und da Du nicht verheiratet zu sein scheinst mit ihr hast Du auch keine Scheidungskosten und Firelfanz zu befürchten, was die Sache bei allem Trennungsschmerz dann doch erleichtert! Hoffe Du hast keine Kinder mit der "Neuen"? Ich wünsche Dir bei der Entscheidungsfindung viel Kraft und Weisheit! Was die Moral angeht: Diese hat nicht nur mit Sex und alles was damit zusammenhängt zu tun, sondern die Moral durchzieht eigentlich das ganze Leben. Ich persönlich finde es moralisch verwerflicher als fremdzugehen, sich nicht um seine Mitmenschen zu kümmern, auch gerade dann wenn sie in not sind und Beistand brauchen. Und noch etwas...., ich stimme Laoste zu der schon im Altertum die Meinung vertrat die ich voll und ganz unterschreiben kann: "Warum ich die Moral verurteile? Da ist zunächst ihr formales Prinzip. Die Moral befiehlt. Sie kennt kein Sollen. Sie will Gesetze und Maßstäbe. Aber durch Gesetze und Maßstäbe wird gerade das Gegenteil von dem erreicht, was man will. Je mehr die Gesetze prangen, je lästiger das Sollen sich breit macht, desto mehr gibt es Diebe und Räuber; denn es ist ein Gesetz der Menschennatur, jedem Zwang zu widerstreben. Und der moralische Zwang ist der schlimmste. Darum ist die Moral das Dürftigste und Äußerlichste von allem, was den Menschen als Motiv vorgehalten wird. Sie kämpft mit stumpfem Schwert und bewirkt das Gegenteil von dem, was sie will. Da hilft es dann nichts, daß man mit den Armen fuchtelt und die Menschen herbeizerren will. Es fehlt ihr die Grazie der Selbstverständlichkeit." (Laotse, 4. - 3. Jh. v. Chr.) Also denn: Du musst Dich selbst entscheiden was Du tun willst, dies kann Dir niemand abnehmen! Was ist Dir lieber? Ein Ende mit Schrecken oder ein Schrecken ohne Ende? Aeggydia
Gelöschter Benutzer Geschrieben Juli 7, 2007 Autor Geschrieben Juli 7, 2007 (bearbeitet) Liebe Leute - danke für die tollen Beiträge. Ich bin ziemlich glücklich, dass Ihr das so rege diskutiert. Kurze Anmerkung zum Fall eins - ich war damals zwanzig und habe der Ex geholfen, ohne es der Neuen zu sagen. Das war eine ganz pragmatische Entscheidung und hat gut funktioniert, allerdings um den Preis der Unwahrheit... Heute würde ich mit der Neuen mehr reden, mir aber den Besuch der Ex nicht verbieten lassen, weil die Neue kein Recht hat mir einen wirklich harmlosen Kontakt zu untersagen. Auf ihre Änsgte und Sorgen würde ich aber versuchen Rücksicht zu nehmen. ... Bei der Handygeschichte bin ich strenger, prinzipieller - mag sein, dass das daran liegt, dass ich sei nicht selbst so erlebt habe. ... Zu der Frage von "Moral" - jeder Mensch ist ein moralisches Wesen, was sich pupsleicht aus dem Rücknmark nachweisen lässt - dafür benötigt man nicht einmal das Gehirn - mag also sein, dass der ein oder andere ein Problem mit dem Begriff "Moral"hat, weil das so altbacken klingt - entgehen kann er ihr nicht. Vielleicht hilft dem einen oder anderen, hier und da mit dem Begriff "Ethik" zu operieren... ... Um nochmal klaruzumachen, woum es mir hier geht, zitiere ich nochmal mein Posting #35, für den Fall, dass das nicht alle gelesen haben. Vielleicht hinterfragt Ihr Euere Äußerungen und Meinungen nochmal im Hinblick darauf: Bevor mich hier alle steinigen: angeregt durch das in meinen Augen bei vielen (bitte - es fühle ich jetzt nicht jeder angesprochen...) recht verkümmerte Gefühl für Ethik wollte ich eigentlich was zeigen mit diesem Thema - ein bisschen habe ich auch den Teufelsadvokaten gegeben... 1. was denkt Ihr rational, wenn Ihr über so etwas überlegt? 2. wie fühlt sich Euer Bauch an? Empörung, Abwehr, Zustimmung? 3. hört Ihr auf einen Kopfkompass, oder eher auf einen Bauchkompass? 4. könnt Ihr eine Unterscheidung in ethische Theorie und Praxis nachvollziehen? 5. seid Ihr in der Lage die beiden Fälle aus mehreren Blickwinkeln zu betrachten? 6. könnt Ihr verstehen, einsehen, fühlen, dass mehrere Betrachtungen möglich sind? Mir ist einfach aufgefallen, dass es, wenn solche Fragen auf den Tisch kommen, fast immer nur ganz eindimensionale Meinungsäußerungen kommen. Man hat seine Meinung und beharrt darauf. Ich wollte aber mal zeigen, dass in diesen Gefilden nichts einfach "einfach" ist, sondern, dass da durchaus eine Vielheit von Meinungen gleichwertig existieren kann. Ich habe hier auch schonmal die Frage in den Raum geworfen, ob es "besser", im Sinne von einem höheren Gut sei, seine Frau im gegenseitigen Einverständnis als Parkplatzhure vorzuführen, als wenn einer der Partner heimlich fremdgeht. Hier würden viele wohl sagen, die ja ach so aufgeklärt sind - das Erste ist weniger schlimm, solang es im gegenseitgen Einverständnis geschieht - das Zweite ist ein Betrug der verurteilt werden sollte. Auch dagegen kann man einerseits unter Diskussion eines "wertigen Intimitätsbegriffes" argumentieren und andererseits natürlich auch auf der Basis persönlicher Lust, die man verdammt nochmal gerne ausleben will, jedes andere evtl. auch vernünftige Argument ausblenden... Es gibt hier bei poppen.de so eine ulkige Art von "politischer Korrektheit", die fast noch sonderbarer ist, als die in der richtigen Welt... und eine Art von reduzierter Toleranz, die nicht wirklich zu den Freiheiten passt, die man seinen Schleimhäuten einräumt.... bearbeitet Juli 7, 2007 von Gelöschter Benutzer
Gelöschter Benutzer Geschrieben Juli 7, 2007 Autor Geschrieben Juli 7, 2007 @ Spritzneuling 1. was denkt Ihr rational, wenn Ihr über so etwas überlegt? 2. wie fühlt sich Euer Bauch an? Empörung, Abwehr, Zustimmung? 3. hört Ihr auf einen Kopfkompass, oder eher auf einen Bauchkompass? 4. könnt Ihr eine Unterscheidung in ethische Theorie und Praxis nachvollziehen? 5. seid Ihr in der Lage die beiden Fälle aus mehreren Blickwinkeln zu betrachten? 6. könnt Ihr verstehen, einsehen, fühlen, dass mehrere Betrachtungen möglich sind? 1. Dass moralische Wertigkeiten - zumindest für mich - einem ständigen Wandel unterliegen. 2. Wenn du Empörung etc. auf deine geschilderten Beispiele beziehst, nein, keine nennenswerte Gefühlsregung, da ich erst aufgrund der Kenntnis eines vollständigen Verlaufs einer Geschichte entscheide, wie hoch ich eine Verfehlung einstufe. 3. Erst der Kopf - Fakten zusammen tragen -, dann der Bauch 4. Ist mir entweder zu hoch, oder ich verstehe nicht, was du meinst. 5. + 6. Ergibt sich m. E. aus Nr. 2 Zusammenfassend ist es mir nicht möglich, anhand deiner Beispiele pauschal zu sagen, wer moralischer in seinen Handlungen ist oder nicht. Ausgenommen dein Beispiel mit der Parkplatzhure. Wenn man davon ausgeht, dass die Menschen die Moral benötigen, um ein vernünftiges Miteinander der Gesellschaft zu regulieren, um einen Leitfaden zu haben, um anderen keinen Schaden zuzufügen, sehe ich in diesem Beispiel keine moralische Verfehlung, und somit entfällt für mich der Vergleich.
Gelöschter Benutzer Geschrieben Juli 7, 2007 Autor Geschrieben Juli 7, 2007 Hier werden "moralische" Fragen diskutiert??? Wo sind denn welche?? Was ist denn Moral? Was ist denn eine Beziehung an Opfern wert? Und wer definiert endlich mal Liebe? Hier gehts doch nur um Lebenshilfe im Erpressungsfalle. Und wer sein Handy nicht sauberhält, ist selber schuld. In meinem könnte jederzeit geschnüffelt werden. Und ich verbiete meiner Partnerin gar nichts... Wenn sie Lust auf Tabubrüche hat, dann macht sie es trotzdem, bei Verbot nur heimlich. Ich weiss das so genau, weil vielleicht grad Deine Partnerin eben mein Schlafzimmer verlassen hat... und sie Dir nur erzählt was Du gern hörst und trotzdem tut was sie will. That's life.... Moral... ich such immer noch... Rabi,... ziemlich fertig von letzter Nacht
Gelöschter Benutzer Geschrieben Juli 7, 2007 Autor Geschrieben Juli 7, 2007 "Was ist denn Moral?" @rabe: Moral ist der Versuch Regeln zu definieren, wie man aufrecht durchs Leben gehen kann und dabei ein möglichst geringes Maß an Leid erzeugt. Auch Dich holen Deine Schatten mal ein...
Gelöschter Benutzer Geschrieben Juli 7, 2007 Autor Geschrieben Juli 7, 2007 (bearbeitet) Um das mal einfach darzustellen: Was ein Mensch will und für richtig (im Sinen von moralisch) hält, kann man verlässlicher aus seinen Handlungen, als aus seinen Worten ersehen. Auch wenn ein Mensch keine Moral formuliert, so lebt er doch eine -Beispiele: er lügt, oder nicht - er hilft jemandem, oder nicht - er ist und agiert für oder gegen gesellschaftliche Ordnungen - er geht fremd, oder nicht - verweigert den Kriegsdienst oder nicht - er zieht als Soldat in den Krieg, oder geht als Terrorist dagegen vor... usw. usw...Jeder Akt ist Ausdruck seiner Moral und insofern halte ich das Gerede davon, mit Moral nichts am Hut zu haben für Quark. Selbst ein Anarchist, der eine Leistung des Staates in Anspruch nimmt, oder in der Kneipe ein Bier beazahlt handelt nach seiner persönlichen Moral - Und einer, der sich ohne den Staat durchschlägt und die Zeche prellt ebenso... Was Greyhat schreibt, ist nur eine Moralvorstellung unter Milliarden möglichen - strengenommen glaube ich zwar an einen Wertekonsens in einer Gesellschaft, denke aber, dass es absolut betrachtet soviele Moralvorstellungen wie Menschen gibt.Und man sieht ja auch hier, wie unterschiedlich die Meinungen sind: es gibt Kopf- und Bauchtypen - manche haben schon Erfahrungen mit solchen Erlebnissen und entscheiden auf der Basis anderer Kriterien - usw. usw... Die einfachste Moralvorstellung neben dem absoluten Egoismus ist die des "Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem andern zu!"Ich nenne das den kategorischen Imperativ des Volkes... Aber auch den kann man wieder 1000fach diskutieren - Im Prinzip wollte ich zeigen, dass jede Moral, jede Empörung und jedes Beklatschen der Akte eines anderen auf absolout subjektiven Kriterien basiert und das hier jede Äußerung, die über eine sachliche Kritik auf der Basis der eigenen Meinung passiert, hinausgeht komplett fehl am Platze ist, weil keiner die Wahrheit gepachtet hat. Mal ganz ab davon, dass man die persönlichen Lebensumtände des Einzelnen, den man lobt oder runtermacht gar nicht kennt... bearbeitet Juli 7, 2007 von Gelöschter Benutzer
Achim_Mano Geschrieben Juli 7, 2007 Geschrieben Juli 7, 2007 1. was denkt Ihr rational, wenn Ihr über so etwas überlegt? 2. wie fühlt sich Euer Bauch an? Empörung, Abwehr, Zustimmung? 3. hört Ihr auf einen Kopfkompass, oder eher auf einen Bauchkompass? 4. könnt Ihr eine Unterscheidung in ethische Theorie und Praxis nachvollziehen? 5. seid Ihr in der Lage die beiden Fälle aus mehreren Blickwinkeln zu betrachten? 6. könnt Ihr verstehen, einsehen, fühlen, dass mehrere Betrachtungen möglich sind? Mir ist einfach aufgefallen, dass es, wenn solche Fragen auf den Tisch kommen, fast immer nur ganz eindimensionale Meinungsäußerungen kommen. Man hat seine Meinung und beharrt darauf. Wenn jemand in einer ähnlichen Situation schon mal emotional verletzt wurde, dann kommen wieder hoch: Schmerz, Wut, Enttäuschung, Erinnerungen... Es ist nur normal, dass man einseitig Partei ergreift. Aber eindimensional würde ich es nicht nennen. So würde man die Emotionen dieser Menschen ziemlich unterbewerten. Kopf oder Bauch? Wie war es noch mal mit den 90% Unterbewustsein? Mit der Zeit habe ich immer mehr den Eindruck, dass die Menschen hauptsächlich dem Bauch folgen, ihre Entscheidungen aber durch Fakten 'belegen', um einen guten Grund zu haben (eine Entschuldigung? auch vor sich selbst?). So werden auch gerne die spontane Reaktionen (Empörung...) ausgeblendet und dann wird mit Ethik und Moral argumentiert. Genauso ist es mit Theorie und Praxis, finde ich. Das merkt man am stärksten, wenn man sieht, wie unterschiedlich die Menschen das Verhalten anderer und das eigene (wo sie 1000 Gründe haben) bewerten. @DieAlte: Sehr guter und interessanter Standpunkt. @Aeggydia: Danke für Laotse. Wenn auch ich dem nicht ganz zustimmen kann, ist es ein guter Denkanstoß. Danke.
Gelöschter Benutzer Geschrieben Juli 7, 2007 Autor Geschrieben Juli 7, 2007 1. (selbst erlebt 20 Jahre her...) Ich bin neu verliebt, es geht mir gut in meiner Beziehung, als sich meine vorherige Beziehung, die ich sehr geliebt habe, bei mir meldet, weil es ihr sehr schlecht geht. Ich möchte sie besuchen und ihr helfen, wenn es geht, bin aber auch so ehrlich und sage das meiner "Neuen". Die jedoch untersagt mir quasi den Kontakt. Es war damals wirklich so, dass von meiner Seite aus nur noch Freundschaft für die andere da war und dass keine Gefahr eines "Rückfalles" bestand. Ist es nun, wenn man sich überlegt, dass der Vertrauensentzug der neuen Partnerin jeder Grundlage entbehrt und deshalb womöglich Unrecht ist, erlaubt, die Verflossene heimlich zu treffen, oder nicht? Hab jetzt nicht den ganzen Thread gelesen, möchte aber trotzdem die Frage beantworten. Ich sehe das so: Ich sage meinem Partner, dass ich den/die Ex besuchen möchte. Mein Partner "untersagt" mir den Kontakt. Das erste, was ich mache, ist natürlich, nach dem "Warum" zu fragen. Ist es einfach so, dass er es nicht will, eben weil es die/der Ex ist? Reine Bosheit? Schikane? Oder liegt es daran, dass mein Partner Angst hat, mich zu verlieren? Dass es ihn verletzen würde, würde ich Zeit mit meinem Ex verbringen. Würde mein Partner mir den Kontakt also verbieten wollen, weil es ihm einfach nicht in den Kram passt, würde ich mir das nicht gefallen lassen. Ich bin ein freier Mensch, der selbst entscheiden kann, wen er trifft oder nicht. Sollte das mein Partner nicht tolerieren und akzeptieren können, ist er definitiv der falsche Partner für mich. Würde mein Partner mir den Kontakt verbieten wollen, weil es ihn verletzen würde, wenn ich zu dieser ehemaligen großen Liebe Kontakt aufnähme, würde es ihm Angst machen, würde ich darüber nachdenken, was und vor allem wer mir wichtiger ist: mein/e Ex mit seinem/ihrem Problem oder mein Partner, den ich liebe und der mir wichtig ist. Idealerweise würde die Wahl auf meinen Partner fallen, sollte dies nicht der Fall sein, ist die Beziehung sowieso nicht "echt" und ich kann, gleichgültig allen Konsequenzen gegenüber, meine/n Ex treffen und ihr/ihm helfen. Heimlichtuereien sind im Alter von Anfang 20 wahrscheinlich noch die dritte Alternative, wären für mich aber generell kein Thema. Entweder, oder. 2. Beispiel (nicht erlebt): eine Frau hat ganz vage Verdachtsmomente, dass ihr Mann sie betrügt, aber keinen Beweis und kein wirklich greifbares Indiz. Sie schnüffelt in seinem Handy und findet eine SMS seiner tatsächlichen Geliebten. Sie stellt ihn zur Rede, doch er äußert sich dahingehend, dass sein Fremdgehen moralisch nicht verwerlicher sein, als ihre Schnüffelei... Ist das so? Würde sich was ändern auf der moralischen Waage, wenn sie zumindest ein klares Indiz gehabt hätte und das Handy nur zur Absicherung durchsucht hättte? Bin mal gespannt... Beide Fälle sind für mich ein klarer Vertrauensmissbrauch. Ich habe vor langer Zeit etwas ähnliches einmal umgekehrt erlebt, also ich war diejenige, bei der geschnüffelt wurde. Dabei wurde ein an mich adressierter Brief eines Mannes gefunden, der in mich verliebt war, dessen Gefühle aber von mir nicht erwidert wurden. Dieser Brief war nicht versteckt, aber er lag an einer Stelle, an der unter normalen Umständen niemand etwas zu suchen gehabt hätte. Ich bekam nun einen langen Vortrag darüber, wer denn a) dieser Typ wäre und warum ich b) diesen Brief aufbewahrt hätte, wenn ich doch seine Gefühle nicht erwidern würde. Mir wurden nun Lügen unterstellt und eine heimliche Affäre und ich konnte nicht widerlegen bzw. beweisen, dass es eben nicht so war. Es hat mich sehr verletzt, dass mir so etwas überhaupt unterstellt wurde, dass kein Vertrauen in mich und die Beziehung da war und dass ein kleiner Brief in der Lage war, unsere Grundfesten zu erschüttern. Aber noch mehr hat mich verletzt, dass in meine Privatsphäre eingedrungen wurde, dass in meinen Sachen gewühlt wurde und das mein Brief gelesen wurde, ein Brief, der jemandem einiges abverlangt hatte und der ein intimes Geschenk war und nur für meine Augen bestimmt. Ich fand es a) unfair dem Schreiber gegenüber und b) einfach gemein und rücksichtslos mir gegenüber. Ich bin der Ansicht, dass beide "Vergehen" moralisch stark verwerflich sind. Und selbst wenn es ein Indiz gegeben HÄTTE, wäre dieses Verhalten nicht gerechtfertigt gewesen, denn ich bin und bleibe, auch in einer Beziehung, eine eigenständige Person, ein Individuum, dass ein Recht auf Intims- und Privatsphäre hat, dass ich mir auch von der Liebe meines Lebens nicht nehmen lasse. Und wenn dieser Mensch mich liebt, dann akzeptiert er das und fragt mich direkt, wenn er einen konkreten Verdacht hat und vertraut darauf, eben weil er mich liebt, dass ich ihm ehrlich antworte.
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