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Wie ernst sind SM-Profiltexte zu nehmen?....


Empfohlener Beitrag

Geschrieben

Hi ,
ich bin ja auch devot.
Allerdings bezieht sich das bei mir nur auf den sexuellen Bereich .
Ich gebe mich gerne hin und lasse mich sehr gerne benutzen , befolge auch gerne Anweisungen , aber auch nur beim Sex.

Das Eigentum von jemandem war und werde ich niemals sein.

Wenn eine Frau auf solche Spielchen steht und darin ihre Erfüllung sieht ist das ok ,aber auch nur so lange alles freiwillig passiert.

Gruß Gaby


Geschrieben

Danke Lappa, Sarkassmus beherrscht du gut. Wir können beide unsere Unterhaltung hier abschließen. Wir sind ja ziemlich OT...


Geschrieben (bearbeitet)

@ Dreamseller

....ich finde nicht, das meine Äusserungen OT sind, ganz im Gegenteil- das sie es für dich sind, ist mir schon klar- siehe Schubladen...

Aber wir können das nun gern beenden- und ich werde gespannt verfolgen, ob es doch noch ehrliche Interesse deinerseits gibt, der Thread ist ja noch nicht geschlossen :-)

______________________________________

...ich hab mal editiert statt neu zu posten- von wegen "letztes Wort"...


bearbeitet von LappaMajor
Geschrieben (bearbeitet)

nun ja wir könnten ja auch wetteifern wer das letzte Wort hat....


.........................................
dann editiere ich auch nur statt neu zu posten...auch nur deswegen..


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben

Selbstbestimmung und Kontrolle über das eigene Leben sind doch ein Grundbedürfnis jedes Menschen. Deswegen ist das für mich ein Widerspruch wenn jemand mit so viel "Freude" die Kontrolle abgibt.


Ersteres ist in dieser Absolutheit nicht aufrecht zu erhalten. Es gibt ebenso das Bedürfnis nach Integration und nicht grundlos spielt Vertrauen in zwischenmenschlichen Beziehungen eine große Rolle.

Das Entscheidende aber ist, dass es FÜR DICH ein Widerspruch ist, weshalb Du diese Neigung ja auch nicht hast.
Für jemand anderen jedoch löst sich dieser Widerspruch darin auf, dass die Abgabe der Kontrolle in einem definierten Rahmen gegenüber einer ganz bestimmten Person oder Personenkreis erfolgt, der das entsprechende Vertrauen entgegengebracht wird, dass sie dies nicht missbraucht.

Wenn Du in ein Flugzeug steigst, gibst Du während des Fluges die komplette Kontrolle über Dein Leben ab in die Hände von einem Piloten nebst Copiloten und im Background einer Techniker-Crew, die hoffentlich ihre Arbeit gut gemacht hat. Eine Notbremse gibt es aus naheliegenden Gründen nicht.

Für manche Menschen ist das z.B. das absolute Maso-Erlebnis und sie können nicht verstehen, weshalb ein "geistig gesunder" Mensch die Fülle der Risiken nicht sieht, denen er sich dabei aussetzt und sich dem auch noch entspannt ausliefern kann.

Selbstbestimmung äussert sich in Handlungen - auch in solchen, bei denen man Kontrolle an andere abgibt - und das sogar im Alltag in zig Situationen gegenüber völlig Fremden.
Warum sollte das dann fragwürdig sein gegenüber einer Vertrauensperson ?


Geschrieben (bearbeitet)

Im Fall eines Fluges ist es von vornherein klar, dass es nur eine temporäre Sache ist. Meine Freiheit wird nur vorübergehend eingeschränkt.
Im Fall einer solchen Beziehung aber gilt die Freiheitseinschränkung für eine lange Zeit.

Und es kann sein, dass es nur für mich ein Widerspruch ist. Aber es könnte sein, dass auch für eine Sub dies ein Widerspruch ist, aber aufgrund der Erfüllung anderer Bedürfnisse, als solches nicht mehr bewusst wahrgenommen wird.....


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben



Was gibt dir das Recht zu behaupten, das die Bezehungen, die DU führst als „normal“ zu bezeichnen und damit anders gelagerte Entwürfe auszuklammern und zu diskreditieren?


Meine Güte, ich hatte das nicht wertend gemeint, sondern "normal" im Sinne von der gesellschaftlichen Norm entsprechend, als am weitesten verbreitet, allgemein konsensfähig, oder wie immer du das nehmen willst. Aber du hast Recht - meine Art der Sexualität entspricht sicher auch nicht der allgemeinen "Norm". Für Euch ist BDSM eure normale Spielart, für uns Vanillas eben Vanillasex!


Manche dieser Spielarten finde ich durchaus sehr interessant und Grenzbereiche teste ich gerne auch mal aus. Aber gerade hier habe ich schon manchmal das subjektive Empfinden, als würden manche BDSMler ihre Art der Sexualität als besonders elitär hinstellen. Sorry - aber "normal" im Sinn von breite Masse wollen viele doch gar nicht sein! Und mit so einfachen Erklärungen wie "absolute Hingabe", "Kontrollabgabe als Zeichen der Liebe", "Dominanz als liebevolles Ausloten von Grenzen" ist leider nur ein Teil der Szene erklärt. Da tummeln sich durchaus auch etliche Dummdoms und manche Menschen, die beim Psychiater besser aufgehoben wären. (Ich weiß, die gibt es unter den Vanillas genau so! Aber Vanillas erklären möglicherweise seltener eine "Störung" zur besonderen sexuellen Spielart)


Geschrieben (bearbeitet)

@Dreamseller Es könnte auch sein, dass das Flugzeug abstürzt - dann ist der Kontrollverlust gar unendlich.

Ich glaube nicht, dass eine spekulative thematische Annäherung mit deutlicher Tendenz zu vorurteilbehafteten Annahmen Dich einer erhellenden Antwort auf Deine Frage wirklich näher bringen wird.

Ich formuliere mal bewußt provokativ in die Gegenrichtung:
die Wahrscheinlichkeit, dass eine submissive Person sich über die Abgabe der Kontrolle im Unklaren ist, ist weitaus geringer als bei einer Menge Vanillas, die im Rahmen von Beziehung und Ehe sich teils schlimmsten seelischen Verletzungen aussetzen.

Ich behaupte nicht, dass das eine besser oder "edler" ist, als das andere - aber die spekulative Problematisierbarkeit ist eben in beide Richtungen gegeben und damit als Mittel der Erhellung mehr als fragwürdig.

@SinnlicheXXL


Was soll dieser ständige Hinweis, dass es innerhalb der BDSM-Szene auch Spinner und psychisch fragwürdige Figuren gäbe?
Die gibt es auch unter Lehrern, Hausfrauen, Politikern ...
Weist Du im Zusammenhang mit diesen Gruppen auch ständig auf den psychisch kranken Anteil in diesen Gruppen hin?


bearbeitet von Ballou1957
Geschrieben

Nun, wir spekulieren ja beide.
Die Aussage, dass eine Person die, diese Neigung hat, keinen Widerspruch (bewusst oder weniger bewusst) erlebt ist ebenfalls eine Spekulation. Die Frage könnte letztendlich nur eine reflexionsfähige Sub beantworten.

Und wenn mann tatsächlich keinen Widerspruch erleben sollte, dann gibt es mit Sicherheit eine kognitive Erklärung dafür. Es gibt für die Person eine positive Beurteilung der Situation, die dazu führt, dass sie dann die Lage als vorteilhaft bewertet.
Und genau diese Bewertung der Situation würde ich gerne erfahren.


Geschrieben (bearbeitet)

Was wäre dann repräsentativ für den SM-Kuchen? Wie würde eine durchschnittliche SM-Frau ihren Profiltext formulieren?



Individualität wäre repräsentativ. Aber das ist auch nur das Abbild meines Stück Kuchens. Die durchschnittliche SM-Frau?
Keine Ahnung was das ist - ist die dominant, devot, sadistisch, maso, lebt sie SM oder spielt sie, ist sie hetero-, bi- oder homosexuell, ist sie monogam oder poly - ich hab keine Ahnung. Am Ende bleibt einem nix anderes übrig als jede einzelne für sich selbst zu sehen. Die Kategorien sind bloß ungefähre Wegweiser.

Wie sehen doch solche Verhandlungen aus? Und was haben der Dom bzw. die Sub von einem Konsens?



Um darauf zu antworten, müsste ich mehrere Bücher schreiben. Denn es gibt sehr unterschiedliche Arten von Verhandlungen. Um dich aber nicht ganz im Regen stehen zu lassen, würde ich dir vorschlagen mal "Verhandlungsmoral" zu googeln. Wenn du Englisch sprichst "informed consent" in Kombination mit "BDSM".

Die Verhandlungsnotwendigkeit entsteht weil die Partner in diesem Kontext keine sinnvollen Vermutungen über die Bedürfnisse und Grenzen des Gegenübers anstellen können - die Varianz ist einfach zu groß. Was man davon hat? Ne ungefähre Landkarte der Bedürfnisse des Gegenübers - und es fährt sich mit Landkarte deutlich besser durch unbekannte Gefilde.

Ich könnte das jetzt an einem Beispiel auswalzen, aber das ist in diesem Forum weder sinnvoll noch erlaubt. Aus einem ähnlichen Grund gehe ich auf die anderen Fragen auch nicht ein. Mein Standpunkt ist auch nicht repräsentativ für BDSM, zu mal ich mich selber nicht zu dem SM'ern zähle.

Pan


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben


Und wenn mann tatsächlich keinen Widerspruch erleben sollte, dann gibt es mit Sicherheit eine kognitive Erklärung dafür. Es gibt für die Person eine positive Beurteilung der Situation, die dazu führt, dass sie dann die Lage als vorteilhaft bewertet.
Und genau diese Bewertung der Situation würde ich gerne erfahren.



Du irrst: im Unterschied zu Dir behaupte ich nicht, dass es so sein muss - ich räume ganz einfach Individualität ein, die zu völlig unterschiedlichem Erleben und Empfinden führt.
Die kognitive Erklärung ist übrigens vorhanden: es gibt keine absolute Selbstbestimmung und es gehört zum Alltag, dass Selbstbestimmung in unterschiedlichster Form abgegeben wird - auch hier individuell sehr unterschiedlich.
Da es hier nicht um eine "einfache" rationale Entscheidung geht, sondern Emotion, Trieb, Lust eine ganz wesentliche Rolle spielen, kann es für jemanden, der mit einer solchen Kontrollabgabe nichts Positives empfindet auch keinen kognitiven Zugang geben.

Du wirst nie empfinden können, was eine Frau bei der Geburt eines Kindes empfindet. Die kognitive Leistung besteht darin, das zu erkennen!
Und jetzt braucht es nur noch ein klein wenig Transferleistung


Geschrieben

Die vom TE gestellte Frage lässt sich so, wie weiter vorn auch schon gesagt, weder für ihn noch sonst jemanden "normalen" beantworten. Lesen in einschlägigen Bereichen hilft, meine Erfahrung auch nur ganz bedingt weiter. Man muss es erleben. Und zwar in wenigstens ein paar Varianten.
Vielleicht helfen ganz persönliche Erfahrungen zum Verständnis:
Der brave Roehrig traf irgendwann einmal auf SM-artiges. Bildete sich ein Bild von unnormaler Gewalt gegenüber dem Partner. Dumm nur, dass zu der Zeit überhaupt keine Vorstellung davon war, was gesteuert in die (weite) Welt gestellt wurde. Hat doch schliesslich was, dem Manne ein allzeit williges, beliebig benutzbares, Spielzeug zu bieten. Konnte bei mir immer nur grosses Kopf schütteln auslösen. Unfassbar wie sich da Leute aus Liebe quälen lassen.
Dann kam mal Kontakt zu Leuten, die dieses Leben tatsächlich und real leben. Nichts passte mehr mit dem bisherigen Bild. Eine ganz neue Sichtweise tat sich auf mit nahezu unendlichen Blickwinkeln und feinen Nuancen. Die dumme und willige Sub ist in dieser Welt (soweit ich sie erlebt habe) eher die Ausnahme. Weit öfter trifft man auf sehr selbstbewusste Menschen, die wissen was sie tun. Und für mich persönlich (ist aber deutlich die eigene Sicht), sind auch die "Herrn" und vielen Nuancen zu finden. Muss gar nicht immer die Herrschaft herausgekehrt werden.

Um zu verstehen muss man seine eigene Welt, die oft von der "normalen" Umwelt geprägt ist, in Frage stellen. Einfach, mindestens im Kopf, andere Welten zulassen. Bereit sein, sich zwar auch kritisch ja, aber doch offen mit deren Regeln auseinandersetzen.


Geschrieben (bearbeitet)


Die kognitive Erklärung ist übrigens vorhanden: es gibt keine absolute Selbstbestimmung und es gehört zum Alltag, dass Selbstbestimmung in unterschiedlichster Form abgegeben wird - auch hier individuell sehr unterschiedlich.



Richtig. Und es gibt immer einen Grund für diese Abgabe.


Da es hier nicht um eine "einfache" rationale Entscheidung geht, sondern Emotion, Trieb, Lust eine ganz wesentliche Rolle spielen, kann es für jemanden, der mit einer solchen Kontrollabgabe nichts Positives empfindet auch keinen kognitiven Zugang geben.

Du wirst nie empfinden können, was eine Frau bei der Geburt eines Kindes empfindet. Die kognitive Leistung besteht darin, das zu erkennen!



Was sensorisch eine Frau bei der Geburt empfindet kann ich nicht empfinden. Das Gefühl von Glücklichsein und Freude das nach der Bewertung der Situation "ich habe ein Baby" und das Sehen des Kindes entsteht, können kognitiv beschrieben werden und einer fremden Peson mitgeteilt werden. Glück und Freude entstehen da als Folge der Kognition.

Den Triebanteil bei der Abgabe der Selbstbestimmung einer Sub kann ich natürlich nicht nachempfinden. Aber dem emotionalen Anteil geht ja eine positive Bewertung der Situation voraus. Und diese Bewertung kann kommuniziert werden.


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben (bearbeitet)

Ich habe "per Zufall" vor einiger Zeit "die Geschichte der O" in die Hände bekommen und gelesen und seit dem beschäftigt mich die Thematik des Buches und generell die Frage nach Selbstbestimmung und BDSM.
.




@rhainer-zufall

die geschichte der O ist ein roman und reines produkt der Fantasy einer anonymen autorin die nie ; nie mals selbst sado maso oder BDSM praktieziert hat bevor sie das buch geschrieben hat !

Das ist wie wenn der papst vom leben nach dem tod spricht ,alles vermutung ,wissen tut er nix !!



@Gaby

Devot bedeutet hingabe sonst gar nix ,das eine menge sova DOM's oder Besser Dum's da immer eine maso oder unterwürfigkeits Neigung draus konstruieren zeigt gleich aus welchen Holz sie geschnitzt sind !

Glaub nicht das du mit soeinem viel spass hättest ,die vallen immer gleich um wenn frau den ,mal ansage macht wenn er zu lam beim Ficken ist !


bearbeitet von boeserbub74
Geschrieben

Was ich ja immer wieder spannend finde, ist die Erwartungshaltung, dass SMler ihre Sexualität gefälligst dauernd zu reflektieren und zu erklären haben. Und das am besten noch öffentlich und untermauert von diversen Untersuchungen, nebst Statistiken.

Stellt euch mal vor, es geht in erster Linie um Spaß, Lust und ein gutes Gefühl, wie (hoffentlich) bei jeder anderen Art der Sexualität auch.

Ich erwarte auch nicht von Liebhabern anderer Formen der Sexualität, dass sie sich erklären, da ich zu ihren Gunsten davon ausgehe, dass sie zufrieden damit sind.

Dieses gegeneinander Aufrechnen, und ewige Bewerten (gerne noch garniert mit dem Verweiß auf mögliche Gestörte), geht mir einfach auf die Eier.

Man könnte hier jede Vorliebe (aus dem Poppen-Katalog) aufdrösseln und entsprechend verurteilen. Man könnte es aber auch einfach mal lassen.

So genug gejammert, ich geh jetzt mal die Sub im Keller füttern.


Geschrieben (bearbeitet)



Das hört sich für mich nach 24/7 Unterwerfung an. Und das wäre eine recht traurige Geschichte. Eine Frau, die ihre Selbstbestimmung vollkommen aufgegeben hat...




Wieso traurig? Diese Frau hat sich ja in freien Stücken dafür entschieden, also ist es genau das, was sie wollte und was sie glücklich macht.


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben

Was ich ja immer wieder spannend finde, ist die Erwartungshaltung, dass SMler ihre Sexualität gefälligst dauernd zu reflektieren und zu erklären haben. Und das am besten noch öffentlich und untermauert von diversen Untersuchungen, nebst Statistiken.



Allerdings muss man auch mal sagen, dass auf dedizierten BDSM-Seiten in ebenso epischer Breite und Tiefe erläutert wird, anhand von eigenen und Fremd-Beispielen, und man schreckt auch nicht von der Untermauerung von diversen Untersuchungen und Statistiken zurück, dass die sexuellen Spielarten des BDSM eigentlich der Normalfall sind, bzw das, was eigentlich Sex ausmacht, und diese ganzen Vanillas, die sind doch irgendwie beschränkt, gehemmt und wenn sie in der Lage wären, ihre Sexualität rational, intellektuell, emotional und überhaupt irgendwie zu reflektieren und zu hinterfragen, hätten sie womöglich auch das Zeug zum BDSMler.

Und auch Mit-BDSMler haben ihre Defizite, wenn sie die falschen Spielarten oder die richtigen Spielarten auf die falsche Weise oder mit der verkehrten zugrundeliegenden Motivation oder insgesamt und allgemein auf die falsche Weise betreiben.

BDSMler sind nämlich genau wie alle anderen Leute auch. Sie denken sich, jeder, der Sachen anders sieht, hat irgendwie nicht alle am Sträußchen. Und ist das nicht schön? So vorweihnachtlich verbindend... am Ende sind wir alle, ob BDSMler oder nicht, einer von uns


Geschrieben

...

BDSMler sind nämlich genau wie alle anderen Leute auch. Sie denken sich, jeder, der Sachen anders sieht, hat irgendwie nicht alle am Sträußchen. ...



Vielleicht liegt das Problem ja auch einfach nur darin, dass die Anzahl und das schier unüberschaubare Angebot an Blumengebinden manche nur noch ratlos zurücklässt?


LG xray666


Geschrieben

Was ich ja immer wieder spannend finde, ist die Erwartungshaltung, dass SMler ihre Sexualität gefälligst dauernd zu reflektieren und zu erklären haben. Und das am besten noch öffentlich und untermauert von diversen Untersuchungen, nebst Statistiken.

Erstens passiert das hier doch eher selten, zweitens finde ich durchaus, dass man sich dafür interessieren kann, warum etwas ist, wie es ist. BDSM ist längst salonfähig geworden und mittlerweile wird im Fernsehen fast schon empfohlen, die Beziehung duch Bondage oder SM-Kurse aufzupeppen.

Zunächst mal: Alles, was zwei erwachsene Menschen freiwillig miteinander machen und was keine bleibenden Schäden verursacht, ist absolut deren Privatsache. Nichtsdestotrotz fragen sich manche Menschen, wie eben der TE oder auch ich - wie es zu ungewöhnlichen Neigungen kommt - und eine dieser ungewöhnlichen Neigungen ist eben BDSM.

Klar ist es für Leute, die darauf stehen, eine völlig normale Art, ihre Sexualität auszuleben. Aber für Außenstehende ist es manchmal sehr schwer nachzuvollziehen. Denn gewissermaßen findet dabei eine Pervertierung statt: Eigentlich strebt ein Mensch nach Zärtlichkeit, körperlicher Unversehrtheit, Selbstbestimmung, Freiheit. Nun haben aber BDSMler Spaß am Gegenteil: Unterwerfung, Demütigung, Aufgabe der Selbstbestimmung oder Schmerz... manchmal sogar in extremen Formen. Menschen machen etwas miteinander, das, wenn es nicht auf freiwilliger Basis passieren würde , objektiv gesehen gegen die Menschenwürde verstößt und teilweise sogar strafbar wäre.

Von daher finde ich es durchaus plausibel, dass sich Menschen fragen, wie es dazu kommt. Außer "Das ist eben so - quasi angeboren", oder "Na und - Hauptsache, es macht Spaß!", habe ich hier noch keine (MICH) befriedigenden Antworten bekommen.

Bevor jetzt wieder kommt "was geht es euch als nicht Betroffene an?", muss ich sagen: Doch, es geht mich etwas an! Zum Einen werde ich immer wieder direkt damit konfrontiert, zum anderen ist es mehrfach passiert, dass ich von Männern, die vorher devote (masochistische?) Partnerinnen hatten, sehr grob angefasst wurde oder dass auch von mir BDSM-Praktiken gefordert wurde. Tja - und manchmal hat man fast schon den Eindruck, das gehört dazu. Jedenfalls werde ich dauernd gefragt, ob ich denn nun devot oder dominant sei.


Geschrieben



Ich will ja gar nicht näher auf Deine Selektionsverfahren eingehen, durch die Du offenbar auf ein sehr spezielles Klientel an Männern stößt. Auf jeden Fall teilen sie mit Dir eines: sie haben keine Ahnung von BDSM!

Andernfalls würden sie weder auf die Idee kommen, von Dir BDSM-Praktiken zu "verlangen", noch sie ohne entsprechendes Einverständnis anzuwenden.

Immerhin entwickelst Du so viel Selbstschutz, dass Du - wahrscheinlich nicht ganz unberechtigterweise - die psychische Gesundheit Deiner entsprechenden männlichen Kontakte hinterfragst. Denn grobes und rüdes Verhalten gegenüber einer Sexpartnerin, deren Einverständnis und Zustimmung man sich vorher nicht versichert hat, deutet zumindest auf Störungen im Sozialverhalten hin.

Hat aber wiederum mit BDSM nix zu tun.

"Fast schon empfohlen" ist übrigens eine herrliche Befindlichkeitsbeschreibung - geradezu fast schon eine sachliche Aussage!


Geschrieben

Ballou, soll ich deinem letzten Posting entnehmen, dass du über BDSM informiert bist?....


Geschrieben

Jedenfalls werde ich dauernd gefragt, ob ich denn nun devot oder dominant sei.



Sag doch einfach, du bist Switcher.


Geschrieben

Komisch, die Leute, die hier Einblick in die BDSM-Welt geben, stellen das immer als wahres Idyll dar: Intelligente, sich ihres Tuns stets bewusste DOMs (egal ob männlich oder weiblich) testen mit großem Respekt und liebevoll die Grenzen ihrer Subs aus und haben nichts anderes im Sinn als diesen größtmögliches Glück zu bereiten. Die Subs sind laut Eigendarstellung selbstbewusste Menschen, die ihre wahre Erfüllung erst dann finden, wenn ihnen ihr Dom all ihre Wünsche erfüllt, indem er sie dominiert (ob nun nur psychisch oder auch mit physischer Kraft...)


Im Kontrast dazu, klangen die Erzählungen bei den Leuten, die ich im Chat, beim Telefonieren oder auch real kennenlernte, mitunter gar nicht so sehr nach dieser heilen BDSM-Welt! Klar waren da auch ausgesprochen nette, interessante Männer darunter... aber eben auch Leute, die sehr grenzwertig waren... tja - und komischerweise hatten die allermeisten Frauen Erfahrungen mit (sexueller) Gewalt gemacht.

Hm - hier also nur die Guten, ich persönlich treffe aber eher negative Seiten. Komisch - irgendwie! (Und lustigerweise stellte sich heraus, dass die DOMs, die ich persönlich näher kennenlernte, oft ziemlich unsicher waren....)


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