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Wie ändert sich das Leben nach der Beziehung?


sl****

Empfohlener Beitrag

Geschrieben

Ich habe lange, vielleicht zu lange, in einer schwierigen Beziehung gelebt.Diese Beziehung habe ich beendet und zwischenzeitlich auch "verarbeitet".
Diesbezüglich fehlt mir wirklich nichts mehr.

Ich bin single, also alleine, aber nicht einsam.
Ich teile meinen Alltag mit meinen Freunden, meinen Kindern und....dennoch fehlt mir die Zweisamkeit.


Geschrieben

....dennoch fehlt mir die Zweisamkeit.



dem kann ich zustimmen, auch mir fehlt diese Zweisamkeit.
Kleinigkeiten, wie gemeinsam einschlafen, aufwachen, "fremde" wohlbekannte Nähe/Haut und einiges mehr fehlen.
Ich bin nicht unglücklich als Single, verbringe auch noch Zeit mit meinem Ex (haben es geschafft uns gut zu trennen) ich habe ein erfülltes, ausgefülltes, abwechslungsreiches Leben, in welchem ich für mich an erster Stelle stehe....aber so schön wie das alles (im Moment) auch ist, ich kann mir für mich nicht vorstellen, immer Single zu bleiben.


Geschrieben

ich trinke Alkohol auch nur in Gesellschaft. als Single esse ich auch weniger aufwendig. Aber sind das nicht alles Nichtigkeiten?

Fuer mich sind das keine Nichtigkeiten. Die geplanten Sachen mache ich jetzt auch bewusst mehr; mit viel Begeisterung auch die, fuer die vorher wenig Zeit war, weil man sie nicht geteilt hat.

Aber die Kleinigkeiten sind fuer mich auch wichtig - mehr als mir vorher bewusst war - diese kleinen Rituale, bei denen man mit jemandem ein Laecheln teilt. Ich war den meisten Teil meines Erwachsenenlebens Single mit Freunden+ (und damit sehr zufrieden: mich zur Beziehung zu ueberreden war gar nicht einfach) und die Idee, dass es am Ende einer Beziehung komische kleine Dinge gibt, die ich ploetzlich vermissen koennte, war mir vorher nie gekommen.


Geschrieben

So banal oder abgedroschen man es finden mag, die geteilte Freude und das geteilte Glück empfindet man doppelt.

Der Mensch ist vermutlich generell nicht so "konstruiert" als dass er auf Dauer allein sein will. Mit allein sein meine ich nicht oberflächliche soziale oder rein sexuelle Begegnungen.

Jemand, der die eigenen Werte teilt, der über ähnliche Dinge lacht, sich ärgert. Jemand, der auch über die erwähnte körperliche Nähe- aufwachen kuschelnd, einschalfen erzählend- vermittelt, ich bin da.

Fällt das weg- und das meinte ich weiter oben- muss ich mich neu sortieren.

Um für und mit einem neuen Menschen neue "kleine Dinge" zu finden und teilen.


Geschrieben

So banal oder abgedroschen man es finden mag, die geteilte Freude und das geteilte Glück empfindet man doppelt.

Naja, viele dieser alten Sprichwoerter sind ja aus gutem Grund nicht vergessen - in unseren menschlichen Beduerfnissen haben wir uns offenbar nicht so sehr veraendert...


Geschrieben

So banal oder abgedroschen man es finden mag, die geteilte Freude und das geteilte Glück empfindet man doppelt.(...)


Das ist definitiv nicht banal
Jedoch geht es hier um "DANACH". NACH der Beziehung.
Wenn ich dann wieder einen aufregenden Partner an meiner Seite habe, dann ist das WIEDER WUNDERBAR
zu "teilen"


Geschrieben

Mein Beitrag bezieht sich auf sleepys über meinem zu den "kleinen vermissten Dingen"


Geschrieben

Wenn ich dann wieder einen aufregenden Partner an meiner Seite habe, dann ist das WIEDER WUNDERBAR zu "teilen"

Nee, auf Teilen hab ich erstmal nicht gleich wieder Lust, da hat Voyacherie mich schon ganz richtig verstanden.
Und da ich ziemlich waehlerisch bin, wird sich sicher so schnell sicher auch gar kein passender Teiler finden.
Also muss ich eher nette Single-Rituale finden, die die vorherigen "Laechel-Momente" ersetzen.


Geschrieben

Mein Beitrag bezieht sich auf sleepys über meinem zu den "kleinen vermissten Dingen"


Aber die sind doch mit EX verbunden. Die kleinen "Dinge". Wenn er nicht mehr da ist? Was soll man den tun? Noch länger daran "knabbern", weil es mit dem Mann doch so schön gewesen ist?

Nee, auf Teilen hab ich erstmal nicht gleich wieder Lust,(...)


Das habe ich doch auch nicht
Aber ich "arrangiere" ich mich mit meinem, vielleicht nicht gewolltem, Singledasein.
Für mich persönlich : je schneller, desto besser
Dann bin ich auch nicht(mehr) in der "Vergangenheit".
Sonder gehe, ohne krampfhaft zu suchen, mit "offenen Augen" durch die Welt
Und der "Alte" liebte, und ich nicht, die Nutella auf dem Brötchen. Dafür aber der "Neue" nicht. Der mag nur Schinken
Soll ich also dem "Neuen", weil dem "Alten" das Nutellabrötchen gut schmeckte, trotzdem die Nutella auf den Frühstückstisch stellen?


Geschrieben

Ok, dann nochmal konkreter.

Mein Beitrag bezog sich auf Sleepys neue Erfahrung, dass man Dinge vermissen kann.

Das Sprichwort ist meine Antwort.

Und im Übrigen: man muss nicht den einen Menschen vermissen um Dinge, die Freude bereiten zu zweit zu vermissen


Geschrieben

(...)Soll ich also dem "Neuen", weil dem "Alten" das Nutellabrötchen gut schmeckte, trotzdem die Nutella auf den Frühstückstisch stellen?


Also Karissa!
Du wirst doch wohl auch dem Neuen nicht hinterher den Schinken auf den Frühstückstisch stellen? Doch? Wenn das mal keine Proteste gibt...

Endlich verstehe ich den Satz "Liberated men make their own coffee"... .

@ Schlafendes Biest: meine Suche nach netten Single-Ritualen, die die vorherigen Lächel-Momente ersetzen war wahrscheinlich verdienstvoll, aber hart und gelegentlich auch ein bisschen verbohrt. Inzwischen bin ich überzeugt, das es dafür keinen Ersatz gibt. Jedenfalls nicht für jemanden wie mich, der ungern Single ist.


Geschrieben

Mann ist einsam die Freunde die mann hattet sind weg keiner will mehr was zu tun haben
den Einziegen freund den mann hatte mein Hund muste ich auch weg geben
Mann wird zum Einsiedler mann kommt nicht raus
das ist schon ein Jahr her und heute gehe mein Traum Beruf nach
und suche zwar aber noch nichts gefunden
aber mann soll die Hoffnung nicht auf geben
und sein leben neu geniessen


Geschrieben

Mann ist einsam
die Freunde die mann hattet sind weg
keiner will mehr was zu tun haben
Mann wird zum Einsiedler mann kommt nicht raus


Alles Dinge, die man selber in der Hand hat!


Geschrieben

Mann wird zum Einsiedler mann kommt nicht raus...

Das empfinde ich als die "grossen Dinge" und die hat man selbst in der Hand.
Entscheide, welches Hobby Du schon immermal ausprobieren wolltest (ueberwinde den eigenen Schweinehund, der sagt das Sofa ist heute gemuetlicher) und gehe los und triff Dich mit einer Gruppe, die das Hobby teilt. In Zeiten des Internets ist sowas ja leicht zu finden.
Und dann geh mal ins Tierheim und guck Dich um. Klar, den Hund, den Du geliebt hast, bekommst Du nicht zurueck. Aber es gibt bestimmt einen, der genauso einsam ist wie Du und ein neues Zuhause braucht. Wenn das wegen Wohn- oder Arbeitssituation keine Option ist, geh wenigstens regelmaessig mit einem der armen Hundchen dort Gassi, das hilft Dir vermutlich genauso sehr wie den Hunden.

meine Suche nach netten Single-Ritualen, die die vorherigen Lächel-Momente ersetzen [...]
Inzwischen bin ich überzeugt, das es dafür keinen Ersatz gibt.

Ja, so sah das fuer mich auch aus, als ich angefangen hab, drueber nachzudenken, die ersetzen zu wollen.
Decke ich nett den Fruehstueckstisch, nur um dann allein dran zu sitzen und den dann wieder abzudecken, hat es mehr Sinn, einfach nur das zum Fruehstueck zu machen, was ich essen will und nebenher auf P.de zu labern...
*schaem* - ja, das mache ich neuerdings fast jeden Morgen: statt laecheln grinsen.


Geschrieben (bearbeitet)

Decke ich nett den Fruehstueckstisch, nur um dann allein dran zu sitzen und den dann wieder abzudecken,


...koche ich aufwändig ein Gericht, von dem zwei Personen mehr als nur satt würden? Frische Kräuter, die zu blühen beginnen, bevor sie zum Würzen kommen? Gibt es Salat in Single-Größe? Warum Kerzen? Karten für das Feuerwerk? Warum allein in den Himmel schauen? Wozu eigentlich die große Packung?

hat es mehr Sinn, einfach nur das zum Fruehstueck zu machen, was ich essen will und nebenher auf P.de zu labern...
*schaem* - ja, das mache ich neuerdings fast jeden Morgen: statt laecheln grinsen.


...dann fehlt nur noch der Satz "ich komme auch alleine prima zurecht" und meine dümmster Selbstbetrug ist ausformuliert. Grinsen statt Lächeln... das saß!


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben

"ich komme auch alleine prima zurecht"

Ja, genau das ist es: zurechtkommen statt geniessen.

Vorher gab es aber viele Sachen, die ich bewusst allein genossen habe - wieso hab ich mich dann jetzt so putzig?!


Geschrieben

Mit einer Liebe erlebt man Dinge, die man vorher so nicht erlebte, anders erlebte oder gar nicht.

Was man kennt kann man vermissen und deshalb ist es schwierig, sich neu zu sortieren


Geschrieben

Was man kennt kann man vermissen...

Danke, Du kluge Reisekirsche.


Geschrieben

Puhhhh...zurechtkommen, ja das trifft es auf den Punkt.

Ist es denn Selbstbetrug, mach ich mir was vor, wenn ich meine doch eigentlich ganz gut alleine zurechtzukommen?


Geschrieben (bearbeitet)

Ich sags dir, Schlafschöne, würden wir zwei Kinder machen, wären das alles bildschöne Genies


.

Ist es denn Selbstbetrug, mach ich mir was vor, wenn ich meine doch eigentlich ganz gut alleine zurechtzukommen?



Nein, sehe ich nicht so. Allerdings ist zwischen zurecht kommen und geniessen ein Riesenunterschied.

Natürlich kann man alles allein. Manches mag sogar irgendwie unkomplizierter erscheinen allein


Alles nicht allein machen zu müssen halte ich für das zufriedenstellendere Gefühl. Was ich für "unkomplizierter" halten könnte wird ersetzt durch etwas viel Genussvolleres. Etwas gemeinsam zu machen ist dann vielleicht komplizierter in der Umstzung, weil man sich einigen muss wie etwas umgesetzt wird. Das Ergebnis eines gemeinsame Projekts- und sei es noch so klein wie der Wocheneinkauf- gemeinsam zu machen, ist genussvoller als allein zurecht gekommen zu sein


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben

*prust*
Da muessen wir aber nochmal genau klaeren, wer da was macht. Was haeltst Du von einem Leihvater, der es austraegt?

mach ich mir was vor, wenn ich meine doch eigentlich ganz gut alleine zurechtzukommen?

Nein, das ist doch die praktischste Situation!


Geschrieben

Mit dem "Leihvater" bin ich einverstanden


Geschrieben

(...) Ist es denn Selbstbetrug, mach ich mir was vor, wenn ich meine doch eigentlich ganz gut alleine zurechtzukommen?


Wat dem een' sin Uul is dem annern sin Nachtegal.

Der Selbstbetrug galt nur für mich. Andere mögen damit besser zurechtkommen.


Geschrieben

Suum cuique, ja das habe ich auch so verstanden, doch macht es mich schon nachdenklich, bezogen auf meine Situation.


Geschrieben (bearbeitet)

Für mich ist es, wie so vieles im Leben, eine Frage der Einstellung.

Ich finde, Berlin ist eine tolle Stadt.
Soll ich nun Berlin weniger toll finden, nach einer Trennung, nur weil ich in dieser tollen Stadt mit einer Person, die nicht mehr zu meinem Leben gehört, eine tolle Zeit hatte?

Wenn ich gerne frische Brötchen zum Frühstück mag, soll ich dann darauf verzichten, nur weil es eine Zeit gab, in der ich nicht alleine mit frischen Brötchen gekrümelt habe?


bearbeitet von linguafabulosa
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